Orchideenkultur

Fachbereich => Allgemeines => Thema gestartet von: Peter am 01.Feb.09 um 12:07 Uhr

Titel: Bestäubungsbiologie
Beitrag von: Peter am 01.Feb.09 um 12:07 Uhr
Hier, und in anderen Foren, ist meist auschließlich das Aussehen der Orchideenblüten, teilweise nachvollziehbar, thematisiert. Wenn man darüber hinausgehend das biologische System Bestäuber-Blüte betrachtet, ist vielleicht dieser Artikel (Heft 3 von 2008, S. 100 bis 105) interessant.
http://www.orchideen-journal.de/pdf/artikel3_2008.pdf

Ich wünschte mir, wir würden / könnten hier mehr solche Zusammenhänge / Erkenntnisse zusammentragen.
Das Thema könnte m. E. auch als ein Ziel dieses Forums definiert werden: die weiter gehenden Erkenntnisse über Orchideen in ihrer natürlichen Umwelt und die biologischen Zusammenhänge.

Gruß
Peter
Titel: Re: Bestäubungsbiologie Paph. dianthum
Beitrag von: pinkcat am 01.Feb.09 um 22:08 Uhr
ein interessanter Artikel, ich begrüße Deinen Vorschlag!
Zumal dieser Themenkreis sehr reich an Variationen ist, und Vieles kaum oder noch gar nicht erforscht ist.
Titel: Re: Bestäubungsbiologie Paph. dianthum
Beitrag von: Mr. Kaizer am 02.Feb.09 um 00:13 Uhr
Ja, auf jeden Fall interessant (auch der Artikel darunter, wegen der Tulpenprinzessin). Bin auf jeden Fall dabei, ein bisschen tiefer in die Marterie einzusteigen.
Ich finde es erstaunlich, daß bei Orchideen so wenig auf den Bestäuber eingegangen wird, obwohl viele Arten doch ziemlich spezialisiert sind. Okay, bei Ophrys passiert das schon, aber bei vielen Gattungen/Arten eben nicht. Klar, das liegt zum Teil daran, daß für viele Arten der Bestäuber einfach unbekannt ist, aber bei vielen kennt man ihn eben doch.
Ich würde mir bei Artbeschreibungen eigentlich Aussagen wie "wird vorwiegend/idR/vermutlich von Nachtfaltern/Bienen/Fruchtfliegen/Orchideengärtnern (der Gattung XY) bestäubt" wünschen. Ich finde, daß sowas zu einer Artbeschreibung dazugehört.

Dieses Buch ist dabei ganz interessant, ich kenne es aber auch nur aus der GoogleBooks-Voransicht:
http://books.google.de/books?id=kUGL1TAaEtEC

Gruß
Robert
Titel: Re: Bestäubungsbiologie Paph. dianthum
Beitrag von: Peter am 02.Feb.09 um 08:44 Uhr
wir sollten diesen Aspekte gemeinsam vertiefen.

BTW:
es gibt schon von Darwin ein Buch mit dem schönen Titel  "Die verschiedenen Einrichtungen durch welche Orchideen von Insecten befruchtet werden".
Dieses ist wohl bei google gescannt.

Gruß
Peter
Titel: Bienchen
Beitrag von: Carsten am 02.Feb.09 um 11:08 Uhr
Wichtiges Thema, finde ich. Bei den Stanhopeinae (richtige Endung?) gibts recht gute Kenntnisse über die Bestäuber, bei vielen australischen Erdorchis ebenso. Hat jemand den Artikel von Asher über die Bestäubung von Paph. rothschildianum? War ungefähr 1983 im Orchid Digest, glaube ich.

Dieser Pollinationatlas steht schon länger auf meiner Bücherwunschliste, vielleicht sollte ich ihn eine wenig nach oben rücken, sonst ist er bald vergriffen.

Ich könnte (gegen pm, da nicht open source) einen guten Artikel über "Orchideenbienen" (Euglossiniae) beisteuern. Ebenso gibts einen schönen, frei zugänglichen Artikel von Lehnebach und Robertson in den Annals of Botany über die Bestäubungsökologie von neuseeländischen Earinaarten.

Leider ist über die Bestäubung unserer verbreiteten und vielbewunderten Phalaenopsishybriden nur sehr wenig bekannt. Das schließe ich jedenfalls aus den zahlreichen Beiträgen in Internetforen in zu diesem Thema.

Viele GRüße, Carsten
Titel: Re: Bestäubungsbiologie Paph. dianthum
Beitrag von: Frodo am 02.Feb.09 um 12:31 Uhr
Hey Folks,
als alter Labor-Hobbit verfolge ich solche Diskussionen nat. ungewöhnlich aufmerksam. Gleich vorweg die Frage: Warum ist die Frage hier spezifisch für Paph. dianthum formuliert? Reine Neugier, oder steht die Frage im Zusammenhang zur Art, oder weiterer Fragen zur Art dianthum? Viel kann ich zum Thema nicht beitragen, für's Labor hat die Frage keine Relevanz (erstmal), da Hobbits nur soweit sehen, wie die Kapsel lang ist. Doch habe ich ein Problem, welches sich Heute sicher (fast) nichtmehr lösen läßt. Ich versuche seit ihrer ersten Blüte vor fast 10 Jahren Mexipedium xerophyticum zu bestäuben. Mein heutiger Stand ist: Ohne neurochirurgisches Mikroskop ist es nicht machbar. Mit bloßem Auge sieht man rein garnichts, und alle Lupen oder Kopfaufsätze waren bisher nutzlos. Ich gehe davon aus, daß eine Fruchtfliege hier evtl. weiterhelfen könnte. Zu wissen wie eine Befruchtung am Standort stattfinden würde: wäre wertvoll. Die Frage danach ist jedoch akademisch, denn alle Standorte waren 1 Jahr nach Entdeckung: einem Mondkrater ähnlich (leergefegt!). Somit bleibt praktisch betrachtet: eine Serie von Fruchtfliegen-Versuchen, oder eine rel. aufwendige Mikroskopanlage.

Zurück zu dianthum. Paph. dianthum wächst im selben Habitat wie micranthum, und doch gibt es wohl keine bekannte Naturhybride! Dies läßt darauf schließen das die nat. Bestäuber "inkompatibel" mit der jeweils anderen Blüte sind, was nicht verwunderlich wäre, und nicht bedeutet das es unmöglich ist. Sieht man sich die gesamte Blüte, und im besonderen die Säule und die Position der Narbe bei micrathum an: läßt dies nur auf einen höchstgradig spezialisierten Bestäuber schließen, welcher allein schon wegen der besonderen Anatomie einer micrathum keinerlei Chance bei einem dianthum hätte. Man braucht kein Botaniker sein, und auch kein Insekt, um dies zu erkennen. Eine Frage die mir hier im Zusammenhang in den Sinn kommt wäre: werden alle gelockt-petaligen Paphiopedilum Arten von bodenbewohenden (flugunfähigen) Insekten bestäubt? Paph. sanderianaum wäre hier das ultimative Beispiel, doch ein Paph. dianthum wäre das Beispiel am anderen Ende des Spektrums.

Interessierte Grüße,
The Hobbit
Titel: Re: Bestäubungsbiologie Paph. dianthum
Beitrag von: Frodo am 02.Feb.09 um 12:49 Uhr
Nachtrag:
Soweit mir bekannt, und hier bin ich mir relativ sicher:
wurde Mex. xerophyticum seid Ihrer Einführung niemals erfolgreich via Aussaat vermehrt. Ob dies daran liegt das die Art leicht vegetativ vermehrt werden kann, oder ob es mit meinen o.g. Problemen zu tun hat vermag ich nicht zu sagen.

Aus persönlicher Kommunikation mit Tom Kalina weiß ich das es Versuche gegeben hat xerophyticum in Phragmipedium Hybriden-Programme einzuarbeiten. Ein Versuch aus Phrag. besseae x Mex. xerophyticum war (bestätigt) mehrfach erfolgreich als wüchsige In Vitro Vermehrung genannt, doch ex vitro nicht lebensfähig. Ebenfalls, soweit bekannt: gibt es bis Heute keine Hybriden mit der Art. Die Frage die sich hier stellt wäre: Die Pollen eines xerophyticum sind mit dem Auge fast nichtmehr sichtbar, und um derartige Pollen freizupräparieren: braucht es wieder den o.g. technischen Geräte-Pool, doch die Frage ist: wieviel Pollenmasse ist nötig, um andere Blüten (um einen Faktor 10-100 größer als der Pollenspender!) befruchten zu können?

Ich hoffe all dies ist nicht zu weit vom eigentlichen Thema entfernt!? Falls gewünscht könnte man meinen Post gerne zu einem "Extra-Thema" machen.

Gruß,
The Hobbit
Titel: Re: Bestäubungsbiologie Paph. dianthum
Beitrag von: Ahriman am 04.Feb.09 um 00:00 Uhr
Auch interessant...
Orchid Pollination Biology von Mark Whitten: http://hort.ifas.ufl.edu/osc2006/whitten.pdf

Frodo, das mit dem Mexipedium ist interessant!
Bist du sicher dass es niemals generativ vermehrt wurde?
Naja, die Seltenheit in Kultur und die von dir beschriebenen Probleme mit der Bestäubung würden dafürsprechen...
Meins (vom Kopf einen Ableger erbettelt) hat bislang noch nicht geblüht also kann ich zur Bestäubung nichts sagen.

Wenn es aber tatsächlich nie klappt kann das doch möglicherweise an Selbststerilität liegen? Oder denkst du es ist wirklich ein mechanischen Problem?
Ich hab unterm Binokular mit Präpariernadeln schon einige Pleuro-Miniblüten erfolgreich bestäubt, mit Schuhen kenn ich mich aber nicht sehr aus.
Was die Pollenmasse betrifft denke ich nicht dass das relevant ist.

Kannst du näheres dazu sagen warum die Hybridensämlinge ex vitro nicht lebensfähig waren?
Das ist doch ungewöhnlich...
Normalerweise keimt bei genetischer Inkompatibilität gleich gar nix.
Entwickeln sich tatsächlich Pflanzen daraus oder nur kallusartige Massen?
Wäre interessant worin genau das Problem besteht.

LG,
Christian
Titel: Re: Bestäubungsbiologie Paph. dianthum
Beitrag von: Peter am 06.Feb.09 um 22:21 Uhr
Zitat von: Mr. Kaizer am 02.Feb.09 um 00:13 Uhr
Ja, auf jeden Fall interessant (auch der Artikel darunter, wegen der Tulpenprinzessin). Bin auf jeden Fall dabei, ein bisschen tiefer in die Marterie einzusteigen.
Ich finde es erstaunlich, daß bei Orchideen so wenig auf den Bestäuber eingegangen wird, obwohl viele Arten doch ziemlich spezialisiert sind. Okay, bei Ophrys passiert das schon, aber bei vielen Gattungen/Arten eben nicht. Klar, das liegt zum Teil daran, daß für viele Arten der Bestäuber einfach unbekannt ist, aber bei vielen kennt man ihn eben doch.
Ich würde mir bei Artbeschreibungen eigentlich Aussagen wie "wird vorwiegend/idR/vermutlich von Nachtfaltern/Bienen/Fruchtfliegen/Orchideengärtnern (der Gattung XY) bestäubt" wünschen. Ich finde, daß sowas zu einer Artbeschreibung dazugehört.

Dieses Buch ist dabei ganz interessant, ich kenne es aber auch nur aus der GoogleBooks-Voransicht:
http://books.google.de/books?id=kUGL1TAaEtEC

Gruß
Robert

Dieses Buch finde ich schon mal außergewöhnlich informativ. Kostet über abebooks etwa € 80.- gebraucht....
Titel: Re: Bestäubungsbiologie Paph. dianthum
Beitrag von: Peter am 06.Feb.09 um 22:37 Uhr
Zitat von: Ahriman am 04.Feb.09 um 00:00 Uhr
Auch interessant...
Orchid Pollination Biology von Mark Whitten: http://hort.ifas.ufl.edu/osc2006/whitten.pdf

Frodo, das mit dem Mexipedium ist interessant!
Bist du sicher dass es niemals generativ vermehrt wurde?
Naja, die Seltenheit in Kultur und die von dir beschriebenen Probleme mit der Bestäubung würden dafürsprechen...
Meins (vom Kopf einen Ableger erbettelt) hat bislang noch nicht geblüht also kann ich zur Bestäubung nichts sagen.

Wenn es aber tatsächlich nie klappt kann das doch möglicherweise an Selbststerilität liegen? Oder denkst du es ist wirklich ein mechanischen Problem?
Ich hab unterm Binokular mit Präpariernadeln schon einige Pleuro-Miniblüten erfolgreich bestäubt, mit Schuhen kenn ich mich aber nicht sehr aus.
Was die Pollenmasse betrifft denke ich nicht dass das relevant ist.

Kannst du näheres dazu sagen warum die Hybridensämlinge ex vitro nicht lebensfähig waren?
Das ist doch ungewöhnlich...
Normalerweise keimt bei genetischer Inkompatibilität gleich gar nix.
Entwickeln sich tatsächlich Pflanzen daraus oder nur kallusartige Massen?
Wäre interessant worin genau das Problem besteht.

LG,
Christian

In der Whitten- Präsentation  steht alles drin. Super.
Gruß
Peter
Titel: Re: Bestäubungsbiologie Paph. dianthum
Beitrag von: Peter am 06.Feb.09 um 22:43 Uhr
neulich gab es einen Vortrag zum Thema Bestäubungsbiologie in der Freiburger Uni. Hier meine laienhafte Zusammenfassung:

Die Bestäubung von Orchideenblüten (Vortrag Dr. Claudia Gack)

Bei Orchideen sind die Pollen zu Pollenpaketen verwachsen (Pollilien). Die Pakete besitzen  an der abstehenden Seite eine klebrige Scheibe. Das Pollenpaket wird dem Bestäuber bei seinem Besuch entweder auf den Kopf bzw. auf den Körper geheftet.  Als Bestäuber kommen in Frage Insekten (Bienen, Falter), Fledermäuse, Vögel.
Bestäuber werden angelockt durch
1.   Nektar (Nahrung)

2.   Färbung

3.   Ätherische Öle (Geruch):
z. B. bei Gongora, Stanhopea, Coryanthes, Catasetum.
Die Öle werden zum Anlocken von Weibchen (Balz)  verwendet, Sexualduftstoffe. V. a. Prachtbienen des Tribus Euglossini.

4.   Vortäuschen  von
-   Nahrung (Orchis, Dactylorhiza)
-   Schlafplatz (Serapias)
-   Eiablageplatz (Dracula)
-   Konkurrenz, bei  territorialen Bienen (Oncidium)
-   Sexualpartner, Weibchen (Ophrys, Cryptostylis, Chiloglottis)


Gruß
Peter
Titel: Re: Bestäubungsbiologie
Beitrag von: Mr. Kaizer am 06.Feb.09 um 22:47 Uhr
Die Präsentation ist wirklich sehr schön.  :thumb

Peter, sollen wir den Threadtitel nicht in "Bestäubungsbiologie" ändern, also den Zusatz "Paph. dianthum" streichen? Dann fühlen sich alle angesprochen und wir können hier Gattungsübergreifend sammeln.

Gruß
Robert
Titel: Re: Bestäubungsbiologie
Beitrag von: Peter am 06.Feb.09 um 22:59 Uhr
Zitat von: Mr. Kaizer am 06.Feb.09 um 22:47 Uhr
Die Präsentation ist wirklich sehr schön.  :thumb

Peter, sollen wir den Threadtitel nicht in "Bestäubungsbiologie" ändern, also den Zusatz "Paph. dianthum" streichen? Dann fühlen sich alle angesprochen und wir können hier Gattungsübergreifend sammeln.

Gruß
Robert


Robert, ja, das ist eine gute Idee.
Gruß
Peter
Titel: Re: Bestäubungsbiologie Paph. dianthum
Beitrag von: Phil am 06.Feb.09 um 23:09 Uhr
Vielleicht interessiert ja einen das gleiche Thema für barbigerum
http://www3.interscience.wiley.com/journal/121405334/abstract

Ist sogar noch frei zugänglich.
Titel: Re: Bestäubungsbiologie Paph. dianthum
Beitrag von: Peter am 08.Feb.09 um 22:58 Uhr
Zitat von: Phil am 06.Feb.09 um 23:09 Uhr
Vielleicht interessiert ja einen das gleiche Thema für barbigerum
http://www3.interscience.wiley.com/journal/121405334/abstract

Ist sogar noch frei zugänglich.

noch ein guter Artikel, toll.
Drei Jahre Untersuchung im Feld an Paph. barbigerum.
Bestäubungserfolg durch Täuschung: das attraktive Staminodium lockt mit seiner Farbe den Bestäuber an.
Es wird in dieser Arbeit auch hingewiesen auf das Bestäubungssystem bei Paph. dianthum, bei dem werden Brutplätze vorgetäuscht. In beiden Fällen sind Schwebfliegen die Bestäuber.

Gruß
Peter
Titel: Re: Bestäubungsbiologie
Beitrag von: Peter am 08.Feb.09 um 23:14 Uhr
ich habe hier noch was gefunden, dabei geht es nicht nur um Bestäubung allein:

http://pages.unibas.ch/botges/tagung/08/1.htm

8. Basler Botanik-Tagung 2002 «Biologie der Orchideen»

DR. PHILLIP CRIBB   From John Lindley to Genera Orchidacearum: Changing ideas in orchid classificaton.
DR. ALEXANDER KOCYAN   Orchideen für Basel – die Bedeutung der Sammlung «Jany Renz».
DR. MARKUS PEINTINGER   Lebenskünstler mit Ruhepausen: Populationsdynamik mitteleuropäischer Orchideen.
DR. VERENA WIEMKEN & PROF. DR. THOMAS BOLLER    Partnerschaft auf Messers Schneide: Die Symbiose von Orchideen und Mykorrhiza-Pilzen.
DR. GÜNTHER GERLACH   Parfümblumen und Prachtbienen: faszinierendes Zusammenspiel aus den Tropen Amerikas.
PD DR. GERHARD ZOTZ   Leben in Dunkelheit: Ökophysiologie epiphytischer Unterwuchsorchideen im Regenwald Panamas.
DR. FLORIAN SCHIESTL   Bestäuberanlockung und Evolution bei Sexualtäuschblumen
STEFAN SCHWEGLER   Blütenbesucher und Bestäubungserfolg bei Ophrys-Arten
Titel: Re: Bestäubungsbiologie
Beitrag von: Peter am 09.Feb.09 um 08:33 Uhr
ich habe noch was Interessantes / Beeindruckendes gefunden, von Ahriman stammend, Coryanthes macrantha:

http://www.unet.univie.ac.at/~a0204611/coryanthes_macrantha.html

und:

http://stanhopea.autrevie.com/Stanhopea_Pollination.html
Titel: Re: Bienchen
Beitrag von: Peter am 09.Feb.09 um 16:25 Uhr
Zitat von: Carsten am 02.Feb.09 um 11:08 Uhr
Wichtiges Thema, finde ich. Bei den Stanhopeinae (richtige Endung?) gibts recht gute Kenntnisse über die Bestäuber, bei vielen australischen Erdorchis ebenso. Hat jemand den Artikel von Asher über die Bestäubung von Paph. rothschildianum? War ungefähr 1983 im Orchid Digest, glaube ich.

Dieser Pollinationatlas steht schon länger auf meiner Bücherwunschliste, vielleicht sollte ich ihn eine wenig nach oben rücken, sonst ist er bald vergriffen.

Ich könnte (gegen pm, da nicht open source) einen guten Artikel über "Orchideenbienen" (Euglossiniae) beisteuern. Ebenso gibts einen schönen, frei zugänglichen Artikel von Lehnebach und Robertson in den Annals of Botany über die Bestäubungsökologie von neuseeländischen Earinaarten.

Leider ist über die Bestäubung unserer verbreiteten und vielbewunderten Phalaenopsishybriden nur sehr wenig bekannt. Das schließe ich jedenfalls aus den zahlreichen Beiträgen in Internetforen in zu diesem Thema.

Viele GRüße, Carsten

Hallo Carsten,

ich habe dazu dies gefunden:

Atwood J.T. POLLINATION OF PAPHIOPEDILUM ROTHSCHILDIANUM: BROOD-SITE DECEPITON National Geogr. Research, Spring 1985:247-254

Und das, was auch interessant wäre:

Kramer R.D. THE UNIQUE POLLINATION MECHANISMS OF PAPHIOPEDILUM SANDERIUM Orchid Digest 55:3 115-117.

Gruß
Peter


Titel: Re: Bestäubungsbiologie
Beitrag von: Ahriman am 09.Feb.09 um 23:59 Uhr
Wenn ihr schon dabei seid - eine Mormodes-Seite hab ich auch!  :-D

http://www.unet.univie.ac.at/~a0204611/mormodes_sp.html


LG,
Christian
Titel: Re: Bestäubungsbiologie
Beitrag von: Carsten am 10.Feb.09 um 11:06 Uhr
Das hat mehr mit Evolution zu tun, paßt aber auch zum Thema:

http://www.amjbot.org/cgi/content/full/87/10/1367

Gruß, Carsten
Titel: Re: Bestäubungsbiologie
Beitrag von: Carsten am 10.Feb.09 um 11:11 Uhr
Hat jemand Zugang zum Volltext?

http://www3.interscience.wiley.com/journal/119205405/abstract

Mich würde interessieren, ob sich die Ergebnisse für villosum und barbigerum grundlegend unterscheiden. Das Staminodium sieht fürs menschliche Auge jedenfalls quasi gleich aus.

Gruß, Carsten
Titel: Re: Bestäubungsbiologie
Beitrag von: Mr. Kaizer am 14.Feb.09 um 01:41 Uhr
Hallo Leute!  :wink

Hier habe ich noch ein paar Sachen zur Bestäubung bei verschiedenen Bulbophyllum-Arten.

Lip Anatomy and its Implications for the Pollination Mechanisms of Bulbophyllum Species (Orchidaceae)
Hier werden die Strukturen der Lippen von 7 Arten miteinander verglichen und auf sekretorische Strukturen in Verbindung mit dem Bestäubungsmechanismus hin untersucht. Dabei werden zwei Gruppen unterschieden: a) Fliegenbestäubung mit Windunterstützung, b) Fliegenbestäubung ohne Hilfe von Wind. (Klar, hier spielt immer die über ein Gelenk bewegliche Lippe bei den Bulbophyllen eine entscheidende Rolle.)
Dabei werden 6 brasilianische und eine asiatische Art behandelt:
a) mit Wind: B. involutum, B. ipanemense and B. weddellii
b) ohne Wind: B. epiphytum, B. glutinosum, B. regnellii, B. rothschildianum (<-Asien)
Hier der vollständige Artikel:
http://aob.oxfordjournals.org/cgi/content/full/93/5/499

Fruit Fly Pests as Pollinators of Wild Orchids.
Hier ein sehr interessanter Artikel über die Bestäubung von (asiatischen) Bulbophyllum-Arten durch Fruchtfliegen. Dabei spielen die Stoffe Zingeron, Himbeerketon und Methyleugenol eine wichtige Rolle, die von den Blüten der Bulbos produziert werden und männliche Fruchtfliegen anlocken, von ihnen aufgenommen und zu bestimmten Pheromonen umgebaut werden, die wiederum bei der Werbung um Weibchen zur Paarung eine wichtige Rolle spielen. (Wird im Artikel viel ausführlicher beschrieben!)
Weiterhin wird die Rolle der Lippe bei der Bestäubung durch Fruchtfliegen beschrieben.
Auch sind ein paar nette Fotos von Bulbophyllum-Blüten und/oder Bestäubern enthalten.
Zum Schluss wird noch einmal auf den mutualistischen Aspekt der Bulbophyllum -Fruchtfiegen-Beziehung eingegangen (Fliege bekommt Sexualhormone - Bulbophyllum wird bestäubt -> beide Partner profitieren) und Konsequenzen daraus aufgezeigt.
Hier der Artikel:
http://www.moscamed.org.br/pdf/Cap_23.pdf

Gruß
Robert
Titel: Re: Bestäubungsbiologie
Beitrag von: Phil am 16.Jul.09 um 15:44 Uhr
Sorry, dass ich so spät antworte.

@Carsten

Kann sein, dass ich den Artikel habe. Muss ich suchen, zur Not besorge ich ihn.

Einige weitere interessante Artikel:

1 http://www3.interscience.wiley.com/journal/119394240/abstract

2 http://www3.interscience.wiley.com/journal/122326303/abstract

3 http://www3.interscience.wiley.com/journal/122309527/abstract

4 http://www3.interscience.wiley.com/journal/122261138/abstract

5 http://www3.interscience.wiley.com/journal/121497765/abstract

6 http://www3.interscience.wiley.com/journal/121392101/abstract

7 http://www3.interscience.wiley.com/journal/119394271/abstract

8 http://www3.interscience.wiley.com/journal/119394230/abstract

9 http://www3.interscience.wiley.com/journal/118580735/abstract

10 http://www3.interscience.wiley.com/journal/118580686/abstract

11 http://www3.interscience.wiley.com/journal/118580632/abstract

12 http://www3.interscience.wiley.com/journal/118687819/abstract

13 http://www3.interscience.wiley.com/journal/118759514/abstract

Kann ich alle besorgen.


Ich hab auch noch viel mehr auf der Festplatte liegen...
Z.B.:

14
Reproductive biology of Acrolophia cochlearis (Orchidaceae): estimating rates of cross-pollination in epidendroid orchids
http://aob.oxfordjournals.org/cgi/content/abstract/mcn218v1?maxtoshow=&HITS=10&hits=10&RESULTFORMAT=&fulltext=Acrolophia+cochlearis&searchid=1&FIRSTINDEX=0&resourcetype=HWCIT

Oder das hier:

15 http://www.springerlink.com/content/g466w41827141h06/
Titel: Re: Bestäubungsbiologie Paph. dianthum
Beitrag von: Berthold am 22.Mai.12 um 20:02 Uhr
Zitat von: Frodo am 02.Feb.09 um 12:49 Uhr
Nachtrag:
Soweit mir bekannt, und hier bin ich mir relativ sicher:
wurde Mex. xerophyticum seid Ihrer Einführung niemals erfolgreich via Aussaat vermehrt.
Gruß,
The Hobbit

Ich habe aber inzwischen Bilder von sterilen Gläser mit wunderschönen Sämlingen gesehen. Hätte ich sofort für 50 US$ in Pflege genommen.
Titel: Re:Bestäubungsbiologie
Beitrag von: orchitim am 22.Mai.12 um 23:14 Uhr
xerophyticum hat vielleicht das gleiche Problem wie die cuthbertsoniis.