Lophiaris

Begonnen von chriseon, 13.Jan.19 um 12:01 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

chriseon

Sicherlich ist unbestritten, daß die Gattung Oncidium zu groß und unübersichtlich ist, um mit ihr sinnvoll zu arbeiten.
Eine große Anzahl teils recht unterschiedlicher Arten wurde zu Trichocentrum überführt, auch zu dieser Gattung ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Ich verwende deshalb für eine Reihe von "offiziellen" Trichocentren ( Eselsohren mit sehr kleinen Bulben) den Gattungsnamen Lophiaris.

Als erste Art möchte ich  Lophiaris lindeni G.J.Baem 1993 vorstellen.
bereits 1842 als Oncidium beschrieben, stammt diese Art aus Gebieten geringer Höhe ü.d.M. in den südöstlichen mexikanischen Staaten Campeche, Quintana Roo, Tabasco, Veracruz und Yukatan, im äußersten NO von Oaxaca und weiter südwärts in Belize und Honduras.
Dieses relativ kleinbleibende Eselsohr-Oncidium wächst epiphytisch und ist warm zu kultivieren.
Wie alle derbblättrige  Oncidienverwandschaft ist auch diese Art gegenüber längerer Feuchtigkeit in den Blattachseln sehr empfindlich, besonders bei niedrigeren Temperaturen.
Meine Pflanze blüht seit mehr als einem halben Jahr. Die Blüten öfffnen sich aber nacheinander und mehr als 3 Blüten waren nicht gleichzeitig geöffnet.
Die Einzelblüte ist ein Beispiel dafür, daß die Evolution Sexspielzeug schon lange vor dem Menschen kannte. Nicht nur auf den Bestäuber wirkt die Blüte von weitem wie ein Insekt.

Gruß
Christian

sabinchen

Ohhh schön. Die hatte ich auch mal aber selbst zerstört. Die Blüten sind super schön. :thumb :thumb :thumb
Meine Garten ist meine Seele
liebe Grüße an alle

chriseon

Inzwischen haben weitere Arten dieser Gattung bei mir geblüht.

Hier zunächst Lophiaris oestlundianum aus Mexico.

Ich habe die Pflanze im November 2018 von o&m bekommen. Offensichtlich hat sie dort noch nicht geblüht, das dort gezeigte Foto ist zwar ein oestlundianum, stimmt aber mit meiner Blüte nicht überein.

Die Art variiert nicht stark, wie auch Bilder bei IOSPE, Renziana (von Senghas) und bei CETZAL-IX ET AL., TRICHOCENTRUM-CLADE zeigen.

Nun keimt aber in mir ein schlimmer Verdacht:

Natürlich gibt es auch hier wieder Hybriden zwischen nahen Verwandten, in diesem Fall Trichocentrum Ruby Jewell, für Jewell Orchids 2003 bei der RHS registriert, zwischen oestlundianum und lindenii (leider konnte ich im Netz kein Foto finden). Vielleicht ist meine Pflanze auch so eine Hybride.

Ich hoffe, daß mir noch ander Exemplare dieser Art über den Weg laufen, damit ich einen Vergleich habe.


Gruß
Christian



chriseon

Lophiaris carthagenese  hat vor kurzem seine Erstblüte beendet.

Diese Art kommt aus Kolumbien, Venezuela und Brasilien.
Die Varietäten aus Mittelamerika: oerstedii, crispiflorum und undulatum werden von einigen Botanikern als eigene Arten geführt.

Die verzweigten Blütenstände großer Exemplare sind ein atemberaubender Anblick.
Bis es dazu kommt, muß meine Pflanze allerdings noch zulegen.

Gruß
Christian

chriseon

Vor einiger Zeit hat auch Lophiaris andreanum geblüht.

Diese Art aus dem Süden Mexikos wurde ursprünglich als Varietät von L. carthagenense beschrieben, bevor sie Artrang erhielt.
Einige Autoren bleiben jedoch bei der Varietät.


Gruß
Christian

Ralla

Irgendwie ist mir dieses Thema bisher durchgerutscht. Schöne Gattung und die Blüte von Lophiaris andreanum gefällt mir ausnehmend gut.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann