Lilium philadelphicum und catesbaei

Begonnen von Berthold, 10.Jun.11 um 11:38 Uhr

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Ronny K.

Hallo,
-4°C hat sie bei mir schon überstanden. Dann werde ich mich mal weiter an die Frostgrenze rantasten. Dass sie in frostfreien Gebieten wächst, heißt ja nicht, dass sie in ihrer Evolution nicht mit Frost zutun hatte. Sarracenia leucophylla, mit denen sie in der Natur zusammen vorkommt, verträgt auch einige Minusgrade.

Grüße
Ronny

Ronny K.

Hallo,
eine von fünf Töpfen mit Lilium catesbaei Sämlingen. Für mich eine einfach zu pflegende Art.



Grüße
Ronny

Stick †

Ronny, die schauen sehr gut aus. Wann hast du sie ausgesät?

VG!
Gerhard
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Ronny K.

Hallo,
Anfang Dezember habe ich sie ausgesät. Dann standen sie bis Anfang Januar auf dem Balkon zum Stratifizieren. Nach ca. 2 Wochen begannen sie dann zu keimen.

Grüße
Ronny

Matthias

Herzlichen Glückwunsch, wobei ich einwenden möchte, in diesem Stadium ist catesbaei noch leicht zufrieden zu stellen. Die Herausforderungen kommen noch. Was aber nicht heißen muss, dass du diese nicht mit Bravour meisterst.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Ronny K.

Hallo Matthias,
was sind für dich die Herausforderungen bei der Kultur dieser Art?

Grüße
Ronny

Matthias

Temperatur im Sommer, den richtigen Wasserbedarf erkennen u halten, Pilzinfektionen, Trauermücke im Torfsubstrat. Verhindern, dass die Bulbe im Oktober wieder auszutreiben beginnt, sondern endlich eine Ruh gibt. Dann Bulbengröße, Feuchtigkeit im Winter, schöne Bulbe aber kaum Wurzeln, ... . Unser Wetter ist sehr unstet. Catesbaei ist hier in Ö ein Kompromiss. Aber vielleicht klappt es ja dir und du flatterst über diese Hürden.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Ronny K.

Hallo,
von meinen drei Pflanzen die ich seit Herbst 2017 habe, haben letztes Jahr alle geblüht. Eine davon steht in reinem Torf, eine in einem Torf/Sand Gemisch und eine in reinem Sand. Die Pflanze im Torf hat sich kräftiger entwickelt und bereits ein Jahr früher geblüht. Von ihr habe ich fünf Sämlinge, die gerade ihren ersten Winter durchmachen. Alle Töpfe stehen im Sommer im Anstau auf dem Balkon (Südausrichtung) und im Winter nur feucht. Der Winter ist für eine ausgetriebene Zwiebel bei mir kein Problem. Die überstehen auch mal -4°C. Im Frühjahr entferne ich das Moos auf der Substratoberfläche und gebe eine kleine Düngung. Hier noch eine Bild von der Blüte von 2018.



Grüße
Ronny

Matthias

Beeindruckend!
Ich habe ein paar Sämlinge einer Alba-Form. In vitro wachsen sie gut, die Frage ist nur, ob die Alba-Form sich weitervermehrt oder doch wieder zurückfällt. Fein, dass du damit so Erfolg hast.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: Matthias am 20.Jan.20 um 21:46 Uhr
Beeindruckend!
Ich habe ein paar Sämlinge einer Alba-Form. In vitro wachsen sie gut, die Frage ist nur, ob die Alba-Form sich weitervermehrt oder doch wieder zurückfällt. Fein, dass du damit so Erfolg hast.

Wenn Du 2 Albinos über Kreuz bestäubst, steigt die Wahrscheinlichkeit auf einzelne weisse Kinder.
Wenn Du ein Albino selbstet, ist die Wahrscheinlichkeit auf weisse Kinder  gross.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

#175
Ich habe das ein wenig anders in Erinnerung. Albino hat (immer?)in der Regel von beiden Eltern diese Anlage. Oder genauer keine Farbinformation vererbt bekommen.
Da sollten dann alle Nachfahren weiß sein.

Anders sieht es bei einer Kreuzung zwischen Albino und Normalform aus. Da sind Albinokinder nur möglich wenn der Normalformelternteil schon spalterbig ist. Das kann man ihnen ja nicht ansehen.

Wenn nicht ist ein Teil der Nachkommen sicher spalterbig und da fallen dann wieder Albinos in der Nachkommenschaft.

Nicht alle phänotypisch albinotischen Lebewesen sind wohl auch echte Albinos, da wird es sicher auch anders vererbte Erscheinungsformen geben.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 21.Jan.20 um 12:50 Uhr
Ich habe das ein wenig anders in Erinnerung. Albino hat (immer?)in der Regel von beiden Eltern diese Anlage. Oder genauer keine Farbinformation vererbt bekommen.
Da sollten dann alle Nachfahren weiß sein.

Schau mal hier, Axel
https://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=27026.0
Ich unterstelle, dass sich die meisten Gattungen in Bezug auf Albino-Vererbung ähnlich verhalten, ich weiss es aber nicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Das wird an dem Umstand liegen dass die "alba Form" kein Albino ist.
Zumindest auf Deinem letzten Foto sieht man auf den kleinen Knospen noch einen Hauch von Pink.
Wenn die Pflanze nur weiß erscheint aber in irgendeinem Stadium auch unter dem Mikroskop keine Farbkörper zu sehen sind fehlt dieser ganz.
Wenn natürlich solche extrem farbschwachen  Exemplar miteinander gekreuzt werden, kann alles rauskommen.
Da hat man es bei Tieren einfacher die haben in der Regel als Vollalbinos auch in den Augen keine Farbkörper und das sind meist die letzten Stellen wo das passieren kann. (Leider auch nicht immer)
Bei Pflanzen sind vor allem viel mehr chimäre Zellverbände vorhanden.

Ein Vollabino wäre nach dieser Vorstellung erst für den Normalo mit nicht ausgeklügelter Technik erkennbar wenn auch die Nachfahren keine Farben aufweisen.

Ich schau mir Sämlinge und Blüten  im Bino an, da kann ich dann besser erkennen ob es irgendwo (komischerweise auch manchmal an den Wurzeln vorhanden) Farbkörper gibt.
Bei meinen Versuchen (keine Orchideen) klappt das in der Regel ganz gut und wenn ich die Scheinalbinos auslese kommen bei neuen Verpaarungen auch keine farbigen Nachfahren raus. Habe ich aber nicht mehr als eine Generation rein gehalten, denn ausgepflanzt tauchen dann wegen der normalen Gartenpopulation und der fliegenden Bestäuber dann immer wieder welche auf.

Leider sind solche Exemplare in der Regel auch öfter recht anfällig bzw. gelegentlich so schwach das ich sie manchmal gar nicht bis zur Blüte bringe.

Für den Praktiker ist das wohl nicht so entscheidend. Da muss man wie bei allen anderen Eigenschaften solange auslesen, bis die gewünschte Eigenschaft immer sichtbar bleibt.
Ist wohl nicht so einfach wie bei Tieren. Weiße Labor-Mäuse haben da keine Ausnahmen.

Ein Freund von mir machte das mit dem drüsigen Springkraut. Da tauchen wegen der nicht so weit weg vorkommenden Wildbestände auch immer einzelne  gefärbte auf. Bei seinen 2 Hektar und den anderen Populationen doch einige hundert Meter entfernten, war das ein Werk von weniger als 10 Jahren.

Bei Orchideen wird das wohl in Jahrhunderten gehen. Es sei denn jemand testet die Eltern auf ihre Genetik.
Das sollte wohl in ein paar Jahrzehnten auch für den Laien machbar sein.  :thumb Vermutlich dann als app
Wenn wir bis dahin noch so weiterwirtschaften.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 21.Jan.20 um 14:13 Uhr
Das wird an dem Umstand liegen dass die "alba Form" kein Albino ist.
Zumindest auf Deinem letzten Foto sieht man auf den kleinen Knospen noch einen Hauch von Pink.
Wenn die Pflanze nur weiß erscheint aber in irgendeinem Stadium auch unter dem Mikroskop keine Farbkörper zu sehen sind fehlt dieser ganz.

Axel, ich habe zur Kreuzbestäubung 2 ganz weisse Pflanzen ausgewählt. Da war kein rosa mehr zu erkennen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ronny K.

Hallo,
hier ein Update von meinen Sämlingen. Im August geht es an die frische Luft, zur Vorbereitung auf den Winter. Bis dahin können sie noch ordentlich wachsen. Mal sehen, ob sie es bis zur blühreife noch schaffen. Die Großen beginnen dagegen gerade erst mit dem Austrieb. Sie sind schön kräftig und werden in diesem Jahr sicher wieder reichlich Samen bringen.



Grüße
Ronny