Orchideenkultur

Fachbereich => Orchideenvermehrung und Kultur => Kulturtechnik, Dünger, Substrate u.a. => Thema gestartet von: partisanengärtner am 04.Dez.22 um 17:32 Uhr

Titel: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: partisanengärtner am 04.Dez.22 um 17:32 Uhr
Wäre das eine Möglichkeit Carnivoren oder Ericales damit zu versorgen?
Die sollten ja auf dem Gebiet nicht so bedürftig sein.
Zusätzlich gäbe es auch noch ein wenig Schwefel.
Titel: Aw: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: Berthold am 04.Dez.22 um 18:29 Uhr
Sorry, eine Frage für Chemiker.
Ich weiss nur, dass man Schwefel für die Herstellung von Schießpulver und für die Kultur von anaeroben Bakterien benötigt.
Hast Du den Eindruck, dass Deine Carnivoren unter Schwefelmangel leiden?
Titel: Aw: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: partisanengärtner am 04.Dez.22 um 18:56 Uhr
Meine eigenen noch nicht, aber von anderen Enthusiasten höre ich da Probleme.
Nepenthes scheint da kritischer zu sein.
Ich pflege keine weil ich allenfalls outdoor noch zulegen kann.

Allerdings werde ich im kommenden Jahr für ein paar Inseln doch mal Gips einsetzen um zu sehen wie er sich verhält.
Für einige Pinguicula wäre das eine Option.
Titel: Aw: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: Berthold am 04.Dez.22 um 19:15 Uhr
Deutschen Karnivoren-Standorte zeigen oft höheren Schwefelgehalt.
Da könnte Gips als Schwefelquelle dienen, nicht als Calcium-Quelle

Siehe hier:
Titel: Aw: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: partisanengärtner am 04.Dez.22 um 19:35 Uhr
Wenn Schwefel freigesetzt wird sollte ja auch Calcium im gleichen chemischen Prozess frei werden.

Oder sind meine Vorstellungen von Chemie zu laienhaft.
Titel: Aw: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: Berthold am 04.Dez.22 um 20:33 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 04.Dez.22 um 19:35 UhrWenn Schwefel freigesetzt wird sollte ja auch Calcium im gleichen chemischen Prozess frei werden.

Oder sind meine Vorstellungen von Chemie zu laienhaft.
Problem ist, dass bei einem chemischen Zersetzungsprozess die einzelnen Elemente nach der Zersetzung in unterschiedlicher Verbindung wieder neu auftreten. Dann müssen sie "pflanzenverfügbar" sein, sonst nützen sie nichts.
Titel: Aw: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: partisanengärtner am 04.Dez.22 um 21:05 Uhr
Calcium in Torf da gibt es nicht viele Möglichkeiten nehme ich an.

Titel: Aw: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: Berthold am 05.Dez.22 um 13:53 Uhr
Ja, die deutschen Karnivoren meiden auch Kalk, nur Drosera anglica verträgt etwas davon.
Titel: Aw: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: partisanengärtner am 05.Dez.22 um 16:59 Uhr
Calcium ist nicht gleich Kalk.
Da sind wir uns hoffentlich einig. Wenn Schwefel frei wird, sollte auch jeweils die gleich Menge an Calciumionen frei werden.
Die sollten ja pflanzenverfügbar sein.
Titel: Aw: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: Berthold am 05.Dez.22 um 17:12 Uhr
Die Chemie von Calciumsufat mit seinem Anhydrit, Dihydrat (Gips) und Hemihydraht ist komplexer.
Siehe auch bei Wiki  (https://de.wikipedia.org/wiki/Calciumsulfat)
Titel: Aw: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: partisanengärtner am 05.Dez.22 um 18:54 Uhr
Das dieser Artikel wenig über den Abbauweg von dem Hydrat sagt unter normalen Temperaturen ist Dir schon aufgefallen.
Das wäre interessant da Gips auch als Dünger eingesetzt wird.
In der biologischen Landwirtschaft wird Gips als Schwefeldünger eingesetzt.
In normalen Böden ist der Calciumanteil ja nicht sonderlich ins Gewicht fallend. Da ist eher die Wirkung auf den Ph von Kalk wichtig.
Aber bei Schwefeldüngung durch Gips versauern die Böden nicht da auch der Gegenspieler Calcium frei wird.

https://engel-bergbau.de/produkte/gips-als-biodu%CC%88nger/

https://www.pfluglos.de/nachrichten/multitalent-duengegips

Wobei beide Bestandteile wohl bei karnivoren Gewächsen kaum zur Mangellage kommen werden solange sie tierische Beute machen.
Titel: Aw: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: partisanengärtner am 05.Dez.22 um 19:59 Uhr
Für Cypripedium acaulis würde ich es nicht gerade probieren.
Da kann man mir versichern das Gips neutral ist, aber Vorsicht ist die Muttter der Porzellankiste.

Man weiss ja nie wie das jeweils schwankt.
Titel: Aw: Gips als Calciumquelle für Moorbeetpflanzen?
Beitrag von: Berthold am 05.Dez.22 um 21:34 Uhr
Ja, es ist auch entscheidend, welche Substanzen in der Umgebung vorhanden sind, die Gips anlösen.
Das beeinflusst den pH-Wert erheblich.