Schwups, da ist sie eingeglast (SGK Substratglaskultur)

Begonnen von Jill, 20.Jan.16 um 10:41 Uhr

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Eerika

Zitat von: Zwockel am 27.Jul.16 um 16:53 Uhr
Eerika ich hab das harveyanum schon mehrfach blühend gehabt, auch eine Hybride.
Will ich glaube es dir!
Die Bulben von harveyanum sind aber auch drei mal dicker, als die Strohhalme von vietnamense und harveyanum ist eine wirklich robuste Art.

Ich "nöle" ja nicht umsonst  grins , vietnamense ist wirklich sehr empfindlich.

Ralla

Zitat von: Zwockel am 27.Jul.16 um 16:53 Uhr
Carola,Bis nächste Woche noch an Mosel,Saar,Ruwer,Rhein und Nahe.
Die Winzer haben große Probleme mit dem falschen Mehltau durch das Super Wetter dieses Jahr. :cry

Sehr gut, sorg mal dafür, dass der nächste Jahrgang in Flaschen gut wird.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: Zwockel am 27.Jul.16 um 16:53 Uhr

PS: Noch Bilder vom Innenraum der Gläser, Pilze Schimmel usw.

Viele Pilzarten wirken sich eher positiv als negativ auf die Orchideenwurzeln aus. Wenn man die richtigen Pilze im Glas erwischt hat, schützen sie sehr wirkungsvoll vor Fäulnisbakterien.

Will, wenn Orchideen mit einem bestimmten Pilz im Glas besonders gut wachsen, solltest Du den Pilz isolieren und andere Gläser damit impfen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Hauzi hat etwas Bedenken, die Holzkohle unten im Glas der SGK durch Steine zu ersetzen wie ich es bisher getan habe.
Kalksteine enthalten wasserlösliche Bestandteile und erhöhen den pH-Wert im Wasser. Das kann von Nachteil sein, wenn die Orchideenwurzeln ins Wasser wachsen und hohe pH-Werte nicht vertragen.

In diesem Punkt stimme ich Hauzi zu.

Nimmt man Granitstein, so enthält er sehr wenig wasserlösliche Bestandteile und beeinflusst somit den pH-Wert des Wassers kaum.
Nun gibt es Bakterien und Pilze, die selbst Granitstein im Laufe längerer Zeit angreifen, wie Hauzi bemerkt.
Dem stimme ich auch zu, denke jedoch, dass die Stoffwechselprodukte aus dem zersetzen Graniststein so gering sind und auch keine Pflanzengifte enthalten, dass dieser Vorgang auf die Orchideen im Glas keinen Einfluss hat.
Ich bin weiter der Meinung, dass auch Holzkohle wie von Hauzi eingesetzt im Laufe der Zeit abgebaut wird und Stoffwechselprodukte hinterlässt. Der Abbauprozess von Holzkohle läuft nach meiner Meinung um ein Vielfaches schneller ab als bei Granit.
Eigentlich sollten Quarzkieselsteine das stabilste Substrat für unten im Topf sein.

Holzkohle hat sicher den Vorteil, dass sie zu Anfang nach dem Einfüllen an ihrer Oberfläche grosse Moleküle adsorbiert bis hin zu Bakterien. Der Effekt lässt jedoch schnell nach, da die Oberfläche der Kohle gesättigt wird.

Übrigens, die Grösse des Zwischenraum zwischen den Steinen, der möglichst viel Wasser aufnehmen soll, hängt nicht von der Korngrösse ab sondern nur von der Mischung den Korngrössen im Substrat.
Gleiche Korngrösse aller Körner liefert die grössten Zwischenräume.
Beispiel: Feine Pinienrinde hat etwa die selben Zwischenräume wie grobe Pinienrinde, sofern die Pinienrinde sauber gesiebt ist und die Korngrösse im Substrat nicht zu stark schwankt.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Hauzi

#589
Zitat von: Berthold am 09.Apr.16 um 10:50 Uhr

1. Man benötigt keine Kohle unten im Glas. Beliebige Steine, die möglichst wenig wasserlösliche Bestandteile besitzen, tun gleichen Dienst wie Kohle. Die Korngrösse der Steine spielt keine wesentliche Rolle.

Hallo! Mir ging es eher um die Vermeidung einer Verallgemeinerung zur Verwendung von "Steinen" wie in dem von mir hier wiedergegebenen Zitat. Obwohl du dabei anmerkst, dass diese möglichst wenige wasserlösliche Bestandteile haben sollten so ist dies doch sehr relativ zu bewerten. Der Grund warum ich davon generell abrate ist der, dass Gesteine durch die vielfältige Zusammensetzung schwer zu definieren sind (vor allem durch Laien) und häufig auch Kalk oder anderes sich negativ auf das System Auswirkende beinhaltet. Dementsprechend bitte Vorsicht walten lassen.

Der Abbau von Holzkohle oder Granit, bezogen auf deren Struktur ist über 5 Jahre und darüber hinaus für SGK irrelevant. Viel wichtiger ist dabei wie sie sich dabei auf das System auswirken.
Es geht mir nicht nur um die Stabilität. Machen kann es aber letztendlich jeder so wie er will. Ich bin definitiv nicht jemand der sowas verbietet.
Möglichkeiten gibt es unzählige: Glaskugeln, Quarz, Diamanten, Polymere (darunter Kunststoffe), Metalle, usw. ...

Direkt von Pflanzengift zu sprechen finde ich etwas übertrieben. So wirkt sich aber zum Beispiel gewisser Überschuss an zB.: Ca2+ durch zum Beispiel Kalk (pH-Wertänderung mal außen vor gelassen) fördernd auf die Kindlbildung bei Phalaenopsen aus. Letztendlich kann man alles als "Gift" ansehen wenn man zuviel davon hat.

Zitat von: Berthold am 27.Jul.16 um 22:21 Uhr
Beispiel: Feine Pinienrinde hat etwa die selben Zwischenräume wie grobe Pinienrinde, sofern die Pinienrinde sauber gesiebt ist und die Korngrösse im Substrat nicht zu stark schwankt.

Aber auch nur in der Theorie bezogen auf das Gesamtvolumen der Zwischenräume und nur dann wenn man davon ausgeht, dass es sich um Kugelform handelt. Für mich geht es aber sowieso eher um die spezifische Oberfläche die sich nach oben hin vergrößern soll und nicht um die Zwischenräume direkt. Die Zwischenräume werden ja kleiner aber dafür mehr, bei kleiner werdenden Partikeln. Welcher Theorie man glaubt oder verfolgt ist letztendlich aber sowieso jedem selbst überlassen.

Verzeihung ich wollte mich hier eigentlich nicht in eure Diskussionen einmischen.

gez. Hauzi

Jill

Oh, ich schätze, Dein "Einmischen" ist sehr willkommen, Hauzi  :thumb Die Phal. Purple Martin (die beiden Fotos mit den Wasserwurzeln) saß knapp 2 Jahre im gleichen Glas, wie man gut sehen kann, ist die Kohle weder zerfallen noch abgebaut, zumindest optisch nicht. 2 Jahre sind doch ein nicht unerheblicher Zeitraum, in dem die Pflanzen üblicherweise gut an Substanz zulegen, ich habe noch eine große Phal. seit 11/214 im Glas, die langsam mehr als umglasfällig ist. Insofern muß Kohle und das restliche Substrat bei mir keine 5 Jahre durchhalten.

- ich freu mich schon aufs Umglasen  :bag  :classic Apfelsaftflasche als Größenorientierung (0,5l)
Winterhärtezone tF

Berthold

Zitat von: Hauzi am 28.Jul.16 um 00:23 Uhr
Zitat von: Berthold am 27.Jul.16 um 22:21 Uhr
Beispiel: Feine Pinienrinde hat etwa die selben Zwischenräume wie grobe Pinienrinde, sofern die Pinienrinde sauber gesiebt ist und die Korngrösse im Substrat nicht zu stark schwankt.

Für mich geht es aber sowieso eher um die spezifische Oberfläche die sich nach oben hin vergrößern soll und nicht um die Zwischenräume direkt. Die Zwischenräume werden ja kleiner aber dafür mehr, bei kleiner werdenden Partikeln.

Ja, die Oberfläche des Substrates, das im Wasser liegt sollte keine Rolle spielen. Die Oberfläche des Substrates mit dem Hauptwurzelbereich schon.
Je kleiner die Korngrösse, desto grösser die Oberfläche, wie Hauzi sagt. Je grösser die Oberfläche, desto feuchter ist die Luft zwischen den Substratkörnern.
Ich halte eine hohe Luftfeuchtigkeit zwar für gut aber die Luftbewegung verringert sich durch die kleine Korngrösse mit der grossen Oberfläche auch, was die Ansiedlung von Fäulnisbakterien erleichtert.
Deshalb sollte auch eine Dampfsperre oben auf dem Topf nicht zu dicht sein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Stimmt meiner Meinung und Beobachtung so nicht wirklich. Dabei finde ich das eigentlich ziemlich logisch...

Das Moos produziert Sauerstoff, hält damit das Substrat aerob und verhindert so die Ansiedlung von Fäulnisbakterien. Die Abdeckung wohl könnte komplett dicht sein, das würde sogar eher das Entweichen des zum Funktionieren des Sytems wichtigen Sauerstoffs verhindern und das Gießen noch seltener notwendig machen...

Viele Grüße
Walter

Berthold

Walter, Dein Hinweis stimmt für ein stabiles System in stationären Zustand. Da könnte man die SGK  theoretisch als geschlossenes System betreiben, also ohne Stoffaustausch, nur mit Energieaustausch mit der Umwelt.
Aber in der Anfangsphase, die sich vielleicht über 1 oder 2 Jahre hin strecken kann, wird kein Moos hinreichend viel Sauerstoff produzieren, dass sich dort keine anaeroben Bakterien ansiedeln können.
Das Moos produziert auch nur bei Licht und Wachstum Sauerstoff, nachts passiert das Gegenteil.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Warum soll sich das über ein oder zwei Jahre ziehen? Bei mit fängt das Moos mehr oder weniger sofort zu wachsen an. Und sollte ab diesem Moment auch Sauerstoff produzieren.
Und in der Nacht wird nie der ganze über den Tag produzierte Sauerstoff aufgebraucht. Und schon gar nicht im Sommer während der langen Tage.

Berthold

#595
Zitat von: walter b. am 28.Jul.16 um 14:07 Uhr
Warum soll sich das über ein oder zwei Jahre ziehen?

weil das Substrat und das Moos nicht steril ist und viele unterschiedliche Keime enthält. Da muss sich erst ein Gleichgewicht einstellen und die anaeroben Bakterien und unangenehme andere Lebewesen wie z. B. Einzeller und Pilzsporen, die sich am Zersetzungsprozess beteiligen, müssen unschädlich gemacht werden.

Ich habe z. B. in einem Glas mit einem Stück Moos aus dem Garten Pilze eingeschleppt, die nach nach 3 Wochen plötzlich Hyphen entwickelten.
Wenn ich Pech habe, sind es bösartige Pilze, die den Orchideen schaden, z. B. durch zu starkes Bewachsen der Orchideenwurzeln, so dass diese ersticken.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jill

Mach mal ein Foto von den Pilzen bitte, Berthold  :classic
Ich meine, SGK pendelt sich schneller ein, geschätzt vielleicht 2 Monate. Kommt auch auf die Orchidee an, manche nehmen SGK sofort freudig an, manche brauchen Zeit für die Umstellung.
Winterhärtezone tF

Eerika

Ich kann mir vorstellen, dass einige Latouria- Dendrobien in SGK gut wachsen, gerade die, die leicht zum Knitterwuchs neigen, wenn sie nicht genug feucht stehen, z.B. Eximium, atroviolaceum...
Die kultiviert man im dauerfeuchten Zustand durch.

Berthold

Zitat von: Jill am 28.Jul.16 um 15:44 Uhr
Mach mal ein Foto von den Pilzen bitte, Berthold  :classic
Ich meine, SGK pendelt sich schneller ein, geschätzt vielleicht 2 Monate. Kommt auch auf die Orchidee an, manche nehmen SGK sofort freudig an, manche brauchen Zeit für die Umstellung.

Es waren nur undifferenzierte Hyphen, an denen man nichts erkennen und die man in diesem Status nicht von Schimmel unterscheiden kann, deshalb habe ich sie auch sofort entsorgt.
Ständerpilze wie bei Will im Glas hätte ich nicht entfernt. Mit diesen Arten habe ich bei Erdorchideen bisher immer gute Erfahrungen gemacht.

Ja, meistens pendelt sich SGK schneller ein, aber es kommt entscheidend auf die Verunreinigungen an, die man mit Moos und Substrat ins Glas schleppt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Eerika am 28.Jul.16 um 15:59 Uhr
Die kultiviert man im dauerfeuchten Zustand durch.

Ja, das könnte gut passen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)