Schwups, da ist sie eingeglast (SGK Substratglaskultur)

Begonnen von Jill, 20.Jan.16 um 10:41 Uhr

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Zwockel

Berthold,
das wird wahrscheinlich die Ursache sein das die Schutzmechanismen fehlen.
Ich gewöhne meine auch langsam an die "Frischsonne"
Die haben dann bis kurz vor Mittag Sonne und bisher ist mir keine verbrannt dabei.

Kuuki,es empfiehl sich die Anleitung von Hauzi aufmerksam zu lesen.
Die Schichting ist bei allen gleich.
Wir liefern ja auch Bilder.
Ob das Wüstenklima bei abgetrocknetem Plastikpott so gut ist möchte ich bezweifeln.
In den Gläsern ist ein feuchtes Klima ähnlich dem natürlichen Klima.
Ausnahmen gibt es natürlich.
Die Erfolge und Iris ihre Bilder zeigen das es ihnen gut geht.
Auch im anderen Forum gab es erstmal Kritik von " alten " Orchideelern.
Gerade Anfängern bringt es ziemlich schnell Erfolge die sonst ausbleiben und zu Frust führen.

Jeder sollte erstmal mit einigen wenigen beginnen um Erfahrung zu sammeln.

Aber Vorsicht,das hat Suchtpotenzial..

In diesem Sinne

Liebe Grüße

Will


Berthold

Zitat von: Kuuki am 23.Jan.16 um 15:56 Uhr
Allerdings steht die SGK im Widerspruch zu dem, was meinen Pflanzen immer gut bekam und ich tue mich schwer mit dem Gedanken an schwer steuerbare Dauerfeuchte.

Ja, aber der Trick dabei ist wohl die Verwendung sehr grober Rinde, sodass die Wurzeln wenig Kontakt zum Substrat bekommen und nur in der Luft hängen. Wenn die Luft dann feucht ist, schadet sie wenig, da immer Luftsauerstoff die Fäulnis verhindert.
Das lebende Moos erzeugt ausserdem biowirksame Stoffe, was ebenfalls gegen die Infektionen wirkt. Da das Moos leben muss und nicht absterben darf, muss Licht in den Topf scheinen, deshalb Glasgefässe.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jill

#62
Zitat von: Kuuki am 23.Jan.16 um 15:56 Uhr
Danke für deine Antworten!
Der geringe Pflegeaufwand ist für mich sehr ansprechend. Allerdings steht die SGK im Widerspruch zu dem, was meinen Pflanzen immer gut bekam und ich tue mich schwer mit dem Gedanken an schwer steuerbare Dauerfeuchte. Meine Tauchintervalle sind so groß wie möglich, alles trocknet vor dem nächsten Wässern komplett ab. Dadurch ist das Umtopfen seltener nötig als bei feuchter Kultur im Allgemeinen und daher wohl auch als bei SGK. Allerdings hatte mir die Info, dass nur das untere 1/3 feucht ist, gefehlt. Vielleicht waren die Fotos mit komplett nassem Substrat, die ich im Kopf hatte, von frisch geglasten oder gewässerten Pflanzen.
Mit Düngung im Glas und Südseite hätte man wohl schnell einiges an Algen.
Dein Oncidium und deine Coelogyne sehen definitiv aus, als hätten sie von der Umstellung sehr profitiert. Eine dichtere Deckschicht hast du da gar nicht benutzt?
Gut, dass du schreibst, SGK wäre kein Wundermittel. Bei manchen hatte die SGK zu Beginn eine so große Begeisterung ausgelöst, dass sie teils sehr pauschal und als für jede epiphytische Orchidee geeignet empfohlen wurde. Blütenfotos helfen mir überhaupt nicht, einzuordnen, wofür die Kultur infrage käme. Deine Ausführungen und Fotos dagegen schon.

Bitte gerne, Kuuki. Ich dünge im Glas und habe reine Südseite, die paar Algen finde ich vertretbar (siehe Fotos). Ich dünge natürlich weniger oft wie bei der Standardmethode, sonst versalzt auf Dauer alles. Bei manchen Orchideen ist eine dichte Deckschicht drauf - siehe Angraecum - bei manchen nicht. Ich finde es nicht ungünstig, wenn das Wasser etwas schneller verdunstet ohne Deckschicht, es erhöht so die LF direkt bei der Pflanze. Im Sommer schütte ich einfach mehr Wasser rein, das geht problemlos, also auch mal 3 cm; im Winter halte ich SGK trockener. Das Oncidium ist außer einigen Phal. Multihybriden die einzige Pflanze, bei der man die Durchwurzelung sieht. Ich finde Blütenfotos gut, weil man sieht, was alles in SGK gedeiht, meine Bandbreite an Orchideen ist ja eher eingeschränkt. Oncidien, Zygopetalen, 1 Schuh, paar Phal Multihybriden, 2-3 Phal NF, die nicht recht mögen (zu kalt), 2 Encyclia, 2 Coelogyne, das Angraecum, die Sedirea, eine Brassia Toskana und die BC Maikai, die sitzt aber in Seramis im Glas.

Wenn Du mit Deiner Methode gut fährst, würde ichs dabei belassen, never change a winning system.

Berthold, die Wurzeln hängen nicht unbedingt frei in der Luft, schau beim Oncidium, aber es ist wichtig, daß ausreichend Luft im Glas ist, damit die feuchte Luft aufsteigen/zirkulieren kann.

Danke, Will und Berthold, für die Erklärungen zum Sonnenlicht. Zygos wachsen allerdings recht bodennah, zum Teil auch terrestrisch, hier auf dem Foto ist jedenfalls nicht sehr sonnig, Halbschatten würde ich das nennen.

https://www.flickr.com/photos/47489494@N03/5426690202

Ich war schon in den Tropen, auch im Dschungel. Klar ist es länger hell, klar hat die Sonne noch mehr Kraft, aber im Dschungel verbrennt man sich auch als Europäer nicht gleich den Pelz  :classic



Winterhärtezone tF

Ralla

Zitat von: Jill am 23.Jan.16 um 18:18 Uhr
Ich war schon in den Tropen, auch im Dschungel. Klar ist es länger hell, ....

Normalerweise ist es um 18:00 Uhr dunkel.

Aber Zygos würde ich auch als tiefer angesiedelte Waldbewohner einordnen.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Zwockel

Hallo,
ein paar Bilder meiner Gläser vom letzten Jahr.
Ein Teil der Sommerfrische.



Das gelbe Blatt gehört der Blc.Chia Lin " New City" welches mir so wie es ist vom Tisch gefallen ist und nach Murphys Gesetz auf den Kopf gefallen.Drei Blätter waren geknickt aber das Glas ist heil geblieben. Blätter alle nach und nach abgefallen.
Die Blüte habe ich ja eingestellt.Also hat sie es überlebt.

Die Cymbidium Ice cascade mit einer Sommerblüte.



Dtps. " Purple Martin "


Viel Spaß mit euren Gläsern.

Liebe Grüße

Will

purpurea †

Vor den "kleinen" Gläsern hatte ich Angst,aber so wie es aussieht funktioniert es- :thumb
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Berthold

Zitat von: Zwockel am 24.Jan.16 um 08:00 Uhr
Drei Blätter waren geknickt aber das Glas ist heil geblieben. Blätter alle nach und nach abgefallen.
Die Blüte habe ich ja eingestellt.Also hat sie es überlebt.
Will, aus der Blüte kann man nicht schliessen, dass die Pflanze überlebt. Viele Arten machen eine Notblüte, wenn es ihnen schlecht geht. Einige Arten blühen nur, wenn es ihnen schlecht geht.
Wenn es ihnen gut geht, machen sie Substanzzuwachs für schlechte Zeiten.
In schlechten Zeiten (Trockenheit, Kälte, Hungersnot) haben die 100000 von Samen eine bessere Überlebenschance als die Mutterpflanze.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Kuuki

Zitat von: Zwockel am 23.Jan.16 um 17:32 Uhr
Kuuki,es empfiehl sich die Anleitung von Hauzi aufmerksam zu lesen.
Die Schichting ist bei allen gleich.
Wir liefern ja auch Bilder.
Ob das Wüstenklima bei abgetrocknetem Plastikpott so gut ist möchte ich bezweifeln.
In den Gläsern ist ein feuchtes Klima ähnlich dem natürlichen Klima.
Ausnahmen gibt es natürlich.
Die Erfolge und Iris ihre Bilder zeigen das es ihnen gut geht.
Auch im anderen Forum gab es erstmal Kritik von " alten " Orchideelern.
Die habe ich gelesen, aber manches klärt sich doch besser im Gespräch.
Ich spreche euch eure Erfolge nicht ab. Ob Wüstenklima im Plastikpott günstig ist, kannst du gern bezweifeln. Ob eher Dauerfeuchte oder eine Kultur mit regelmäßigem Abtrocknen für die Orchideen natürlich ist, kommt wohl stark auf die jeweilige Art an, ist aber für mich auch nicht unbedingt vordergründig.

Zitat von: Berthold am 23.Jan.16 um 17:58 Uhr
Ja, aber der Trick dabei ist wohl die Verwendung sehr grober Rinde, sodass die Wurzeln wenig Kontakt zum Substrat bekommen und nur in der Luft hängen. Wenn die Luft dann feucht ist, schadet sie wenig, da immer Luftsauerstoff die Fäulnis verhindert.
So hatte ich es auch verstanden. Aber in der Praxis scheint oft keine gröbere Rinde verwendet zu werden als sonst auch. Die Schichtung von grober zu feiner Rinde mit abschließender Deckschicht wird nicht immer so streng angewandt.

Zitat von: Jill am 23.Jan.16 um 18:18 Uhr
Bitte gerne, Kuuki. Ich dünge im Glas und habe reine Südseite, die paar Algen finde ich vertretbar (siehe Fotos).
Bei manchen Orchideen ist eine dichte Deckschicht drauf - siehe Angraecum - bei manchen nicht. Ich finde es nicht ungünstig, wenn das Wasser etwas schneller verdunstet ohne Deckschicht, es erhöht so die LF direkt bei der Pflanze. Im Sommer schütte ich einfach mehr Wasser rein, das geht problemlos, also auch mal 3 cm; im Winter halte ich SGK trockener.
Ich finde Blütenfotos gut, weil man sieht, was alles in SGK gedeiht, meine Bandbreite an Orchideen ist ja eher eingeschränkt.
Wenn Du mit Deiner Methode gut fährst, würde ichs dabei belassen, never change a winning system.
Deine paar Algen fände ich auch nicht zu viel. (Ich hatte überlesen, dass du moderat im Glas düngst.)
Blütenfotos können natürlich unterstreichen, was alles möglich ist. Aber die sehr langen Threads bei den Orchideenfreunden sind sehr unübersichtlich und vielleicht eher für diejenigen, die schon losgeglast haben.
Ich fahre mit meiner Methode sehr gut, sie ist vergleichsweise wenig aufwendig. Aber nicht jede Pflanze wächst und blüht perfekt, es ist immer Luft nach oben. Und mit dem geringen Zeitaufwand von "etwas Wasser nachgießen" kann ich auch mit meinen langen Gießintervallen nicht mithalten.

Zwockel

Berthold,
das ist grundsätzlich richtig.Bisher wächst alles recht gut und blüht bis auf wenige Ausnahmen.

Kuuki,jeder wie er mag und kann.
Wurde ja nur hier vorgestellt.
Die Kulturanleitung von Hauzi beschreibt die Grundsätze.
Wie so oft im Leben hat jeder so seine eigenen Ideen.
Und wurschtelt so vor sich hin.Grüße

Liebe Grüße

Will

Jill

Bei Hauzi steht, daß die Deckschicht nicht unbedingt nötig ist, Kuuki. Ich habe anfangs auch zu feines Substrat genommen und dann irgendwann die ganz grobe Pinienrinde bei Schwerter bestellt. Die hat 5-7 cm und geht bei Phalaenopsis sehr gut. Dagegen habe ich beim Substrat für Starkzehrer grobe mit feinerer Rinde gemischt. Letztendlich zählt, daß noch genug Luft im Glas ist.

Ich weiß aus Gesprächen, daß es erfolgreiche Kultivateure gibt, die ihre Orchideen ziemlich trocken halten. Wobei es ja auch immer auf die Art ankommt. Für ein Methodenstreit bin ich überhaupt nicht, erstens hat jeder abweichende Kulturbedingungen, zweitens ist jeder anders. Manche wässern mit Hingabe, denen würde etwas fehlen, mir ist Pflegeleichtigkeit sehr recht. Ich habe davor einige Orchideen in Semi-Hydro kultiviert, was auch gut klappte, mir auf Dauer aber zu arbeitsaufwendig war. Man muß da halt alle Nährstoffe von außen zuführen und 1 x wöchentlich wässern, im Sommer öfters. Je nach Menge der Pflanzen wird das dann schon zeit- und ressourcenaufwendig. Allein die Hin- und Herschlepperei zum Wässern, im Wohnzimmer oder auf der Fensterbank ist es eher ungünstig, wenn man mit dem Gartenschlauch durchgeht  :classic

Das Optimum liegt für mich bei SGK nicht im reinen Blüherfolg, sondern in der Kombination von Blüherfolg und geringem Arbeitsaufwand. Ich bin sicher, auch bei SGK gäbe es bei der einen oder anderen Pflanze 'Luft nach oben', aber wenn ich daran denke, was dafür evtl. alles nötig wäre, ist mir das zuviel. So meinte ich das Wort 'zufriedenstellend'.

Jeder, wie er mag. Genau, Will.

Liebe Grüße! Iris
Winterhärtezone tF

Berthold

Zitat von: Jill am 25.Jan.16 um 09:19 Uhr
Ich habe anfangs auch zu feines Substrat genommen und dann irgendwann die ganz grobe Pinienrinde bei Schwerter bestellt. Die hat 5-7 cm und geht bei Phalaenopsis sehr gut. Dagegen habe ich beim Substrat für Starkzehrer grobe mit feinerer Rinde gemischt. Letztendlich zählt, daß noch genug Luft im Glas ist.
Je unterschiedlicher die Rindenstücke in der Grösse sind, desto weniger Luft ist im Substrat. Die meiste Luft hat man im Substrat, wenn die Rindenstücke gleich gross sind, unabhängig von ihrer Grösse.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jill

Sicher, Berthold. Aber z.T. sogar terrestrisch wachsende Zygopetalen benötigen meiner Ansicht nach weniger Luft, dafür mehr Nährstoffe und mehr Feuchtigkeit als z.B. eine Phalaenopsis. Wie Rolf schrieb, wächst Z. reginae z.T. an Abhängen in der Erde. Da haben die Wurzeln sicher auch nicht unbedingt Massen an Luft drumherum  :classic Natürlich hinkt der Vergleich, weil in der Erde ist nicht dasselbe wie im Glas - aber meiner Erfahrung nach muß man die Luft im Glas nicht maximieren, es sollte nur genügend Luft drin sein. Das findet man im Laufe der Zeit schon heraus bei der jeweiligen Pflanze. Oder man nimmt eben wie Will nur noch ganz grobes Substrat plus Deckschicht. Ohne Deckschicht verdunstet das Wasser bei nur grobem Substrat zu schnell. Das ist ein Spiel mit der Balance und letztendlich Geschmacksache. Jeder macht es ein wenig anders, das ist nicht soo wichtig, wenn das dahinterstehende Prinzip beachtet wird.
Winterhärtezone tF

Berthold

Zitat von: Jill am 25.Jan.16 um 10:59 Uhr
Sicher, Berthold. Aber z.T. sogar terrestrisch wachsende Zygopetalen benötigen meiner Ansicht nach weniger Luft, dafür mehr Nährstoffe und mehr Feuchtigkeit als z.B. eine Phalaenopsis.

Ja, das ist sicherlich richtig :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

UweM

Zitat von: Zwockel
PS: Bitte hier keine Diskusion wegen sichtbar machen der Wurzeln,das hatten wir im anderen Forum zur Genüge.Gelle Iris.
Wenn das Moos gut wächst,dann sieht man die Wurzeln nicht mehr.

...Wurzeln muss man nicht sichtbar machen - die wachsen von alleine zum Licht oder an die Stelle, wo die höchste Feuchtigkeit zu finden ist... und das ist am Anfang im SGK nun mal der Glasrand - egal, ob da Moos ist oder nicht.


Berthold

ja, ob die Wurzeln zum Licht hin oder vom Licht weg wachsen, ist entscheidend von der Pflanzenart abhängig.
Die Wurzeln von Erdorchideen wachsen alle vom Licht weg, da sie glauben, im Dunklen mehr Feuchtigkeit aufnehmen zu können.
Viele Epiphytenwurzeln können Chlorophyll bilden und sich an der Photosynthese beteiligen. Diese Wurzeln wachsen oft gern zum Licht hin. Es sei denn, im Licht ist die Luftfeuchtigkeit zu gering.

Aber was ich schreibe, ist eigentlich eine Binsenweisheit.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)