Cephalanthera longifolia

Begonnen von Claus, 26.Mär.09 um 21:53 Uhr

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Claus

Berthold stellte mir am Aussaattag 30.06.2007 grüne Kapseln von Cephalanthera longifolia zur Verfügung. Bei der Grünaussaat keimten nur 2 Samen, davon überlebte nur das Protokorm, das auf BM-2 mit 10% Kokos und 0,2 ppm BAP keimte. Ich habe es asymbiotisch weiter gezogen, am 9.12.07 zunächst auf Steele-Medium, dann am 22.9.08 auf mein Medium mit Kokos und Kartoffel umgelegt. Das gefiel ihm so gut, dass es mehrere Riesenwurzeln bildete, so dass ich schließlich zum Auspikieren schreiten musste: in Löss + Sand + Dolomit. An sich wollte ich noch Humus (Floraton) zusetzen, aber die Töpfe mit diesem Substrat waren schon alle.

Wir sollten den Versuch wiederholen und diesmal nur BM-2 einsetzen, das ist überhaupt das Teufelszeug, auf dem bislang fast alles keimte.

Grüße
Claus

Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Sehr schön, Claus.
Die Ceph. longifolia wachsen in der Natur meist in fast rein mineralischen Substraten. Sie sind im Garten extrem robust gegen Infektionen.
Ich denke, Dein Sämling hat diese Eigenschaften geerbt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jürgen a.d.E.

Ich habe von Härtl den Tip erhalten Ceph.longifolia in eine Mischung aus Lauberde mit etwas Kalk und etwas von seinem verpilzten Substrat zu setzen. Das widerspricht aber euren Erfahrungen. Allerdings steht im Web, dass sie auch in Laubwäldern wachsen dort vermutlich in den oberen Humusschichten. Also,was tun?
Eigentlich wollte ich sie zu meinen Cyps. pflanzen.

Jürgen a.d.E.

Claus

Also, mein Sämling hat das Auspikieren nicht überstanden, und weitere Aussaaten klappten bisher nicht.  :sad: :sad: :sad:
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stpo2009

hat er also doch nicht die extrem robusten Antiinfektionsgene vererbt bekommen :-(

was ist denn BM-2? das lese ich hier schon die ganze Zeit aber wie der Nährboden zusammen gesetzt ist? verratet ihrs mir? bitte  :-D :rot

Berthold

Zitat von: Jürgen a.d.E. am 07.Dez.09 um 17:21 Uhr
Ich habe von Härtl den Tip erhalten Ceph.longifolia in eine Mischung aus Lauberde mit etwas Kalk und etwas von seinem verpilzten Substrat zu setzen. Das widerspricht aber euren Erfahrungen. Allerdings steht im Web, dass sie auch in Laubwäldern wachsen dort vermutlich in den oberen Humusschichten. Also,was tun?
Eigentlich wollte ich sie zu meinen Cyps. pflanzen.

Jürgen a.d.E.
Jürgen setze da bloss keine Pilze zu, dann bekommst Du völlig undefinierte Verhältnisse.
Sie wachsen zwar auch in Laubwäldern aber nie in der oberen Humusschicht sondern immer ganz tief im scheinbar rein mineralischem Substrat.


Zitat von: stpo2009 am 07.Dez.09 um 17:47 Uhr
hat er also doch nicht die extrem robusten Antiinfektionsgene vererbt bekommen :-(
die adulten Pflanzen kann man kaum umbringen. Es ist mir nur einmal gelungen in reinem Neudohum, das sehr lange nass stand.
Sämlinge habe ich noch nicht getestet. Claus wollte mir seinen einzigen nicht geben. Pech für den Sämling.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jürgen a.d.E.

#6
Guten Abend, Berthold,

das bedeudet also, die Pflanze ausgraben, abwaschen, desinfizieren und bei den Cyps reinsetzen? Du schreibst, sie würden ganz tief sitzen, gibt es also bei der Pflanztiefe auch noch was zu beachten?
                                                                               
Jürgen a.d.E.

Berthold

#7
Dir Rhizome der Ceph long sitzen etwa 10 bis 20 cm tief im Boden (Cypripedien-Rhizome sitzen höher). Abwaschen ist da wahrscheinlich nicht notwendig kann aber nie schaden.
Deine Pflanze sieht gesund aus.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: stpo2009 am 07.Dez.09 um 17:47 Uhr
was ist denn BM-2? das lese ich hier schon die ganze Zeit aber wie der Nährboden zusammen gesetzt ist? verratet ihrs mir? bitte  :-D :rot

Das ist der Nährboden BM-1 von van Waes mit zusätzlich 100 mg/l Glutamin und 0,2 ppm BAP. Und wir hauen da noch 10% Kokoswasser hinein. Bisher keimte damit alles was keimen kann und wollte.  grins grins grins
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Berthold

Ich habe einen kleinen Versuch gestartet und die Art auf A36 ausgesät (reifer Samen ohne Desinfektion). Die Erfolgsaussicht schätze ich au 0.5 % ein, wenn nicht weniger, aber ich glaube gern an Wunder.
Ich denke, es wurden noch nicht getestet.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 27.Aug.15 um 14:18 Uhr
Ich denke, es wurden noch nicht getestet.

Doch, doch,  grins viele Versuche ab 2005 mit Rhizoctonia stahlii, Rh. spec. 3713, Jacks Pilz, B1, T&M, A36, Q414 und natürlich viele Male Grünaussaat und asymbiotisch, zuletzt 2012. Es gab einmal eine Keimung von 2 Protokormen. Es war eine Grünaussaat auf dem Boden, der einzig und allein Calypso keimt. Ein Sämling entwickelte sich recht gut, war groß, so dass ich ihn dann auspikierte, das hat er nicht überlebt.  O-)

Ich glaube, dass eine Aussaat mit reifen Samen nicht funktioniert, weil die Embryonen nach der Bleiche mit 0,5% NaOCl innerhalb von 3-4 Tagen absterben, man sieht die Verfärbung deutlich. Wahrscheinlich habe ich das auch mit H2O2 versucht. Von daher bleibt nur die Grünaussaat, und da konnte ich nicht viel variieren bezüglich der Ernte. Wir wissen ja, dass es da oft eine sehr enge zeitliche Zone gibt, innerhalb der Keimung möglich ist.

Du wolltest mir ja noch Samen schicken, die sind ja jetzt reif. Ich würde folgende Versuche machen:
- ohne Pilze
- immer nur auf dem van Waes-Boden BM-2 mit Kokoswasser und
-- 0,2 ppm BAP zum Vergleich
-- 0,2 ppm BAP + 1 ppm IAA
-- 0,5 ppm Kinetin + 1 ppm IAA

Bleiche möglichst kurz und immer mit 0,5% NaOCl und 5% H2O2 im Vergleich. Nachwaschen erhöht leider das Verkeimungsrisiko, müsste aber gemacht werden.
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Claus

Zitat von: Uhu am 11.Mai.16 um 21:21 Uhr
nur die Vermehrung ist nicht wirkilich was für Anfänger :bag

Ich habe jetzt einige wenige Protokorme, aber das war eine ziemlich abenteuerliche Behandlung und auch lange Dunkelheit und zeitweise im Kühlschrank. Hoffentlich kriege ich sie durch.
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Claus

Vor ziemlich einem Jahr habe ich Cephalanthera wieder einmal ausgesät und mich dabei mit Hormonen nicht zurückgehalten. Die Samen wurden zunächst 24 Stunden in einer Lösung von 1000 ppm Gibberellinsäure "eingeweicht". Zur Aussaat habe ich den mit Spurenelementen und B-Vitaminen modifizierten Malmgren-Boden genommen, 20 ml/l Ananassaft zugesetzt und alternativ eingesetzt:
0,2 ppm BAP + 1 ppm IAA
0,5 ppm Kinetin + 1 ppm IAA
0,2 ppm BAP + 0,5 ppm Kinetin + 1 ppm IAA

Die Keimung war nicht üppig und begann erst nach 5 Monaten. Insgesamt habe ich jetzt aber 18-20 Protokorme, wobei eins schon ein richtiger Sämling ist. Es gibt keine relevanten Unterschiede in der Keimung abhängig vom Hormoncocktail, dazu sind die Keimraten zu gering, ich habe zwischen 1 und 5 Protokormen pro Glas - ohne Schwerpunkt. In den nächsten Tagen werde ich umlegen, zum einen auf einen hormonfreien Boden, zum andern auf den Boden mit Ananas, Kokos und Kartoffel, der ja meist zur Mehrtriebigkeit führt.

Berthold, die von dir gelieferten Samen keimten nicht.
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Berthold

Zitat von: Claus am 20.Nov.16 um 19:00 Uhr
Berthold, die von dir gelieferten Samen keimten nicht.

Deine Samen waren reif, meine Samen hattest Du grün ausgesät, oder?
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Claus

Zitat von: Berthold am 20.Nov.16 um 19:31 Uhr
Zitat von: Claus am 20.Nov.16 um 19:00 Uhr
Berthold, die von dir gelieferten Samen keimten nicht.

Deine Samen waren reif, meine Samen hattest Du grün ausgesät, oder?

Ja, ich hatte reife Samen. Nein, die Samen von dir waren auch reif. Die Grünaussaat liegt weiter zurück.
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