Canon EOS R5

Begonnen von Muralis, 15.Dez.22 um 15:35 Uhr

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Eerika

Zitat von: Muralis am 06.Jan.23 um 08:13 UhrAber eines muss ich schon sagen: Bildbearbeitung ist meine größte Schwäche im fotografischen System. Weder leiste ich mir Photoshop, noch habe ich Bildbearbeitung irgendwie ernsthaft gelernt. Ich müsste mir erstens PS zulegen und vor allem einen Bildbearbeitungskurs belegen, um hier das Niveau zu erhöhen. Was aber am Land ziemlich unmöglich ist und außerdem sehr zeitintensiv, wie die Bildbearbeitung überhaupt.
Warum unbedingt Photoshop oder etwas von Adobe ??? :ka
(PS kann man jetzt auch nicht mehr erwerben so weit ich weiss, nur mieten)

Um die paar Regler zu schieben brauchst du keinen Bearbeitungskurs und es braucht nicht mal eine Minute.

Zitat von: Muralis am 06.Jan.23 um 08:13 UhrAber ich sehe auch, dass manche Profis Bilder produzieren, die mir nicht gefallen, wie z.B. überschärfte Motive. Gerade in der Vogelfotografie finde ich das fürchterlich.
Das mit der Schärfe ist aber auch relativ - ich bevorzuge schon reine Farben (ohne Schleier) und gute scharfe Darstellung.
Hier als Beispiel ein Bild von Glenn Bartley
Passerina leclancherii

Sicherlich interessieren dich auch Kamera- und Einstellungsdaten, da gleiche Kamera.

Canon EOS R5
EF600mm f/4L IS II USM +1.4x III

F/5.6
840 mm
1/800
ISO 1600
Blitz aus.

Muralis

Ja, bei meinem ACDSee kann ich die Regler bei den Gradationskurven genauso herumschieben. Trotzdem gibt es hier eine ganze Menge Regler, die ich überhaupt nicht benutze.

Scharf kann das Bild schon sein, ich schärfe auch meistens nach. Aber man kann es hier sehr schnell übertreiben. Und das machen Vogelfotografen sehr gerne, weil sie meistens zu weit weg von dem Vogel sind. Wirklich gute Bilder, wo dann Nachschärfen auch wirklich Sinn macht, erhält man eben fast immer nur aus Verstecken, wo man nahe genug dran ist.

Der Kollege in deinem Beispielbild hat auch kein knackscharfes Bild geliefert, wobei man nicht sagen kann, ob er das Bild ev. in einer schwachen Auflösung eingestellt hat. Man braucht nur auf den Augenring schauen, dort sollte man jedes winzige Federl knackscharf erkennen können.

Bei mir ist es so, dass ich aus 20m Entfernung die etwa 1,5mm hohe Inschrift auf einem Großmöwen-Metallring lesen können möchte. Da müssen die Bilder wirklich scharf sein. Und da braucht man dann auch nicht viel nachschärfen  ;-)

Eerika

Deine Bilder sind schon knackscharf  :thumb

Nur halt schwarz / weiss Korrektur fehlt bzw es ist zu viel schwarz da und wenig weiss.

Ich habe ein Foto korrigiert um zu schauen und da war der Vogel im Flug so scharf - schärfer geht es nicht mehr.

Ich müsse interessanthalber schauen, wenn möglich, aus welchen Entfernungen G. Bartley fotografiert.

Muralis

Ich glaube, er hat das Bild aus recht großer Entfernung fotografiert. Er verwendet eine Top-Ausrüstung mit R5 + Canon 600mm. Das ist die beste Kombination, die möglich ist, das liefert ultrascharfe Bilder.
Dennoch hat er noch einen 1,4 Konverter dazugeschraubt- offensichtlich hat er´s nötig gehabt ;-) Die Gefieder-Detailauflösung ist am ganzen Vogel matschig, also war der Vogel zu weit weg und er musste noch croppen. Das ist genau das, was man bei der Vogelfotografie vermeiden muss, um Spitzenbilder zu erzielen.

Leider geht das im Normalfall nur mit Tricks - Vögel in Hides mit Futter anködern. Ausnahmen sind zahme Vögel oder Vögel in Gebieten, wo sie den Menschen nicht fürchten, also in hochnordischen Gebieten oder in Nationalparks in gewissen Ländern. So hat mein Freund z.B. Traumbilder von Quetzals in Costa Rica geschossen, auch mit Canon-Kamera + 600er, dort ohne Versteck - aber rechtzeitig um 7 Uhr früh am Lieblingsfrüchtebaum der Quetzal♂♂  ;-)

Eerika

Ich habe eine Frage.
Wenn man es zulässt, ist die Entfernung in Exifs zu sehen.
Das ist beim Objektiv.
Ändert ein Konverter diese Angaben?

Ich glaube, müsste aber noch schauen, Entfernung war unter 5 Meter.

Glenn Bartley ist ein Vogelfotograf, der unbezalbare Vogelreisen macht und ich weiss von den Bilder, dass diese kleine Truppe dann immer in Tarnkleidung unterwegs ist, die Kameras haben natürlich auch Tarnüberzüge und alle sind mit solchen Kanonen unterwegs, dass man eigentlich paar Sherpas bräuchte grins

Muralis

Bei mir wurde noch nie eine Entfernung in den EXIF-Daten angezeigt. Aber der Konverter darf und wird nichts an den Daten ändern, denke ich.

Wie ich am Anfang schon geschrieben habe, wäre es auch denkbar, dass das Bild absichtlich in geringer Auflösung eingestellt wurde, dann wird der Vogel natürlich auch matschig.

Meine Bilder hier erscheinen ja auch in geringerer Auflösung, da ich erstens das Bild schon vor dem Hochladen verkleinert habe. Vermutlich geht dann bei der Darstellung hier auch noch Qualität verloren. Die Qualität ist aber dennoch deutlich besser als bei dem verlinkten Bild.

Die ganzen Tarnanzüge helfen übrigens kaum etwas, die Vögel durchschauen das. Sie dürfen keine menschlichen Konturen zu Gesicht bekommen und vor allem müssen Bewegungen vermieden werden. In einem Hide fällt das alles weg. Allerdings können gewisse Arten wie Reiher, Eichelhäher, Greifvögel usw. schon das Schwenken eines Objektivs als (menschliche?) Gefahr interpretieren. Also wirklich leicht ist es nie....

Eerika

#36
Ich habe geschaut, bei mir ist die Entfernung auch nicht zu sehen.Und da du die Bilder nicht bearbeitest, hast du auch bei keinen Einstellungen Häkchen gemacht, deshalb ist das auch nicht zu sehen.
Das war aber mal bei mir. Da ich aber einen PC-Crash hatte und einiges neu installieren musste, ist es jetzt nicht mehr da.
Ich schaue mal nachher wo das ist, denn das möchte ich selbst gerne mal wissen grins

Edit:    Ich denke, die Einstellung kann man in RAW - Konverter vornehmen wenn man in RAW fotografiert.
Das tue ich aber nicht mehr.

Muralis

Heute habe ich ein paar Flugaufnahmen unter guten Lichtbedingungen gemacht. Auch mit einer R5 ist es nicht einfach, ein wirklich perfektes Flugfoto zu schießen, noch dazu, wenn es sich um strahlend weiße Vögel wie Silberreiher oder Möwen handelt.

Man muss höllisch aufpassen, dass das Weiß dieser Vögel nicht vom Sonnenlicht überstrahlt wird. Man muss um 2 Blendenstufen abblenden und nachher das Bild entsprechend bearbeiten.

Aber der Tiererkennungs- bzw. Vogelaugenfokus tut hier besonders bei einheitlichem Hintergrund seine Dienste, da kann man kaum etwas verhauen, wenn man mal den Vogel mit dem Sucher einfangen konnte.

Der Silberreiher ist mit 1/8000stel gemacht, der AF trifft hier zuverlässig, sodass das die optimale Schärfe ist. Qualitätsverlust ergibt sich dadurch, dass man nicht mit voller Brennweite fotografieren kann, um die Gefahr des Flügelabschneidens zu reduzieren. In diesem Fall war der Silberreiher dann doch ein Stück weit weg, sodass statt der eingestellten 440mm Brennweite 500-550mm besser gewesen wären. Aber soviel Zeit hat man eben nicht.

Das Steppenmöwenweibchen ist auch ziemlich weit weg und nur mit 1/2500stel gemacht, sodass dann eine geringe Bewegungsunschärfe bleibt; 1/4000stel sollte man eigentlich schon haben. Aber der AF der R5 findet die Vögel meist auch bei unruhigem, dunklerem Hintergrund schnell.

Eerika

Sehr schön!  :thumb

Deine Fotos muss man unbedingt gross klicken, da sie gross sind.
Die Forumssoftware verkleinert sie automatisch, anders geht ja nicht und dann sieht man die kleine Darstellung im viel schlechteren Quali da stark kompromiert.

Ralla

Hat der Silberreiher am linken Flügel die inneren Schwungfedern weiter nach innen gedrückt, um den Auftrieb zu verstärken?
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Muralis

Nein, das sieht - schräg nach oben fotografiert - nur so aus. Das ist ganz normaler Reiherflug mit beiderseits bogenförmig hängenden Flügeln.

Phil

Danke für den ausführlichen Bericht. Bei mir soll es die kleine Schwester, die R7 werden. Auch bewusst "nur" APS-C.

Ich bin echt gespannt wieviel anders es sich anfühlt.
Der Verstand und die Fähigkeit, ihn zu gebrauchen sind zwei verschiedene Gaben.
Franz Grillparzer

Muralis

Von der 5DmarkIV zur R5 war es definitiv ein Quantensprung!
Mittlerweilen wird ja schon über die "features" der R5markII spekuliert, also wer noch Zeit hat, sollte eventuell warten...

Aber eigentlich sollte erst mal die 1er-Serie auf Schiene gebracht werden, die spiegellose Vollprofi-Kamera fehlt ja noch.

Gestern hatte ich nach 3 Jahren erstmals das Glück, unser Seeadler-Männchen bei vollem Sonnenschein "in action" zu fotografieren. Da ist dann die R5 so richtig in ihrem Element. Reinzoomen zeigt, dass die Bilder gestochen scharf sind und der Fokus exakt auf dem Auge liegt  :yes
Anklicken des Bildes ist hier unbedingt erforderlich, um wenigstens annähernd die Schärfe beurteilen zu können. Die Querkantenlänge beträgt dann 2500. Die Originalbearbeitung hat aber 7904!
Die Bilddaten: 1/8000stel s., f8, 1000 ISO.

Aber nicht alle Bilder wurden scharf. Ich denke, dass ich die AF-Konfiguration noch nicht ganz im Griff habe und so habe ich heute ein paar Änderungen vorgenommen, sodass der AF den Vogel bzw. das Auge noch besser verfolgt. Schau ma mal...


Berthold

Ganz hervorragend, Wolfgang.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Sehr gut gelungen, Wolfgang.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann