Canon EOS R5

Begonnen von Muralis, 15.Dez.22 um 15:35 Uhr

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Muralis

Nein, die Kameras mit R sind spiegellos. Drum musste ich ja am Ende doch noch eine kaufen. Ein Elektroauto würde ich irgendwann ja auch noch einmal fahren wollen. Aber da muss ich zuerst mein jetziges Auto zu Ende fahren, das dauert noch.

Allerdings war die Eos R eine Missgeburt. Eine Kamera, die wenig konnte, keine Qualitätskamera. Dafür schlug dann vor 2 Jahren die R5 wie eine Bombe ein. Sony hat schnell zurückgeschlagen, das Match kann weitergehen.

Hier noch ein Seeadlerbild, das man mit der Mark IV nicht schießen hätte können. Der AF hätte so knapp vor den Bäumen den Adler nicht festhalten können, sondern auf den Hintergrund scharfgestellt. Der Vogelaugen-Fokus der R5 findet das Auge und lässt es nicht mehr los - damit ist der ganze Adler scharf.

Muralis

Inzwischen hab ich noch nachgelegt. Eine R5 zu haben, ohne ein einziges, für diese Kamera konstruiertes Objektiv zu haben - nein, das geht denn doch nicht  ;-)

Ich war es übrigens nach einem Versuch schon leid, bei jedem Objektivwechsel auch den Adapter wechseln zu müssen. So bot sich das neue RF 2,8/100mm L Makro an, das ich im Sommer fast immer drauf haben werde. Das Objektiv soll super mit der R5 zusamenarbeiten und vor allem in den Randbereichen deutlich schärfer als die alte EF-Variante sein.

Es ist heute von Amazon als Billigstbieter kommend bei mir eingetroffen  :classic

Ich habe ein paar Probeaufnahmen im Wintergarten gemacht, scheint i. O. zu sein.

Die Grundeinstellung war Blende 11 (da sollte die Beugungsunschärfe noch nicht so stark sein) und 1600 ISO bei Tageslicht. Die dabei von der Kamera ermittelten Zeiten waren 1/125, 1/100 und 1/50, wobei ich mich auf die bis zu 8 Blendenstufen Gewinn dank kamerainternem Stabilisator und Objektiv-Stabi verlassen konnte.

Gemessen an dem schlechten Naturlicht sind die Aufnahmen wohl scharf geworden, aber man wird den Unterschied zu dem EF-Modell in der Praxis kaum merken, abgesehen von der verbesserten Stabilisierung, die sicher was bringt.

Bild 1 ist wieder eine Knospe von Laelia furfuracea,  beide Knospen werden jetzt demnächst erblühen, freu mich schon drauf.

Bild 2 ist Laelia gouldiana, die - noch - blüht

Und Bild 3 ist Aechmea recurvata, die gerade zu blühen beginnt, Schärfe auf die eine Blüte gelegt.

Ich musste bei Bild 2 und 3 etwas bearbeiten, weil die Kamera (jede Kamera) mit diesen Farben Probleme hat. Geschärft und entrauscht wurde nicht.

Eerika

Sehr schön!
Es ist immer sehr spannend sich mit neuer Kamera zu beschäftigen!

Deine Bilder sind aber auf meinem kalibrierten Bildschirm etwas zu dunkel, auch Tonwertkorrektur in Photoshop zeigt, dass Weiss nicht im richtigen Punkt liegt.
Das erste Bild zeigt Tonwertkorrektur auf dem Original, auf dem Zweiten habe ich das Weiss in die richtige stellung geschoben.
(die Pfeilchen sind links für Schwarz, in der Mitte für Mitteltöne und rechts für Weiss. Ist rechts zu viel Leerplatz bis Hologramm, produziert das Grauschleier)

Aber Kamera ist ein Kracher! :thumb

Muralis

Ja, wie gesagt sind die Bilder weitgehend unbearbeitet, um das beurteilen zu können, was aus der Kamera herauskommt, wie z.B. Rauschverhalten bei 1600 ISO oder Schärfeleistung des gesamten Systems. Ich habe nur geschaut, dass die rotvioletten Töne halbwegs richtig dargestellt werden. Ich habe außerdem 1/3 Blendenstufe zurückgenommen gehabt, um noch ein wenig bei der Zeit zu gewinnen.

Aber eines muss ich schon sagen: Bildbearbeitung ist meine größte Schwäche im fotografischen System. Weder leiste ich mir Photoshop, noch habe ich Bildbearbeitung irgendwie ernsthaft gelernt. Ich müsste mir erstens PS zulegen und vor allem einen Bildbearbeitungskurs belegen, um hier das Niveau zu erhöhen. Was aber am Land ziemlich unmöglich ist und außerdem sehr zeitintensiv, wie die Bildbearbeitung überhaupt.

Aber ich sehe auch, dass manche Profis Bilder produzieren, die mir nicht gefallen, wie z.B. überschärfte Motive. Gerade in der Vogelfotografie finde ich das fürchterlich.

Berthold

Zitat von: Muralis am 06.Jan.23 um 08:13 UhrAber ich sehe auch, dass manche Profis Bilder produzieren, die mir nicht gefallen, wie z.B. überschärfte Motive. Gerade in der Vogelfotografie finde ich das fürchterlich.

Die Schärfe der Motive im Vordergrund und Hintergrund sollte etwa dem Verhältnis entsprechen, wie man es als Mensch mit dem Auge wahrnehmen kann.
Im Fernsehen erkenne ich zunehmend einen Trend, den Hintergrund bei einer Darstellung zunehmend zu verunschärfen.
Angeblich soll damit die Aufmerksamkeit besser auf die Bildelemente im Vordergrund gelenkt werden.
Wenn ein Mensch am Waldrand vorbeiwandert, sind die Bäume im Wald so unscharf, dass ich sie kaum als Baum erkennen kann.
Mich ärgert das und denke, kann sich das Team nicht endlich mal eine moderne Kamera mit mehr Schärfentiefe zulegen.

Sicherlich gibt es einen Unterschied bei der Betrachtung von Standbildern von Tieren und meist bewegten Bilder von Tieren in Landschaften im Fernsehen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Das gibt es auch in der Tierfotografie. Bei schwimmenden Wasservögeln wird der Vorder- und Hintergrund mit speziellen Programmen verunschärft, somit der Vogel stärker freigestellt.

Ich finde das unnötig, da die großen Teles bei Offenblende die Vögel ohnehin freistellen. Die Wahrheit kann man auch in der Fotografie aushalten  ;-)

Ruediger

 :thumb

Schöne Kamera hast Du Dir da gegönnt, und Deine ersten Bilder zeigen was man damit erreicht.

Klar, eine gewisse Nachbearbeitung gehört dann fast dazu, wenn man das Maximale rausholen will.
Das ist dann fast schon klagen auf hohem Niveau.

Fotografieren kann ein schönes Hobby sein, wenn man das überlegt gezielt macht.
Das Digitale hat zu einer Bilderflut geführt, und dies nicht umbedingt zu besten.

Da war man analog noch sparsamer unterwegs, vor allem hat man sich nicht an der Flut an Sefies ergötzt, die man natürlich umbedingt online mit der Welt teilen muß.
Diese Knipser sind eine Seuche.

Ich hoffe die R5 hat eine Selfie-Funktion, und Du stehst nun immer zentral mit im Bild. 😉
Beste Grüße

Rüdiger

Muralis

Rüdiger, die Kamera hat, so wie früher auch schon die analogen Kameras, einen Selbstauslöser.
Dennoch werde ich kaum auf einem der Bilder zu sehen sein, denn mein Aussehen interessiert mich nicht (mehr). Ich wüsste gar nicht mehr, wie ich aussehe, wenn nicht dieses ständige Rasieren wäre.

Ich habe auch noch kein einziges Selfie gemacht, ich wüsste nicht, warum.

Berthold

Zitat von: Muralis am 07.Jan.23 um 16:58 Uhr. Ich wüsste gar nicht mehr, wie ich aussehe, wenn nicht dieses ständige Rasieren wäre.


Da solltest Du behutsam sein, Wolfgang.
Es gibt einen Mann, der sich nach langer Zeit erstmal wieder im Spiegel gesehen hat und dabei einen fürchterlichen Schrecken bekommen haben soll.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Selfies darf man auch mal machen, für sich und seine Freunde, zur Erinnerung u.ä.
Für andere sind sie total unwichtig, oft verschandelt man höchstens interessante Gebäude oder Landschaften, die als Kulisse der Selbstdarstellung mißbraucht werden.

Eine R5 wird man dafür wirklich nicht benötigen, da reicht das Handy, um die Menschheit zu beglücken.
Beste Grüße

Rüdiger

Ralla

Für frisch aus der Kamera, sind die sehr gut.

Zitat von: Muralis am 06.Jan.23 um 08:13 UhrAber ich sehe auch, dass manche Profis Bilder produzieren, die mir nicht gefallen, wie z.B. überschärfte Motive. Gerade in der Vogelfotografie finde ich das fürchterlich.
Du sprichst mir aus der Seele.

Zitat von: Berthold am 06.Jan.23 um 10:59 UhrIm Fernsehen erkenne ich zunehmend einen Trend, den Hintergrund bei einer Darstellung zunehmend zu verunschärfen.
Angeblich soll damit die Aufmerksamkeit besser auf die Bildelemente im Vordergrund gelenkt werden.
Berthold, das machen die, wenn sie hochkant gefilmte Handyaufnahmen zeigen.
Um den 16:9 Bildschirm voll zu kriegen, kopieren die dann Teile vom Hintergrund, teils stark vergrössert, rechts und links vom Bild ein.
Unser Forumslogo ist ähnlich erstellt, Teile vergrössert daneben kopiert und teils gespiegelt.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: Ralla am 08.Jan.23 um 19:19 Uhr
Zitat von: Berthold am 06.Jan.23 um 10:59 UhrIm Fernsehen erkenne ich zunehmend einen Trend, den Hintergrund bei einer Darstellung zunehmend zu verunschärfen.
Angeblich soll damit die Aufmerksamkeit besser auf die Bildelemente im Vordergrund gelenkt werden.
Berthold, das machen die, wenn sie hochkant gefilmte Handyaufnahmen zeigen.
Um den 16:9 Bildschirm voll zu kriegen, kopieren die dann Teile vom Hintergrund, teils stark vergrössert, rechts und links vom Bild ein.
Unser Forumslogo ist ähnlich erstellt, Teile vergrössert daneben kopiert und teils gespiegelt.

Carola, ich meinte gesamte Fernsehspiele und Krimis. Das sind sicherlich keine hochkant gefilmte Handyaufnahmen. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Zitat von: Berthold am 08.Jan.23 um 19:31 UhrCarola, ich meinte gesamte Fernsehspiele und Krimis. Das sind sicherlich keine hochkant gefilmte Handyaufnahmen. 

Das ist dann künstlerischer Ausdruck.  grins
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Ja, so ist es.
Der Hintergrund ist wohl, dass man glaubt, die Aufmerksamkeit der Zuschauer bzw. Betrachter auf die richtige Stelle lenken zu können. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Ich habe heute einmal meinen Makro-Zangenblitz von Canon an der R5 in Betrieb genommen.

Dazu war es nötig, den für den Betrieb an einem Canon 100er Makro (sei es EF oder RF) erforderlichen Objektivadapterring vom alten EF zu lösen. Denn der Blitzköpfe-Aufsatz vorne am Objektiv ist für das viel weniger gekaufte, größere 180er-Makro konstruiert worden, somit müssen sich die viel zahlreicheren Käufer des 100er-Makros diesen Adapter-Ring zulegen (verkaufstaktisch wieder einmal sehr geschickt gemacht von Canon :nee )

Wer vielleicht auch gerne wissen würde, wie man solche Ringe oder auch Filter von einem Objektiv herunter bekommt (nach einigen Jahren Gebrauch sitzen die immer fest) - so funktioniert es 100%ig:

Objektiv mitsamt dem Ring auf eine Kamera, diese zwischen den Knien einklemmen. Einen robusten Gummihandschuh anziehen, den flachen Handteller mit leichtem Druck auf den Ring legen und nach links drehen. Und schon ist er gelöst  :classic

Nun kann man den Ring auf das neue RF-Objektiv drehen und den Blitz auf Blitzschuh und die Objektivköpfe auf den Adapterring montieren. Die R5 arbeitet tadellos mit dem alten Zangenblitz MT26EX-RT zusammen. Es gäbe da natürlich schon wieder was Besseres, glaub ich, aber der Blitz ist für meine Zwecke weiterhin in Ordnung und verhindert die bei einem Ringblitz möglichen kreisförmigen Schatten.