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Deutsche Sprachpflege

Begonnen von Berthold, 15.Jan.24 um 12:17 Uhr

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Berthold

Ein einziger Buchstabe macht den Unterschied

Sprachpfleger gelten leicht als pedantisch, altmodisch oder reaktionär. Dabei nehmen sie es nur genau. Und in der Genauigkeit drückt sich nicht weniger als Respekt aus.

Manchmal sorgt ein einziger hinzugefügter Buchstabe in einer Wendung von drei Wörtern dafür, dass sich ein Ding in sein Gegenteil verkehrt. Versuchen wir es einmal. ,,Das ist nicht weniger als ein Skandal" bedeutet: Es ist ein Skandal. Wirklich. Es ist eben ,,nicht weniger" als, also mindestens gleichbedeutend mit einem Skandal. Dagegen bedeutet der Satz, etwas sei ,,nichts weniger als ein Skandal", dass es alles andere als ein Skandal ist, also überhaupt keiner. Wer es einen Skandal nennt, plustert die Sache unnötig auf.

Nun passiert es in den letzten Jahren immer häufiger, dass jene, die die erste Bedeutung meinen, dafür die zweite benutzen. Sie schreiben ,,nichts weniger", wo sie ,,nicht weniger" meinen, sagen also das Gegenteil von dem, was sie sagen wollen. Da das inzwischen ziemlich viele tun, leider auch in dieser Zeitung, könnte man von einer neuen Gruppe der Einverstandenen sprechen, die in ihrem kollektiven Falschschreiben eine gewisse Nestwärme erzeugen. Die anderen, die es besser wissen, drohen zur frierenden Minderheit zu werden und müssen sich irgendwann fragen, welchen Sinn es hat, auf etwas Richtigem zu bestehen, was eine Mehrheit als falsch ansieht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

,,Es macht keinen Sinn."

Kommt aus dem Englischen 1:1 übersetzt.

Es ergibt keinen Sinn, so sagt man zumindest im Deutschen.
Der Schwachsinn taucht übrigens im Journalismus auf oder eben bei anderen Verwahrlosten.

Aber wenn die Gender-Spachpanscher am Werk sind, bleibt kein Stein auf dem amderen.
Schon die tolle Rechtschreibreform hat für buntes Durcheinander gesorgt, der Rest folgt nun.
Beste Grüße

Rüdiger