Alternative Aussaatversuche auf schwimmenden Platten

Begonnen von partisanengärtner, 21.Jan.21 um 15:11 Uhr

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partisanengärtner

https://forum.carnivoren.org/forums/topic/49271-alternative-aussaatmethoden-mit-wenig-bis-keinem-torfanteil/

Bisher sind dort Lorbeercistrosen, diverse Carnivoren, Enzian und Blaubeeren gekeimt. Knabenkräter und Cypripedium reginae sind zwar auch drauf aber noch nichts erkennbar aufgelaufen.

Vielleicht einen Versuch wert wenn man nicht immer dahinter her sein will.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Das Substrat ist doch immer nass auf der schwimmenden Platte, oder?
In der Nässe kann doch kein Pilz leben, der die Orchideesamen keimen könnte.
Und es gibt nur sehr wenige Orchideenarten, deren Samen so fette Embryonen enthalten, dass sie ohne Pilzhilfen Chlorophyll haltige Sämlinge produzieren können. Bletilla striata gehört dazu.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

#2
Also das mit den Pilzen kann ich erst einmal verneinen. Sie sind da. Mycel auf jeden Fall.

Allerdings ist auf dem dünnen Wasserfilm vollständige Sauerstoffsättigung gegeben, das ist was anderes als nasses dichtes Substrat.

Das Knabenkräuter gerne am Teichrand keimen und teilweise die Sumpfständelwurz teils quasi dauernd getaucht in kleinen Moortümpeln vorkommt. Das lässt mich glauben das da schon was kommen könnte.

Ich habe die alleridings auch an anderen Stellen angesäht. Unter anderem auch bei meinen C. regia, da keimte schon früher was davon.

An einigen Stellen scheint auch diverses Erikazeugs zu keimen. An einer Stelle ist sogar ein Stück aus meinem Moorbeet integriert. Falls da ein paar Dunkelkeimer dabei sind. Mykorrhizapilze sind da im Substrat sicher drin.

Was mich am meisten verwundert das die Loorbeercistrosen da so reichlich aufgelaufen sind und auch nicht kaputtgehen wollen. Im Topf und im Garten hat trotz tausender Samen jedes Jahr noch keine einzige sichtbar gekeimt.
Die leben doch eher trocken in luftigerem Substrat. Sind schon ein paar Monate seit die erste keimte.
Die habe ich erst mal rausgerupft, ob ich sie denn verpflanzen kann. Auf die leicht beschädigte Wurzel habe ich dann etwas Quarzsand gestreut. Das hat sie erst geschockt aber sie macht inzwischen ihr erstes Blattpaar. Quasi eine Sumpfcistrose. Ich sollte sie aber wohl ein wenig düngen. Leider sind da auch Sonnentausamen, darum müssen sie hungern.

Womöglich eine andere Art von Hydrokultur.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Axel, ich sehe den Unterschied zwischen Orchideen-Samen und anderen Samen darin, dass der normale Orchideen-Samen nur an der Grenzschicht zwischen Wasser und Luft oder darüber keimen kann, wenn die Pilzhyphen in die Luft hinein wachsen können, während der Samen anderer Pflanze auch unter Wasser keimen kann, da er nicht auf die Ernährung durch Pilzhyphen angewiesen ist.
Unsere Keimpilz-Hyphen, die den Orchideen-Samen keimen, wachsen auf der Agaroberfläche und darüber die Glaswand empor.
Ich weiss nicht, ob diese Bedingungen auf de Schwimminseln gegeben sind.
Aber es ist sicherlich ein Versuch wert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Die Grenzschicht ist auf der ganzen Oberfläche gegeben.
An einigen Stellen wo Wurzelstücke oder Torffetzen liegen ist das sogar noch ein wenig luftiger ohne das irgendwas richtig trocken fallen kann.
Man kann auch die kleinsten Samen mit einer guten Lupe finden und beobachten.
Spannend wird es für mich nach dieser Kühlphase. Alles was da drin ist wurde im Sommer, Herbst und Winter reingegeben.
Das Drosera rotundifolia gleich gekeimt hat liegt vielleicht daran das der Samenstand draußen überwintert hatte.

Alle anderen Drosera haben gar nicht oder nur sehr vereinzelt gekeimt. Da sind noch hunderte Samen drin die gut aussehen und noch keinen Mucks machten.
Drei Drosophyllum haben erst im Herbst Winter gekeimt. Die Gentiana haben auch erst vor ein paar Wochen angefangen. Ob beide Arten gekommen sind weiß ich noch nicht weil da alles durcheinander ist.
Der Lungenenzian von Römö ist aber sicher dabei.

Die beiden Sämlinge die einst aus einer Daumennagelgroßen Moos und Substratprobe gekeimt hatten waren bisher die einzigen die bei mir kamen. Da wußte ich noch gar nicht das die da drin sind. Habe alles nach meiner Mikroskopischen Untersuchung und Moosbestimmung in meine Carnivorentöpfe verteilt. Gentiana hatte damals auf Römö gerade zu blühen begonnen. Samenstände waren nirgends zu erblicken. Waren also überlägerige Samen.

Alle Samenstände dieser beiden Pflanzen wollten in Töpfen und da wo die Eltern keimten nicht auflaufen. Jetzt ist da ein Rasen auf der Platte. Irgendwas ist an diesen Platten. Auch wenn Orchideen dort womöglich nicht wollen.
Ich versteh es nicht wundere mich nur.

Viel Arbeit macht es ja nicht und die Bewässerung ist narrensicher.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.