Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung

Begonnen von Claus, 30.Okt.12 um 19:13 Uhr

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partisanengärtner

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Falls Du aber dem Semmelweis-Reflex nicht nachgeben willst, kann ich Dir auch diverse gesunde Sphagnumpolster schicken, dann kannst Du damit gerne mikroskopieren oder Sequenzieren lassen, was Dir Deine Möglichkeiten halt so bieten.
Vielleicht sind die Moose ja nur bei mir mit Pilz kontaminiert der diese Effeckte zeitigt.
Ich versuche keinesfalls steril zu arbeiten.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 20.Feb.23 um 19:15 UhrDass der Pilz vermutlich Stoffe abgibt, die viele Bakterien und Pilze behindern ist anzunehmen. Soweit mir bekannt leben die meisten Moose mit entsprechenden Pilzen zusammen.

Ja, das ist sogar die wichtigste Lebensaufgabe der Pilze, sich vor Bakterien und anderen Pilzen zu schützen.
Deshalb leben auch viele Orchideen mit Pilzen zusammen, um sich vor Infektionskeimen zu schützen.
Dass die meisten Orchideensamen nicht allein keimen können mangels Masse und dazu die Hilfe von Pilzen zur Herstellung von Kohlenhydraten benötigen, ist eine andere Angelegenheit.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

#153
Mycorrhiza Beziehungen bei Moosen stehen noch ganz am Anfang der Forschung.
Das ist eine der wenigen Arbeiten die ich gefunden habe.

Arbuscular mycorrhizal structures in mosses. a Spores ( s ...
https://www.researchgate.net › figure

Wird schon noch.
Sphagnen sind da leider nicht dabei.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

#154
Ein neuer Verscuh mit Aussaaten von Matthias Knoll

hier Lilium columbianum (Pflanzen aus Britisch Kolumbien sind hier sofort abgefault, obwohl hier kein Grizzly dran gepinkelt hat):
Die Zwiebeln werden sorgfältig mit Bürste unter warmen Wasser gewaschen, damit der süße Nährboden verschwindet, die alten Pflanzenteile werden abgeschnitten. Dann wird mit den Fungiziden Antracol und Fosetyl eingesprüht und in rein mineralisches Substrat gepflanzt.
Die Gefäße stehen warm in sehr feuchter Luft am Taupunkt in lichtem Schatten im Kalthaus.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

wölfchen

Welcher Nährboden wurde denn verwendet?

Matthias

Wir haben in Salzburg einen Jungpflanzen-Gärtner beauftragt, für uns im Jahr ca. 1.000 Lilien zu topfen. Er hat seit Jahrzehnten Erfahrung mit der Überführung und Etablierung von in-vitro-Ware. Spannend, dass die Lilien nicht unter die Erde gesetzt werden, sondern auf das Substrat oben drauf. Töpfe stehen hell, aber keine direkte Sonne, sowie regengeschützt. Sie bleiben nicht so, aber in der ersten Zeit nach in-vitro liegen sie auf dem Substrat. Weiters erfolgt die Behandlung mit Bacillus subtilis, welcher pathogene Keime abhält.
Nachdem wir die Märkte in Europa mit durchschnittlich 700, 800 Pflanzen anfahren, ist es unwahrscheinlich, dass wir getopfte Ware anbieten. Agesehen davon, dass in-vitro zu versenden weltweit absolut sinnvoll ist, betrachtet man die teils wochen-, manchmal auch monatelangen Transportzeiten. Wir wissen aber, dass manche Schwierigkeiten mit der Etablierung von in-vitro Lilien haben und sind daher interessiert, die Methoden zu optimieren und die gewonnenen Erkenntnisse weiterzugeben.



Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: Matthias am 26.Mai.23 um 05:59 UhrSpannend, dass die Lilien nicht unter die Erde gesetzt werden, sondern auf das Substrat oben drauf. Töpfe stehen hell, aber keine direkte Sonne, sowie regengeschützt.

Ja, der Vorteil ist, dass die Zwiebeln sehr luftig stehen, was die anaeroben Bakterien daran hindert, die Zwiebeln zu verspeisen. Außerdem können die Zwiebelschuppen dabei behilflich sein, Chlorophyll zu bilden. Sie vergrünen nämlich bei Licht.
Damit sie nicht austrocknen, muss die Luftfeuchtigkeit sehr hoch und die Sonnenbestrahlung gering sein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Die hydroponischen Ansätze mit der Natur entnommenen Substraten (Auch teils aus alten Standorten in Gärten) hatten bisher keine Ausfälle.
Dort befinden sich ja auch eine eingespielte Gesellschaft aus Pilzen Bakterien und anderen Pflanzen.
Da haben schädliche Keime wenig Chancen sich auszubreiten. Zudem herrscht dort nur aerobes Milieu.
Bisher noch keine anderen Erfahrungen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am Gestern um 16:46Dort befinden sich ja auch eine eingespielte Gesellschaft aus Pilzen Bakterien und anderen Pflanzen.
Da haben schädliche Keime wenig Chancen sich auszubreiten. Zudem herrscht dort nur aerobes Milieu.

Ja, die "eingespielte Gesellschaft von Pilzen und Bakterien" scheint mir der entscheidende Punkt zu sein.
Wenn man dieses Substrat jedoch in kleine Töpfe pack, kann die eingespielte Gesellschaft schnell zusammen brechen. Dann hat man völlig undefinierte Verhältnisse. Deshalb würde ich das als gewerblicher Kultivateur nicht riskieren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)