Orchideenkultur

Fachbereich => Orchideenvermehrung und Kultur => Aussaat, symbiotisch => Thema gestartet von: Berthold am 05.Sep.09 um 16:36 Uhr

Titel: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 05.Sep.09 um 16:36 Uhr
Manfreds grosse Lehm/Sand- Pflanzen, 7 Wochen nach der Aussaat:

(http://farm4.static.flickr.com/3510/3889130345_9701c931fe_o.jpg)

Nach 4 Wochen zeigen sich ca. 1 mm grosse Protokorme, dann wird der Kolben ans Licht gestellt. Nach weitern 3 Wochen haben sich bis zu 20 mm lange grüne Spitzen gebildet. Jetzt sind die Sämlinge im optimalen Pikierzustand.

Meine aktuelle optimale Aussaattechnik:
-3g/l Haferflockenagar
-Aussat 5 Tage nach dem Impfen
-Samen 10 Minuten mit 0.5% Na-Hypochlorit bleichen und vor dem Aussäen ca. 3 Stunden unter nicht sterilen Bedingungen trocknen lassen.
-4 Wochen Dunkelheit bei ca. 20°C
-dann ans Licht stellen, um Chlorophyllbildung der Protokorme zu ermöglichen
-nach ca. 8 Wochen in reines Neudohum pikieren und mit Gefriertüte feucht halten und von Infektionen schützen   

 
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Charlemann am 05.Sep.09 um 17:37 Uhr
Zitat von: Berthold am 05.Sep.09 um 16:36 Uhr
-Samen 10 Minuten mit 0.5% Na-Hypochlorit bleichen und vor dem Aussäen ca. 3 Stunden unter nicht sterilen Bedingungen trocknen lassen.

Hallo Berthold!

Das sieht ja gar nich schlecht aus, aber wenn Du die Samen unter nicht sterilen Bedingungen trocknen lässt, hast Du da keine Angst, dass Du Dir da eine Verkeimung einfangen könntest?
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 05.Sep.09 um 18:40 Uhr
Hallo,

mit Dieter´s Teebeutelmethode hab ich in diesem Jahr ebenfalls bei unsteriler Trocknung (Teebeutel auf Küchenpapier) keine nennenswerten Verkeimungen gehabt.

@Berthold, schöne Sämlinge; da kommt keine meiner asymbiontischen Aussaaten mit.

Gruß Jürgen
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 05.Sep.09 um 20:03 Uhr
Zitat von: Charlemann am 05.Sep.09 um 17:37 Uhr
wenn Du die Samen unter nicht sterilen Bedingungen trocknen lässt, hast Du da keine Angst, dass Du Dir da eine Verkeimung einfangen könntest?

Das Problem scheint zu sein, dass sich Pilzsporen an dem Samen festsetzten, wenn er draussen ausreift. Diese Sporen kann man mit H2O2 (2%) nicht immer abtöten aber mit Na-Hypochlorit geht es.
Wenn der Samen in der Küche einige Stunden liegt scheint keine Verpilzung mehr dazu zu kommen.
Die mit Na-OCl gebleichten Samen keimen ausserdem viel gleichmässiger als die mit H2O2 gebleichten. Wahrscheinlich spielt da die Aufhebung einer gewissen Keimhemmung auch bei der symbiotischen Aussaat eine Rolle.

Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Charlemann am 06.Sep.09 um 08:04 Uhr
Hallo Berthold

So habe ich zwar noch nie symbiotisch ausgesät, aber es macht irgendwie Sinn.
Ich werde das beim nächsten mal so versuchen.
Lässt Du das NaOCl an den Samen oder spülst Du kurz mit sterilisiertem Wasser nach?
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Claus am 06.Sep.09 um 09:12 Uhr
Eine Anmerkung zur Bleichzeit: 10 min können schon zu lange sein. Meine Erfahrung: Ophrys (hier nicht relevant, da kein Pilz dafür bekannt) 4 bis max. 5 min, Dactylorhiza, Gymnadenia und die meisten Orchis 7 min. Zeiten darüber töten bereits viele Embryonen ab.

Besser als NaOCl ist Ca-Hypochlorit, es wirkt sanfter, muss aber in höherer Konzentration (1%) eingesetzt werden.

Es gibt natürlich immer Sonderfälle, z.B. solche, bei denen sich offenbar ein sehr starker Keimschutz aufgebaut hat oder dies für die Art normal ist. Ein Beispiel dafür war Disa cornuta, bei der noch 80 min Bleichzeit funktionierten (auch nur asymbiotisch).

Die langen Bleichzeiten der Amerikaner für Cypripedien habe ich nie nachvollziehen können, da sind die Embryonen immer tot gewesen. Hier sind Zeiten von 10-15 min normal (auch nur asymbiotisch).

Wenn wir schon mal dabei sind: Epipactis und Cephalanthera (longifolia) ähneln sich in ihren Eigenschaften sehr. Bei normaler Bleiche sterben die Embryonen innerhalb von 3 Tagen ab, erkennbar an Braunverfärbung. Ich habe nur in ganz seltenen Einzelfällen Keimung erlebt, und die Sämlinge dann aber nicht durchbringen können. Aber auch Grünaussaat hat bisher praktisch nichts gebracht. Ich will jetzt einmal Grünaussaat bei Epipactis mit deutlich höheren Konzentrationen (0,4 ppm) an BAP kombinieren. Da muss nichts gebleicht werden, und die keimungssteigernde Wirkung des Cytokinins reichte bei bisher 0,2 ppm vielleicht nicht aus. Es fragt sich ja auch immer, ob diese Pflanzenhormone während der Koch- und Sterilisierungsphase völlig stabil bleiben.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 08.Sep.09 um 22:46 Uhr
Hallo Berthold,

anscheinend hast Du einen guten Weg gefunden rasch pikierfähige Sämlinge zu bekommen. Ich nehme an, dass Du deshalb auf Zusätze von schwerer verdaubarem organischem Material (Blätter/Ästchen) verzichtet hast.

Bei den früh Pikierten habe ich leider in vielen Fällen keine ausreichende Knollenbildung während des 1.Wachstumszyklus in Neudohum bekommen. Daher setze ich nun die Protokorme aus dem Aussaatglas mit reinem Haferagar frühzeitig maximal zu dritt auf frische Böden. Zu Zeit kommt in jedes dieser Gläser ein klein geschnippseltes Birkenblatt. Die Sämlinge scheinen sich damit kräftiger zu entwickeln. Hast Du Dich von solchen Zusätzen ganz verabschiedet?

Gruß Jürgen
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 08.Sep.09 um 23:45 Uhr
Jürgen,
mit den Zusätzen zu den Haferflocken im Agar (ich habe meist Eichenblätter nur grob zerschnitten genommen) wachsen die Sämlinge sicherlich länger als auf reinem 2.5g/l-Haferflocken-Agar. Auf dem reinen Haferflocken-Agar kommt das Wachstum so etwa nach 2 Monaten zum Stillstand.

Ich benutze die Zusätze nur deshalb nicht mehr, weil ich mir immer wieder Mischpilzkulturen erzeugt habe und ich die Mischpilze bei den Zusätzen im Agar optisch schlecht erkennen und bewerten kann.
Ich arbeite nicht steril und da gelangten beim Umsetzen von Sämlingen zur Impfung oder auch bei der Entnahme einer Teilmenge der Sämlinge zum Pikieren oder durch schlechte Desinfizierung der Samen immer wieder Fremdinfektionen in die Gläser, die ich nicht rechtzeitig erkennen konnte und zum Teil in die neuen Gläser weitergeschleppt hatte bis ich im letzten Jahr nur noch Mischpilzkulturen hatte, in denen kaum noch was keimte. Das frustrierte sehr.

In den Mischpilzkulturen findet ein stetiger Wettkampf der unterschiedlichen Pilze statt, der mal den einen, mal der anderen Pilz dominieren lässt. So kam es, dass in manchen Gläsern 6 Wochen gar nichts keimt, dann aber sich doch Protokorme entwickelt haben, aber nur für 3 Wochen, dann ist die gesamte Kultur zusammen gebrochen.
Das ist dann wie im richtigen Leben und für mich bei der Orchideenvermehrung zu unübersichtlich.

Jetzt nehme ich nur noch Haferflocken mit Leitungswasser und Pilze nur aus einen einzigen Basisglas. Das bringt erheblich besser definierte Ergebnisse.

Die Knöllchen, die sich nach dem Frühpikieren in Neudohum in der ersten Wachtumsperiode bilden sind auch bei mir klein, so zwischen 2 und 4 mm aber durchaus lebensfreudig. Man muss sie beim ersten Substratwechsel sehr sorgfältig aus dem Neudohum heraus suchen. Die kleinsten übersieht man leicht aber das ist auch gewollt.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Charlemann am 09.Sep.09 um 19:34 Uhr
@Berthold,

Wie erreichst Du es eigentlich, dass Du immer noch ein Reinkulturen von Symbiosepilzen hast?
Oder wirst Du da gesponsort?
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 09.Sep.09 um 21:32 Uhr
Zitat von: Charlemann am 09.Sep.09 um 19:34 Uhr
@Berthold,

Wie erreichst Du es eigentlich, dass Du immer noch ein Reinkulturen von Symbiosepilzen hast?
Oder wirst Du da gesponsort?

Michael, eine sehr gute Frage, denn eigentlich hat nach dem 2 Hauptsatz der Thermodynamik irgendwann niemand mehr eine Reinkultur, da sich alles auf der Welt im Laufe der Zeit immer mehr miteinander vermischt.

Ich wurde 2 mal von Frank und Claus gesponsert aber jetzt passe ich selber besser auf und habe mir von den neuen Gläser zu allererst Kopien erstellt. Dann bleibt alles länger sauber.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Claus am 10.Sep.09 um 10:17 Uhr
Hallo Michael,

2005 erhielt ich von Frank eine Probe B1 in einem Röhrchen. Davon habe ich die ersten erfolgreichen Versuche gemacht, nachdem Symbiosepilze von der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ) in einem Fall mit Schimmel verunreinigt und in zwei Fällen nicht besonders wirksam waren.

Das Röhrchen habe ich immer noch, und bisher musste ich in zwei Fällen darauf zurückgreifen, da sich meine "von-Glas-zu-Glas-Kulturen" einen Schimmelpilz eingefangen hatten, obwohl ich immer in der Sterilbank vermehrt hatte.

Im Gegensatz zur Meinung, dass solche Pilze bei Nahrungsmangel nicht lange überleben, ist der Pilz im Kühlschrank immer noch infektiös, so wie am ersten Tag. D.h. die Hyphen überziehen die Oberfläche eines Marmeladenglases mit Haferagar nach Infektion in der Mitte innerhalb von 5 Tagen und wandern dann noch ein Stück die Glaswand hoch.

Inzwischen habe ich eine ganze Reihe von Pilzen untersucht, aber bisher kam keiner an die Fähigkeiten des B1 ganz heran, obwohl es einen weiteren gibt, der ihm ganz ähnlich ist.

Es empfiehlt sich, dass man aus einer guten Kultur etwas von dem infizierten Agar nimmt, in ein Gefäß füllt, dieses verschließt und im Kühlschrank für schlechte Zeiten aufbewahrt.

Der Nachteil der Kultur auf B1 ist, dass die Sämlinge nach jeweils 4 - 6 Wochen umgelegt werden müssen, weil gegenüber den asymbiotischen Nährböden mit 20 g/l Zucker der Haferagar mit 2,5 g/l Haferflocken nur 1/8 der Energie enthält. Höhere Konzentrationen an Haferflocken als 2,5 g/l führen mit steigender Konzentration mit immer größerer Sicherheit zum Parasitieren der Samen und Sämlinge.

Das war der Grund, weshalb ich mit der Kultur auf holzhaltigen Substraten angefangen habe. Der Pilz kann die Cellulose des Holzes genauso zu Zucker abbauen wie die Stärke des Hafers, aber er parasitiert nicht. Und gegenüber dem Hafer enthält das Holz (fast) unendliche Mengen an Energie, d.h. die Sämlinge können viele Monate im gleichen Glas bleiben.

Noch etwas Neues zur Kultur auf Holz: Das Holz muss ja mit Düngestoffen imprägniert werden, da habe ich im Prinzip meinen komplexen Nährboden genommen mit Hauptnährstoffen, Spurenelementen, B-Vitaminen und Aminosäuren.

Vor kurzem habe ich dazu parallel mal eine einfache Imprägnierung verwendet:
1 l Leitungswasser
400 mg Kalkammonsalpeter aus dem Landhandel
250 mg KH2PO4 (Phosphat muss schließlich sein, Thomaskali tuts wahrscheinlich auch)
20 mg Kochsalz
100 mg MgSO4 (sonst auch Kalimagnesia nehmen)
500 mg des ungarischen hydrolysierten Schweinedarms Palbio 62 SP, von dem ich ein paar kg habe. Man kann sicher auch Hefeextrakt oder Pepton nehmen, der Pilz baut ja alles ab. Vielleicht kann man auch Thüringer Mett einsetzen, nur ist das so stückig!.  :-D :-D

Ich habe dann 6 verschiedene Pilze ausprobiert, darunter auch Dieters D1.

Im Vergleich mit der komplexen Imprägnierung keimen und wachsen Anacamptis morio mindestens genauso gut, im Einzelfall sogar besser. 

Das ist noch eine Herausforderung für das Projekt "Reife Jugend forscht"   :thumb :thumb :thumb  
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Charlemann am 10.Sep.09 um 23:13 Uhr
Hallo Claus!

Ich habe ja daals von Dir den B1 bekomen.
Und die ersten drei Gläaser die ich damit infiziert habe existieren immer noch!
Ab und an ziehe ich aus diesen Gläsern nochmal neue Kulturen heran.
Der Pilz ist beständiger als man glaubt.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 19.Mär.11 um 14:23 Uhr
Der Samen stammt von den Pflanzen auf Manfreds Gelände.
Die Aussaat erfolgte auf B1 2.5g Haferflockenagar im Herbst 2009

Pikiert wurde in reines Neudohum und Seramis/Neudohum 70/30. In reinem Neudohum ist die Entwicklung etwas stärker aber auch gefährlicher.

(http://farm6.static.flickr.com/5295/5539900496_f04177b541_b.jpg)
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Charlemann am 19.Mär.11 um 20:19 Uhr
Ich habe vergangenes Jahr palustris symbiotsch vermehrt.
Die sind zwar noch im Glas, sind aber schon ähnlich groß wie Deine Berthold.

Ich versuche mal ein paar diret ins Moor auszupikieren.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 19.Mär.11 um 21:31 Uhr
Zitat von: Charlemann am 19.Mär.11 um 20:19 Uhr
Ich versuche mal ein paar diret ins Moor auszupikieren.

Wenn Du eine Stelle hast, die bis September nicht austrocknet, sollte das gehen bei der Grösse. Die wachsen gern in bis zum Frühjahr überfluteten Brackwassergebieten.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Charlemann am 19.Mär.11 um 23:29 Uhr
Zitat von: Berthold am 19.Mär.11 um 21:31 Uhr
Wenn Du eine Stelle hast, die bis September nicht austrocknet, sollte das gehen bei der Grösse.

Ich habe doch zwei Moore, Berthold. grins
Ich werde mich aber für das Kalkmoor entscheiden.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 20.Mär.11 um 00:29 Uhr
Ich habe Orchis elegans in dieser Grösse im letzten Spätfrühling in die feucht/nasse Dolomit Teichuferzone gesetzt. Sie sind wieder da!
Die Sämlinge waren allerdings vorher schon ein Jahr in Substrat.

Eine  grosse Gefahr besteht immwer durch diese Insekten, deren Larven die Oberfläche der Knollen durchpflügen, sowohl im Topf als auch draussen. Diese Tiere haben mich schon über 1000 Euro Orchideen gekostet.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Charlemann am 20.Mär.11 um 09:38 Uhr
Eine gewisse Gefahr von Schädlingen besteht immer Berthold.
Uns machen z.B. Amseln zu schaffen, die ständig die Ufervegetation durchpflügen und Pflanzen ausreissen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 20.Mär.11 um 22:34 Uhr
klaro, war nur zum Größenvergleich; die Münze ist schon wieder weg
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 04.Jun.13 um 12:46 Uhr
Zitat von: Berthold am 05.Sep.09 um 16:36 Uhr
Manfreds grosse Lehm/Sand- Pflanzen, 7 Wochen nach der Aussaat:

(http://farm4.static.flickr.com/3510/3889130345_9701c931fe_o.jpg)

Nach 4 Wochen zeigen sich ca. 1 mm grosse Protokorme, dann wird der Kolben ans Licht gestellt. Nach weitern 3 Wochen haben sich bis zu 20 mm lange grüne Spitzen gebildet. Jetzt sind die Sämlinge im optimalen Pikierzustand.

Meine aktuelle optimale Aussaattechnik:
-3g/l Haferflockenagar
-Aussat 5 Tage nach dem Impfen
-Samen 10 Minuten mit 0.5% Na-Hypochlorit bleichen und vor dem Aussäen ca. 3 Stunden unter nicht sterilen Bedingungen trocknen lassen.
-4 Wochen Dunkelheit bei ca. 20°C
-dann ans Licht stellen, um Chlorophyllbildung der Protokorme zu ermöglichen
-nach ca. 8 Wochen in reines Neudohum pikieren und mit Gefriertüte feucht halten und von Infektionen schützen   



Was ist draus geworden in den letzten 3 Jahren? Na, eine 25 cm hohe und eine 10 cm Pflanze? Der Wirkungsgrad ist verbesserungsfähig.
Aber insgesamt wächst die Art langsam und ist sensibel. Eine Sämlings-Pflanze von Beyrle aus 2006 blüht immer noch nicht.

Wenn man passende Pilze im Substrat hat, kann man düngen, dann geht es merklich schneller, aber die Pilze sind kaum am Leben zu halten und in Topfkultur schon gar nicht.
Wie berichtet sind alle Sämlinge in Originalsubstrat von Standort sofort abgefault.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 04.Jun.13 um 21:19 Uhr
bei mir blüht erstmals eine O.palustris von Mannes Samen

Aussaat war der 19.09.2010 auf B1. Ist aus dieser Aussaat ein Einzelstück. Orchis palustris ist auch bei mir in der in vitro Aussaat und Nachzucht nicht sehr vermehrungsfreudig. - Leider. ich finde die Art sehr attraktiv.
Auch in meinem Kalkflachmoor mag sich die Art bisher nicht durch Aussaat vermehren.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 04.Jun.13 um 21:50 Uhr
Jürgen, hast Du gut gemacht, meine Anerkennung :yes

Die Pilze, die Orchis palustris keimen können, scheinen sehr selten zu sein und sehr empfindlich gegenüber organischen Bestandteilen im Boden im Gegensatz zu den Pilzen die Dactylorhiza maculata und majalis keimen können. Deshalb vermute ich, wirst Du im Kalkmoor auch keine Sämlinge finden.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 06.Nov.17 um 20:06 Uhr
Dieses Jahr konnte ich mal wieder Orchis palustris aussäen. Die Keimung geht deutlich langsamer voran, als oben gezeigt. Aussaat war ende Juli. Es hat längere Zeit gedauert bis sich Protokorme gebildet haben und ich hatte die HOffnung fast aufgegeben. Nun sieht es doch ganz gut aus.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 06.Nov.17 um 20:52 Uhr
Hier ist leider nichts gekeimt. Der Samen war sehr schlecht im Vergleich zu dem Samen, den Manfred früher geerntet hatte.

Orchis laxiflora keimt viel schneller, obwohl die Arten sehr ähnlich sind.
Ich frage mich, warum Orchis laxiflora in Mitteleuropa nicht verbreitet ist. Die Winterhärte ist gegeben. Vielleicht gibt es keinen Keimpilz in unserem Klima.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 07.Nov.17 um 13:19 Uhr
die Embryonen erschienen mir auch sehr klein. Daher hatte ich einen Ausfall befürchtet. Nun hoffe ich auf eine zügige Weiterentwicklung. Wenn die Protokorme gut voran kommen will ich Ende des Monats die ersten auf frische Böden legen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 10.Nov.17 um 11:38 Uhr
Hier hat sich jetzt 7 Wochen nach der Aussaat auf A36 tatsächlich ein einziges Protokorm von 1.5 mm Grösse entwickelt. Ich bin begeistert.

Vielleicht ist der Samen durch Selbstung entstanden und ist deshalb so entwicklungsunwillig.
Allerdings hat eine Orchis laxiflora im Garten, die hier als einzige der Art geblüht hat, hervorragenden Samen produziert.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 10.Nov.17 um 13:35 Uhr
bei mir ging es auch sehr langsam los, da kommen in den nächsten 2 Wochen bei Dir sicherlich noch einige Keimungen dazu.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 10.Nov.17 um 13:59 Uhr
Die Samen scheinen sehr hartleibig zu sein. Da kann keine Pilzhyphe eindringen und füttern.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Claus am 10.Nov.17 um 16:19 Uhr
Ich habe die öfter ausgesät und auf B1 meistens recht gute Keimung gehabt, zum Desinfizieren habe ich 10 min. 3 -5% H2O2 genommen. Die Sämlinge wuchsen auch, aber noch nie habe ich sie erfolgreich auspikieren können. Einige Wochen nach dem Umlegen begannen sie zu mickern, bildeten evtl. Phenole. jedenfalls färbten sich die Wurzeln bräunlich. Evtl. müsste ich sie früher auspikieren.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 10.Nov.17 um 16:49 Uhr
Zitat von: Claus am 10.Nov.17 um 16:19 Uhr
Die Sämlinge wuchsen auch, aber noch nie habe ich sie erfolgreich auspikieren können.

An den Sämlingen liegt es nicht.
Gut, dass Du mir ein Glas mitgegeben hast  :classic
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 23.Nov.17 um 21:13 Uhr
Wie heisst es unter Aussäern: Ein Sämling ist besser als kein Sämling grins
Wie ein kleiner Kuckuck im Nest.

Jetzt 7 Wochen nach der Aussaat. Ich bin sehr stolz auf ihn und habe ihn in mein Herz geschlossen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 24.Nov.17 um 13:21 Uhr
gut sieht er aus. Wahrscheinlich würdest Du mit der Lupe weitere Keimungen finden.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 24.Nov.17 um 16:47 Uhr
Zitat von: Uhu am 24.Nov.17 um 13:21 Uhr
Wahrscheinlich würdest Du mit der Lupe weitere Keimungen finden.

Leider nein, Jürgen, ich habe nachgeschaut.
Ich hatte den Samen vor der Aussaat unter dem Mikroskop angeschaut und konnte nur einen einzigen Samen mit einem kleinen Embryo erkennen, alle anderen Samen waren leer. Deshalb hatte ich eigentlich mit keiner Keimung gerechnet.
Ich denke, da ist etwas bei der Bestäubung schlief gelaufen, vielleicht eine Bestäubung mit eigenem Pollen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 26.Nov.17 um 11:41 Uhr
Berthold, Dein Sämling ist zwar ein Einzelkind, aber deutlich weiter als meine. Ich werde versuchen einige Protokorme mit etwas anhaftendem Nährboden auf Gläser mit magerem Haferagar umzusetzen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 26.Nov.17 um 14:22 Uhr
Zitat von: Uhu am 26.Nov.17 um 11:41 Uhr
Ich werde versuchen einige Protokorme mit etwas anhaftendem Nährboden auf Gläser mit magerem Haferagar umzusetzen.

Wenn das Glas schon 6 Wochen oder älter ist, würde sich das Umsetzen sicher lohnen. Nach meiner Erfahrung fördert der Pilz nach dieser Zeit kaum noch.
Ich denke, Du kannst auch ruhig "fetten" Agar nehmen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 26.Nov.17 um 15:52 Uhr
Das ist das Aussaatglas vom August; ich hab da schonmal mit einigen wenigen Flocken am Rand nachgefüttert.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 26.Nov.17 um 17:07 Uhr
Dann ist die Entwicklung in Deinem Glas doch deutlich langsamer. Das könnte am Pilz liegen. Ich habe A36 benutzt.
Es könnte aber auch daran liegen, dass Du die Samen desinfiziert hast?
Ich habe eine deutliche Keimverzögerung bemerkt bei Orchis laxiflora, deren Samen ich 10 Minuten in 3% H2O2 desinfiziert hatte.
Den O. palustris-Samen habe ich nicht desinfiziert mangels Samenmenge.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 05.Dez.17 um 17:08 Uhr
Der Orchis palustris Sämling wächst nach dem Umlegen auf frischen vorinfizierten Agar bei Zimmertemperatur ohne Zusatzbeleuchtung zügig weiter und bildet einen ordentliche Habitus aus.

Orchis moria alba dagegen vergeilt unter diesen Bedingungen. Das Glas müsste heller oder deutlich kälter stehen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 05.Dez.17 um 22:46 Uhr
die morios dürften einen guten Monat in dem Glas stehen. Stehen ein bischen dicht beieinander. Ich versuche  5-6 auf jedes Glas zu vereinzeln. Wenn Du noch einen Monat wartest dürftest Du pikierfähige Sämlinge bekommen. Bei meinen Letzjährigen hat es gut funktioniert. Sie haben schöne Knöllchen gemacht
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Claus am 06.Dez.17 um 09:40 Uhr
Jürgen, was hattest du nach dem Auspikieren als Substrat verwendet?
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 06.Dez.17 um 13:57 Uhr
Die gezeigten Knöllchen stammen aus rein mineralischem Substrat (Seramis, Grobsand, Basaltfeinsplitt zu ungefähr gleichen Anteilen). Leichte Düngung ohne Leitwertmessung alle 2 Wochen, nur von Dezember bis Ende Januar weniger.

Ich mache derzeit Vergleiche mit organischem Zuschlag von 25% extensivem Dachgartensubstrat. Die Pflanzen scheinen sich dabei  besser zu entwickeln, die Fäulinsgefaht ist im Winter jedoch höher.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 07.Dez.17 um 11:53 Uhr
Zitat von: Uhu am 05.Dez.17 um 22:46 Uhr
Stehen ein bisschen dicht beieinander. Ich versuche  5-6 auf jedes Glas zu vereinzeln.

Ja, unbedingt, wenn sie einzeln stehen, wachsen sie deutlich besser.
Dieses Glas darf kein Vorbild sein.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 07.Dez.17 um 11:55 Uhr
Zitat von: Uhu am 06.Dez.17 um 13:57 Uhr
Ich mache derzeit Vergleiche mit organischem Zuschlag von 25% extensivem Dachgartensubstrat. Die Pflanzen scheinen sich dabei  besser zu entwickeln, die Fäulinsgefahr ist im Winter jedoch höher.

Wenn man reines Neudohum nimmt, wachsen sie am schnellsten und faulen am schnellsten ab.
10 bis 20% organischer Zuschlag scheint das Optimum zu sein, wie auch Beyrle angibt.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 16.Dez.17 um 22:03 Uhr
nach Umsetzen der ersten Protokorme und Nachfüttern mit sterilisierten Schmelzflocken haben die die anderen Protokorme ganz gut entwickelt. Ob ich die je in den richtigen Wachstumsrhythmus kriege weiß ich noch nicht.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 07.Jan.18 um 19:53 Uhr
es geht weiterhin nur langsam weiter. Die Sämlinge sind fast alle max. 5mm hoch. Heut habe ich ein Glas mit einer deutlich besseren Entwicklung entdeckt. Die dürften es in ein paar Wochen in den Topf schaffen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 07.Jan.18 um 20:23 Uhr
Jürgen, siehst du irgend einen Grund, warum die Entwicklung in den Gläsern so unterschiedlich ist?
Da bekommen wir Ärger nach ISO 9000 bezüglich Qualitätssicherung.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 07.Jan.18 um 21:06 Uhr
die besser entwickelten stehen ein paar Grad wärmer am Schlafzimmerfenster. Die kleineren im kalten Kellerfenster. Vielleicht wollen sie doch ein bischen mehr Wärme. Irgendwo hab ich gelesen die thüringer Pflanzen hätten robusta-Einflüsse. Auf Mallorca war es heut halbschattig bei 16°C.

Die neu auf frische Böden pikierten Protokorme hab ich heut auch etwas wärmer aufgestellt.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 07.Jan.18 um 21:16 Uhr
Ja, Temperaturunterschied ist natürlich gravierend, siehe vant Hoffsche Regel
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 11.Feb.18 um 21:21 Uhr
als ich die ersten palustris-Sämlinge vor 3 Wochen auspikiert habe, hab ich vergessen Bilder zu machen. Nun hab ich die 2. Ladung aus den Gläsern geholt. Das sind die etwas schwächeren Pflanzen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 11.Feb.18 um 21:47 Uhr
wo rein setzt Du die Sämlinge und wie stehen sie dann, Jürgen?
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 11.Feb.18 um 22:24 Uhr
Die hab ich alle in rein mineralisches Substrat pikiert. Kriegen nun alle 2 Wochen verdünnte Düngung. Derzeit im kkkühlen Osttreppenhaus geschätzt 12-15°C. IN einer guten Woche kommen sie auf den kalten Dachboden. Bei niedrigen Außentemperaturen sind dort durchgängig unter 10°. Sie sollen möglichst spät einziehen, damit sie vorher noch ein überlebensfähiges Knöllchen bilden können. Mit steigendem Sonnenstand stell ich die Töpfe halbschattig auf.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 22.Mai.18 um 07:34 Uhr
die palustrissämlinge haben sich doch ganz gut entwickelt. Stehen hell direkt am Fenster mit ständig leicht nassen Füßen. Ich bin gespannt ob die Knollenbildung auch geklappt hat.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 22.Mai.18 um 10:14 Uhr
Zitat von: Uhu am 22.Mai.18 um 07:34 Uhr
Ich bin gespannt ob die Knollenbildung auch geklappt hat.

ich schätze die jungen Knollen jetzt auf 3 bis 5 mm :yes
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 06.Jun.18 um 17:35 Uhr
ich hatte ein Aussaatglas mit einem palustris-Protokorm beimpft und dann doch nicht verarbeitet und vergessen. Der palustris-Sämling ist nun eingezogen. Mit der Knolle bin ich ganz zufrieden.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 06.Jun.18 um 18:54 Uhr
Na, sag ich doch  :thumb
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 14.Okt.18 um 12:02 Uhr
Hab heute nachgeschaut was die erste Periode im Topf gebracht hat. Wenn die Knöllchen groß werden hat sich der Aufwand auf jeden Fall gelohnt. Ein paar Pflanzen haben "vergessen" eine Knolle zu machen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 14.Okt.18 um 12:33 Uhr
Zitat von: Uhu am 14.Okt.18 um 12:02 Uhr
Hab heute nachgeschaut was die erste Periode im Topf gebracht hat. Wenn die Knöllchen groß werden hat sich der Aufwand auf jeden Fall gelohnt. Ein paar Pflanzen haben "vergessen" eine Knolle zu machen.

Sieht doch sehr gut aus.
Bei den Knollenlosen gab es eine Infektion im Wurzelbereich, wodurch fast alle Knollenzellen abgestorben sind. Die Blätter sind allein weiter gewachsen.

Den Effekt habe ich hier auch. Das Problem tritt auf, wenn der Sämling direkt nach dem Pikieren in zu dichtes Substrat gesetzt wird. Deshalb pikiere ich symbiotische Sämling jetzt in Bims. Der ist luftig. Gegen die Verdunstung gibt es eine Plastiktüte über den Topf
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 14.Okt.18 um 17:28 Uhr
ja, dichtes Substrat kann ein Ursache sein. Bei Parallelversuchen mit rein mineralischem und geringen organischem Zusatz hat letztere Mischung deutliche Vorteile gebracht. Da ich sowieso jährlich umtopfe gebe ich nun wieder 20% Neudohum Pflanzerde oder extensives Dachgartensubstrat zu.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 14.Okt.18 um 17:39 Uhr
Ja, der organische Anteil hat nur den Nachteil, dass er nach längerer Zeit die Fäulnis begünstigt. Zum ersten Anwachsen direkt nach dem Pikieren macht er sich sehr gut.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 28.Mär.19 um 09:17 Uhr
der Frühjahrsaustrieb sieht ganz gut aus
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 16.Jun.19 um 12:35 Uhr
das Maximum für diese Wuchsperiode dürfte erreicht sein. Die Pflanzen werden wahrscheinlich Anfang nächsten Monats einziehen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 16.Jun.19 um 16:03 Uhr
Äußerst spannend, eure O. palustris Anzucht!
Irgendwann möchte ich es auch mal mit euren B1 und A36  - Pilzen versuchen...


LG wölfchen
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 26.Jun.19 um 12:12 Uhr
Eine Aussaat von Claus, die ich vor 2.5 Jahren pikiert habe.
Die Sämlinge faulen leicht ab, was für die Reinheit der Art spricht.
Ein Sämling hat 4 neue Knollen gebildet, was ungewöhnlich ist und auf eine Störung hinweist.
Die grösste Knolle (ca. 25 mm hoch) ist von einer Fliegenmade befallen wie man an den Gängen in der Knolle erkennen kann.
Wenn die Made den Vegetationspunkt der Knolle noch nicht gefressen hat, ist die Überlebenschance der Pflanze gegeben, sofern man die Made entfernt.

Leider haben die Maden alle mein adulten Pflanzen der Palustris-Gruppe zerstört.
Sie scheinen Orchis palustris zu bevorzugen gegenüber anderen Knollenorchideen. Vielleicht liegt es aber nur daran, dass Orchis palustris i. A. feuchter kultiviert wird.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Eveline† am 26.Jun.19 um 16:24 Uhr
Womit hast Du die Knolle geöffnet und wie behandelst Du sie nach Entfernen der Made?
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 26.Jun.19 um 16:38 Uhr
Ich habe mit einem Skalpell geöffnet, mit dem man Zahnfleisch abschneidet, ein gebogenes spitz auslaufendes kleines Messer. Ein spitzes scharfes Küchenmesser funktioniert auch.
Man muss solange schneiden, bis man die Raupe entdeckt hat.
Die Knolle wurde vor den Versenken mit etwas Fosetyl eingesprüht.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Eveline† am 26.Jun.19 um 17:20 Uhr
Danke!
Ich finde das ja ekelig, aber es gehört wohl auch dazu.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 26.Jun.19 um 17:36 Uhr
Was findest Du ekelig? Ich esse die Made ja nicht, wenn ich sie erwischt habe.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Eveline† am 26.Jun.19 um 20:37 Uhr
Davon gehe ich schon aus, daß Du sie nicht ißt. Ich finde Maden ekelig.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 26.Jun.19 um 22:40 Uhr
saubere chirurgische Arbeit :thumb

könnte das der Grund für die relativ kurze Lebensdauer der der Art sein? Bei den Hybriden laxiflora x palustris habe ich das noch nicht beobachtet. Ich werde meine Töpfe nach dem Einziehen kontrollieren.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 26.Jun.19 um 23:42 Uhr
Zitat von: Uhu am 26.Jun.19 um 22:40 Uhr
saubere chirurgische Arbeit :thumb

könnte das der Grund für die relativ kurze Lebensdauer der der Art sein? Bei den Hybriden laxiflora x palustris habe ich das noch nicht beobachtet. Ich werde meine Töpfe nach dem Einziehen kontrollieren.

bei Orchis laxiflora habe ich das auch noch nicht erlebt, obwohl ich viele Sämlinge für den Garten gross gezogen habe.
Bi58 soll helfen, hatte ich aber aus den Augen verloren.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Eveline† am 26.Jun.19 um 23:54 Uhr
Ich meine, gelesen zu haben, daß die Zulassung von Bi 58 mit Juli 2019 endet. Also .....
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Claus am 27.Jun.19 um 09:45 Uhr
Zitat von: Eveline am 26.Jun.19 um 23:54 Uhr
Ich meine, gelesen zu haben, daß die Zulassung von Bi 58 mit Juli 2019 endet. Also .....

Noch gibts das reichlich: https://www.amazon.de/COMPO-GmbH-Bi-58-30/dp/B00V3GAMLC/ref=asc_df_B00V3GAMLC/?tag=googshopde-21&linkCode=df0&hvadid=310821422633&hvpos=1o1&hvnetw=g&hvrand=104722331036183312&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9043351&hvtargid=pla-700636255624&psc=1&th=1&psc=1&tag=&ref=&adgrpid=60818826174&hvpone=&hvptwo=&hvadid=310821422633&hvpos=1o1&hvnetw=g&hvrand=104722331036183312&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9043351&hvtargid=pla-700636255624
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 27.Jun.19 um 10:24 Uhr
Hab´s gestern erstmals angewendet, scheint sogar Ameisen im Topf abzutöten...
Lohnt sich ein Vorratskauf, oder sind Alternativen verfügbar ?


LG wölfchen
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Claus am 27.Jun.19 um 13:21 Uhr
Meist kommt ja ein Folgeprodukt, gleicher Wirkstoff, bisschen andere Zusammensetzung, neuer Name, deutlich teurer. Ich finde die Wirkung sehr gut, würde mich bevorraten. :whistle
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: orchis pallens am 01.Jul.19 um 00:19 Uhr
Ich habe 3 Liter gekauft, das reicht für die nächsten 50 Jahre 😅
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 11.Aug.19 um 17:24 Uhr
trotz recht kräftiger Triebe ist das Knollenwachstum verbesserungswürdig. Eigentlich keine sichtbare Größenzunahme gegenüber dem Vorjahr. So brauchen die größten noch mindestens 2 Jahre bis zur Blüte.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: orchis pallens am 18.Aug.19 um 21:37 Uhr
Mehr düngen, Jürgen. Am besten wöchentlich, wenn die Pflanzen ausgetrieben haben. Und versuche, sie möglichst lange grün zu halten
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 19.Aug.19 um 07:47 Uhr
möglicherweise war ich mit dem Dünger zu zurückhaltend. Die haben nicht weniger bekommen als meine morios und coriophoras. Das sind jedoch wesentlich kleiner bleibende Arten. Letztere bekommen nur alle 2 Wochen Dünger. Bei den O.palustris werd ich es mal mit wöchentlicher Düngung probieren. Die Art bleibt bei guter Feuchtigkeit lange bis in den Juli grün.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 19.Aug.19 um 09:57 Uhr
In Töpfen mit mehreren Sämlingen hat sich hier nur jeweils eine Pflanze gut entwickelt. Die anderen sind klein geblieben. Es könnte der Effekt des "Alpha-Sämlings" ( Alphasämling ) bestehen.

Siehe hier
https://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=667.0
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: orchis pallens am 20.Aug.19 um 22:44 Uhr
Zitat von: Uhu am 19.Aug.19 um 07:47 Uhr
möglicherweise war ich mit dem Dünger zu zurückhaltend. Die haben nicht weniger bekommen als meine morios und coriophoras. Das sind jedoch wesentlich kleiner bleibende Arten. Letztere bekommen nur alle 2 Wochen Dünger. Bei den O.palustris werd ich es mal mit wöchentlicher Düngung probieren. Die Art bleibt bei guter Feuchtigkeit lange bis in den Juli grün.

Ich dünge mittlerweile 2x pro Woche von Februar bis Mai. Die Knollen legen seitdem kräftig zu.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 20.Aug.19 um 23:02 Uhr
ich muss auf jeden Fall was ändern. Hab da nichts zu verlieren. Verwunderlich nur das die laxifloras bei mir zulegen und gut blühen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 20.Aug.19 um 23:27 Uhr
Zitat von: Uhu am 20.Aug.19 um 23:02 Uhr
ich muss auf jeden Fall was ändern. Hab da nichts zu verlieren. Verwunderlich nur das die laxifloras bei mir zulegen und gut blühen.

Nach meiner Erfahrung ist laxiflora viel robuster als palustris.
Die palustris-Sämlinge faulen nach dem Pikieren deutlich schneller ab als laxiflora-Sänlinge.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 21.Aug.19 um 09:46 Uhr
Gibt´s denn gegen dieses abfaulen kein propates Spritzmittel ?
Offenbar hat man in dieser Phase der Anzucht die meisten Verluste...


LG wölfchen
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 21.Aug.19 um 10:50 Uhr
Zitat von: wölfchen am 21.Aug.19 um 09:46 Uhr
Gibt´s denn gegen dieses abfaulen kein propates Spritzmittel ?
Offenbar hat man in dieser Phase der Anzucht die meisten Verluste...


LG wölfchen

Da sind Bakterien mit im Spiel und die kann man nur mit Antibiotika bekämpfen.
Aber die Anwendung von Antibiotika ist für die Umwelt sehr problematisch, da die Bakterien dadurch zur Mutation bzw. Selektion angeregt werden.

Der einzige Weg ist eine möglichst sterile Kultur.

In der Natur schützen sich die Pflanzen vor den Bakterien durch eine dauerhafte Symbiose mit Pilzen, die selber Antibiotika und Fungizide produzieren, um sich auch vor Bakterien oder anderen Pilzen zu schützen.
Diese Symbiose-Pilze stehen uns leider nicht zur Verfügung und die von uns zur Keimung eingesetzten Pilze besitzen diese Schutzeigenschaften nur zu einem ungenügenden Teil.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 21.Aug.19 um 22:18 Uhr
möglicherweise nützt Orchis palustris die häufig salzhaltigen Böden der Standorte.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 21.Aug.19 um 22:35 Uhr
Zitat von: Uhu am 21.Aug.19 um 22:18 Uhr
möglicherweise nützt Orchis palustris die häufig salzhaltigen Böden der Standorte.

Ja, auf jeden Fall, um die Pflanzenkonkurrenz fernzuhalten.

Aber wenn die Salzkonzentration so gross ist, dass die Kristalle schon oben auf der Bodenoberfläche glitzern, wie es bei einem von Manfreds Standorten der Fall ist, werden dort Pilze und Bakterien auch wenig Freude haben.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: orchis pallens am 22.Aug.19 um 16:21 Uhr
Zitat von: wölfchen am 21.Aug.19 um 09:46 Uhr
Gibt´s denn gegen dieses abfaulen kein propates Spritzmittel ?
Offenbar hat man in dieser Phase der Anzucht die meisten Verluste...


LG wölfchen

Mit Teldor behandelt, faulen Orchideen nicht ab. Euparen ist ja leider nicht mehr erhältlich, das hatte auch eine gute Wirkung
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 22.Aug.19 um 16:40 Uhr
Hallo Jan,
das klingt doch schon mal gut...

LG wölfchen
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 09.Okt.19 um 21:29 Uhr
vor 5 Wochen konnte ich eine neue Aussaat von Orchis palustris machen. Das Saatgut sah recht gut aus. Nun beginnt die Keimung.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 09.Okt.19 um 22:51 Uhr
Super, kann man deutlich sehen, aber vom Pilz seh ich nichts...
Ich hab Gläser, da bildet der B1 einen dichten Rasen, so dass man die Samen nicht mehr sehen kann. Kann ich da noch mit Keimung rechnen, oder sind die verloren?

Sind 5 Wochen in etwa der Zeitraum, in dem man mit Keimung
rechnen kann?
Ich möchte diese Woche noch D. sambucina aussäen, die sind doch
für den B1 geeignet?


LG wölfchen
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 09.Okt.19 um 23:26 Uhr
bei der Art dauert es mindestens 4 Wochen. morio ist häufig deutlich schneller; dact. brauchen auch länger. Bisher sind bei mir alle Dactylorhizas auf B1 gekeimt - sambucina hab ich noch nicht ausgesät
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: neil am 10.Okt.19 um 03:31 Uhr
D. sambucina will germinate on B1
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Claus am 10.Okt.19 um 18:17 Uhr
Zitat von: wölfchen am 09.Okt.19 um 22:51 Uhr
Super, kann man deutlich sehen, aber vom Pilz seh ich nichts...
Ich hab Gläser, da bildet der B1 einen dichten Rasen, so dass man die Samen nicht mehr sehen kann. Kann ich da noch mit Keimung rechnen, oder sind die verloren?

Sind 5 Wochen in etwa der Zeitraum, in dem man mit Keimung
rechnen kann?
Ich möchte diese Woche noch D. sambucina aussäen, die sind doch
für den B1 geeignet?

LG wölfchen

Der B1 bildet eigentlich nur sog. Langhyphen, die sich auf der Oberfläche verteilen und ganz leicht gelblich sind. Einen dichten Rasen habe ich noch nicht gesehen. Hast du etwa Schimmel gezogen? Der würde nach einigen Tagen schwarze, blaue oder grüne Köpfe bilden.


Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 10.Okt.19 um 19:46 Uhr
Hallo Claus,
nein, Schimmel ist es glaube ich nicht  :ka, zumindest nicht so einer, der manchmal die Aussaat verdirbt.
Andere Petris aus der selben Serie sehen gut aus.
Hab mit dem B1 noch keinerlei Erfahrung, aber jetzt weiß ich wenigstens,dass das nicht der B1 ist.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 15.Okt.19 um 23:25 Uhr
10 Jahre nach der ersten Aussaat im Leben freut man sich immer noch über Kleinigkeiten, auch wenn nur ein einziger Samen von Orchis palustris nach einem Monat auf 10 Jahre altem B1 keimt. :wacko
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 15.Okt.19 um 23:53 Uhr
das ist schon mal ein erfreulicher Anfang. Da scheinen noch 2 helle Fleckchen zu sein. Kann sich um Lichtreflexionen handeln - oder es kommt noch was nach. Bei mir keimt palustris nicht so gleichzeitig wie morios, sondern meistens nach und nach.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 16.Okt.19 um 09:25 Uhr
Zitat von: Berthold am 15.Okt.19 um 23:25 Uhr
10 Jahre nach der ersten Aussaat im Leben freut man sich immer noch über Kleinigkeiten, auch wenn nur ein einziger Samen von Orchis palustris nach einem Monat auf 10 Jahre altem B1 keimt. :wacko

Hundertprozentig!!!

Du kannst dir sicher vorstellen wie ich mich gefreut hab, als ich die Tage meine ersten Keimlinge auf B1 gefunden hab...
Zwar kein palustris, aber immerhin...

Dein B1 war 10 Jahre in diesem Glas ohne füttern, und arbeitet immer noch ? Gut zu wissen


LG wölfchen
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 16.Okt.19 um 10:45 Uhr
Zitat von: wölfchen am 16.Okt.19 um 09:25 Uhr
Dein B1 war 10 Jahre in diesem Glas ohne füttern, und arbeitet immer noch ? Gut zu wissen

LG wölfchen

Nein, er hat im Kühlschrank gelebt, wurde jedoch so alle 2 bis 3 Jahre wieder zum Leben erweckt und teilweise als Rückstellung wieder in den Kühlschrank gesetzt.
Die Keimrate wurde immer schlechter.

Man müsste ihn eigentlich systematisch nach Keimfähigkeit und Reinheit selektieren, was ich nicht getan habe.
Dazu ist jedoch ein streng steriles Arbeiten wichtig, was ich hier in der Küche nicht praktizieren kann.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 13.Nov.19 um 20:14 Uhr
Dieses Jahr habe ich mehrere Samenproben aus verschiedenen Quellen bekommen. Die erste habe ich Ende Juli gemacht. Die ersten Jungpflanzen sind bald soweit in Substrat zu kommen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 13.Nov.19 um 20:16 Uhr
in den Aussaatgläsern keimen immer noch einige Samen. Es sind aber deutlich weniger als bei der zuvor gezeigten Aussaat.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 13.Nov.19 um 20:30 Uhr
Zitat von: Uhu am 13.Nov.19 um 20:16 Uhr
in den Aussaatgläsern keimen immer noch einige Samen. Es sind aber deutlich weniger als bei der zuvor gezeigten Aussaat.

Das muss am Keimpilz liegen. Hier ist es ähnlich, obwohl die Samen zu 95% gute Embryonen besassen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 13.Nov.19 um 21:03 Uhr
Zitat von: Berthold am 13.Nov.19 um 20:30 Uhr
Zitat von: Uhu am 13.Nov.19 um 20:16 Uhr
in den Aussaatgläsern keimen immer noch einige Samen. Es sind aber deutlich weniger als bei der zuvor gezeigten Aussaat.

Das muss am Keimpilz liegen. Hier ist es ähnlich, obwohl die Samen zu 95% gute Embryonen besassen.

die zuerst gezeigte Aussaat mit den "guten" Embryonen und vielen Keimungen entwickelt sich bei mir fast gar nicht weiter. Da warte ich immer noch auf eine Protokormentwicklung, die Vereinzeln in frische Gläser zulässt. Berthold, konntest du davon schon protokorme umsetzen?
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 13.Nov.19 um 21:18 Uhr
Zitat von: Uhu am 13.Nov.19 um 21:03 Uhr
Berthold, konntest du davon schon Protokorme umsetzen?

Ja, ich habe 2 Mini-Protokorme von dem schlechten B1 auf guten A36 umgelegt. Dort entwickeln sie sich gut weiter.
Die Mischung der Pilze scheint unproblematisch. Vielleicht ist es auch der selbe Pilz :ka

Auf dem schlechten B1 geht die Entwicklung der wenigen gekeimten Protokorme jetzt auch merklich schneller voran. Dennoch werde ich weitere auf frischen A36 umlegen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Claus am 14.Nov.19 um 11:31 Uhr
Ich habe leider keinerlei Keimung, auch nicht bei Spir. spiralis. Dafür Massenkeimung von diversen Dactylorhiza.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 14.Nov.19 um 14:09 Uhr
Spannende Sache,
bei mir keimt auf B1 bisher nur meine D. fuchsii (Eigenzucht), und die keimt sowieso jedes Jahr zuverlässig auf allen Böden... :heul :heul
Außerdem hab ich immer noch das Problem, daß sich der B1 in den meisten Gläsern zu einem regelrechten "Pilzrasen"
entwickelt, und alles überwuchert.

LG wölfchen
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 14.Nov.19 um 15:41 Uhr
Zitat von: wölfchen am 14.Nov.19 um 14:09 Uhr

Außerdem hab ich immer noch das Problem, daß sich der B1 in den meisten Gläsern zu einem regelrechten "Pilzrasen"
entwickelt, und alles überwuchert.

LG wölfchen

Wölfchen Wolfgang, dann ist der Pilz verunreinigt mit anderen Pilzen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: FlorianO am 14.Nov.19 um 17:04 Uhr
Ja B1 ist eigentlich kaum sichtbar. Mit einer 10x Lupe kann man aber bei einem durchwachsenen Glas die Hyphen schön an der Glaswand betrachten.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Claus am 14.Nov.19 um 17:32 Uhr
Aber Rasen ist nicht gut. Kannst du mit der Lupe evtl. kleine Köpfe an den Enden erkennen?
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 14.Nov.19 um 18:35 Uhr
Ja klar ist der verunreinigt.
In dem Glas mit den Protocormen ist er wie er sein soll, die anderen Ansätze hab ich heute entsorgt und morgen wird neu gekocht.
@Claus, keine Köpfchen.Alles wunderschönes Pilzmycel.


LG wölfchen die
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Claus am 14.Nov.19 um 19:22 Uhr
Köpfchen wären Schimmel.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Claus am 26.Nov.19 um 15:51 Uhr
A. palustris hat nun doch 5 Protokorme gebildet, vielleicht kommen noch ein paar.   :-D
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 26.Nov.19 um 16:41 Uhr
 :thumb :thumb :thumb
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 26.Nov.19 um 16:45 Uhr
Zitat von: Claus am 26.Nov.19 um 15:51 Uhr
A. palustris hat nun doch 5 Protokorme gebildet, vielleicht kommen noch ein paar.   :-D
wenn es der Samen aus der selben Quelle ist, kann es nur am Pilz liegen. Aber der Pilz ist auch aus der selben Quelle :classic
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 26.Nov.19 um 20:16 Uhr
Zitat von: Claus am 26.Nov.19 um 15:51 Uhr
A. palustris hat nun doch 5 Protokorme gebildet, vielleicht kommen noch ein paar.   :-D

da dürften noch einige nachkommen. A.palustris keimt bei mir in allen Aussaaten aus verschiedensten Quellen verzögert nach und nach.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 10.Dez.19 um 18:03 Uhr
Vor 12 Wochen auf ganz schlechten B1 ausgesät, vor 5 Wochen auf guten A36 umgelegt.
Wenn Frühling wäre, würde ich jetzt pikieren
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 10.Dez.19 um 18:57 Uhr
Toll  :thumb
Ich hab schon ein paar mal gelesen, dass der A36 für besseres Wachstum sorgt !??

Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 10.Dez.19 um 22:23 Uhr
Problem ist derzeit das geringe Lichtangebot. Ich pikiere auch in der Größe; palustris kriegt den besten Platz unter Kunstlicht.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 28.Feb.20 um 18:26 Uhr
weiterhin zäher Fortschritt der 19er Aussaat. Sie bekommen 16 Stunden  Kunstlicht. Ich hoffe der Aufwand wird sich letztendlich lohnen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 28.Feb.20 um 18:38 Uhr
Zitat von: Uhu am 28.Feb.20 um 18:26 Uhr
weiterhin zäher Fortschritt der 19er Aussaat. Sie bekommen 16 Stunden  Kunstlicht. Ich hoffe der Aufwand wird sich letztendlich lohnen.
Sieht bei mir ähnlich aus. Als Substrat habe ich jedoch 2-5 Bims mit 10% Blumenerde. Die feineren Anteile fehlen also.
Ich habe mit etwas Gel aus dem Agar-Glas an der Pflanze eingetopft in der Hoffnung, dass der A36 im Topf noch etwas weiter wächst und vor Fäulnis schützt.
In einigen Töpfen haben ich eine Prise Weizenmehl oben aufs Substrat gestreut.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 28.Feb.20 um 19:11 Uhr
im unteren Substratbereich habe ich ca 10% extensives Dachgartensubstrat beigemischt. Die Pflanzen kriegen wöchentlich eine schwache Düngung und werden immer etwas feucht gehalten. Maximal die oberste Schicht trocknet kurzzeitig ab.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: winwen am 29.Feb.20 um 17:19 Uhr
Zitat von: Uhu am 28.Feb.20 um 18:26 Uhr
weiterhin zäher Fortschritt der 19er Aussaat. Sie bekommen 16 Stunden  Kunstlicht. Ich hoffe der Aufwand wird sich letztendlich lohnen.
Uhu, warum ausgerechnet Kaltlicht? Photosynthese wird mit Rotlich (630nm und 670nm) doch am besten angeregt?
Mit welcher Farbtemperatur beleuchtest du? Oder verwendest du Licht mit höherem CRI (sagen wir 90% oder so)?
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 29.Feb.20 um 18:54 Uhr
Die Lampen sah ich als ich in der Aquarienabteilung gewartet hab, während meine Frau Fische und Wasserpflanzen gekauft hat. Der Blauanteil ist optimal, leider gab es keine mit Rotlichtanteil. Aber 3x2 W fand ich attraktiv und wollte das mal ausprobieren. Die LED Chips wären zwar austauschbar; aber die Zooabteilung war diesbezüglich nicht kooperativ. Selbst bin ich nicht dazu gekommen mich an den Hersteller zu wenden.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Manne am 29.Feb.20 um 23:33 Uhr
mal ein tip so am rande. bausand + weißtorf   wie  9   :  1.
kein spielsand
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 01.Mär.20 um 11:28 Uhr
ich nehme Grobsand bis 2mm Körnung. Manne, dein Sand ist wesentlich feiner. Was ist der Unterschied zwischen Bau- und Spielsand? Insbesondere bezüglich der Körnung. Spielsand hätte ich bei 5 Enkeln genug.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 01.Mär.20 um 11:33 Uhr
Zitat von: Uhu am 01.Mär.20 um 11:28 Uhr
ich nehme Grobsand bis 2mm Körnung. Manne, dein Sand ist wesentlich feiner. Was ist der Unterschied zwischen Bau- und Spielsand? Insbesondere bezüglich der Körnung. Spielsand hätte ich bei 5 Enkeln genug.

Ich glaube, Bausand hat kantige Körner, Spielsand runde Körner (durch Wind glatt geschliffen), deshalb ist er nicht zum Bauen geeignet, denn der Beton bricht leichter.
Ausserdem ist Spielsand besser gewachsen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Manne am 03.Mär.20 um 23:15 Uhr
Zitat von: Uhu am 01.Mär.20 um 11:28 Uhr
ich nehme Grobsand bis 2mm Körnung. Manne, dein Sand ist wesentlich feiner. Was ist der Unterschied zwischen Bau- und Spielsand? Insbesondere bezüglich der Körnung. Spielsand hätte ich bei 5 Enkeln genug.

da hat es berthold schon erklärt.
ich hatte auch schon frisch auspikierte pflanzen. gehen in der mischung sehr gut.
ihr könnt jetzt glauben oder nicht aber in meinem o. palustrisbeet sind dieses jahr
vier ophryssämlinge aufgetaucht.  natürliche keimungen von o. elegans und d. incarnata
hatte ich schon mehrfach.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 11.Jun.20 um 19:49 Uhr
die Aussaat vom letzten Jahr hat sich ab dem Frühjahr doch ganz gut entwickelt. Ich versuche die kleinen so lange wie möglich grün zu halten. Ab dem zeitigen Frühling 2x wöchentlich Düngung. Ich hoffe wenigstens ein Teil setzt auch Knöllchen an.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 11.Jun.20 um 20:00 Uhr
Jürgen, die sehen doch echt gut aus!
Hast du Torf mit im Substrat?
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 11.Jun.20 um 22:22 Uhr
nee, kein Torf; maximal 20% extensives Dachgartensubstrat; ansonsten Seramis, Grobsand
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 26.Jun.20 um 17:23 Uhr
leider kommt die Aussaat von 2017 weiterhin nicht richtig in die Hufe; das trotz bester Plätze am Fenster und vermehrter Düngergabe. Es werden auch immer weniger :heul. Inzwischen bezweifle ich davon überhaupt welche zur Blüte zu kriegen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: orchis pallens am 26.Jun.20 um 23:44 Uhr
Ich würde den Sand mal weglassen. Probiere doch mal ein Gemisch aus Seramis und Perlite bzw. reines Seramis aus. Auch Beigabe von Aqualit ist gut. Mit der Beimischung von Sand habe ich, mit Ausnahme von Spiranthes spiralis, bei Knollenorchideen keine guten Erfahrungen gemacht.

Gerd Kohls hat in seinem Buch damals Seesand sehr empfohlen, ich hatte keinen Erfolg damit...

Mit welcher Konzentration hast Du gedüngt, Jürgen?
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 27.Jun.20 um 00:14 Uhr
Zitat von: Uhu am 26.Jun.20 um 17:23 Uhr
leider kommt die Aussaat von 2017 weiterhin nicht richtig in die Hufe; das trotz bester Plätze am Fenster und vermehrter Düngergabe. Es werden auch immer weniger :heul. Inzwischen bezweifle ich davon überhaupt welche zur Blüte zu kriegen.

Die schwarzen Stellen an den Knollen und Wurzel sind aber Infektionen, ich weiss nicht ob durch Pilz oder Bakterien.
Ich habe das auch an manchen Knollen. Aber am Substrat liegt es nicht, denn im selben Substrat wachsen einige Pflanzen aus der selben Quelle selben Alters bestens.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Stanislav am 27.Jun.20 um 06:31 Uhr
Zitat von: Berthold am 27.Jun.20 um 00:14 Uhr
Zitat von: Uhu am 26.Jun.20 um 17:23 Uhr
leider kommt die Aussaat von 2017 weiterhin nicht richtig in die Hufe; das trotz bester Plätze am Fenster und vermehrter Düngergabe. Es werden auch immer weniger :heul. Inzwischen bezweifle ich davon überhaupt welche zur Blüte zu kriegen.

Die schwarzen Stellen an den Knollen und Wurzel sind aber Infektionen, ich weiss nicht ob durch Pilz oder Bakterien.
Ich habe das auch an manchen Knollen. Aber am Substrat liegt es nicht, denn im selben Substrat wachsen einige Pflanzen aus der selben Quelle selben Alters bestens.
I completely agree with Berthold's opinion. The infection does not consist in the use of sand in the substrate. I have tried many different substrates over the years, but the black infection on the underground organs still appeared. I also don't know if it's bacteria or fungi, but I'd rather be inclined to say it's Fusarium. The use of chemical fungicides is questionable in this case. Therefore, I try to use Polyversum (see my previous posts), I see significant successes, but not always. It probably also depends on the frequency of use of Polyversum. It also depends on the moisture of the substrate, too much moisture is harmful also in the case of Anacamptis palustris, because there are no microorganisms in the pot that would keep pathogenic organisms under control, as in nature.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 27.Jun.20 um 07:29 Uhr
danke für eure Anregungen. IN der Wachstumszeit ab dem frühen Frühjahr standen die Pflanzen durchweg sehr feucht bis nass. Sie sind dieses Jahr auch einen guten Monat früher eingezogen als 2019. Andererseits zieht A. laxiflora und die Hybride aus beiden nun auch ein, mit gutem Zuwachs.

Meinen Dünger messe ich nicht. In der Wachstumszeit bekommen sie, wie alle anderen Erdorchideen, 2x wöchentlich die halbe Konzentration der tropischen. Nur Spir. spiralis kriegen die volle Konzentration nach Jans Versuchen. Gerade wegen Fäulnisgefahr will ich die Sumpfknabenkräuter bei der Düngung nicht zu Versuchskaninchen machen. Gegen Pilz spritze ich bisher nicht; auf dem Dachboden spielen regelmäßig die Enkel. Ich habe auch nicht die Zeit, die Pflanzen alle häufiger in den Garten zu schleppen. Das geht nur zum Substratwechsel.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 27.Jun.20 um 12:29 Uhr
Zitat von: Stanislav am 27.Jun.20 um 06:31 Uhr
Zitat von: Berthold am 27.Jun.20 um 00:14 Uhr
Zitat von: Uhu am 26.Jun.20 um 17:23 Uhr
leider kommt die Aussaat von 2017 weiterhin nicht richtig in die Hufe; das trotz bester Plätze am Fenster und vermehrter Düngergabe. Es werden auch immer weniger :heul. Inzwischen bezweifle ich davon überhaupt welche zur Blüte zu kriegen.

Die schwarzen Stellen an den Knollen und Wurzel sind aber Infektionen, ich weiss nicht ob durch Pilz oder Bakterien.
Ich habe das auch an manchen Knollen. Aber am Substrat liegt es nicht, denn im selben Substrat wachsen einige Pflanzen aus der selben Quelle selben Alters bestens.
I completely agree with Berthold's opinion. The infection does not consist in the use of sand in the substrate. I have tried many different substrates over the years, but the black infection on the underground organs still appeared. I also don't know if it's bacteria or fungi, but I'd rather be inclined to say it's Fusarium. The use of chemical fungicides is questionable in this case. Therefore, I try to use Polyversum (see my previous posts), I see significant successes, but not always. It probably also depends on the frequency of use of Polyversum. It also depends on the moisture of the substrate, too much moisture is harmful also in the case of Anacamptis palustris, because there are no microorganisms in the pot that would keep pathogenic organisms under control, as in nature.

Schade, dass unsere Keimpilze B1 und A36 nicht gegen diese Infektion helfen.
Wir müssen dringend einen besseren Keimpilz suchen und finden :yes
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 16.Aug.20 um 18:18 Uhr
Die Art bleibt für mich eine harte Nuss. Leider habe ich aus der Aussaat vom letzten Jahr nur 2 mini-Knöllchen bekommen :motz
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 16.Aug.20 um 18:47 Uhr
Zitat von: Uhu am 16.Aug.20 um 18:18 Uhr
Die Art bleibt für mich eine harte Nuss. Leider habe ich aus der Aussaat vom letzten Jahr nur 2 mini-Knöllchen bekommen :motz

ganz genau so hier. Ich habe es auf den schlechten Pilz zurück geführt, aber es liegt wohl generell an einem Kompatibilitätsproblem A36 - Orchis palustris.
Orchis laxiflora dagegen läuft sehr gut auf meinem A36. Da muss es einen grösseren genetischen Unterschied zwischen den beiden Arten geben, auch wenn sie sich leicht kreuzen lassen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 16.Aug.20 um 20:48 Uhr
laxiflora macht bei mir auch keine Probleme; aber wohin mit den nicht frostharten Pflanzen??
Möglicherweise kriege ich wieder palustris-Samen - trotz aller Enttäuschung werde ich es wieder versuchen.

Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 16.Aug.20 um 20:51 Uhr
Zitat von: Uhu am 16.Aug.20 um 20:48 Uhr
laxiflora macht bei mir auch keine Probleme; aber wohin mit den nicht frostharten Pflanzen??
Möglicherweise kriege ich wieder palustris-Samen - trotz aller Enttäuschung werde ich es wieder versuchen.

Jürgen, laxiflora ist hier absolut frostfest, schon immer.
Aber sie sind nicht sehr langlebig. Ich weiss nicht, ob es an der Art liegt oder am fehlenden Pilzpartner. Eine Selbstaussaat im Garten gab es noch nie.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 16.Aug.20 um 20:55 Uhr
meine älteste laxiflora habe ich 2006 bei Beyrle gekauft. Es geht auch mal eine ein, aber meine wenigen selbstgezogenen "Jung"pflanzen machen keine größeren Probleme. Habe alle getopft. Freilanderfahrungen hab ich damit nicht. Hier hatten wir Ende Februar -6°, das packen die bestimmt nicht.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 16.Aug.20 um 21:28 Uhr
Zitat von: Uhu am 16.Aug.20 um 20:55 Uhr
meine älteste laxiflora habe ich 2006 bei Beyrle gekauft. Es geht auch mal eine ein, aber meine wenigen selbstgezogenen "Jung"pflanzen machen keine größeren Probleme. Habe alle getopft. Freilanderfahrungen hab ich damit nicht. Hier hatten wir Ende Februar -6°, das packen die bestimmt nicht.
Jürgen, die packen mit Sicherheit -6°. In den letzten 15 Jahren ist hier im Garten keine einzige Pflanze erfroren, obwohl es auch schon -20" im Februar war. Die Art treibt draussen sehr spät.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Dr. No am 17.Aug.20 um 07:54 Uhr
Die Frosthärte von laxiflora kann ich nur bestätigen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 18.Feb.21 um 11:50 Uhr
Heute hab ich etwas gemacht, was ich sonst bleiben lasse. Aber ich wollte schauen was sich bei Orchis palustris tut. - Bisher nur ganz wenig. Nur eine Knolle beginnt jetzt erst damit Wurzelspitzen zu treiben. Andere, wie beispielsweise morio, sind da viel früher und schieben die neuen Wurzeln schon im August.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 18.Feb.21 um 13:24 Uhr
Sieht doch gut aus !!!  Weiter so... :yes :classic
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: orchis pallens am 21.Feb.21 um 19:17 Uhr
Zitat von: Uhu am 18.Feb.21 um 11:50 Uhr
Heute hab ich etwas gemacht, was ich sonst bleiben lasse. Aber ich wollte schauen was sich bei Orchis palustris tut. - Bisher nur ganz wenig. Nur eine Knolle beginnt jetzt erst damit Wurzelspitzen zu treiben. Andere, wie beispielsweise morio, sind da viel früher und schieben die neuen Wurzeln schon im August.

Ich habe bei meinen beiden, die ich von Dir habe, auch nachgeschaut, Jürgen. Sie fangen auch gerade erst an, Wurzeln auszubilden, obwohl die Blätter schon wachsen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 21.Feb.21 um 22:41 Uhr
Ich denke bei der Art reicht es ab Ende Februar mit Düngergaben zu beginnen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 05.Aug.21 um 13:39 Uhr
die erste Pflanze hat diesen Sommer zwar einen Blütenstand getrieben, wollte die Blüten aber nicht richtig öffnen. Die neue Knolle zeigte nach dem Einziehen schwere Schäden und ich habe fest mit dem Komplettverlust in der Ruhezeit gerechnet.

Sie treibt nun doch einen neuen Trieb; ist aber noch nicht über den Berg.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 05.Aug.21 um 14:26 Uhr
Zitat von: Uhu am 05.Aug.21 um 13:39 Uhr
Die neue Knolle zeigte nach dem Einziehen schwere Schäden und ich habe fest mit dem Komplettverlust in der Ruhezeit gerechnet.

Sie treibt nun doch einen neuen Trieb; ist aber noch nicht über den Berg.

Fäulnis oder Fliegenmade, Jürgen?
Bei Fäulnis sollte man bis ins Gesunde abschneiden
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 05.Aug.21 um 19:00 Uhr
Madengänge hab ich nicht gesehen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Manne am 05.Aug.21 um 20:25 Uhr
Zitat von: Manne am 29.Feb.20 um 23:33 Uhr
mal ein tip so am rande. bausand + weißtorf   wie  9   :  1.
kein spielsand

mache es dir doch nicht unnötig schwer.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 05.Aug.21 um 20:28 Uhr
Zitat von: Manne am 05.Aug.21 um 20:25 Uhr
Zitat von: Manne am 29.Feb.20 um 23:33 Uhr
mal ein tip so am rande. bausand + weißtorf   wie  9   :  1.
kein spielsand

mache es dir doch nicht unnötig schwer.

Die Orchideenfliege kümmert sich nicht um das Topfsubstrat.
Schaue hier: https://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=3295.0
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Manne am 05.Aug.21 um 20:30 Uhr
da sage ich nur ein tropfen bi 58
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 05.Aug.21 um 20:32 Uhr
Ja, das hilft
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 05.Aug.21 um 23:26 Uhr
Bausand und ein bisschen Weißtorf - kein Kalk, kein Salz? :ka
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 06.Aug.21 um 01:12 Uhr
Salz hilft ja nur, die Begleitflora zu reduzieren. Es schadet Orchis palustris lediglich weniger als den anderen Pflanzen.
Ähnlich muss man die Säure bei Cypripedium acaule und den Mikroorganismen sehen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Manne am 06.Aug.21 um 09:34 Uhr
Zitat von: Uhu am 05.Aug.21 um 23:26 Uhr
Bausand und ein bisschen Weißtorf - kein Kalk, kein Salz? :ka

in kultur, wo es ja keine konkurierende begleitflora gibt braucht sie kein salz.
bei ph wert von 5 - 7 kommt sie gut zurecht. ich gebe bei topfkultur nie kalk zu.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 29.Okt.21 um 21:58 Uhr
ist schon zum verzweifeln; das ist das magere Ergebnis der gesamten 2019er Aussaat :heul
besonders schade, weil das Samen eines badischen Standortes waren. Davon hatte ich noch eine kleine Menge eingefroren und diesen Herbst ausgesät. Die Samen haben leider die mehrjährige Ruhe auch nicht vertragen. Sehen total verschrumpelt aus. Ich erwarte nicht, dass die noch aufquellen - Mist :devil
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 30.Okt.21 um 19:26 Uhr
Immer frisch aussäen, das vermeidet unnötige Verluste... :classic
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 31.Okt.21 um 08:18 Uhr
frische Aussaat versuche ich auch - habe aber nicht immer die Zeit für mehrere Aussaaten. Bisher hatte ich nach Einfrieren immer noch recht gute Keimraten.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 31.Okt.21 um 10:54 Uhr
Jürgen bist Du sicher, dass  die schlechte Keimung nicht am Pilz liegt?

Wenn man als Referenz für den Pilzqualitätstest z. B. Orchis morio nimmt, so reicht das nicht, da Orchis morio auch noch mit schlechtem Pilz sehr gut keimt.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 31.Okt.21 um 16:50 Uhr
Die gleichen Pilze haben morio und ruthei diesen Sommer gut gekeimt und fördern die Pflänzchen auch weiterhin. Die Embryonen sehen mit der Lupe irgendwie verschrumpelt aus. Leider habe ich kein besseres Bild zustande gekriegt. Aber ich denke man kann den Unterschied zwischen einem Samen mit gesund aussehendem Embryo (unten, verwaschen) und den anderen sehen. Leider hab ich die Lichtreflexe nicht raus gekriegt.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 31.Okt.21 um 17:41 Uhr
Zitat von: Uhu am 31.Okt.21 um 16:50 Uhr
Aber ich denke man kann den Unterschied zwischen einem Samen mit gesund aussehendem Embryo (unten, verwaschen) und den anderen sehen. Leider hab ich die Lichtreflexe nicht raus gekriegt.

Ja, ich hatte hier ähnliche Effekte, aber das sagt leider noch nichts eindeutig über die tatsächliche Ursache des schlechten Keimens.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 24.Nov.21 um 17:44 Uhr
immerhin gibt es in 2 von 4 Aussaatgläsern nun ein paar Keimungen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 24.Nov.21 um 17:52 Uhr
Jürgen, ich denke es liegt am Keimpilz bzw. an der genetischen Ausstattung des Samens, die nicht zum Keimpilz passt.
Hier sah es ähnlich aus.
Die Embryonen in den Samen sahen alle brauchbar aus, dennoch haben nur wenige gekeimt.
Orchis morio ist gut auf dem selben Pilz gekeimt, dann aber auch sehr schlecht weiter gewachsen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 25.Nov.21 um 09:58 Uhr
morio ist auf gleichen Pilzen gut gekommen. Habe aus Zeitgründen aber nur eine kleine Aussaat gemacht. Erste Pflänzchen hab ich bereits ausgeflascht; diese werden am Wochenende folgen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 17.Dez.21 um 17:36 Uhr
inzwischen haben die ersten Pflänzchen die richtige Größe um sie auf frische Böden umzusetzen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 17.Dez.21 um 17:46 Uhr
Die Ausbeute reicht aber doch, um Pflanzen zu züchten, die auf unseren Pilzen gut keimen.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 17.Dez.21 um 18:52 Uhr
Super, Jürgen  ! :thumb
Keimen da in dem Glas noch welche nach  ?
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 17.Dez.21 um 19:46 Uhr
Zitat von: wölfchen am 17.Dez.21 um 18:52 Uhr
Keimen da in dem Glas noch welche nach  ?

Das ist sehr unwahrscheinlich.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 17.Dez.21 um 20:46 Uhr
die größten hab ich rausgenommen und auf frische Gläser pikiert. Die kleinen hellen Flecken sind auch noch Keimungen. Ich hoffe in 5-6 Wochen nochmal umsetzen zu können. Ob dann noch was keimt bleibt abzuwarten. Dann wird es aber schwierig die im richtigen zeitlichen Rhythmus zu halten.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 20.Dez.21 um 19:47 Uhr
Zitat von: Uhu am 17.Dez.21 um 20:46 Uhr
. Die kleinen hellen Flecken sind auch noch Keimungen. Ich hoffe in 5-6 Wochen nochmal umsetzen zu können.

Genau das meinte ich.
Bei der Art würde ich jeden Nachzügler großziehen  ....

Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 30.Jan.22 um 17:48 Uhr
in dem hohen Glas etwas schwer zu fotografieren. Die größten haben nun gut 3cm Trieblänge; demnächst kann ich die ersten ausflaschen. Dann kommen diverse Substratmischungen zum Zuge.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 31.Jan.22 um 09:45 Uhr
Super, Jürgen ! :thumb  :wink
Auf die Substratmischungen bin ich gespannt ...

Hoffentlich hast Du genügend protos, um den Pilz zu vermehren !?


Grüße Wolfgang
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 31.Jan.22 um 10:21 Uhr
Zitat von: wölfchen am 31.Jan.22 um 09:45 Uhr
Hoffentlich hast Du genügend protos, um den Pilz zu vermehren !?

Grüße Wolfgang

Ja, Jürgen, bitte sichere den Keimpilz. Es ist ein Dienst für die gesamten Forum-Gemeinde. :yes
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 31.Jan.22 um 20:14 Uhr
Meine Pilze B1 und A36b stammen doch aus dem Forum - danke nochmal dem freundlichen Spender :thumb :thumb
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 20.Feb.22 um 11:40 Uhr
Heute habe ich die Pflänzchen getopft. Der längste Trieb hat 7,5cm erreicht. Die meisten Pflanzen haben Wurzel- und/oder Knollenaustriebe gemacht. Ich hoffe die bringe ich dieses Jahr durch und die Pflanzen bilden bis zum Sommer Knöllchen für die nächste Wachstumsperiode. Die Verdickungen sehen auf jeden Fall schon einmal gut aus. Leider sind auch einige Primärknöllchen unten dunkel geworden. Ich habe ihnen trotzdem eine Chance gegeben und die auch getopft.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 20.Feb.22 um 16:12 Uhr
Prima,  Jürgen  ! :thumb

...und welche Substratmischung hast du verwendet???
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 20.Feb.22 um 19:17 Uhr
Seramis mit wenig Weißtorf und einer Prise Kalk.
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: wölfchen am 21.Feb.22 um 19:47 Uhr
Klingt gut,  mach ich dann auch wenn es so weit ist...
Titel: Re: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Berthold am 21.Feb.22 um 19:54 Uhr
Zitat von: wölfchen am 21.Feb.22 um 19:47 Uhr
Klingt gut,  mach ich dann auch wenn es so weit ist...

Ja, aber schützt auch nicht wirklich vor Infektionen.
Da ist diese Art sehr empfindlich im Gegensatz zu der nahen Verwandten Orchis laxiflora.
Titel: Aw: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 17.Jul.22 um 11:25 Uhr
da waren es nur noch 2   :devil

leider werden es immer weniger. Die Knollen sehen nicht schlecht aus, dürften aber nun wirklich endlich mal blühen.
Titel: Aw: Orchis palustris symbiotisch
Beitrag von: Uhu am 16.Mai.23 um 16:28 Uhr
nach einer gefühlten Ewigkeit ist nun eine Pflanze zur Blüte gekommen. Da ist gegenüber Mannes Pflanzen noch sehr viel Luft nach oben. Die Pflanze ist gerade mal 33cm hoch.
Leider sind einige Blüten durch die Kultur am Dachbodenfenster nicht in der gewünschten Haltung. Die Blüten selbst sind für A.palustris sehr klein.