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Ein Herbstgedicht

Begonnen von Berthold, 21.Okt.20 um 14:47 Uhr

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Berthold

passend zur Wetterlage aus der WAZ v. 21.10.20

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Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Noch eins:

Herbstlied eines Königsbergers

Herbstlich färben sich die Blätter,
immer schlechter wird das Wetter,
frieh steckt man die Lamp schon an,
weil man nuscht mehr sehen kann.

Draußen ist's nicht mehr erlabend,
man verkiehlt sich leicht am Abend,
und in dem betauten Jras
macht man sich die Stiebeln nass.

In der Luft in dichten Zügen
seh ich Scharen Störche fliejen.
Fliehn vor Winters Unjemach. -
Einer zajelt hinten nach.

Auch die Schwalben und die Andern
sieht man jetzt bald fortplachandern.
Man der Spatz bloß bleibt und leckert,
was die Pferde hinjekleckert.

Wo auch sieht man schon Jestalten,
welche Klaftern Holz zerspalten;
wo auch sieht man Jroß und Klein
Torf und Holz zu Haufen flei'n.

Ach, wie wird ums Herz mir koddrich!
Wird's erst draußen matsch-
und moddrich, ach, denn is der Sommer fort ---
rein, wie in die Ritz jeschorrt!

Josef Wiener-Braunsberg
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)