Korngrössen in Substraten

Begonnen von Berthold, 29.Jan.12 um 21:47 Uhr

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Berthold

Ich würde die Kieselsteine weglassen. Sie enthalten praktisch keine wasserlöslichen Nährstoffe für die Pflanzen und führen eher zur Verdichtung des Substrates als zur Vergrösserung der Luftigkeit.

Je mehr unterschiedliche Korngrössen ein Substrat enthält, umso dichter wird es.
Enthält eine Substrat nur eine einzige Korngrössen so, ist der Luftanteil immer der gleiche unabhängig von der Korngrösse.

Schüttet man in einen sehr grossen Topf Glaskugeln gleicher Grösse, so ist das Gewicht immer das gleiche, egal wie gross die Kugeln sind, d. h. die Luftmenge zwischen den Kugeln ist immer die gleiche.
Stimmt das wohl?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eveline†

Zitat von: sahara111 am 29.Jan.12 um 22:03 Uhr
Zitat von: Berthold am 29.Jan.12 um 21:47 Uhr
Schüttet man in einen sehr grossen Topf Glaskugeln gleicher Grösse, so ist das Gewicht immer das gleiche, egal wie gross die Kugeln sind, d. h. die Luftmenge zwischen den Kugeln ist immer die gleiche.
Stimmt das wohl?

Bei einer  idealen Disposition schon, dann werden sie immer 3*pi/16 Volumenanteil von einem Topf besetzen.
Aber es spielt die lokale Struktur der Lücken praktisch eine Rolle: Je kleiner sie sind, desto komplizierter wird das Luftnetz drinne, umso schlechter wird der Luftaustausch.


Yarek, ich glaube, irgendwas stimmt da nicht. 3*pi/16 = rund 0,59 = ca. 60 %

Laut der inzwischen bewiesenen Keplerschen Vermutung beträgt die dichteste Kugelpackung ca. 74 %.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dichteste_Kugelpackung

Eveline†

Lieber Yarek, ich arbeite eigentlich an dem gegenteiligen Problem, ich möchte nämlich nicht die dichteste Packung sondern eher ein lockeres Substrat. Wie muß die Korngrößenverteilung der einzelnen Komponenten sein, damit eine von mir vorgegebene Porosität erreicht wird.

Ich habe mich da schon mal mit der Blaine-Methode vertraut gemacht, diese liefert zwar gute Meßergebnisse, sagt mir aber nichts über die optimale Partikelgrößenverteilung der einzelnen Komponenten.

Berthold

#3
Zitat von: Eveline am 29.Jan.12 um 23:09 Uhr
Lieber Yarek, ich arbeite eigentlich an dem gegenteiligen Problem, ich möchte nämlich nicht die dichteste Packung sondern eher ein lockeres Substrat. Wie muß die Korngrößenverteilung der einzelnen Komponenten sein, damit eine von mir vorgegebene Porosität erreicht wird.

Das ist sicher eine sehr komplexe Fragestellung. Aber eines scheint mir sicher, die grösste Porösität erreicht man mit gleicher Korngrössse.
Dann gilt wohl auch "mit zunehmender Korngrössenverteilung nimmt die Porösität stetig ab.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Zeta3

Zitat von: Berthold am 29.Jan.12 um 23:24 Uhr
Zitat von: Eveline am 29.Jan.12 um 23:09 Uhr
Lieber Yarek, ich arbeite eigentlich an dem gegenteiligen Problem, ich möchte nämlich nicht die dichteste Packung sondern eher ein lockeres Substrat. Wie muß die Korngrößenverteilung der einzelnen Komponenten sein, damit eine von mir vorgegebene Porosität erreicht wird.

Das ist sicher eine zu komplexe Fragestellung für diesen Thread. Aber eines scheint mir sicher, die grösste Porösität erreicht man mit gleicher Korngrössse.
Dann gilt wohl auch "mit zunehmender Korngrössenverteilung nimmt die Porösität stetig ab.


Ich weiß nicht, was Du unter "zunehmender Korngrößenverteilung" verstehst. Meinst Du damit, daß der Peak der Kornverteilungskurve höher wird oder die Verteilung breiter wird? Oder meinst Du etwa, daß sich der Modalwert zu feineren Partikeln hin verschiebt, oder meinst Du, daß der logarithmische Mittelwert durch spezielle Berechnungsverfahren kompensiert werden muß, um Realmittelwerte zu erhalten? Ich stehe hier völlig auf der Seife, bitte hilf mir, sonst ratsche ich aus!

Zeta3

Yarek, ich wollte Dir gerade auf Deinen Beitrag antworten. Leider bist Du verschwunden.

Zeta3

Yarek, Eveline scheint Dich sehr zu beeindrucken, da Du mich ständig mit Zeta3 verwechselst ..... oder so ähnich.

Liebe Grüße, Zeta3

Zeta3

Danke der Ehre! Nun gibt es also nicht nur eine Riemannsche Vermutung sondern auch einen Riemannschen Versprecher.

Als Riemannscher Versprecher behaupte ich, daß ich die Mertens'sche Vermutung bewiesen habe. Allein der Rand meines Buches reicht nicht aus, um diesen Beweis sofort darzulegen.

Die Irrationalität von Zeta(3) und Zeta(2n) ist ja mittlerweile offensichtlich, daraus folgt klar, daß auch Eveline irrational ist.

Berthold

#8
Zitat von: Zeta3 am 29.Jan.12 um 23:41 Uhr
Ich weiß nicht, was Du unter "zunehmender Korngrößenverteilung" verstehst. Meinst Du damit, daß der Peak der Kornverteilungskurve höher wird oder die Verteilung breiter wird?

ich meine nur, dass die Kornverteilungskurve breiter wird, wenn die Korngrössen Gauss verteilt sind. Bei einer unstetig verlaufenden Korngrössenkurve kann man schlecht von einer Breite sprechen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Zeta3

Es gibt eine ganze Reihe von stetigen Verteilungskurven, die mit der Gauss-Verteilung so gut wie nichts zu tun haben, aber dennoch in Wissenschaft und Forschung ihren Platz haben (Student'sche t-Verteilung, Exponentialverteilung usw.).

Man muß aber anmerken, daß einige dieser Verteilungen in gewissen Grenzwertfällen (Zentraler Grenzwertsatz ...) sich der Gauss'schen Verteilung annähern.

Viele Verteilungsfunktionen sind per se unstetig (z.B. Binomialverteilung), beinahe alle dieser Verteilungen können jedoch bei richtiger Parameterwahl hinreichend genau durch die Gaussverteilung approximiert werden.

Kornverteilungskurven von realen Partikelsystemen sind selbstverständlich intrinsisch unstetig. Man versucht, mittels Normalverteilung oder anderen eine stetige Beschreibung zu erwirken, um diverse Fragestellungen etwas leichter beantworten zu können.

Erwin

Zitat von: Eveline am 29.Jan.12 um 23:09 Uhr
Lieber Yarek, ich arbeite eigentlich an dem gegenteiligen Problem, ich möchte nämlich nicht die dichteste Packung sondern eher ein lockeres Substrat. Wie muß die Korngrößenverteilung der einzelnen Komponenten sein, damit eine von mir vorgegebene Porosität erreicht wird.

Ich habe mich da schon mal mit der Blaine-Methode vertraut gemacht, diese liefert zwar gute Meßergebnisse, sagt mir aber nichts über die optimale Partikelgrößenverteilung der einzelnen Komponenten.
Hallo Eveline,
grundsätzlich seit ihr bei diesem Thema in der Bodenmechanik. Ihr sprecht über Körngrößenverteilung, Sieblinien und Ausfallkörnungen.
Erwin

Berthold

Zitat von: Erwin am 30.Jan.12 um 17:44 Uhr
Hallo Eveline,
grundsätzlich seit ihr bei diesem Thema in der Bodenmechanik. Ihr sprecht über Körngrößenverteilung, Sieblinien und Ausfallkörnungen.
Erwin

Richtig Erwin, bist Du etwas mit dem Thema vertraut?
Ich denke, einige ingenieurgsmässige Kennzahlen sind hier für den Orchideenfreund mehr gefragt als rein mathematische Betrachtungsweisen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Erwin

Ja Berthold ich bin mit dem Thema vertraut. Es geht ja nichts über eine gute  Betonrezeptur  ;-)

Berthold

Zitat von: Erwin am 31.Jan.12 um 18:43 Uhr
Ja Berthold ich bin mit dem Thema vertraut. Es geht ja nichts über eine gute  Betonrezeptur  ;-)

Das ist gut, Marcus.
Dann kannst Du sicher auch bestätigen, dass der Zement den Beton weich macht. Nur die Kieselsteine bringen es, oder? 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Zeta3

Erwin, mit Deiner Betonmischung hast Du recht. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten. Beispielsweise kann man durch Vermengen spezieller Körnungen einen sogenannten Flüsterasphalt erzeugen. Oder aber auch einen Asphalt, der Wasser durchläßt usw.