Disa cornuta Aussaat

[Berthold]

Die Disa cornuta ist was völlig anderes als die bekannten Disa uniflora. Sie wächst in sommertrockenen Gebieten und zieht voll ein. Über erfolgreiche Nachzucht ist mir bisher nichts bekannt aber nach einem Jahr Versuchsreihe mit Böden und Bleichverfahren hat es in Zusammenarbeit mit Claus doch zumindest schon mal bis hierher geklappt. Aussaat vor ca. 15 Monaten, seit 3 Monaten in Substrat, Blätter ca. 4 cm lang. Die Bleichzeit liegt übrigens bei etwa 50 Minuten, aber 13 und 80 Minuten gebleichte Samen keimten auch noch:

Ein Sämling, der länger in Neudohum steht, zeig schon die rote Blattfleckung mancher adulter Pflanzen (Michesl hat da einen schönen link gefunden: http://images4.wikia.nocookie.net/orchids/en/images//8/88/Disa_cornuta_habitat.jpg


Die adulten Pflanzen wachsen in Südafrika in scheinbar reinem sandigen Mineralboden, hier auf den Tafelbergen allerdings heufig im Nebel:

[Claus]

Also Berthold,
falls du doch noch alle in Neudohum vernichten     solltest, ich habe noch mindestens 100 Stück in den Gläsern, die alle noch recht gut aussehen. Du hast da noch ein weites Experimentierfeld. 

Grüße
Claus

[Berthold]

Also Berthold,
falls du doch noch alle in Neudohum vernichten    solltest, ich habe noch mindestens 100 Stück in den Gläsern, die alle noch recht gut aussehen. Du hast da noch ein weites Experimentierfeld. 
Grüße
Claus

Claus, wie gedenkst Du denn, die Sämlinge in die reale Welt herüber zu retten.
Ich habe schon ein neues Experimentierfeld mit einem anderen Substrat aufgetan, Kokosfasern mit Pilz geimpft, aber davon später.

[Claus]

Denkste,
ich bin gerade dabei, einen Nährboden für Mikroformen zu entwickeln. 

Waidmannsheil,
Claus

[Dieter]

Da bisste baff wa´!

nee, jar nich,
du hast nicht genau gelesen:
die werden zwar maximal 1,80 hoch,
blühen aber schon mit 15 cm

[Berthold]

Der Samen besitzt eine sehr feste Haut um den Embryo (Carapace). Entsprechend lange mussten die Bleichzeiten gewählt werden, um einen sichtbaren Bleicheffekt bei den Samen zu erzielen.
Dieser feste Carapace könnte eine Anpassung der Pflanze an die Umweltbedingungen der Heimat mit manchmal sehr langen Trockenzeiten, in denen der Samen nicht keimen kann, sein.
 

[Berthold]

etwa 9 Wochen nach dem Pikieren in Substrat (Kokohum, versetzt mit Glomus):



Der Topf steht bei Zimmertemperatur am Fenster mit Klarsichttüte drüber.
Der Blattzuwachs ist sehr gut, fehlendes Licht führt bei dieser Temperatur allerdings zum Vergeilen der Blätter. Im Kalthaus sind die Blätter viel kleiner aber deutlich kompakter.
Das Wachstum läuft etwa mit der gleichen Geschwindigkeit weiter wie auf dem Umlegeboden.   

[Claus]

Claus, wie gedenkst Du denn, die Sämlinge in die reale Welt herüber zu retten.
Ich habe schon ein neues Experimentierfeld mit einem anderen Substrat aufgetan, Kokosfasern mit Pilz geimpft, aber davon später.

Ja Berthold,

ist doch klar, Lehm + Sand. Vielleicht zuvor sicherheitshalber sterilisieren. Die in den Gläsern haben auch unter dem Lichtmangel gelitten. Wenn du hier bist müssen wir mal entscheiden, ob wir nochmal umlegen oder jetzt (?) auspikieren.

Viele Grüße
Claus

[Berthold]

ist doch klar, Lehm + Sand.
Viele Grüße
Claus

Ich habe noch etwas Löß von der Schwäbischewn Alb. Wenn Du Rheinsand hast können wir die Mischung anrühren (man, die armen Sämlinge). Wir sollten aber nur die kleinsten Sämlinge da hinein setzen.

In der Natur wächst diese Disa in einem scheinbar rein mineralischen etwas lehmigen Sand, bei häufigem Regen, der aber sofort abläuft und einer häufig sehr feuchten Luft in den Passatwolken und bei oft starkem Wind, der alles sofort wieder abtrocknet.
Bei dieser Bodenstrucktur müsste man hier mit der Giesskanne und einem starken Gebläse permanent neben der Pflanze stehen.

[Claus]

In der Natur wächst diese Disa in einem scheinbar rein mineralischen etwas lehmigen Sand

Na also, Lehm hält doch das Wasser! Also machen wir doch, bring mit! Rheinsand? Böhmesand vom Walsroder Ufer tut es sicher auch, haben wir von Überschwemmungen satt da.

Grüße
Claus

[Claus]

Hallo Timm,
na, das bisschen, das ich brauche, passt noch in meinen Drucktopf. 

Grüße
Claus

[Berthold]

Hallo Claus,

wie wirst Du das Substrat sterilisieren?

Viele Grüße
Timm

Claus, aber in sterilem Substrat kann doch jeder jede Orchidee kultivieren.

Sollten wir da nicht lieber ordentlich Mikroorganismen und Pilzsporen drunter mischen, um das Substrat auf Glaubwürdigkeit zu testen?

[Claus]

Berthold,
ich will erst einmal die Disa cornuta auf Glaubwürdigkeit testen. Das sterile Substrat bleibt natürlich nicht steril, wenn ich es in einen Blumentopf schütte und eine Plastiktüte drüberziehe. Aber was weiß ich, was sich da im Lehm versteckt? Erstmal alles mördern ! 

LG Claus

[Claus]

Apropos Disa cornuta, wie sehen die eigentlich in der Zwischenzeit aus?

Hallo Michael,

zuerst die gute Nachricht: Sie leben noch alle.
Jetzt die schlechte: Sie entwickeln in den Gläsern keine Knollen sondern verschwenden ihre ganze Kraft in der Bildung von Blättern.

Ich habe ein Glas, da kamen die ganz kleinen hinein, die brauchten einen langen Anlauf, bilden zur Zeit so kleine Säulen, die könnte man evtl. beim beginnenden Austrieb mal auspikieren:

Die anderen haben so eher Blattgemüse produziert:

Aber die schöne rot-weiß-Streifung ist immer noch da. Einige wenige haben inzwischen Wurzeln gebildet, bei einigen sind die auch ganz lang und wickeln sich im Glas auf.

Ja, mal sehen wie das da weiter geht, es sind ja schon die neueren Nährböden. Da ich ja sehr viele Sämlinge habe, könnte ich verschiedene Versuche machen: 100% NH  , Lehm+Sand  , auf Pilz haben wir die natürlich überhaupt noch nicht probiert. 

Da ich in diesen Tagen neue Nährböden koche, bei denen ich neue Kombinationen mit Wuchshormonen mache und auch eine neues Hormon einsetze, gibt es noch viele Möglichkeiten.

Wahrscheinlich bilden sich auch keine Knollen, sondern die Pflanzen produzieren allenfalls Speicherwurzeln. Hat jemand dazu mehr Infos?


Viele Grüße
Claus

[Berthold]

Wahrscheinlich bilden sich auch keine Knollen, sondern die Pflanzen produzieren allenfalls Speicherwurzeln. Hat jemand dazu mehr Infos?

Viele Grüße
Claus

Claus, wenn ich meine Sämlinge jetzt ausgrabe und zeige bist Du bestimmt deprimiert.

Sie haben sich in Kokohum mit Pilzen etwas besser entwickelt als in 100% NH-Pflanzerde. Ausfälle durch Fäulnis gab es praktisch keine.
Vielleicht solltest Du etwas nährstoffarme Substrate einschliesslich sterilisierter Lehm/Sand-Mischung testen.

Wenn sie jetzt eher einziehen als austreiben ist der Pikierzeitpunkt nach meiner Theorie ungünstig.

Bei mir treiben einige neu aus. Sie brauchen sehr viel Licht, sonst werden die Blätter lang und schmal, bei viel Licht und weniger Wärme werden sie breiter und kräftiger, d. h. schon den Originalpflanzen ähnlicher.