Meine ersten Keimungen

Begonnen von orchidsworld, 12.Dez.14 um 15:30 Uhr

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Meine ersten Keimungen meinen Projekt...
















Claus

Ich sehe schon, du bist auf dem richtigen Weg. Bald werden bei dir auch hunderte Gläser stehen.  :whistle
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

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Zitat von: Claus am 12.Dez.14 um 16:10 Uhr
Ich sehe schon, du bist auf dem richtigen Weg. Bald werden bei dir auch hunderte Gläser stehen.  :whistle

ich weiss, ich weiss... und das ist nur ein kleines Teil den 90 Arten, die ich ausgesaät habe (in einem Monat...)  :whistle

Claus

Wenn ich dir einen Tipp geben darf: immer nur ganz wenige Sämlinge pro Glas umlegen. Die wachsen dann zu größeren Pfänzchen heran.  :thumb

Ich weiß, ich halte mich auch nicht daran.  :bag
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Danke ;)

10 pro Glas sind ok ? Ich werde repikieren in diesem Microbox :



Diameter 80 mm
Höhe 60 mm

Claus

Ja, aber 6 sind noch besser. Es hängt stark von den Gattungen ab, Epiphyten kann man dichter legen, die lutschen das Medium besser aus. Wenn ich sehr viele Keimungen habe, lege ich zunächst auch mal 30 Stück in solch ein Glas. Dann muss ich die aber relativ früh wieder umlegen, es ist also eher eine Aufbewahrung der Sämlinge, falls in den "Wachstumsgläsern" etwas falsch läuft - Verkeimungen und so. Ich bin dann oft nicht zum rechtzeitigen Umlegen gekommen, und dann waren die futsch; denn wenn das Nährmedium ausgelutscht ist, verfallen die Sämlinge rasch.

Andererseits gibt es Arten, bei denen die Sämlinge aus Massenkeimung über ein Jahr dicht gedrängt im Glas liegen können, und sie können dann immer noch erfolgreich vereinzelt werden. Cyp. reginae ist z.B. so ein Fall, oder auch Liparis loeselii.

Was ist deine Quelle für die Microbox?
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Die Microbox werde ich hier bestellen : http://www.microbox-container.com/en/

Ich warte noch an den Preis, aber es sollte etwas wie 300-350€ für 1'000 Stücke, 7 bis 10mal wiederverwendbar...

Frodo

Ich habe die Seite grade ein wenig studiert. Das Problem für Privatleute scheint: entweder ich kaufe das ganze steril und als Einweg Artikel, was es sehr teuer macht, oder aber Ich habe einen Industrie-Autoklaven verfügbar, um das ganze sinnvoll zu handhaben. Befülle ich die Dosen VOR dem Autoklavieren, brauche ich einen Riesen Steri, befülle ich sie erst anschließend brauche ich eine industrielle Abfüll-Anlage...... Für Hobby-Vermehrer: erscheint also wie jedes Mal... der teuerste Weg, mit dem meisten Müll (Einweg)..... der sinnvollste. Und selbst dann ist es wieder eine Sache von.... Schnellkochtopf in die Bench, Dosen befüllen, und abkühlen lassen.
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http://www.flickr.com/photos/10293393@N02/?saved=1

Die Halb-Wahrheit des Tages:
"Hybridizing is like doing wood sculpture with a shotgun" Ross Hella, 2008

(Gott, mein Deutsch ist schlimmer als mein English)! :ka

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Ich glaube, man kann die Dosen leer sterilisieren, und dann mit Medium fühlen im Sterilbank....

Ich werde mal Eric (cyp...) fragen, er braucht diesen Dosen...

Claus

Frodo, du sagst es, für den Hobby-Kultivierer ist das nicht so einfach.

Ich habe ja in den Teilen über Aussaaten beschrieben wie ich es bisher mache. Ich verwende zum Umlegen Rundgläser, z.B. ganz normale Marmeladengläser, bohre in den Deckel ein 4 mm Loch und stecke dort ein halbes Watterstäbchen mit dem Wattekopf im Loch hinein. Dann wird der Deckel noch mit Frischhaltefolie überzogen, die mit einem Gummiring fixiert wird. Das funktioniert erstaunlich gut, solange die Gläser keinen stärkeren Temperaturunterschied erfahren, bei dem immer Luft eingesaugt und ausgeatmet wird. Dann kommen letztlich doch noch Keime hinein.

Ideal ist das nicht, aber offenbar müssen die Behälter atmen. Ich versuche gerade herauszufinden, wie lange sie völlig geschlossen sein können. Ich habe vor längerer Zeit mal einen anderen Versuch gemacht, da habe ich auf das 4 mm Loch ein Stück dickes Moltontuch aufgelegt, das dann durch die Frischhaltefolie aufgepresst wird. Dieses dicke Tuch ist ein wesentlich besseres Filter als der Wattekopf. Starken Temperaturunterschieden hält aber auch die Methode nicht Stand.

Eine gute Idee war das Einlegen von Filterpapier in den Deckel. Durch das Anpressen des Deckels bilden sich feine Poren, durch die das Glas atmen kann, Keime hält es zurück. Bei hoher Luftfeuchte kommen aber Keime unter den Deckel und fressen sich durch diese dünne Papierschicht hindurch ins Glas.

Ich habe bei deinen Fotos gesehen, dass du deine Behälter in Frischhaltefolie eingewickelt hast. Hier kommt nämlich ein weiteres Problem bei Behältern á la Microbox zutage. Man will ja sehen, was sich in den Gläsern tut, also grabbelt man die immer wieder an. Sie sind dann nach ein paar Monaten von außen voll verkeimt. Muss man dann die Sämlinge noch einmal umlegen, so holt man sich beim Öffnen diese Keime in die Behälter und infiziert die Sämlinge beim Umlegen. Ich klebe vor dem Umlegen ein Stück Klebefolie auf diesen Wattestopfen und bade dann das Glas vor dem Öffnen noch in 0,5% NaOCl + Spülmittel, nach dem Öffnen wische ich den oberen Rand noch mit DanKlorix-Lösung ab.

Meine Glas-Methode hat den Vorteil, dass die Gläser immer wieder verwendet werden können, die Deckel ca. 10-20 Mal, danach rosten die dann so, dass man sie nicht mehr verwenden möchte.

Die PP-Container haben den Vorteil, dass sie die Belichtung auch durch den Deckel zulassen. Und falls sie wirklich 7-10 Mal verwendet werden können, wären sie auch wirtschaftlich. Ich würde sie vorher befüllen und dann im Drucktopf steriliseren, eine Befüllung mit sterilem Medium in der Sterilbank wäre bei mir kaum möglich.

Wie ist deine Erfahrung mit den Patches? Sigma Aldrich verkauft diese sog. sun cap closures für 95 Euro netto 500 Stück.Sind die auch mehrfach verwendbar?

Es gibt ja dann noch eine Firma in England, die Container plus Patches verkaufen, allerdings kostet dann 1 Stück 2 GBP netto, das ist für den Privatanwender viel zu teuer. http://www.tissuequickplantlabs.com/andpccpgc.htm

Berthold, vielleicht verschiebst du diesen Teil an eine besser passende Stelle. Wir diskutieren sicher noch weiter.
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Frodo

Als Hobby-Laboratör arbeitet man (so sehe ich das) ständig im unteren suboptimalen Bereich. Entweder man arbeitet mit Gläsern und Patches, welche ich lange Zeit in Gebrauch hatte, und nur positives darüber sagen kann (abgesehen vom Preis), oder man arbeit mit Einwegmaterial, welches noch ganz andere Probleme aufwirft. Die Patches aus England funktionieren zuverlässig, und können zig fach neu sterilisiert werden.

Ich fand jedoch die ca. 95% Schattierung durch die Alu-Deckel irgendwann so frustrierend, das ich dennoch auf Einweg umgestiegen bin. Man könnte diese Schattierung durch die Deckel umgehen, indem man die Gläser gekippt aufstellt, was mehr Nährboden bedeuten würde.

Einweg, in steril gekauft ist auf der anderen Seite, vor allem in kleinen Banken schwer zu hantieren, da die Dosen in der Bench abkühlen sollten, damit beim abkühlen keine unsterile Luft ziehen können. Doch auch sofort nach der Bank sollte man sich überlegen, wie man diese Dosen "steril" lagern will. Die alten Durchefa Dosen (nur als Beispiel) hatten notorisch undichte Deckel, was bei industrieller Betrachtung egal ist, da diese steril abgefüllt, steril gelagert sowie steril bearbeitet werden....   Auch die weitere Lagerung der befüllten Dosen ist im Hobby-Bereich ein Problem, sofern man diese nicht in einem Reinraum lagert.... Und je mehr man diese Dinge durch den Kopf verschiebt.... desto mehr "Probleme tun sich auf".
Man arbeitet entweder mit:

-Zu dunkel stehenden Gläsern, egal ob mit oder ohne Gasaustausch
- oder hat "Einweg" Dosen, die eigentlich nur was für eine Reinraum Haltung sind (und dazu viel Geld kosten)
-Verschwendet entweder viel Zeit oder viel Geld damit Probleme zu umgehen
-Arbeitet was die Hygiene angeht, egal ob Glas oder Einweg-Dose, immer am Limit (und meist darunter)
-Und will man mit wiederverwendbaren "Einweg" Dosen mehrfach arbeiten, braucht man einen Uni-Klinik Steri

Alles also eine Sache von Geld, Zeit, und wie viel man letztendlich "produzieren" will. 
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Eric hat mir gesagt, er sterilisiert die Dosen während 1 Stunde, dann fühlt sie mit steriles Medium im Sterilbank...

Claus

Zitat von: orchidsworld am 13.Dez.14 um 06:21 Uhr
Eric hat mir gesagt, er sterilisiert die Dosen während 1 Stunde, dann fühlt sie mit steriles Medium im Sterilbank...

Für kleine Mengen sicher machbar, aber bei 50-100 Dosen pro Arbeitsgang ist das eine ziemliche Quälerei. Meine Sterilbank ist dafür auch nicht hoch genug.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Frodo

Stromkosten sind ein weiterer Faktor, wenn man mit Schnellkochtöpfen arbeitet. Ich habe teilweise tagelang gekcoht, und autoklaviert. Realistisch betrachtet: braucht man auch als Hobby-Vermehrer fast einen großen Steri.... und hier: wird's dann wieder richtig teuer. Oder man findet was steinaltes, großes..... und versucht sein Glück. Selbst wenn man mit Gläsern arbeitet, und 20-50 Gräser auf einmal macht, rechnet sich dies irgendwann, im Gegensatz zu.... stundenlangen Schnellkochtopf-Aktionen.
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Claus

Zitat von: Frodo am 13.Dez.14 um 09:42 Uhr
Stromkosten sind ein weiterer Faktor, wenn man mit Schnellkochtöpfen arbeitet. Ich habe teilweise tagelang gekcoht, und autoklaviert. Realistisch betrachtet: braucht man auch als Hobby-Vermehrer fast einen großen Steri.... und hier: wird's dann wieder richtig teuer. Oder man findet was steinaltes, großes..... und versucht sein Glück. Selbst wenn man mit Gläsern arbeitet, und 20-50 Gräser auf einmal macht, rechnet sich dies irgendwann, im Gegensatz zu.... stundenlangen Schnellkochtopf-Aktionen.

Man muss das ja aber auch irgendwie mit dem bürgerlichen Leben vereinbaren. Ich habe in unserem relativ großen Haus in fast jedem Raum etwas, was mit Pflanzen etc. zu tun hat. Ich wüsste gar nicht, wo ich noch einen Autoklaven unterbringen sollte. Ja, 80 Gläser im Sicomatic zu sterilisieren bedarf einiger Planung und ein bis zwei Tagen schlechten Wetters.  grins
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)