Kanarische Pflanzen

Begonnen von plantsman, 26.Jan.14 um 20:33 Uhr

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walter b.

Doch auch orchideenmäßig sollte sich im Februar durchaus Interessantes auf Teneriffa finden lassen...

Viele Grüße
Walter

Ahriman

Danke!
Ich denke Endemiten und Orchideen wären ganz oben auf der Liste.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 21.Jan.15 um 23:30 Uhr
Endemiten und Orchideen wären ganz oben auf der Liste.
Da müsste ja Orchis canariensis ganz oben stehen (gibt's allerdings auf Gran Canaria auch noch).
Interessierst Du Dich auch für die Insel-endemischen Aeonien?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Orchis canariensis ist äußerst hübsch! Doch nicht so leicht zu finden...

Viele Grüße
Walter

Berthold

Stimmt, Walter. Ich habe sie nur einmal gefunden, am Rand einer Hauptverkehrsstrasse auf Gran Canaria. Auf Teneriffa habe ich mir einen Wolf gesucht und keine gefunden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Ich habe sie auf Teneriffa auch nur einmal gefunden, in einem extrem steilen Hang. Ich wunderte mich dass da Dosen und anderer Müll rumliegen, bis ich draufkam dass sich ein Stück weiter oben eine Aussichtsplattform befindet...
Auf Gomera habe ich die Art auch gefunden; sehr dramatisch, am Rand eines Tafelberges!

Was ich auf Teneriffa aber noch viel beeindruckender finde, ist das Himantoglossum metlesiczianum!!!
Und dann gibt es ja noch eine endemische Serapias...

Viele Grüße
Walter

Berthold

Zitat von: walter b. am 22.Jan.15 um 14:03 Uhr
Was ich auf Teneriffa aber noch viel beeindruckender finde, ist das Himantoglossum metlesiczianum!!!
Viele Grüße
Walter

ja, das glaube ich. Ich habe sie nie gefunden. Einmal hatte ich eine kleine Pflanze in Topf-Kultur, ist aber nach 2 Jahren verschwunden. Ich suche neue Pflanzen oder Samen.
Die Art sollte kultivierbar sein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

plantsman

Moin,

an Orchies hab ich dort nur Neotinea maculata und Habenaria tridactylites gefunden. Die Orchis soll ja im Kiefernwald wachsen und die Himantoglossum hab ich nicht speziell gesucht. Die hab ich Januar 2004 oberhalb von Chio auf knapp 1400 m im Straßengraben gesehen. Keine Ahnung ob sie noch da ist.

Eine Pflanze die überall zu finden ist, vom Sukkultenbusch bis in die Canadas, ist Andryala pinnatifida. Vor allem die Gebirgstypen sind schön kompakt und weißwollig. In Blüte setzt die Art das Thema "Löwenzahn" weiter fort. Leicht zu kultivieren, aber etwas kurzlebig (muss immer wieder durch Saat verjüngt werden) und im Gewächshaus sollte sie öfter gestutzt werden, da sie sonst schlaksig wird.
Tschüssing
Stefan

plantsman

Moin,

das einzige endemische Hahnenfußgewächs Makaronesiens: Ranunculus cortusifolius. Sieht zwar so aus wie ein normaler Hahnenfuß Mitteleuropas, ist aber in allen Dimensionen deutlich größer. Zur Zeit steht auch ein Topf voll Sämlinge bei mir. Da werde ich mal sehen, ob ich ein paar Pflanzen mit sehr schön gefleckten Blättern auslesen kann. Die Art hat nämlich eine braune Musterung auf dem Laub.
Tschüssing
Stefan

Berthold

Zitat von: plantsman am 25.Jan.15 um 23:17 Uhr
Ranunculus cortusifolius.

Scheint etwas heikel zu sein, ist mir zweimal abgefault
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

plantsman

Moin,

bei mir hat sie sich bisher nicht als besonders zickig erwiesen. Da ich aber in Berlin-Dahlem gesehen habe, daß sie die Art in der Doppeltopf-Methode ziehen (Tontopf in einen größeren mit Sand gefüllten eingesenkt, im Sommer wird dann nur der Sand feucht gehalten), habe ich Vorkehrungen getroffen und kultiviere sie in recht durchlässigem Substrat. Man muss einfach mit dem Gießen aufpassen. Jetzt zur Blüte fängt sie schon langsam an, einzuziehen. Im Sommer bekommt sie dann genau so wenig Wasser, wie meine mediterranen Zwiebeln (gelegentlich mal "überhaucht") und das funzt.
Tschüssing
Stefan

Berthold

Ich habe sie sicherlich zu feucht gehalten, dann ist sie abgefault.
Unter den Hahnenfüssen gibt es viele Sensibelchen, z. B. anthora und lyalii aus Neuseeland
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

plantsman

Moin,

es sind am Ranunculus noch ein paar mehr Blüten auf.

Ebenfalls blüht mein ganzer, vor einem Jahr aus Saat gezogener, Bestand an Pericallis tussilaginis. Wie der Hahnenfuß zieht die Pflanze im Sommer vollständig ein. Da musste ich mich auch erst einmal dran gewöhnen, denn damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Dazu macht die Art noch Ausläufer wie blöde........ aber hübsch ist sie. Leider macht sie im Schauhaus ihrem umgangssprachlichen Namen "Läuseblume", die gute alte Cinerarie ist ja auch eine Pericallis, alle Ehre.

Als Zierpflanze noch gewöhnungsbedürftiger als die Gänsedisteln sind sicher die kanarischen Wegeriche. Keine Blütenwunder, aber für jemanden, der Wegeriche anders kennt, sind sie schon ungewöhnlich. Sie gehören zur Untergattung Psyllium, zu der auch der Flohsame gehört. Am Standort wachsen sie bonsaiartig und recht knorrig.
Tschüssing
Stefan

plantsman

Moin,

nach dem ganzen "Gebüsch" zeig ich heute mal eine der wenigen endemischen Geophyten der Kanaren. Romulea columnae ssp. grandiscapa ist ein sehr hübscher naher Verwandter der Krokusse. Wenn man sich das Narbenfoto ansieht, kann man schon fast die feine Zerteilung des Griffels eines Safran-Krokus erahnen.
Warum die Sippe keinen mehr Artrang mehr geniesst, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wer Romulea columnae schon mal am Standort gesehen und auch in Kultur hatte, erkennt kaum Gemeinsamkeiten......... finde ich. Die Blüte der Nominatform ist viel kleiner, der Blattquerschnitt ist anders und vor allem der Griffel, ein wichtiges Merkmal bei Romulea, ist deutlich kürzer als die Staubblätter. Die Merkmale, die die anderen mediterranen Arten der Gattung differenzieren sind oft subtiler als hier und da geht es um Arten.
Auf dem letzten Foto hab ich mal eine portugiesische Herkunft von R. columnae verewigt (nicht mehr in meinem Besitz). Da kann man sich mal selber ein Bild machen.
Kultur ist in einem eher mineralischen Substrat recht einfach. Sie braucht nur viel Licht für kompakteres Wachstum und Wärme, damit die Blüten aufgehen.
Tschüssing
Stefan

Berthold

Hier hat Romulea columnea einige Jahre in Kultur überlebt, einmal geblüht und ist dann abgestorben.
Vermutlich enthielt das Substrat einen zu hohen Humusanteil.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)