Cypripedium formosanum

Begonnen von Timm Willem, 08.Feb.10 um 20:45 Uhr

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dancer_m

Grüßle Martin

Manne

Ich will es noch mal anders beschreiben. Es gibt Arten die sind genetisch an die Fröste angepasst. Dann gibt es andere, die so eine Art Grenzfall sind. Letztere kann man aber durch gezielte Düngung in der Frosthärte verbessern. Das ist die ganze Kunst.

Berthold

Manfred, das ist uns schon bewusst. Aber dann gibt es noch den dritten Fall von Arten, die bekommst Du durch Düngen nie resistent geegn -25°. Dazu rechne ich Cyp form.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

pierre

Zitat von: Manne am 08.Feb.10 um 22:45 Uhr
Ich will es noch mal anders beschreiben. Es gibt Arten die sind genetisch an die Fröste angepasst. Dann gibt es andere, die so eine Art Grenzfall sind. Letztere kann man aber durch gezielte Düngung in der Frosthärte verbessern. Das ist die ganze Kunst.

Ja, genau die Düngung ist das A und O . Ein Cypripedium Bauer hatte seinen yatabeanum und acaule falsch (nach seine eigene Angabe) gedüngt. Alle sind nach Nirwana geflüchtet  :whistle

Manne

Die früheren Jahre hatten wir ja nicht so kalt. Voriges Jahr hat es funktioniert. Nun will ich mal sehen was dieses Frühjahr ist.

Timm Willem

Zitat von: Berthold am 08.Feb.10 um 20:52 Uhr
Mir ist einmal im Winter draussen ein Cyp. form. abgefault. Es ist schon lange her, also vor der Klimaerwärmung als Die Winter noch sehr milde waren.
Es war nicht gut drainiert und mehrere Monate klatschnass, weil es keinen Frost gab.
So wurde mir das auch schon vom Profi beschrieben. Das Problem bei seinen ausgepflanzten form. sind nicht die Winter(da kann man mit Styro-Platten schützen), sondern die zu feuchten frühen Warmphasen. Bei ihm friert der Austrieb in solchen Jahren regelmäßig kaputt.

Timm Willem

Zitat von: hakone am 08.Feb.10 um 21:00 Uhr
Ich habe 2008 30 Sämlingen ( 1 Jahr) Formosanum gesät, wunderbar getrieben. Winter 2009 war zu kalt , alle sind gestorben  :heul
Hallo Orchideenfreund Hakone,
ich denke, das sie in Töpfen im Winter keine Überlebenschance hatten, das liegt wohl weder am Substrat noch an der Kultur, dich trifft da also keine Schuld.

Timm Willem

Zitat von: dancer_m am 08.Feb.10 um 22:06 Uhr
Ich würde sagen, dass das Substrat da definitiv DEUTLICH mitspielt!

Auch solch extreme Barfröste sind ein Problem!

Meine formosanum stehen seit einigen Jahren im Freien, das Substrat ist ne Hausmischung, und die Pflanzen werden zu Winterbeginn mit Laub und Reisig ein wenig bedeckt und oben drüber kommt eine Kunststoffplatte als Nässeschutz, wobei die Seiten offen bleiben!

Das funktioniert (zumindest bei mir) sehr gut!
Das passt zu der Beschreibung die ich habe, die Pflanzen habe ich schon einige male im Sommer gesehen, die Blattränder sind oft leicht angefroren, trocken. Martin, Du kommst aus dem Süden(?), ich glaube Ihr habt bessere Winter, oder kannst Du das mit den Blatträndern bestätigen?

Timm Willem

Zitat von: Manne am 08.Feb.10 um 22:45 Uhr
Ich will es noch mal anders beschreiben. Es gibt Arten die sind genetisch an die Fröste angepasst. Dann gibt es andere, die so eine Art Grenzfall sind. Letztere kann man aber durch gezielte Düngung in der Frosthärte verbessern. Das ist die ganze Kunst.
Hallo Manne,
ich denke Düngung unterstützt die Pflanze sehr während des Winters, solange sie noch friedlich im Boden schlummert. Sicher schützt die richtige Düngung auch den Austrieb. Dann kommt aber die entscheidende Frage: fördert eine stickstoffreie Düngung nicht auch den Austrieb, oder ist es nur der Stickstoff? Wird die Pflanze also früher ans Messer geliefert, da der Austrieb vorgezogen wird? Ich denke man darf das nicht mit Knollenorchideen vergleichen.
Die Frage stellt sich ja bei vielen Cypris.

dancer_m

@ Timm:
(München) ... Also wenn ich Schäden habe, dann sind das eigentlich immer die fiesen Spätfröste!
Wobei ich dann oft verkrüppelte Triebe bekomme oder die Blüte abfault.
Eingetrocknete Ränder hatte ich auch schon mal, aber da hat meine Mum das Schnecken- mit dem Blaukorn verwechselt! Aber sie haben es erstaunlich gut überstanden.

Bezüglich der Dünung - beim Austrieb und Spätsommer düng ich immer möglichst N-frei, wenn sie gut treiben darf auch N mit rein.
Grüßle Martin

Berthold

Zitat von: Timm Willem am 09.Feb.10 um 06:24 Uhr
Zitat von: hakone am 08.Feb.10 um 21:00 Uhr
Ich habe 2008 30 Sämlingen ( 1 Jahr) Formosanum gesät, wunderbar getrieben. Winter 2009 war zu kalt , alle sind gestorben  :heul
Hallo Orchideenfreund Hakone,
ich denke, dass sie in Töpfen im Winter keine Überlebenschance hatten, das liegt wohl weder am Substrat noch an der Kultur, dich trifft da also keine Schuld.
ich denke auch, die Pflanzen sind selber Schuld
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Timm Willem

Orchideenfreund Hakone,
wo hast Du Deine Sämlinge gekauft?
Wenn es zu speziell ist, freue ich mich auf PM.

Timm Willem

Zitat von: dancer_m am 09.Feb.10 um 07:35 Uhr
@ Timm:
(München) ... Also wenn ich Schäden habe, dann sind das eigentlich immer die fiesen Spätfröste!
Wobei ich dann oft verkrüppelte Triebe bekomme oder die Blüte abfault.
Eingetrocknete Ränder hatte ich auch schon mal, aber da hat meine Mum das Schnecken- mit dem Blaukorn verwechselt! Aber sie haben es erstaunlich gut überstanden.

Bezüglich der Dünung - beim Austrieb und Spätsommer düng ich immer möglichst N-frei, wenn sie gut treiben darf auch N mit rein.
Bis jetzt habe ich meine Cypris in der Südheide kultiviert mit den gleichen Problemen. Es sind nicht nur die plötzlich auftretenden Spätfröste, sondern auch deren Stärke.

Was die Düngung angeht, ich dünge ausgepflanzte Cypris im Juni und Juli etwa zwei mal mit Blaukorn. Dabei ist sehr wichtig, dass nichts auf den Blättern bleibt, notfalls absuchen! Vorher und nachher dünge ich noch leicht flüssig mit stickstoffarmen Düngern, dies stelle ich im September ein. Bei Untersuchungen an Gehölzen wurde ein Nährstoffaufnahmemaximum erst sehr spät in der Vegetationsperiode erreicht. Trotzdem wage ich keine späteren Düngungen, da spielen diffuse Ängste eine Rolle, keine Erkenntnisse.

Belo144

Hallo,

also ich kultiviere meine formosanum ausgepflanzt in einem verschmutzten Mineralischen Substrat auf Basis Saramis, gebrochener Blähton, Kalkschotter/-gries mit einer gewissen organischen Verschmutzung Moosbewuchs  usw. Die Pflanzen werden ab Wachstumsbeginn gedüngt, in der Wachstumszeit Stickstoffbetont, ab Spätsommer Kali-Posphorbetont. Die formosanum werden wie einige Chinesen auch im Frühwinter mit einer Kunststoffplatte abgedeckt gegen Nässe, aber ca. 10cm über dem Boden, damit die Luft durchpfeifen kann. Sie haben so schon Tiefsttemperaturen von -20°C schadlos überstanden. Im Frühjahr muß ich sie beobachten und wenn Spätfröste drohen, werden über Nacht, bzw. manchmal auch für mehrere Tage große Töpfe drübergestülpt, die das Schlimmste verhindern. Hier hatte ich bisher nur letztes Jahr mal die hier schon geschilderten braunen Blattränder.
Gruß,
Lothar

Manne

#29
Ich denke auch, das die Winterkälte ganz gut ertragen wird. Das mit den Spätfrösten kann man etwas umgehen, wenn die Wuchsstelle in einem "Kälteloch" im Garten liegt. Also eine sehr lange kühle Stelle. Das verzögert den Austrieb doch erheblich. Nur in Jahren mit Eisheiligen, da sollte man mal eine Noppenfolie auflegen.
Ich für meinen Teil mache das ganz praktisch. Wenn stärkere Nachtfröste angesagt sind, stelle ich die Töpfe rein.