Internet-Niemandsland Deutschland vs. Breitbandausbau ist doch Chefsache?

Begonnen von Galen, 04.Nov.16 um 23:58 Uhr

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Galen

Seit nunmehr 15 Jahren arbeite ich daran eine Internetverbindung zu erhalten, die auf einem halbwegs aktuellen Stand ist.
Anlässlich dieses eher traurigen Jubiläums möchte ich mit meinem post darauf hinweisen, daß es nicht wenige Leute gibt, die in Deutschland in der Internetsteinzeit mit zwei Dosen und einer Schnur versuchen einfach nur zu überleben!
(Achtung: Leichte Dramatisierung  O-), aber so langsam nervt es).

Es fließen nur meine persönlichen Erfahrungen in diesen Bericht ein.
Mir ist bewußt, daß diverse Leute sogar neidisch auf meine Bandbreite schauen.
Und was ich in den letzten Jahren nicht direkt meinen Anschluß betreffend mit diversen Providern, allen voran der Telekom, erlebt habe soll ebenfalls nicht einfließen.

Ich wohne in einem ca. 900 Seelen Dorf im Ruhrgebiet, dort aber immerhin im Dorfkern.
Wir haben echte Häuser, die Erdhöhlen sind seit vielen Jahren verlassen und dienen nur noch dazu freche Techniker der Telekom verschwinden zu lassen und/oder Wurstkonserven einzulagern.
Selbst Elektrizität ist uns nicht mehr neu, sie gilt bei vielen zwar noch als finsterste Magie, aber bekannt ist Strom den meisten, bzw. einigen Eingeweihten.

The road so far, oder mein Internettagebuch:

2000:
Ernsthafter Einstieg in die Internetwelt mit einer ISDN Flatrate der Telekom für 79 DM. Bin voller Enthusiasmus. Surfen mit ISDN ist toll! Der Rechner kann 24 Stunden laufen ohne zusätzliche Internetkosten, yay!

2001:
Die Telekom streicht die ISDN-Flatrate angeblich auf Kundenwunsch und bietet zum gleichen Preis einen Volumentarif mit dem Namen Surftime 90 an, der für das neu erwachte Interesse der meisten Gamer und Musikinteressierten ein Witz ist.
Es ist ein offenes Geheimnis, daß man bei der Telekom die tägliche Nutzung durch die Kunden massiv unterschätzt hat.
Eine DSL-Flatrate wird komischerweise zu geringeren Kosten (49 DM) fast zeitgleich eingeführt, allerdings gibt es viele Gebiete die nicht versorgt werden. Mein Wohnort gehört dazu. Bin frustriert. Suche nach einem Alternativen Anbieter.
Habe begonnen mit Dartpfeilen auf ein Bild des Telekomchefs zu werfen. Treffe inzwischen die Nase mit jedem zweiten Wurf.

2002:
1)
Habe versucht mich mit Internet by Call über Wasser zu halten, während praktisch alle meine Freunde und Bekannte inzwischen mit DSL 768 surfen. Bin gescheitert. Bald bekomme ich eine Abendflatrate (ab 18 Uhr) bei Talkline, bin voller Vorfreude.
2)
Die Abendflatrate ist ein Rohrkrepierer. Datenpaketverluste und allgemeine Störungen. Und das ganze für 70 DM. Ich habe mich entschlossen einem anderen Anbieter einer echten Flatrate eine Chance zu geben. Das Angebot von Muchmoretele.com wird meinen Geldbeutel ausplündern. 230 DM pro Monat und dazu noch eine hohe Einrichtungsgebühr, aber wenigstens eine echte Flat. Der Anbieter scheint den gesammelten Informationen nach seriös zu sein.
3)
Muchmoretele.com ist scheinbar pleite und hat sich mit einer weiteren schnellen Abbuchung von 118 Euro verabschiedet. Das Geld ist verloren und ich sitze erneut auf dem Trockenen. Schleiche jetzt nach den Berichten der hervorragenden DSL-Geschwindigkeit in Polen und Österreiche mit hängendem Kopf zur Telekom und buche einen Surftime 120 ISDN-Tarif. Werfe heimlich immer noch mit meinen Dartpfeilen.
4)
Ich kündige frohlockend den Tarif bei T-Online. AOL hat mir die sogenannte Lottoflat für Analog- und ISDN-Kunden angeboten. Baue einen Schrein für die AOL-Geschäftsleitung und besorge mir größere Dartpfeile für das Bild an der Nebenwand.

2003:
Kämpfe immer noch darum die Monatsbeiträge die die Telekom mir nach meiner Vertragsbeendigung weiterhin munter abgebucht hat zurück zu bekommen.
Telekom schiebt die Schuld auf T-Online. T-Online auf die Telekom.
Drohungen der Stilllegung meines Anschlusses als ich eine Rückbuchung vornahm. Mitarbeiter legen einfach auf oder erklären mir frech, daß gar nichts zurück überwiesen wird.
Ich bearbeite das Bild des Telekomchefs inzwischen mit einem Hammer!
AOL-stellt noch in diesem Jahr die ISDN-Flat ein. Traurig räume ich den AOL-Schrein aus.

2006:
1)
Habe endgültig resigniert. Die Verfügbarkeit für die geringste DSL-Geschwindigkeit endete 20 Meter vor meiner Haustür.
Die Lage ist hoffnungslos. Keine Änderung in Sicht. Drei Jahre Kampf ohne Ergebnis.
Das Wandbild ist beinahe bis zur Unkenntlichkeit durchlöchert.
Es werden mir aber immer wieder alternative Verbindungsmöglichkeiten angeboten, die entweder vor der Fertigstellung verworfen werden (z.B. RWE Powerline Internet über die Stromleitung), unnütz sind (Satelliten DSL entweder unbezahlbar oder unzureichend, da Datenstrom nur in einer Richtung) oder gar nicht zur Verfügung stehen (Internet über Kabel).
2)
Plötzlich ist DSL Light 384 verfügbar. Ich hüpfe vor Freude auf und ab. Die meisten Leute die ich kenne surfen inzwischen mit DSL 2000 oder 3000. Aber ich bin schon froh über eine echte Flatrate.
Leitungstechnisch wurde nichts geändert. Die Telekom gab nur ihre konservative Schaltpolitik auf. Das wäre schon Jahre früher möglich gewesen.
Die verlegten Leitungen hier vor Ort gehören zwar der Telekom, ich bestelle den Anschluß aber bei 1&1 und strecke dem inzwischen auch angekokelten Bild an der Wand die Zunge heraus.

2009:
Die Geschwindigkeit von DSL-Light reicht nur noch für die Basisangebote im Netz aus. Manche Seiten sind mit Grafiken überfrachtet und bremsen meine Leitung mächtig aus. Aber ich habe Glück Vodafone bietet mir DSL 1000 und ich wechsle freudig.

2016:
Im Laufe des letzten Jahre wurde die Arbeit mit DSL 1000 immer unerträglicher. Deutlich größere email-Anhänge, Werbevideos auf fast jeder website. Ich verbringe viel Zeit mit Warten vor dem Monitor.
Der Upload eines Kamerabildes für eine eBay-Auktion dauert über sieben Minuten.
Für Neuinstallationen von Windows müssen mehrere Tage eingeplant werden.
Updates in allen Bereichen sind so groß geworden, daß meine Leitung sie beinahe nicht stemmen kann.
Ich habe mir einen Langbogen gekauft und schieße nacheinander auf das Bild der "Internet-ist-Neuland"-Kanzlerin und des aktuellen Telekomchefs zum Zeitvertreib, während die Downloads wichtiger Updates laufen.
Habe viel Geld für Pfeile ausgegeben, denn ich bin zu faul immer wieder zum Einsammeln aufzustehen.

08.09.2016:
Mit kommt überraschenderweise zu Ohren, daß jetzt hier bald 100 Mbit verfügbar sein sollen.
Mein Aufschrei bringt sämtliche Hunde der Nachbarschaft zum Heulen.
Ich rufe sofort bei Vodafone an und man bestätigt mir die Verfügbarkeit. Da der erste Schalttermin schon am 19.09. stattfinden soll bestelle ich eilig meine Wunsch-Fritzbox für fast 200 Euro, meine aktuelle Hardware ist seit 2006 in Betrieb. Man schickt mir trotzdem zusätzlich einen Standardrouter, den ich nicht einsetzen werde.
Ich vergesse vor Aufregung meinen Langbogen tagelang unter dem Wohnzimmertisch.

17.09.2016:
Ich erhalten ein Schreiben, daß der Breitbandausbau hier noch nicht vollzogen ist.
Irritiert greife ich zum Telefonhörer und frage was das genau heißen soll.
Durch mein in den letzten Jahren erworbenes Wissen auf dem Gebiet bringe ich die Dame am Telefon aus der Ruhe.
Sie beruhigt mich aber und teilt mir mit, daß es sich hier um eine Standardformulierung handelt. 
Der nächste geplante Schalttermin ist der 06.10.2016, da die Telekom den letzten Termin verstreichen lies.
Nach dem Auflegen schieße ich wütend zwei Pfeile in die Wand.

01.10.2016:
Ich rufe bei meinem Anbieter an um mich davon zu überzeugen, daß der nächste Termin gehalten wird.
Man teilt mir mit, daß die Telekom den 06.10.2016 nicht bestätigt hat. Der nächste Termin wäre der 26.10.2016.
Man hofft, daß die Telekom sich bis dahin rühren wird.

13.10.2016:
Ich bekomme eine Nachricht, daß die bestellten 100 Mbit nicht realisiert werden können. Zu hohe Dämpfung. Allerdings hat die Messung ergeben, daß 16 Mbit möglich wären. Ein Messergebnis meiner Leitung mit konkreten Werten liegt bei.
Ich bin mit den 16 Mbit zufrieden und bestätige dies sofort schriftlich. Besser den Spatz in der Hand...
Die Messung wird mir als bindend angepriesen. Der 26.10. ist weiterhin der feste Schalttermin.

26.10.2016:
9:30 Uhr: Ich habe eine Tag Urlaub genommen und warte geduldig auf die Umschaltung. Meine Kabelführung habe ich schon angepaßt. Die neue Box hängt fertig eingerichtet im Keller und wartet genau wie ich.
Fröhlich pfeifend verstaue ich den Langbogen im Schrank.
14:00 Uhr: Ich rufe beim Anbieter an um mich zu erkundigen wann ich mit der Umschaltung rechnen kann. Die freundliche Dame am anderen Ende schaut im System nach und murmelt etwas wie "Ach ja heute wäre der Termin gewesen..." Meine Nackenhaare stellen sich auf und mein Blick wandert in Richtung Schrank.
Sie teilt mir mit, daß DSL mit 16 Mbit nicht realisiert werden kann. Dämpfung zu hoch. Ein Upgrade meiner Leitung ist nicht möglich.
Ich versuche mich zu beherrschen, aber ein Teil meines Zorns entläd sich in ihre Richtung.
Ich entschuldige mich, drucke aber zeitgleich ein Bild der Vodafonegeschäftsleitung aus.
Danach suche ich im Internet nach legalen Bezugsquellen für Panzerfäuste.
Frustriert gebe ich auf. Mir war eigentlich klar, daß sich das Gesetz in der Richtung nicht geändert hat.

29.10.2016:
Ich telefoniere wieder mit meinem Anbieter und schildere erneut die Situation.
Nach einigen Minuten der Recherche wird mir mitgeteilt, daß eigentlich nur eine Absage der Telekom für die 100 Mbit Leitung vorliegt, der Auftrag für DSL 16 Mbit ist unerklärlicherweise einfach storniert worden.
Ich bitte um "Entstornierung"

31.10.2016:
Ich bekomme eine Nachricht: "Der Breitbandausbau in Ihrer Region ist noch nicht vollzogen worden."
Erneuter Anruf.
Mir wird geraten erst einmal abzuwarten. Der Auftrag läuft aber ich sollte die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß eventuell die verfügbaren Ports schon vergeben sind. In dem Fall würde ein weitere Ausbau erst dann stattfinden wenn die Telekom sich bequemt den Verteiler zu erweitern.
Ich bemerke ein starkes Pochen an meiner Halsschlagader. Was diese Aussage bedeutet weiß ich.
Auf meinen Hinweis, daß in zwei Jahren ISDN komplett abgeschafft wird und ich es nicht hinnehmen will, daß neben der ohnehin schon begrenzten Bandbreite dann auch noch meine Telefonate über diese dünne Leitung laufen sollen, wird Verständnis für meinen Ärger signalisiert.
Ein baldiger Anschalttermin ist dennoch erst einmal nicht zu erwarten, da sämtliche Anfragen bei der Telekom erneut gestellt werden müssen, ein Mitarbeiter wird mich allerdings jetzt persönlich mit Statusmeldungen versorgen.

04.11.2016:
Anruf mit der ersten Statusmeldung: Bis jetzt keine negative Antwort der Telekom. Und das wird schon positiv gewertet. Ich bleibe skeptisch und schiele in Richtung der drei Bilder...

Berthold

Ich wohne in einem etwas grösseren Dorf, aber mit der Bandbreite der Telefonleitung ist es ähnlich. Immerhin kann ich 6 Mbit fahren. Ausserdem ist es eine Freileitung, in die bei Gewitter der Blitz einschlägt und ich einen Lichtbogen im Arbeitszimmer am Computer erlebt habe. Alle angeschlossenen Geräte waren zerstört.

Aber in etwa 10 km Entfernung hat Vodafone einen LTE-Sender aufgestellt, über den ich jetzt von Gewittern ungestört mit 50 Mbit kommunizieren kann.
Die 6Mbit-Leitung der Telekom ist mein Backup-System.

Gibt es kein LTE bei Dir? Das ist doch extra für die ländlichen Gebiete gedacht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Galen

Offiziell ist LTE hier nicht verfügbar. Der örtliche Shop meines Anbieters hat mir unseriöser weise trotzdem LTE als vollwertigen Ersatz für DSL angeboten. Hilfe bei etwaigen Problemen dürfte allerdings ein Problem sein.
Ein Nachbar hat seinen Anschluß komplett auf LTE umstellen wollen.
Nach einer Woche hat er den Auftrag wegen technischer Probleme widerrufen.

LTE ist meiner Meinung nach absolut unausgereift. In Städten und wenn man so nah wie Du an einem Mast wohnt mag es wohl funktionieren, ansonsten ist die Nutzung eher ein Glücksspiel.
Ich kenne mehrere Leute persönlich, die mit LTE massive Probleme haben, ständige Verbindungsabbrüche sind an der Tagesordnung. Diese Leute wohnen teilweise sogar in Städten mit knapp 40000 Einwohnern und dennoch sind die Probleme nicht zu beheben.

Hinzu kommt, daß die mir bekannten reinen LTE Tarife durch die Drosselung nur Tarife zweiter Klasse sind. Nach Verbrauch des Inklusivvolumens takten die Provider auf 384 Kbit herunter.
Wenn zum Beispiel ein Highspeedvolumen von 15 GB im Tarif enthalten ist, kann man rein recherisch täglich auch nur ca. neun Stunden einem Internetradio lauschen, dann darf man für viel Geld ein weiteres Volumenpaket nachordern.
Alternative wäre wohl nur ein Hybridtarif der Telekom. Der scheint derzeit noch nicht gedrosselt zu werden.
Da hier allerdings LTE eine der Komponenten ist, gelten für die Stabilität und Verfügbarkeit ähnliche Einschränkungen wie bei einem reinen LTE Anschluß.

Unter dem Strich bleibt zu sagen, daß die versprochene 100%ige Abdeckung mit Highspeedinternet weiterhin auf sich warten läßt. Und selbst wenn diese nach Ansicht der Verantwortlichen vollzogen sein wird, werden Leute mit weiterhin nicht zufriedenstellenden Anbindungen zurück bleiben.
Es bleiben ja auch nur noch zwei Jahre Zeit bis zum Abschluß der großen All-IP Umstellung.

Claus

Wenn ich das richtig verstanden habe hast du einen Anschluss von Vodafone, der aber technisch von der Telekom betrieben wird. Korrigiere mich wenn ich falsch liege.

Sollte das so sein hast du natürlich mit Zitronen gehandelt; denn die Telekom bevorzugt die eigenen Kunden ganz massiv und kümmert sich um die Mitesser, dazu zählt u.a. auch 1&1, praktisch nicht. Du hast ja auch x-mal gewechselt, das lieben die Provider ja nun gar nicht.

Ich bin seit vielen Jahren bei der Telekom (T-Online) als es noch das 56 k-Modem gab und habe alle Höhen und Tiefen der Telekom mitgemacht, vor allem Tiefen. Dass der Anschluss beim Bau unseres Hauses technisch falsch angelegt war hat erst der wer-weiß-wievielte Techniker harausgefunden. Die Außendose ist undicht, und ich muss einmal jährlich Kontaktspray verwenden, sonst ist mein DSL im Nirwana. Den geforderten Umbau in eine Innendose hat die Telekom immer durch Nicht-Reagieren verweigert. Nach 6 MBit (real 2,8) habe ich jetzt 16 MBit (real 9-10) und werde die Umstellung auf ip erst machen lassen wenn man mich dazu zwingt. Das kann ja noch 2 Jahre dauern.

Angeblich könnte ich hier sowohl von der Telekom als auch von Vodafone (Glasfaserkabel habe ich im Haus) 100 MBit bekommen. Aber soll ich das glauben?  :swoon Never change a running system.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Jill

Galendir, Du solltest zur schreibenden Zunft wechseln  :lol :rofl :-D
Zum Niederknien lustig geschrieben, Danke für den Lacher  :thumb

Hab grad gemessen, Durchschnitt 14kommairgendwas MBit. Bin bei der Telekom und wechsle auch nicht, sonst hab ich ebenfall die Zitrone. Ich muß sagen, bisher war ich immer zufrieden. In Darmstadt hatte ich öfters Ausfälle wegen eines maroden Kabels der Telekom, das wurde aber immer sehr zeitnah behoben. Was mir stinkt, ist die Umstellung auf IP Telefonie. Wir sind hier knapp 10.000 Einwohner, allerdings auf sehr viel Fläche und viele kleine Dörfchen verteilt. Hier im Zentrum paßt die Anbindung.

Ich drücke Dir die Daumen, Galendir!  :freund
Winterhärtezone tF

Berthold

Zitat von: Galen am 05.Nov.16 um 11:14 Uhr
Offiziell ist LTE hier nicht verfügbar. Der örtliche Shop meines Anbieters hat mir unseriöser weise trotzdem LTE als vollwertigen Ersatz für DSL angeboten. Hilfe bei etwaigen Problemen dürfte allerdings ein Problem sein.
Ein Nachbar hat seinen Anschluß komplett auf LTE umstellen wollen.
Nach einer Woche hat er den Auftrag wegen technischer Probleme widerrufen.

LTE ist meiner Meinung nach absolut unausgereift.

Das kann ich nicht bestätigen. Der Vodafone-LTE-Anschluss hat nicht die geringsten Schwierigkeiten bereitet.

Telekom bietet so einen Kombi-Anschluss an, der bei DSL-Überlastung auf LTE ausweicht, bzw. ergänzt wird.
Diese Technik könnte unausgereift sein, kann ich mir vorstellen.

Telekom bietet aus geschäftspolitischcen Gründen keinen reinen LTE-Anschluss an, allerdings eine Telekom-Tochter.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Galen

Zitat von: Claus am 05.Nov.16 um 12:01 Uhr
Wenn ich das richtig verstanden habe hast du einen Anschluss von Vodafone, der aber technisch von der Telekom betrieben wird. Korrigiere mich wenn ich falsch liege.

Ja das stimmt. Die Telekom kontrolliert unglücklicherweise immer noch einen großen Teil der Infrastruktur in Deutschland. Leider, denn Du hast völlig recht. Trotz immenser Vorteile versucht die Telekom grundsätzlich mit Mitteln die sich oft jenseits jeglicher Grauzone bewegen ihre Konkurrenz auszubremsen. Und eigentlich ist sie dazu verpflichtet den Konkurrenten den Zugang zu gewähren. Schließlich zahlen diese auch für die Nutzung des Netzes, das hier in unserer Gegend zumindest sogar noch der Steuerzahler bezahlt hat!

Erneut ein Kunde der Telekom zu werden wäre der blanke Horror.
Ich weiß nicht wie viele Stunden ich damit verbracht habe mit völlig unfähigen Telekommitarbeitern zu diskutieren. Es sind natürlich nicht alle so.
Neben dem oben beschriebenen Kampf um unberechtigt abgebuchtes Geld ging es schon 1991 mit dem Ärger los, als die Telekom 700 DM ISDN-Subvention nicht auszahlen wollte. Auch das hat mehrere Monate gedauert. Ich kenne allerdings auch viele Leute die nie ein Problem mit der Telekom hatten.
Eigentlich bin ich kein großer Freund des ständigen Wechsels. Ich bin auch nur gewechselt wenn es nicht anders ging. Wegfall des Produktes, technisch unzureichendes Produkt, Insolvenz des Betreibers (oder Betrügers?).
1&1 habe ich nur verlassen, weil die Bandbreite einfach nicht mehr konkurrenzfähig war.
So geht es mir jetzt mit Vodafone. Da es im Augenblick keine Möglichkeit der Verbesserung gibt werde ich aber dort bleiben.

Zitat von: Claus am 05.Nov.16 um 12:01 Uhr
Nach 6 MBit (real 2,8) habe ich jetzt 16 MBit (real 9-10) und werde die Umstellung auf ip erst machen lassen wenn man mich dazu zwingt. Das kann ja noch 2 Jahre dauern.

Angeblich könnte ich hier sowohl von der Telekom als auch von Vodafone (Glasfaserkabel habe ich im Haus) 100 MBit bekommen. Aber soll ich das glauben?  :swoon Never change a running system.

Das kann ich verstehen und würde es in dem Fall ganz genauso machen!

Zitat von: Jill am 05.Nov.16 um 12:36 Uhr
Galendir, Du solltest zur schreibenden Zunft wechseln  :lol :rofl :-D
Zum Niederknien lustig geschrieben, Danke für den Lacher  :thumb

Danke für die Blumen  :blush: *macht einen Knicks*
Glaubst Du ich könnte da genug verdienen um mir einen schnellen Internetanschluß leisten zu können? Das wäre ja schön... *seufz*

Zitat
Ich drücke Dir die Daumen, Galendir!  :freund

Nochmals danke!

Zitat von: Berthold am 05.Nov.16 um 14:12 Uhr
Zitat von: Galen am 05.Nov.16 um 11:14 Uhr
...LTE ist meiner Meinung nach absolut unausgereift.

Das kann ich nicht bestätigen. Der Vodafone-LTE-Anschluss hat nicht die geringsten Schwierigkeiten bereitet.

Telekom bietet so einen Kombi-Anschluss an, der bei DSL-Überlastung auf LTE ausweicht, bzw. ergänzt wird.
Diese Technik könnte unausgereift sein, kann ich mir vorstellen.

Telekom bietet aus geschäftspolitischcen Gründen keinen reinen LTE-Anschluss an, allerdings eine Telekom-Tochter.

Ja das kann so sein, muß aber nicht. Hier funktioniert LTE definitiv nicht korrekt. Und es gibt viele Leute die ebenfalls Grund zum klagen haben.

Dieser Kombianschluß ist Telekom-Hybrid. Die Instabilität bei manchen Kunden ist gut dokumentiert.

Eerika

Ich fasse mich kurz, denn sonnst steigt mein Blutdruck wieder gefährlich hoch.

Ich habe von Telekom DSL 16 000.
Im Sommer wurde in ganz Springe Glasfaserkabel gelegt.
Im sommerende wurde ich angerufen, ob ich VDSL haben möchte, wenn es so weit is.
Gleich telefonisch den Vertrag abgeschlossen.
Bereitstellungstermin voraussichtlich 19.september.
Hat natürlich nicht geklappt, aber was solls, es kann ja immer mal etwas dazwischen kommen.
Neuer Bereistellungstermin 13. Oktober, spätestens bis 21:00
Es passierte nichts.
Mindestens 25 Anrufe, längste Wartezeit 46 Minuten.
25 verschiedene mitarbeiter, jedes mal das Problem von vorne erklärt, jedes mal wurde mir versichert, es wird schnell gemacht, aber es war systemfehler, neuer Antrag muss gestellt werden und sonst noch was. Jeder hat versprochen, es wird sofort gemacht.
Donnerstag - der 3. November, genau drei Wochen nach dem eigentlichen Termin
Ich bin für paar Tage weggefahren und warte auf mein Taxi . Fünf Minuten bevor das Taxi kommt klingelt das Telefon.
Telekom!
Freundlicher Mitarbeiter fragt mich, ob meine Internetverbindung jetzt in Ordnung ist und ob ich jetzt ins Internet kann, oder habe ich immer Noch Probleme und Störungen mit dem Internet?
Den habe ich gründlich zusammgestaucht.
Dann hat er mir gesagt, Ach so, ja, jetzt sehe ich es auch, dass es um VDSL geht.
Dann habe ich ihn noch mal zusammengestaucht, dann den Hörer aufgelgt.

Was ist das bloss für ein Saftladen?  :heul

Claus

Das war ja früher auch eine Behörde! Z.B. hätte ich früher niemals die Außendose öffnen dürfen, geschweige denn auch noch Kontaktspray hineinspritzen  dürfen. Heute kümmert sich kein Schwein mehr darum. Ich habe auch keine "erste TAE-Dose", habe schon vor 39 Jahren alles selbst verdrahtet, die Leitung durchgeschnitten, um mehrere Anschlüsse im Haus zu haben. Deshalb graut mir ja auch vor ip.  O-)
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 05.Nov.16 um 17:46 Uhr
Deshalb graut mir ja auch vor ip.  O-)
Die Technik ist aber relativ einfach. Lass einen Telekom-Techniker kommen. Der macht das für Dich, konfiguriert Deinen Router und ruft auch seine Kollegen an, dass sie Deinen Anschluss freischalten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Galen

Zitat von: Berthold am 05.Nov.16 um 18:28 Uhr
Zitat von: Claus am 05.Nov.16 um 17:46 Uhr
Deshalb graut mir ja auch vor ip.  O-)
Die Technik ist aber relativ einfach. Lass einen Telekom-Techniker kommen. Der macht das für Dich, konfiguriert Deinen Router und ruft auch seine Kollegen an, dass sie Deinen Anschluss freischalten.

Nur theoretisch korrekt, praktisch besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit daß die Umschaltung mit leichten bis extremen Schwierigkeiten verbunden ist.

Ich kann Claus verstehen. Hätte ich eine funktionierende Leitung mit seinem Datendurchsatz, würde ich diese mit Zähnen und Klauen bis zuletzt verteidigen.

Berthold

Zitat von: Galen am 05.Nov.16 um 19:18 Uhr
Zitat von: Berthold am 05.Nov.16 um 18:28 Uhr
Zitat von: Claus am 05.Nov.16 um 17:46 Uhr
Deshalb graut mir ja auch vor ip.  O-)
Die Technik ist aber relativ einfach. Lass einen Telekom-Techniker kommen. Der macht das für Dich, konfiguriert Deinen Router und ruft auch seine Kollegen an, dass sie Deinen Anschluss freischalten.

Nur theoretisch korrekt, praktisch besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit daß die Umschaltung mit leichten bis extremen Schwierigkeiten verbunden ist.

Das scheint gut zu klappen, wenn ein Telekom-Mitarbeiter die Installation vor Ort übernimmt. Er hat über sein Mobilfunktelefon die Umschaltverantwortlichen direkt am Ohr und sagt ihnen auf die Sekunde genau, wann sie umschalten sollen und das tun sie auch, denn sie lassen ihren eigenen Kollegen nicht hängen.
Dabei wird auch die Qualität der Leitung und die Speed genau überprüft.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Galen

Zitat von: Berthold am 05.Nov.16 um 19:29 Uhr
Zitat von: Galen am 05.Nov.16 um 19:18 Uhr
Zitat von: Berthold am 05.Nov.16 um 18:28 Uhr
Zitat von: Claus am 05.Nov.16 um 17:46 Uhr
Deshalb graut mir ja auch vor ip.  O-)
Die Technik ist aber relativ einfach. Lass einen Telekom-Techniker kommen. Der macht das für Dich, konfiguriert Deinen Router und ruft auch seine Kollegen an, dass sie Deinen Anschluss freischalten.

Nur theoretisch korrekt, praktisch besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit daß die Umschaltung mit leichten bis extremen Schwierigkeiten verbunden ist.

Das scheint gut zu klappen, wenn ein Telekom-Mitarbeiter die Installation vor Ort übernimmt. Er hat über sein Mobilfunktelefon die Umschaltverantwortlichen direkt am Ohr und sagt ihnen auf die Sekunde genau, wann sie umschalten sollen und das tun sie auch, denn sie lassen ihren eigenen Kollegen nicht hängen.
Dabei wird auch die Qualität der Leitung und die Speed genau überprüft.

Tut mir leid Berthold, aber Dir fehlt in dem Bereich womöglich die Erfahrung um diese Aussage zu treffen.
Ich wurde in den letzten Jahren des öfteren hinzugezogen, wenn Leute sich nicht zutrauten alleine mit der Telekom zu sprechen oder das Kind in irgendeiner Form schon in den Brunnen gefallen war.
Selbst der Telekom-Techniker inkl. Smartphone zur Umschaltung vor Ort kann dazu führen, daß man wochenlang weder Internet noch Telefon nutzen kann. Ich habe einen solchen Fall selbst erlebt.

Berthold

Ein Bekannter sagte mir, wenn man bei der Telekom einen gewerblichen Anschluss angemeldet hat, gäbe es praktisch keine Probleme.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 05.Nov.16 um 21:59 Uhr
Ein Bekannter sagte mir, wenn man bei der Telekom einen gewerblichen Anschluss angemeldet hat, gäbe es praktisch keine Probleme.

Ja, gewerbliche Anschlüsse werden bevorzugt.

Zum Thema Telekom-Techniker kann ich noch was beitragen. Nachdem die Telekom mehrfach vergeblich einen eigenen Techniker geschickt hatte, der die DSL-Abrisse klären sollte, kam ein externer Techniker, und der fand sofort die Ursache. Man hatte beim Neubau zwei Anschlüsse in die Außendose gelegt, weil wir eigentlich zwei Hausnummern haben, obwohl da nur ein Haus steht. Und der zweite Anschluss war ohne Abschlusswiderstand und lag "hoch".
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)