Stillende Krabbeltiere

Begonnen von Rüdi, 17.Jul.19 um 15:33 Uhr

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Berthold

Zitat von: FlorianO am 18.Jul.19 um 13:10 Uhr
Zitat von: Berthold am 18.Jul.19 um 12:35 Uhr
Zitat von: FlorianO am 18.Jul.19 um 12:22 Uhr
für ein gesundes stabiles Ökosystem sicherlich schon.

Das glaube ich eigentlich nicht.

Im Ökosystem gibt es doch immer sehr viele unbesetzte Räume. Warum soll es da auf eine Lücke mehr oder eine weniger ankommen.
Wenn eine Lücke frei wird durch irgend einen Umstand wie Klimaveränderung oder Infektionskrankheit oder evolutionäre Entwicklung in eine Sackgasse, dann bleibt die Lücke eben frei oder wird irgendwann zufällig durch eine andere Entwicklung wieder ganz oder teilweise gefüllt.
Aber dadurch bleibt das übrige Ökosystem meist vollständig unberührt.

Das Ökosystem existiert weiter, aber nicht mehr in dieser Form. Und wo zieht man die Grenze was schützenswerte ist und was nicht, wer bestimmt über die Wertigkeit einer Art?

Ja, das ist das jetzige Problem der Menschheit. Einige sagen, alle Lebewesen sind gleichwertig und dürfen nicht vernichtet werden. Aber das ist eine Ideologie und realitätsfern.
Ich sehe keinen Grund, das Ökosystem in der aktuellen Form unbedingt zu erhalten.
Von funktionieren kann man bei einem Ökosystem kaum sprechen, man kann nur sagen, ob es stabil oder instabil ist. Es gibt keine langfristig stabilen Ökosysteme auf dieser Erde.

Ich bin der Meinung, wir brauchen z. B. keine Ebola-Viren und keine Wölfe in der Zivilisationsgesellschaft.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Niko

Hallo Berthold,
ich nehme mir immer wieder vor, mich in derartigen threads nicht mehr zu beteiligen... aber da es hier - zumindest initial - um die von mir geliebten Fledertiere geht muss ich nochmals eine Ausnahme machen.

Artenschutz, oder auch nur die Idee, jeder Tierart ein prinzipielles Existenzrecht zuzugestehen als "realitätsferne Ideologie"  zu diffamieren hat ja schon fast demagogische Züge.

Aber der Reihe nach: Wie Du ja weist bin ich Arzt. Als solcher behandele ich alle möglichen Spielarten von Menschen, durchaus auch anstrengende oder nicht auf Anhieb sympathische. Trotzdem hat jeder dieser Menschen einen Anspruch auf eine bestmögliche medizinische Behandlung.
Übertragen auf die Natur heist das für mich, dass der Wert der einzelnen Species für die Menschheit egal ist - ein Existenzrecht hat diese Species selbst wenn sie uns lästig ist. Dass ich gerne Parmaschinken esse oder eine Schnake platt mache, wenn sie sich in mein Schlafzimmer begibt steht da nicht im Widerspruch. Wo ist da eine Ideologie? Wo ist da realitätsferne? Es ist einfach eine Meinung, die du teilen kannst oder nicht.

Was Ebola angeht: Natürlich ist Ebola für Menschen gefährlich und erscheint entbehrlich. Der Mensch ist aber nicht das Erregerreservoir für dieses Virus, sondern strenggenommen ein Fehlwirt, darum auch der verheerende Krankheitsverlauf mit hämorrhagischem Fieber.
Nach bisherigem Wissensstand sind (mal wieder) Fledermäuse das natürliche Erregerreservoir. Schaut man sich die Geschichte von Ebola an wird klar, dass die Erkrankung erst in den letzten Jahrzehnten zu einem Problem wird. Veränderte Bauweisen (bei einem Ausbruch hatte sich eine Fledermauskolonie im Dach einer Fabrik angesiedelt) und dichtere Besiedelung, letztendlich also veränderte "Verhaltensweisen" des Menschen haben das Problem verursacht - nicht das Virus und erst recht nicht die Fledermaus.

Gruß Niko

Berthold

Zitat von: Niko am 20.Jul.19 um 15:17 Uhr
Hallo Berthold,
ich nehme mir immer wieder vor, mich in derartigen threads nicht mehr zu beteiligen... aber da es hier - zumindest initial - um die von mir geliebten Fledertiere geht muss ich nochmals eine Ausnahme machen.

Artenschutz, oder auch nur die Idee, jeder Tierart ein prinzipielles Existenzrecht zuzugestehen als "realitätsferne Ideologie"  zu diffamieren hat ja schon fast demagogische Züge.

Aber der Reihe nach: Wie Du ja weist bin ich Arzt. Als solcher behandele ich alle möglichen Spielarten von Menschen, durchaus auch anstrengende oder nicht auf Anhieb sympathische. Trotzdem hat jeder dieser Menschen einen Anspruch auf eine bestmögliche medizinische Behandlung.
Übertragen auf die Natur heist das für mich, dass der Wert der einzelnen Species für die Menschheit egal ist - ein Existenzrecht hat diese Species selbst wenn sie uns lästig ist. Dass ich gerne Parmaschinken esse oder eine Schnake platt mache, wenn sie sich in mein Schlafzimmer begibt steht da nicht im Widerspruch. Wo ist da eine Ideologie? Wo ist da realitätsferne? Es ist einfach eine Meinung, die du teilen kannst oder nicht.

Was Ebola angeht: Natürlich ist Ebola für Menschen gefährlich und erscheint entbehrlich. Der Mensch ist aber nicht das Erregerreservoir für dieses Virus, sondern strenggenommen ein Fehlwirt, darum auch der verheerende Krankheitsverlauf mit hämorrhagischem Fieber.
Nach bisherigem Wissensstand sind (mal wieder) Fledermäuse das natürliche Erregerreservoir. Schaut man sich die Geschichte von Ebola an wird klar, dass die Erkrankung erst in den letzten Jahrzehnten zu einem Problem wird. Veränderte Bauweisen (bei einem Ausbruch hatte sich eine Fledermauskolonie im Dach einer Fabrik angesiedelt) und dichtere Besiedelung, letztendlich also veränderte "Verhaltensweisen" des Menschen haben das Problem verursacht - nicht das Virus und erst recht nicht die Fledermaus.

Gruß Niko

Niko, vorweg, gerade weil Du Arzt bist, bitte ich Dich dringend sachlich und rational zu bleiben. Irrationale Ärzte sind nicht gut für unsere Gesellschaft und sollten ihren Beruf wechseln.

Es gibt kein Existenzrecht einer Art auf unserem Planeten. Die Evolution produziert und vernichtet Arten nach Gutdünken oder meinetwegen auch Zufall genannt.

Einer Art ein Existenzrecht zuzusprechen basiert auf einer bestimmten individuellen ethisch moralischen Grundeinstellung oder einer religiösen Ideologie (Buddhismus) bei einer Anzahl von Menschen.
Diese spezielle Einstellung ist durch nichts begründbar, außer dass diese Menschen glauben, mit ihrer Einstellung eine sozial optimale Gesellschaft zu begründen.
Die Einstellung entartet oft in eine Ideologie, die dann zu schweren Konflikten in unserer Gesellschaft führen kann, deshalb warne ich davor.
Beispiele aus der letzten Zeit sind die Wiederansiedlung der Wölfe in unserer Kulturgesellschaft oder schlimmer die Kritik der westlichen Wohlstandgesellschaft an Bewohner der Urwaldgebiete, die für ihre Viehwirtschaft ihre Wälder roden, um überleben zu können und dabei Orang Utan und andere Lebewesen ausrotten.

Niko, ich gebe Dir mein Ehrenwort, die Menschheit oder dieser Planet braucht keine Orang Utan, auch wenn ihr Verschwinden für viele noch so schmerzlich ist.
Das ist reine Ideologie und zu verurteilen.

Dass Du bei all Deinen Patienten ihr Recht auf optimale Behandlung anerkennst, begrüße ich ausdrücklich.
Anderenfalls könnte Dir wegen Verstoßes gegen die Standesordnung eventuell auch die Approbation entzogen werden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

#18
Niko:   :thumb :thumb :thumb :thumb :thumb :thumb :thumb :thumb

Berthold, dich zu übertreffen ist schon schwierig.

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Berthold, kann das sein, dass du dich mal irrst?

Berthold

#21
Zitat von: Eerika am 20.Jul.19 um 16:25 Uhr
Berthold, kann das sein, dass du dich mal irrst?

Ja, natürlich.
Ich irre mich häufig bei der Einschätzung meiner Mitmenschen, auch der Forummitglieder.

Bist Du in diesem Punkt des Existenzrechtes von Arten anderer Meinung als ich? Wenn ja, könntest Du Deine Meinung mal begründen?

Es ist eine völlige Idiotie, allen Arten auf der Welt ein Existenzrecht zuzubilligen, wenn man Fleisch ist und Bakterien und Viren im eigenen Körper versucht zu töten.
Und Veganer sind ebenfalls verrannte Ideologen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Berthold, ich werde hier nichts begründen, da stünde ich ja als Idiot in deinen Augen da.

Du bringst oft Beispiele, die vollkommend deplaziert sind. Auch reden wir in diesem Thread nicht über Bakterien und Viren. Und mit Sicherheit kennen wir nicht alle um zu beurteilen, ob sie nützlich oder schädlich sind.

Was die vegane Ernährung betrifft, da irrst du dich. Es gibt da Leute, die sich vegan ernähren und das keinem aufzwingen wollen, wie jemand sich ernährt. Und es gibt welche, die denken , dass sie mit vegane Ernährung das Rad erfunden haben und wollen das dann anderen aufzwingen. Die letzten mag ich auch nicht.

Meine Physiotherapeutin ernährt sich seit 5 Jahren vegan. (Ihr Freund nicht, er ist Fleisch und Wurst etc). Sie hat mehrere Autoimmunerkrankungen, unter anderem eine Darmerkrankung. Beim ,,normalen" Essen hatte sie mehrere Darmenzündungen pro Jahr, seit sie sich vegan ernährt, kleine Probleme evtl. nach paar Jahren etwas.

An sich wünsche ich, dass du das NICHT kommentierst, denn mir kommt so vor, dass du generell alles besser weisst, sogar besser, als die Ärzte.

Berthold

#23
Zitat von: Eerika am 20.Jul.19 um 19:34 Uhr
Berthold, ich werde hier nichts begründen, da stünde ich ja als Idiot in deinen Augen da.


Eerika, wenn Du etwas wie ein Idiot begründest, bist Du auch ein Idiot. Woran sonst sollte man einen Idioten erkennen?
Deshalb solltest Du alles wie ein vernünftiger Mensch begründen.
Wenn Du keine Begründung weisst, solltest Du keine Behauptungen aufstellen.

Es gibt Menschen, die billigen auch jeder Pflanze wie Orchideen oder Kopfsalat ein Existenzrecht zu.
Sie ernähren sich nur noch von aus Erdöl oder genetisch vollsynthetisch hergestellten Nährstoffen. Denen ist das Motto "Alles Bio" völlig egal.

Natürlich weiss ich viele Dinger besser als ein Arzt, ein Arzt weiss ja auch viele Dinger besser als ich.
Das liegt daran, dass eine akademische Fachausbildung nicht das gesamte Wissen der Menschheit umfasst.
Sonst wüssten wir alle gleich viel, abhängig vom Alter mit mehr oder weniger realer Lebenserfahrung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

Was bitte habe ich hier mit der Geschichte meiner Breitflügelfledermaus angestoßen? Unfassbar!
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

Muralis

Zitat von: Berthold am 20.Jul.19 um 16:30 Uhr
Zitat von: Eerika am 20.Jul.19 um 16:25 Uhr
Berthold, kann das sein, dass du dich mal irrst?

Ja, natürlich.
Ich irre mich häufig bei der Einschätzung meiner Mitmenschen, auch der Forummitglieder.


Das erinnert mich an unseren seligen Bischof Kurt, der generell davon ausging: "Ich habe die Wahrheit!"
Am Ende hatte sich das - erwartungsgemäß - als Unwahrheit herausgestellt.

Eerika

Zitat von: Berthold am 20.Jul.19 um 19:46 Uhr
Es gibt Menschen, die billigen auch jeder Pflanze wie Orchideen oder Kopfsalat ein Existenzrecht zu.
Sie ernähren sich nur noch von aus Erdöl oder genetisch vollsynthetisch hergestellten Nährstoffen. Denen ist das Motto "Alles Bio" völlig egal.

Berthold, ich billige auch jeder Pflanze und jedem Tier eine Existenzrecht zu.

Aber ich ernähre mich keinesfalls vom Erdöl, oder wird neuerdings Steak in Argentinien aus Erdöl hergestellt? Danach gab es Eis - ich muss Toblerone fragen, woraus das Eis hergestellt wird, auf der Packung stand nichts vom Erdöl.

Aber wir wollten ja eigentlich über Fledermäuse sprechen.
Sicherlich weisst du auch über die etwas interessantes zu berichten.

Berthold

Zitat von: Muralis am 20.Jul.19 um 20:14 Uhr
Zitat von: Berthold am 20.Jul.19 um 16:30 Uhr
Zitat von: Eerika am 20.Jul.19 um 16:25 Uhr
Berthold, kann das sein, dass du dich mal irrst?

Ja, natürlich.
Ich irre mich häufig bei der Einschätzung meiner Mitmenschen, auch der Forummitglieder.


Das erinnert mich an unseren seligen Bischof Kurt, der generell davon ausging: "Ich habe die Wahrheit!"
Am Ende hatte sich das - erwartungsgemäß - als Unwahrheit herausgestellt.

Ein Bischof ist berufsmässig Ideologe. Kein Wunder also, wenn er sich von der Realität entfernt und die Unwahrheit verbreitet.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Ich sehe dennoch erstaunliche Ähnlichkeiten, insbesondere auch in der Beharrlichkeit.  grins

Berthold

Wolfgang, das ist bei mir berufsbedingt. Ich musste früher bei der Softwareentwicklung jedem kleinsten Fehler bis auf den Grund gehen und durfte vorher nicht locker lassen.
Ein Bischof hat natürlich eine andere Motivation.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)