Russsicher Brutreaktor in Betrieb gegangen

[Berthold]

Der Brutreaktor besitzt phantastische Eigenschaften wie z. B. erheblich besseren Wirkungsgrad als die üblichen Druckwasserreaktoren und erzeugt wesentlich weniger Abfall. Ausserdem kann er den Abfall der konventionellen Kraftwerke verbrennen.

Aber er ist auch sehr gefährlich, weil nicht eigensicher, d. h. wenn man nichts macht, kann er durchbrennen. Man muss also immer nachregeln.
In Deutschland hatte man in Kalkar einen Brutreaktor gebaut, sich dann aber nicht getraut, ihn in Betrieb zu nehmen.
In Frankreich laufen einige Brutreaktoren bisher störungsfrei.

[Martin]

Der Brutreaktor besitzt phantastische Eigenschaften wie z. B. erheblich besseren Wirkungsgrad als die üblichen Druckwasserreaktoren und erzeugt wesentlich weniger Abfall. Ausserdem kann er den Abfall der konventionellen Kraftwerke verbrennen.

Puh, was ist denn das für ein Portal? Sieht ja sehr rechtspopulistisch aus, und wenn ich mir nur die Überschriften durchlese...

[Berthold]

Ich kenne das Portal nicht. Es ist nur das einzige, was in Deutschland die Inbetriebnahme des russischen Reaktors gemeldet hat.
Warum die anderen Medien dieses Ereignis nicht aufgegriffen und kommentiert haben ist mir unklar. Es scheint in Deutschland nicht mehr politisch korrekt zu sein, über Kernkraftwerke zu berichten.

[Ralla]

Es gäbe da noch andere Links
http://freiraum-magazin.com/2015/07/17/bn-800-laeuft-endlager-werden-ueberfluessig/
http://www.world-nuclear.org/info/Current-and-Future-Generation/Fast-Neutron-Reactors/

Aber von 'normalen' Medien gibt es wirklich so gut wie nichts.

[Martin]

Wie Du schon geschrieben hast, ist die Bedienung wohl gefährlicher, bzw. störanfällig. Vom Superphenix in F habe ich früher öfter gelesen, aber laut Wikipedia war das wohl auch nichts:
1996 nach Zwischenfällen vom Netz genommen (INES: 2), nach Regierungsentscheidung 1998 auch aus Kostengründen endgültig abgeschaltet, seit 2006 im Abbau.
Ein Reaktor in Japan:
Nach einem schweren Störfall im Jahr 1995 wurde der Testbetrieb am 6. Mai 2010 wieder aufgenommen, infolge weiterer Zwischenfälle jedoch inzwischen beendet.
Und es muss ja wohl viel mit Plutonium hantiert werden.

[Berthold]

Wie Du schon geschrieben hast, ist die Bedienung wohl gefährlicher, bzw. störanfällig.

Das Prinzip ist von Grundsatz gefährlicher als ein konventioneller Reaktor. Es muss nicht störanfälliger sein, denn die Störungsanfälligkeit hängt von der konkreten Bauausführung ab.
Wegen der Natrium-Kühlung des Systems kann auch im Störungsfall nicht mit Wasser gelöscht werden, denn wenn Natrium mit Wasser zusammen trifft, explodiert alles.

So ein System kann in der unbewohnten sibirischen  Weite jedoch sehr sinnvoll sein.

[Uhu]

So ein System kann in der unbewohnten sibirischen  Weite jedoch sehr sinnvoll sein.

..weil man genau dort riesige Mengen Strom braucht???

[Berthold]

Nein, Jürgen, weil bei einem Unfall nur wenige Menschen betroffen sind.

Die Energie kann per hochgespanntem Gleichstrom relativ verlustfrei in Gebiete transportiert werden, wo sie gebraucht wird. Diese Technik soll auch in Deutschland eingesetzt werden, um Windstrom von Schleswig-Holstein nach Bayern und Baden-Württemberg zu transportieren.

[Martin]

Sehr interessanter Artikel über Plutonium und den Schnellen Brüter:
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/01/Plutoniumluege

Jetzt weiß ich auch, wieso im hiesigen Kernkraftwerk Gundremmingen andauernd die Mox-Brennelemente eingesetzt werden, obwohl sie andauernd nur Probleme machen. Es geht eigentlich nur darum, dass die Teile verbraucht werden, weil sie zurückgenommen werden mussten.

[Berthold]

Es geht eigentlich nur darum, dass die Teile verbraucht werden, weil sie zurückgenommen werden mussten.

nein, man hat MOX-Brennelemente enwickelt, weil man der Wirkungsgrad von Kernkraftanlagen insgesamt verbessern wollte. Dadurch wurde der Uran-Verbrauch erheblich reduziert.

Die Kernkraftgegner in der "Zeit" geben da bewusst ein einseitiges Bild der Realität wieder. Aber vielleicht wissen sie es auch tatsächlich nicht besser.