Orchideenkultur

Fachbereich => Andere interessante Pflanzen => Stauden ohne Zwiebeln, Knollen, auch verholzt, Iris => Thema gestartet von: Eveline† am 30.Jul.13 um 20:19 Uhr

Titel: Klassifizierung der Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 30.Jul.13 um 20:19 Uhr
...oder "Eine Hobbygärtnerin versucht, für sich Licht ins Iris-Dunkel zu bringen".

Ich befasse mich ein wenig mit der Pflanzengattung Iris und habe mir mangels entsprechender Literatur ein paar Informationen aus dem Internet zusammengetragen, um mir einen groben Überblick zu verschaffen.

Vielleicht interessiert es auch den einen oder anderen Hobbygärtner/in. Es sind wundervolle Blumen. Sie wurden nach der griechischen Göttin des Regenbogens benannt.

Namhafte Botaniker beschäftigten sich mit der Klassifikation der Iris-Arten unter Berücksichtigung ihrer Verwandtschaft miteinander bzw. Unterschiedlichkeit zueinander. Aus diesen Bemühungen resultierend wurde die Gattung Iris in folgende 6 Untergattungen (Subgenera) eingeteilt und diese wiederum in nachstehende Sektionen und Serien (siehe Buch "The Iris" von Brian Frederick Mathew):



1  Iris subgenus Iris (Bartiris, Pogon-Iris)
   
   1.1  Sektion Iris (früher Eupogon-Iris)
   1.2  Sektion Psammiris
   1.3  Sektion Oncocyclus
   1.4  Sektion Regelia
   1.5  Sektion Hexapogon
   1.6  Sektion Pseudoregelia

2  Iris subgenus Limniris (bartlose Iris, Apogon-Iris)
   
   2.1  Sektion Lophiris
   2.2  Sektion Limniris
        2.2.1  Serie Chinenses
        2.2.2  Serie Vernae
        2.2.3  Serie Ruthenicae
        2.2.4  Serie Tripetalae
        2.2.5  Serie Sibiricae
        2.2.6  Serie Californicae
        2.2.7  Serie Longipetalae
        2.2.8  Serie Laevigatae
        2.2.9  Serie Hexagonae
        2.2.10 Serie Prismaticae
        2.2.11 Serie Spuriae
        2.2.12 Serie Foetidissimae
        2.2.13 Serie Tenuifoliae
        2.2.14 Serie Ensatae
        2.2.15 Serie Syriacae
        2.2.16 Serie Unguiculares

3  Iris subgenus Nepalensis

4  Iris subgenus Xiphium

5  Iris subgenus Scorpiris

6  Iris subgenus Hermodactyloides 


Es zeichnet sich jedoch mittlerweile ab, daß sich aufgrund moderner Analyse-Methoden Verschiebungen in dieser Klassifikation der Wildarten ergeben werden.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 30.Jul.13 um 20:20 Uhr
So, das wäre mal geschafft ... aber diese Taxonomie und Nomenklatur (Zuordnung/Einteilung und Namensgebung) schüchtern mich schon ein bißchen ein. Ich versuche daher, mich schrittweise vorerst der Untergattung Iris (den Bartiris) mit ihren Sektionen zu nähern.

Fortsetzung folgt.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 31.Jul.13 um 22:37 Uhr
Subgenus Iris
(Bartiris, Pogon-Iris)

Die Iris-Arten der Sektion Iris sind auch unter der Bezeichnung Eupogon-Iris bekannt.
Das griechische Wort "Pogon" bedeutet "Bart". Die griechische Vorsilbe "eu" bedeutet "wohl-" oder "gut-", hier also die "eigentlichen" Bartiris.

Rudolfs Rauschebart kennen wir ja, aber wie sieht der Bart einer Iris aus?
Hier (http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=1914.msg311436#msg311436) kann man den Bart der Iris reichenbachii gut sehen (die zitronenfarbigen behaarten "Raupen")

Der Bart der Eupogon-Iris besteht aus multizellulären Härchen, während der Bart der Pogons aus unizellulären Härchen besteht.

Zur Sektion Iris gehören z.B. die heimische Iris pumila, pallida, variegata usw.
Aufzählung von weiteren Arten (http://wiki.irises.org/bin/view/Main/InfoClassificationSectionIris)


Die Iris der Sektion Psammiris, Sand-Iris (gr. psammos = Sand) genannt, gedeihen in sandigem Boden.


Oncocyclus-Iris (kurz Oncos) haben große Blüten mit auffälligen Punkten oder Adern und einen großen dunklen Fleck auf den Hängeblättern. 1 Blüte pro Stiel.
Beispiel: Iris paradoxa (http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=27549.msg69185#msg69185), deren Hängeblätter nur so groß wie die Bärte sind.

Die Blüten der Regelia-Iris sind kleiner und schlanker als die der Oncos. 2 oder 3 Blüten pro Stiel.
Beispiel: Iris korolkowii


Die Arten der Sektionen Oncocyclus und Regelia werden unter dem Begriff Aril-Iris zusammengefaßt. Arillus (http://de.wikipedia.org/wiki/Arillus) (engl. Aril), die Samen beider Sektionen weisen ein solches Anhängsel auf. 

Die Kreuzungen von Oncocyclus-Iris mit Iris korolkowii aus der Regelia-Sektion werden Regeliocyclus-Iris ( RCs) genannt.
Beispiel: RC Dardanus (http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=1914.msg306441#msg306441)


Arilbreds (to breed = züchten) sind Kreuzungen der Aril-Iris mit Kulturformen der Pogon-Iris.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 02.Aug.13 um 09:19 Uhr
Im Bereich der Züchtung von Arilbreds stößt man immer wieder auf den Namen Clarence G. White bzw. dessen "C.G.White -Hybriden". Dem US-Amerikaner gelang es Mitte des 20. Jh., nach vielen sterilen Ergebnissen einige fertile Kreuzungen zwischen Bartiris und Oncos zu erzielen. Aus diesen entstanden die bekannten C. G. White - Hybriden, auf die auch heute noch viele Neueinführungen von Arilbreds zurückgehen.

Die reinen Arils sind in unserem Klima sehr schwierig zu halten. Ihre Ruhepause ist im Sommer, die Rhizome faulen leicht ab, wenn sie zu feucht stehen. Das natürliche Vorkommen der Oncocyclus-Iris sind die Halbwüsten von Israel, Libanon, Syrien, Nordiran, Nordirak, Ost-Türkei, Kaukasus bis zum Kaspischen Meer. Die Regelia-Iris kommen vor im Nordost-Iran, Norden von Aghanistan und Zentralasien.

Arilbreds sind etwas leichter zu kultivieren, sie benötigen einen trockenen und sonnigen Platz auf einem gut drainierten und kalkhaltigen Boden sowie gute Luftzirkulation.

Also Spezialitäten für Spezialisten, eine Herausforderung.

2 interessante Links zur Kultur
Klick 1 (http://www.wiki.irises.org/bin/view/Main/InfoCultivationArilIrises)
Klick 2 (http://www.wiki.irises.org/bin/view/Main/InfoCultivationOncocyclus)
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 02.Aug.13 um 09:20 Uhr
Sollten sich bei meinen Beiträgen Fehler eingeschlichen haben oder in Zukunft auftauchen, bitte ich herzlich um Korrektur derselben. Auch über Ergänzungen würde ich mich freuen.   :-)
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 02.Aug.13 um 19:03 Uhr
Die für unsere Gärten sehr beliebten Kulturformen der Bartiris sind aus Kreuzungen von Wildarten aus der Sektion Iris und durch weitere züchterische Bearbeitung entstanden.

Im 19. Jahrhundert taten sich in Europa vor allem Franzosen in der Züchtung der Iris-Barbata-Hybriden hervor. voran die bei Irisliebhabern bekannte Familie Cayeux, die sich seit 1892 mit der Iris-Züchtung befaßt.

Hohe Bartiris wurden in Europa bereits im Mittelalter vermehrt. Die ersten Sorten aus bienenbestäubten Kreuzungen wurden Anfang des 19. Jh. in Frankreich selektiert. In weiterer Folge wurden in Frankreich, Deutschland und England verschiedene Irissorten gezielt gezüchtet. Einige sind heute noch erhältlich.

Ab 1900 fand die Züchtung von Bartiris in USA zunehmend Interesse. Es wurden viele Sorten aus Europa importiert.
Aufgrund des ersten Weltkrieges stagnierte die Bartiris-Zucht in Europa, während sie in USA vorangetrieben wurde. 1920 wurde die Amerikanische Iris Gesellschaft (AIS) gegründet, bei der bis heute alle Iriszüchtungen weltweit registriert werden.

Die meisten europäischen Iriszuchtbetriebe konnten den 2. Weltkrieg nicht überdauern. Bis auf Frankreich wird die heutige Iriszucht in Europa von engagierten Privatpersonen vorgenommen.
So widmen sich unter anderen z.B.  Dr. Tomas und Christina Tamberg, Berlin, seit vielen Jahren der Iriszucht. Homepage (http://www.tamberg.homepage.t-online.de/)
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 02.Aug.13 um 22:37 Uhr
Bartiris werden klassisch in 3 Gruppen eingeteilt:
- Gruppe der Iris barbata-nana     (Zwergiris, Lilliputs)
- Gruppe der Iris barbata-media   (Intermedia)
- Gruppe der Iris barbata-elatior   (Hohe Bartiris)

Maßgebend ist die Höhe der Stiele. Inzwischen wird aber die genauere Unterteilung der American Iris Society international übernommen:

Gruppe Iris barbata-nana:

MDB  Miniature Dwarf Bearded
Höhe bis 20 cm,  früheste Blüte. Entstanden aus Iris pumila und Iris lutescens. Unverzweigte Stiele mit 1 oder 2 Blüten, Blütendurchmesser zwischen 5 - 7,5 cm.

SDB  Standard Dwarf Bearded
Höhe 21 - 40 cm.  Blütezeit zwischen MDB und Intermedias. Entstanden u.a. aus Kreuzungen von Iris pumila  und Hohen Bartiris. 2 oder mehr Blüten pro Stiel, Blütendurchmesser kleiner als 10 cm.


Gruppe Iris barbata-media

IB     Intermediate Bearded
Höhe 41 - 70 cm, frühe Blüte, entstanden u.a. aus Kreuzungen von SDB und  Hohen Bartiris. Blütendurchmesser zwischen 9 und 13 cm.

MTB Miniature Tall Bearded  auch TI Table-Iris genannt.
Zarte Blüten. In Mitteleuropa wenig verwendet. Blütezeit wie Hohe Bartiris.

BB   Border Bearded auch Border-Iris genannt.
Höhe wie IB, Blütezeit wie TB



Gruppe Iris barbata-elatior:

TB   Tall Bearded
Höhe über 70 cm. Diese Gruppe ist die wichtigste unter den Bartiris, sie wurde von den Iris-Züchtern vorrangig bearbeitet.

Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 03.Aug.13 um 23:05 Uhr
Blütezeiten der Iris-Barbata-Hybriden:

Berücksichtigt man die Blütezeiten der verschiedenen Gruppen der Bartiris-Hybriden, so kann man mit ein bißchen Geschick bei der Auswahl Iris-Blüten über einen Zeitraum von nahezu zwei Monaten im Garten genießen.

Die frühesten Blüher sind die MDB (Miniature Dwarf Bearded), sie beginnen je nach Witterung bereits Anfang April mit der Blüte.

Die SDB (Standard Dwarf Bearded) beginnen Mitte April zu blühen.

Anfang Mai setzt die Gruppe der IB (Intermediate Bearded) den Blütenreigen fort.

Die TB (Tall Bearded), BB (Border Bearded) und MTB (Miniature Tall Bearded) kommen ungefähr Mitte Mai dazu und blühen bis 3 Wochen lang.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 05.Aug.13 um 18:22 Uhr
Einige Termini aus der Welt der Bart-Iris:
(Bestandteile der Pflanze wie auch beschreibende Begriffe)


Amoena:  (Ursprünglich eine natürliche Hybride der Iris variegata. Lat. lieblich). Gemeint ist eine Iris mit weißen oder leicht getönten Domblättern und farbigen Hängeblättern.

Bicolor: Die Domblätter (hell) haben eine andere Farbe als die Hängeblätter (dunkel).

Bitone: Domblätter und Hängeblätter weisen verschiedene Schattierungen der gleichen Farbe auf. Die Hängeblätter sind üblicherweise dunkler als die Domblätter.

Blend:  Kombination von 2 oder mehreren Farben der Domblätter und/oder der Hängeblätter.

Broken color:  Außergewöhnliche Muster von Flecken und Streifen entweder nur auf den Hängeblättern oder auf Hänge- und Domblättern.

Darktop:  Siehe "reverse amoena"

Domblätter:  Engl. "standards". Die üblicherweise breiten, aufrecht stehenden Blütenblätter, 3 Stk.

Edge:  Siehe "halo"

Falls:  Hängeblätter

Flounces:  Rüschenartige Anhängsel am Ende des Bartes (space ager)

Glaciata:  Rein weiße, gelbe, rosa oder orange Bartiris. Früher "ices" genannt.

Haft:   Der verengte oberste Bereich der Hängeblätter im Zentrum der Blüte zu beiden Seiten des Bartes. Er ist meist geädert bzw. von feinen Linien durchzogen.

Halo:  Auch "rim" oder "edge" genannt. Der Außenrand der Blütenblätter ist farbig (meist zur Grundfarbe kontrastierend) eingefaßt. Plicatas haben keinen Halo.
 
Hängeblätter:  Engl. "falls". Die unteren Blütenblätter, die entweder nach unten hängen oder nach unten ausfransen. 3 Stk.

Horns:  Am Ende des Bartes befindet sich ein hornähnliches Gebilde, das sich emporstreckt (space ager).

Infusion:  Halbtransparenter Überzug einer Farbe über eine andere.

Luminata:  Ein Hauch von Farbe in den Hängeblättern mit bleicher Aderung. Die "hafts" und die Griffeläste (style arms) sind ohne Zeichnung. Normalerweise sind die Außenränder der Hängeblätter bleich.

Neglecta:  Blaue oder violette Domblätter, dunkler gefärbte Hängeblätter. Bitones, bei denen die Domblätter heller getönt als die Hängeblätter.

Peppering:  Wie der Name schon andeutet, ist das Blütenblatt einer "plicata" mit kontrastreichen Punkten übersät - fast so, als ob man das Blütenblatt gepfeffert hätte.

Plicata:  Auch kurz "plic" genannt. Plicata heißt eigentlich "gefaltet". Unter den Irisfreunden sind "plics" Bartiris, deren Blütenblätter am Rand ein gestricheltes oder getüpfeltes Muster in einer zur Grundfarbe (meist weiß oder gelb) kontrastierenden Farbe besitzen.

Reverse:  Die Farbe, die man auf der Unterseite der Blütenblätter bzw. auf den Knospen sieht.

Reverse amoena:  Auch "darktop" genannt. Die Hängeblätter sind weiß oder leicht getönt, die Domblätter farbig. Vergleiche dazu "amoena".

Rim:  Siehe "halo"

Ruffles: Die Ränder der Blütenblätter sind gekräuselt, gewellt.

Self:  Bartiris mit einfarbigen Blütenblättern.

Shoulder: Bogiger Bereich im Anschluß an die "hafts" zu beiden Seiten des Bartes. 

Space Age Iris:  Bartiris, die am Ende des Bartes entweder Hörner, Löffel oder Volants besitzen. Kürzel: SA

Spoons:  Petaloide Gebilde am Ende des Bartes, die wie kleine Löffel aussehen und abstehen (space ager)

Standards:  Domblätter

Stippled:  Die Hängeblätter weisen ein getüpfeltes Muster auf.

Style arm:  Griffelast, der wie ein kleines Blütenhüllblatt geformt und gefärbt ist und über dem Bart steht.

Style crest:  Die aufwärts gebogene Spitze des Griffelastes, glatt, gesägt, gezähnt

Variegata:  Gelbe oder gelbliche Domblätter und braun-violette Hängeblätter

Wash:  Deutlich erkennbare halbtransparente Farbschichte.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 06.Aug.13 um 19:37 Uhr
Weiter geht es mit den bartlosen Iris.

Sektion Lophiris (oder Evansia-Iris, deutsch Kamm-Iris) des Subgenus Limniris.

Griech. lophos = Büschel, Schopf, Kamm (Diese Iris besitzen aufrechte Kämme anstelle der Bärte)
Griech. limne = Teich, See, Binnengewässer (die Habitate sind zumindest temporär gut durchfeuchtet).
Evansia zu Ehren von Thomas Evans, 1751 - 1814, East India Company, der für die Einführung von einigen botanischen Raritäten nach UK verantwortlich zeichnete.

In die Sektion Lophiris gehören u.a. die Wildarten:

Iris confusa ............ Heimat China
Iris cristata ............ Heimat Nordamerika
Iris formosana ........ Heimat Taiwan (früher Formosa)
Iris gracilipes .......... Heimat Japan
Iris japonica ........... Heimat China, Japan
Iris lacustris ........... Heimat Nordamerika
Iris milesii ............. Heimat Nordwest-Himalaja
Iris tectorum .......... Heimat China
Iris tenuis .............. Heimat Nordamerika
Iris wattii ............... Heimat China


Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 06.Aug.13 um 22:16 Uhr
Iris cristata
Subgenus Limniris Sektion Lophiris

Engl. "Dwarf Crested Iris". Deutsch "Appalachen-Iris".

Iris cristata ist eine sehr kleine Iris aus den Wäldern im Süden und Westen der USA, insbesondere kommt sie am Ozark-Plateau und in den Appalachen vor.

Sie besitzt ein kriechendes Rhizom, das sich gut verzweigt und unter ihr zusagenden Wuchsbedingungen schnell große Bestände bildet. Das Rhizom darf nicht zu tief gepflanzt werden. Es "hebt" sich beinahe aus dem Boden. Dies mag darin begründet sein, daß Iris cristata als Waldiris ein "Laubschlucker" ist. Sie kompensiert das herabfallende Laub dadurch, daß sie ihr Rhizom etwas höher positioniert.

Ihre Laubblätter, die scimitar-ähnlich und gekielt sind, sind zur Blütezeit ca. 15 cm lang und 1 - 2,5 cm breit. Nach der Blüte können diese bis zu 40 cm Länge erreichen. Die Laubblätter sind also sehr schmal, ihre Farbe ist gelbgrün bis mittelgrün.

Ihre Blütezeit liegt im Frühling bzw. Spätfrühling (Mai, Juni, je nach Witterung und Lage des Pflanzplatzes). Die Blütenfarbe ist blau bis violett; es gibt auch eine weiße Form. Gelb-orange Kämme (Lophiris haben keine Bärte sondern Kämme) auf weißem Signal, diese zart violett eingefaßt. Blütendurchmesser 3 - 4 cm. Ein- bis zweiblütige Infloreszenzen. Iris cristata blüht nur wenige Tage lang.

Iris cristata benötigt im Garten einen kühlen und feuchten Pflanzplatz mit guter Drainage, also keine Staunässe. Sie bevorzugt Halbschatten. Bei sonnigem Pflanzplatz muß auf eine gute Wasserversorgung geachtet werden. Iris cristata wächst auch vollschattig, blüht aber dort nur mäßig.

Was den gewünschten pH-Wert des Bodens und die Winterhärte anbelangt, habe ich gegenteilige Informationen gefunden.

Zu pH-Wert:
Bodenreaktion basisch, wächst aber auch in saurem Lehm.
Usually found growing in calcareous soils.
lime-free
Guter Waldhumus, sauer bis neutral.

Zu Winterhärte:
Einerseits wird die Winterhärte mit Whz 5 (manchmal Zone 4 , oder gar 3) angegeben, andererseits lese ich von erforderlichem Winterschutz in unseren Breiten.

Welche Erfahrungen mit Iris cristata habt Ihr?

Ergänzung:
Detaillierte Beschreibung der Iris cristata (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101698).
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Berthold am 06.Aug.13 um 22:32 Uhr
Zitat von: Eveline am 06.Aug.13 um 22:16 Uhr
Zu Winterhärte:
Einerseits wird die Winterhärte mit Whz 5 (manchmal Zone 4 , oder gar 3) angegeben, andererseits lese ich von erforderlichem Winterschutz in unseren Breiten.

Welche Erfahrungen mit Iris cristata habt Ihr?

Ich finde nur Zone 5 bis 7. Wenn die Pflanze in Zone 5 wächst, hat sie vielleicht immer eine dicke Schneedecke, unter der es nie kälter als -5° wird.
Da könnten Kahlfröste mit -20° in Deutschland absolut tödlich sein.
Aber ich habe persönlich keine Erfahrung mit der Art.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 06.Aug.13 um 22:42 Uhr
Zitat von: Berthold am 06.Aug.13 um 22:32 Uhr
Aber ich habe persönlich keine Erfahrung mit der Art.

Alwin hat sie:
http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=11993.msg154896#msg154896

Selbst wenn Alwins Iris   Iris lacustris sein sollte ..... sie sind sich ähnlich in ihren Ansprüchen.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 09.Aug.13 um 13:18 Uhr
Die Rhizome der Iris cristata haben fleischige Wurzeln, bei Iris lacustris sind sie eher faserig. Die Wurzeln sieht man jedoch auf Alwins Bild nicht.
Aber auf diesem vergrößerten Ausschnitt aus Alwins Bild ist zu erkennen, daß sich am Apex (Spitze des Sprosses, an dem sich das Längenwachstum vollzieht) 7 Rhizom-Verzweigungen gebildet haben, was auf I. cristata deutet ("2–8 cordlike branches at apex"). Bei I. lacustris bilden sich üblicherweise nur 2 Äste.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 09.Aug.13 um 13:19 Uhr
Im srgc findet sich ein informativer und gut bebildeter Thread über Iris cristata and andere kleine Waldiris (http://www.srgc.net/forum/index.php?topic=5627.30).
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 09.Aug.13 um 13:23 Uhr
Iris lacustris
Subgenus Limniris Sektion Lophiris

Die zweite in Nordamerika beheimatete zwergige Lophiris ist Iris lacustris. Sie ist der Iris cristata sehr ähnlich, aber in allen Teilen kleiner. Auf diesem Foto (http://green-24.de/forum/files/35_060517_9647_157.jpg) kann man sehr gut erkennen, wie klein und putzig sie sich präsentiert. Übrigens sind auch die anderen Fotos (http://green-24.de/forum/ftopic49979-2.html) aus den Botanischen Gärten in Uppsala schön anzusehen.

Die Perianth-Röhre (der untere Teil der Blütenblätter, der miteinander verwachsen ist) ist trichterförmig und 1 - 2 cm lang; der obere Trichterdurchmesser beträgt 4 - 5 mm.
Bei Iris cristata ist die Perianthröhre schmal, fadenförmig, und 4 - 8 cm lang.
Ein Foto der lacustris (http://www.signa.org/index.pl?Display+Iris-lacustris+2).
Zum Vergleich ein Foto der cristata hier (http://www.signa.org/index.pl?Display+Iris-cristata+22). Es sind insgesamt 24 Fotos zu sehen (auf "^^top" klicken).

Wer sich für die detaillierte Beschreibung der Iris lacustris interessiert, möge hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101707) klicken.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 09.Aug.13 um 17:46 Uhr
Ergänzend zu Iris lacustris:

Manche Autoren vertreten die Ansicht, daß Iris lacustris eine Subspezies oder eine Varietät der Iris cristata sei. Sie wird daher auch geführt unter den Synonyma:
Iris cristata ssp. lacustris
Iris cristata var. lacustris


Ihr einziges Vorkommen beschränkt sich auf kleine Gebiete in der Region der Great Lakes. Dem entsprechend wird sie "Great Lakes Iris", "Dwarf Lake Iris" oder nur "Lake Iris" genannt. Sie wächst an den Ufern auf Sand oder dünnen Erdschichten über Kalkschotter oder Muttergestein vornehmlich unter zerstreut auftretenden Bäumen wie Abies balsamea, Thuja occidentalis u.a. und an Waldrändern.

Hübsche Begleitpflanzen  :-D sind Cypripedium calceolus, Cypripedium arietinum und Calypso bulbosa. Außerhalb ihrer Blütezeit wird Iris lacustris aufgrund ihrer schmalen Laubblätter häufig mit Tofieldia glutinosa verwechselt, die ebenfalls dieses Habitat teilt, wie auch Pinguicula vulgaris, Polygala pauciflora, Smilacina stellata etc.

Ihre Blütezeit ist Mai bis Anfang Juni, je nach Witterung; die einzelne Blüte hält jedoch nur kurz.

Tofieldia glutinosa ist ja bereits im Garten vorhanden, schwer bewacht von "Würmli", dessen Kopf 15 mm breit ist. Es fehlen also nur noch Kleinigkeiten wie Iris und Kumpane.


Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 11.Aug.13 um 08:41 Uhr
Iris tenuis
Subgenus Limniris Sektion Lophiris

lat. tenuis = fein, zart, zierlich

Iris tenuis kommt am Clackamas River und Molalla River im Nordwesten Oregons vor, wo sie auf sonnigen Lichtungen in den Douglasien-Wäldern (Pseudotsuga menziesii) wächst.  Sie wird "Clackamas Iris" genannt.

Die sommergrünen Laubblätter erreichen eine Höhe von 30 - 35 cm und sind 1 - 2 cm breit. Die Blüten sind lila-getönt bis weiß, der angedeutete Kamm ist gelb und umgeben von einer feinen violetten Zeichnung. Sepalen ca. 3 cm lang, Petalen etwas kürzer. Perianth-Röhre 4 - 6 mm lang. Blütezeit Mai. Der Blütenstand hat 2 oder 3 Verzweigungen mit je einer Blüte. Aufgrund der knapp an der Oberfläche kriechenden, dünnen Rhizome bilden sich große lockere Kolonien.

Kühler Pflanzplatz in Laubhumus, feucht. Nachmittags eher beschattet. Nicht hitze- und trockenheitsresistent.
 
Eine detaillierte Beschreibung der Iris tenuis findet sich hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101718).

Iris tenuis (http://wyeastblog.org/tag/clackamas-iris/) scheint eher selten in Kultur zu sein.

Laut Plant Hardiness Zone Map ist der Westen Oregons mit WHZ 8 eingestuft.
Ich habe aber auch eine Anmerkung von Jan Sacks, einem bekannten Iris-Züchter in Oregon, gefunden, wonach Iris tenuis im Osten des Bundesstaates Massachusetts erfolgreich wächst, leider ohne Angabe, ob im Garten oder in einem Gewächshaus kultiviert. Das wäre WHZ 8. In der Iris Encyclopedia der American Iris Society wird sie als "very hardy" ohne Angabe einer Winterhärtezone bezeichnet.
Schließlich habe ich noch im Katalog der Pacific Rim Native Plant Nursery (http://www.hillkeep.ca/bulbs%20iris.htm), Chilliwack Mountain, BC, Canada, die Angabe der Winterhärte mit Zone 6 gefunden (runterscrollen).

Verwirrend!   :ka
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 13.Aug.13 um 06:41 Uhr
Iris tectorum Maxim.
Subgenus Limniris Sektion Lophiris

Synonyme:
Iris chinensis Bunge
Iris rosthornii Diels

Lat. tectum = Dach
(Japanische) Dach-Iris genannt. (Japanese) Roof Iris. Das pulverisierte Rhizom wurde in alten Zeiten als Gesichtspuder verwendet. Da das kostbare Land dem Anbau von Feldfrüchten vorbehalten blieb, erfolgte die Kultivierung von Iris tectorum auf den schilfgedeckten Hausdächern. Es wurde wohl auch an eine gewisse Schutzfunktion der Iris gegen böse Geister geglaubt und überdies hielten ihre Wurzeln das Schilfdach zusammen.
 
Maxim. = das botanische Autorenkürzel des deutsch-russischen Botanikers Karl Johann Maximowicz (1827 - 1891), der ausgedehnte Forschungsreisen, u.a. nach Japan, China, Korea, wo er Pflanzenmaterial sammelte, unternahm. Viele Erstbeschreibungen stammen von Maximowicz.

Das Vorkommen der Iris tectorum liegt in Zentral- und Südwest-China, Japan, Bhutan, Myanmar, Indien. Wo sie ursprünglich endemisch war, ist heute nicht mehr festzustellen, da sie jahrhundertelang kultiviert wurde und in die Natur auswanderte.

Das dicke Rhizom ist kriechend und sieht dem Rhizom einer Bartiris ähnlich. Die schwertförmigen, stark gerippten Laubblätter sind bis 50 cm lang, 2 - 3,5 cm breit. Der Blütenstandsstiel ist bleistiftförmig, 20 - 40 cm lang und trägt 1 bis 3 Blüten, die einen Durchmesser von ca. 10 cm haben und somit zu den größten in der Sektion Lophiris gehören. Die Blütenblätter sind verkehrt eiförmig, lavendelfarben mit violetten Streifen und weißem Kamm. Die Hängeblätter sind ausgestellt und die Domblätter stehen eher seitwärts als hoch aufgerichtet. Blütezeit April, Mai.

Detaillierte Beschreibung hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028218)

Dr. James W. Waddick, Kansas City, Missouri, Co-Autor des Buches "Iris of China", fand auf einer seiner China-Reisen in der Region Woolong eine Iris tectorum mit größeren Petalen, als die Art sie aufweist. Um den Unterschied zwischen Iris tectorum 'Woolong' (http://www.dvis-ais.org/gallery/Species%2CSpecies-X/I_tectorum_WOOLONG_SPEC_Waddick_2001_DSC03272) und Iris tectorum (http://www.dvis-ais.org/gallery/Species%2CSpecies-X/Iris_tectorum_DSC02332) erkennen zu können, wird man sie wohl nebeneinander sehen müssen.

Die weiße Form, Iris tectorum alba (http://madisonsflowers.com/wp-content/uploads/2009/05/iris_tectorum_alba2_april2009.jpg) ist sehr begehrt, aber schwer zu bekommen.
Iris tectorum var. alba Dykes 1913
Iris tectorum f. alba (Dykes) Makino 1940

Die Japanische Dach-Iris wächst in Sonne bis Schatten, bevorzugt Halbschatten. Boden humusreich, durchlässig, leicht feucht, toleriert auch vorübergehende Trockenheit. Gute Düngung. Winterhärtezone 6 (?).

Iris tectorum ist anfällig für einen Virus, der gelbe Flecken und Streifen auf den Laubblättern verursacht. Samen sind nicht infiziert. Befallene Pflanzen vernichten und für Sämlinge bzw. neue Pflanzen einen anderen Pflanzplatz wählen.


Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 14.Aug.13 um 15:54 Uhr
Iris confusa Sealy
Subgenus Limniris Sektion Lophiris


Synonyme:
Iris wattii Dykes
Iris japonica subsp. japonica var. confusa Yen, Yang & Waddick

lat. confundere = verwirren, vermengen

Sie wird auch Verkannte Iris, Bambus-Iris, Bamboo Iris, genannt und ist im Südwesten Chinas beheimatet.

Rhizom schlank, treibt Ausläufer Foto (http://davesgarden.com/guides/pf/showimage/294990/)
Stängel aufrecht, bambusrohrähnlich, bis 120 cm hoch, endständige Blätterfächer, Foto hier (http://davesgarden.com/guides/pf/showimage/269208/).
Der Blütenstängel treibt aus dem Blattfächer, ist zierlich verzweigt, die Blüten sind weiß oder blau überlaufen, 4 - 5,5 cm Durchmesser, im Bereich des Kammes gelb gesprenkelt,  Sepalenränder gewellt. Die Terminallappen der Griffeläste sind gefranst.

Der Habitus der Iris confusa ähnelt jenem der Iris wattii Baker. Letztgenannte unterscheidet sich aber u.a. durch Größe und Farbe ihrer Blüten (I. confusa hat kleinere Blüten als I. wattii).

Im Vergleich mit Iris japonica Thun. hat Iris confusa einen anderen Habitus, breitere Laubblätter, kleinere Blüten, andere Blütenfarbe. Die Tepalen von Iris confusa sind gewellt und gekerbt, die Tepalen von Iris japonica sind gewellt und gesägt. 

Winterhart bis -6°C (?).

Wer sich dafür interessiert, warum ihr der Name Iris confusa zuteil wurde, kann hier (http://wiki.irises.org/bin/view/Spec/SpecConfusa) nachlesen.
Fotos hier (http://signa.org/index.pl?Iris-confusa) und hier (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Iris_confusa_flower.JPG).



Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 14.Aug.13 um 23:27 Uhr
Iris japonica Thunb.
Subgenus Limniris, Section Lophiris

Vorkommen: China, Japan, Myanmar
Gefranste Iris, Fringed Iris, Japanese Iris
Thunb. ist das Autorenkürzel von Carl Peter Thunberg, 1743-1828, schwedischer Naturforscher, Linnés Apostel

Schlankes grünes Rhizom mit markanten Blattnarben und Blattschuppen, an der ganzen Länge bewurzelt. Zu Beginn der Wachstumsperiode richtet es sich am Apex auf und treibt einen Horst von Blättern, aus dem der Blütenstängel emporwächst. Das Rhizom wächst dann um ein gewisses Stück weiter. Zu Beginn der nächsten Wachstumsperiode sprießt am Apex des nun längeren Rhizoms wiederum ein Horst von Blättern. Dünne Stolonen, die aus den Achseln der am Rhizom sitzenden Blattschuppen wachsen, lassen in einem Abstand von ca. 10 cm zum Mutterrhizom neue Pflanzen entstehen. 

Die immergrünen Laubblätter sind basal, dunkel- oder gelbgrün, auf einer Seite glänzend, auf der anderen matt, rötlich-purpur an der Basis, schwertförmig, bis zu 40 cm lang (in Kultur bis 60 cm lang) und 1,7 - 3 cm breit (in Kultur bis 4 cm). Der Blütenstängel ist aufrecht, mit 5 bis 8 Verzweigungen. Die Blüten sind blaß lavendelfarben, 4,5 - 5,5 cm im Durchmesser. Gelber Kamm mit ihn umgebenden gelben Flecken. Feines Muster von rötlich-violetten, länglich-ovalen Flecken, die radial um den zentralen Kamm angeordnet sind (nicht ringförmig angeordnet). Sepalen elliptisch, ihre Ränder gewellt und gezähnt (gesägt).

Iris japonica f. pallescens (http://www.signa.org/index.pl?Display+Iris-japonica+11) ist weissblühend.

Der Habitus der Iris japonica ist dem der Iris tectorum ähnlich, unterscheidet sich jedoch durch die starke Verzweigung der Infloreszenz und die kleineren Blüten (bei Iris japonica).

Charakteristisch für Iris japonica ist die Tatsache, daß sie keine Samen bildet bzw. diese mangelhaft und nicht keimungsfähig sind.


Fotos hier (http://wildflowersofshimane.web.fc2.com/Plates/Iris_japonica.htm) (auch runterscrollen).


Illustration (http://www.tropicos.org/Image/68009):
Numerierung 1 - 3 = Iris japonica Thunberg
4 - 10 = Iris confusa Sealy
11 - 15 = Iris wattii Baker
Hier ist der Unterschied im Habitus von I. japonica zu I. confusa gut ersichtlich.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 16.Aug.13 um 11:15 Uhr
Iris wattii Baker
Subgenus Limniris, Sectio Lophiris

John Gilbert Baker (1834–1920)
Sir George Watt 1851-1930 schottischer Botaniker und Pflanzensammler

Vorkommen: Xizang, Yunnan, NE India, Myanmar.

Rhizom ca. 1 cm dick
Stängel 50 - 100 cm lang, abgeflacht, mit einem endständigen Fächer von 10 oder mehr Blättern.
Blätter (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Iris_wattii_-_Kunming_Botanical_Garden_-_DSC03008.JPG) gelblich-grün, breit schwertförmig, 50-70 x 5-7 cm, ca. 10 Blattadern, Apex zugespitzt
Blütenstängel mit 5-7 kurzen, kräftigen Verzweigungen nahe der Sprossspitze, 30-50 (-100) cm
Spathae (Blütenscheide, scheidenartige Blatthülle des Blütenstandes) 3-5, grün, länglich-oval, 2-6 blütig.
Blüten hell blau-violett, 7,5 - 8 cm Durchmesser, Blütenstiel 1,5-3 cm,
Kronröhre ca. 2 cm, Sepalen verkehrt-eiförmig, dunkler gefleckt, oder mit linearen Mustern um den unregelmäßigen gelben Kamm, 4,5-6 x 2,4-4 cm, Rand gewellt, Petalen ausgebreitet, länglich-oval, 3,5-4 x 1-1,3 cm; Narbenäste blassblau, 30-35 x 8-10 mm, Terminallappen gefranst.
Weitere Details (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028228)
Foto Blüte (http://www.signa.org/index.pl?Display+Iris-wattii+2)

Hinsichtlich der Winterhärte fand ich im Netz nur wenige Informationen:
klick (http://www.pacificbulbsociety.org/pbslist/2003-March/7svrbmnc4oji93hg3gk1o6k4e5.html)

klick (http://www.srgc.net/forum/index.php?PHPSESSID=g5c6m02ved6idhgtnto89vj5p0&topic=7065.msg61024#msg61024)


Es herrscht doch einige Verwirrung in der Identifikation von Iris confusa, japonica und wattii. Ich hoffe, daß ich die richtigen Bilder verlinkt habe.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 17.Aug.13 um 12:51 Uhr
Iris gracilipes A.Gray 
Subgenus Limniris Sektion Lophiris

Nicht zu verwechseln mit Iris gracilipes Pamp. (= Pampanini). I. gracilipes Pamp. ist ein Synonym für Iris henryi Baker.
Man findet im Netz auch oft die Schreibweise gracillipes.

Asa Gray, 1810-1888, us-amerikanischer Botaniker
lat. gracilis = schlank, schmal, fein, schlicht
lat. pes = Fuß
Slender Iris

Vorkommen: Japan (Honshu, Shikoku, Kyushu)


Von dieser Iris habe ich keine genaue Beschreibung gefunden, außer daß ihr Habitus jenem der Iris cristata ähnelt, jedoch ihre gelbgrünen Blätter (Länge 20-40 cm) mit nur 5-12 mm Breite schmäler als jene der I. cristata sind. Der Kamm tritt nicht deutlich hervor. Die Blüten haben einen Durchmesser von 4-5 cm und sind lila, Sepalen mit einer violetten Zeichnung auf weiss. Der innere Teil des Kammes ist weiß, der äußere gelb-orange.
Höhe 10-15 cm.

Es gibt auch eine weiße Form.

Fotos hier (auch runterscrollen) (http://www.asianflora.com/Iridaceae/Iris-gracilipes.htm) und hier (http://www.signa.org/index.pl?Iris-gracilipes)
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 17.Aug.13 um 19:58 Uhr
Als Auflockerung zwischendurch:

Nehmt Euch ein bißchen Zeit und seht Euch diese wundervollen Bildtafeln (http://aleph0.clarku.edu/~djoyce/iris/dykes/) von Frank Harold Round an. (Rechts außen unter "Table of Contents" auf "Plates ..." klicken)

Diese sind in William Rickatson Dykes' Iris-Monographie "The Genus Iris", die vor 100 Jahren, also 1913, erschien, enthalten.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 18.Aug.13 um 11:01 Uhr
Iris formosana Ohwi
Subgenus Limniris, Sektion Lophiris

Formosa alter Name für Taiwan.
Jisaburo Ohwi (1905-1977), japanischer Botaniker

Vorkommen: Taiwan

Sieht der Iris japonica ähnlich, ist jedoch grösser.
Blüte Durchmesser von 7-8 cm. Sepalen weisslich mit blauen Linien und gelb-braunen Tupfen, Ränder gezähnt und gewellt.
Mehr Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028169)

Dieses Foto (http://www.flickr.com/photos/cuyungho/3574501747/) bietet einen Blick auf das interessante "Innenleben" der Iris-Blüte. Man sieht die Unterseite des blütenblattähnlich ausgebildeten Griffelastes mit den gefransten Lappen, Staubfaden (Filament), Staubbeutel (Anthere) und Narbe (stigma. Das sind die beiden kleinen, lippenförmigen Lappen am Griffelast, knapp über dem Staubbeutel, quer dazu.). 


Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 18.Aug.13 um 16:07 Uhr
Hier sind Bütenaufbau (http://online-media.uni-marburg.de/biologie/nutzpflanzen/margarita_lange/Gattung_Iris.html) und Bestäubungsmechanismus (http://online-media.uni-marburg.de/biologie/nutzpflanzen/margarita_lange/Bestaeubungsmechanismus.html)  "hobbygärtnersicher"  :-) erklärt.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 18.Aug.13 um 21:47 Uhr
Iris milesii Foster
Subgenus Limniris, Sektion Lophiris

Sir Michael Foster, 1836-1907, englischer Physiologe und Botaniker. Foster wurde vor allem als Iris-Züchter (http://www.hips-roots.com/articles/notable-foster.html) bekannt. Er kreuzte die diploiden Arten Iris pallida und Iris variegata bzw. deren Hybriden mit tetraploiden Arten aus dem mittleren Osten und so entstanden die modernen Bartiris-Hybriden.

George Francis "Frank" Miles (1852 – 1891), britischer Maler und leidenschaftlicher Gärtner. Diese Iris wurde nach Miles benannt, der sie aus Samen aus dem Himalaya zog.

Vorkommen: Nord-Westen Indiens, möglicherweise auch in China

Rhizom dick. Blätter grau-grün, breit-schwertförmig, 40-60 x 2,5-5 cm.
Blüten blass rötlich-violett, 7-8 cm Durchmesser, sepalen mit dunklen Linien und Flecken zum Zentrum hin gezeichnet, Kamm orange-gelb.
Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028191)

Die Beschreibung dieser Iris durch die Autoren Baker und Sealy ist hier (http://www.wiki.irises.org/bin/view/Spec/SpecMilesii#igp1) nachzulesen.

Foto (http://www.efloras.org/object_page.aspx?object_id=7667&flora_id=5)

Weitere Fotos (http://www.signa.org/index.pl?Iris-milesii) und Information über Merkmale, wie sich Iris milesii von nordamerikanischen und anderen asiatischen Kamm-Iris unterscheidet.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 21.Aug.13 um 20:46 Uhr
Nun möchte ich mich mit der Sektion Limniris, Subgenus Limniris, etwas anfreunden. Diese Sektion ist in 16 Serien unterteilt. Die erste ist die Serie Chinenses. Hier wurden nachstehende Arten eingeordnet:
Iris henryi
Iris koreana
Iris minutoaurea
Iris odaesanensis
Iris proantha
Iris rossii
Iris speculatrix 

Diese Gruppe hat meist eine kammähnliche Leiste (ridge) in der Mitte der Sepalen.
Ich beginne mit Iris minutoaurea ... sie ist so putzig klein und sieht irgendwie frech aus mit ihren löffelähnlichen Petalen.

Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 21.Aug.13 um 20:50 Uhr
Iris minutoaurea Makino
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Chinenses

lat. minuere = herabsetzen, schmälern, verringern, vermindern
lat. aureus = golden

Makino, Tomitarô (1862-1957), japanischer Botaniker

Vorkommen: NE. China (Liaoning) to Korea, Japan

Gelblich-braunes dünnes Rhizom.
Blätter schmal-linealisch, 5-16 cm x 2-7 mm, 3-5 Blattadern, Mittelrippe fehlt, am Apex zugespitzt.
Blütenstängel 7-10 cm, dünn.
Spatha 2-blättrig, lanzettlich, 4-5 cm x 1-10 mm, 1-blütig, an der Spitze kurz zugespitzt.
Blüten gelb mit brauner Zeichnung, 2,5-3 cm im Durchmesser, Blütenstiel 1,5-2,5 cm, dünn. Kronröhre 1,5-2 cm, schlank. Äußere Abschnitte der Blütenblätter gespreizt, verkehrt-eiförmig, innere aufgerichtet. Der Nagel (http://de.wikipedia.org/wiki/Nagel_%28Botanik%29) (engl. claw) der Petalen braun, sehr schmal, die Platte ausgerandet (http://balti.ethz.ch/hcd/site/help/hcdHelpAttributes/IDAARRU.html).

Details (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028192)

Fotos hier (http://www.jpwflowers.com/cd10/images/minutoaurea.jpg) und hier (http://www.edgewoodgardens.net/Plants_album/The%20Plants%20-%20%20Complete%20Collection/Iridaceae/Iris/Subgen%20Limniris%20Sect%20Limniris%20Ser%20Chinenses/I.%20minutoaurea/index.html)

Iris minutoaurea, Iris minuto-aurea

Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 22.Aug.13 um 17:10 Uhr
Iris koreana  Nakai
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Chinenses

Vorkommen: Korea

Rhizom dünn, Stolonen bildend.
Laubblätter bis zu 30 cm lang, 1,3 cm breit, mit prominenter Aderung, manchmal an der Basis rot gefärbt. Stängel kürzer als die Blätter, Kronröhre länger als Spatha, 2-blütig.
Blüte gelb, Sepalen verkehrt-eiförmig, horizontal gehalten, Schultern mit bräunlicher Zeichnung und an den Rändern erhaben und gefaltet, was auf  diesem Foto (http://www.edgewoodgardens.net/plants_album/the%20plants%20-%20%20complete%20collection/Iridaceae/Iris/Subgen%20Limniris%20Sect%20Limniris%20Ser%20Chinenses/I.%20koreana/slides/Iris%20koreana%200003.html) gut zu sehen ist. Petalen kürzer als Sepalen, Petalen und Griffeläste creme-gelb.

Sie sieht der Iris minutoaurea ähnlich, ist jedoch größer. Höhe 20 cm (? Ich bin nicht sicher, ob diese Angabe stimmt, man findet über I. koreana wenig Informationen im Netz).

Fotos hier (http://www.edgewoodgardens.net/plants_album/the%20plants%20-%20%20complete%20collection/Iridaceae/Iris/Subgen%20Limniris%20Sect%20Limniris%20Ser%20Chinenses/I.%20koreana/index.html)
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 29.Aug.13 um 19:04 Uhr
Iris odaesanensis Y.N.Lee
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Chinenses

Lee, Yong No, 1920-2008, südkoreanischer Botaniker

Vorkommen: Mount Odaesan, auch Mount Odae genannt, Südkorea.

Rhizom lang, dünn
Blätter blau-grün (mattgrün), 11-25 x 0,8-1,1 cm, erreichen nach der Blüte eine Länge von 35 cm.
Blütenstängel 9-13 cm. Spatha 2, 2-blütig.
Blüten weiß, 3-4 cm im Durchmesser, Blütenstiel lang, Kronröhre kurz. Sepalen nach außen gerichtet, in der Mitte gelb. Petalen und Griffeläste weiß.

Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=240001320)

Iris odaesanensis, wie auch andere Arten der Serie Chinenses, bilden Wurzelknöllchen aus, die man auf diesem Foto (http://www.signa.org/index.pl?Display+Iris-odaesanensis+8) und hier (http://www.signa.org/index.pl?Display+Iris-odaesanensis+7) sieht.

Diesem Beitrag (http://mailman.science.uu.nl/pipermail/alpine-l/1998-July/030060.html) von James W. Waddick (http://www.timberpress.com/author/james_w_waddick/136) aus dem Jahre 1998, Iris minutoaurea betreffend, entnehme ich, daß noch nicht geklärt war, zu welchem Zweck diese Wurzelknöllchen gebildet werden bzw. welche Ursache die Entstehung derselben hat. Neueres darüber habe ich nicht gefunden. Im Kommentar zu dem oben verlinkten Bild werden diese Wurzelknöllchen als nitrogen fixing nodules (http://de.wikipedia.org/wiki/Kn%C3%B6llchenbakterien) bezeichnet.

Fotos hier (http://www.signa.org/index.pl?Iris-odaesanensis)
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 31.Aug.13 um 13:18 Uhr
Iris henryi Baker
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Chinenses (Klassifikation nach Mathew)

Benannt zu Ehren des irischen Botanikers und Sinologen Augustine Henry, 1857 - 1930, gebürtiger Schotte, aufgewachsen in Irland. Henry lebte lange in China, befaßte sich mit der dortigen Flora und schickte zahlreiche Pflanzenproben, getrocknete Exemplare und Samen nach Kew zur Bestimmung. Darunter auch Lilium henryi.

John Gilbert Baker, 1834 - 1920, britischer Botaniker.

Vorkommen: China (Anhui, Gansu, Hubei, Hunan, Sichuan)

Rhizom kriechend, dünn, rötlich-braun
Blätter blaßgrün, schmal linear, 15-40 cm x ca. 2 mm, 1 oder 2 Blattadern
Blütenstängel dünn, 9-25 cm, mit 1 oder 2 Blättern
Blütenhüllblätter 2 oder 3, grün, schmallanzettlich, 3-4 cm, 2-3-blütig, zugespitzt
Blüten weiß oder blaß violett, 2,5-3 cm im Durchmesser, Blütenstiel 2-4 cm, dünn. Kronröhre kurz, 3-5 mm. Sepalen in der Mitte augeprägt gelb gefärbt, verkehrt-eiförmig, ca. 2 cm x 7 mm. Petalen verkehrt-eiförmig, schmaler als Sepalen, Nagel kurz.

Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028177).

Hier (http://wiki.irises.org/bin/view/Spec/SpecHenryi) ist Brian Mathew's Beschreibung der Iris henryi Baker nachzulesen.

Fotos hier (http://www.signa.org/index.pl?Iris-henryi).
Fotos erstellt von Mark McDonough, Massachusetts, (USDA Zone 5) runterscrollen zu #6 (https://www.nargs.org/forum/iris-cristata-and-small-woodland-iris).
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 10.Sep.13 um 20:48 Uhr
Iris rossii Baker
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Chinenses

John Ross (1842-1915), evangelischer Missionär aus Schottland, der lange in Nord-Ost-China lebte. John Gilbert Baker benannte diese Iris zu Ehren John Ross', der sie gesammelt hatte.

Rhizome kriechend, dünn, robust. Wurzeln lang, rötlich-braun.
Blätter lineal, 4-10 cm x 2-5 mm, an der Basis ummantelt mit einer gelb-braunen, faserigen Hülle.
Blütenstängel treten kaum aus dem Boden, mit 2 oder 3 linealen Blättern an der Basis. Spathae 2, 1-blütig.
Blüten violett über lila bis weiss, 3,5-4cm im Durchmesser, Blütenstiel ca. 1 cm, Kronröhre 5-7 cm. Hängeblätter beinahe horizontal abstehend, verkehrt-eiförmig, ca. 3 x 0,8-1,2 cm. Domblätter schräg nach außen gerichtet, länglich, zu einem schmalen Nagel verengend, ca. 2,5 cm x 8 mm.

Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028203)

Vorkommen: Japan, Korea, China (Osten Liaoning)

Hier (http://www.efloras.org/object_page.aspx?object_id=60592&flora_id=2) kann man Iris rossii (Zeichnung 4) vergleichen mit Iris minutoaurea (Zeichnung 3).

Fotos hier (http://4.bp.blogspot.com/-10stOkMrgPs/TdpaVVlCA0I/AAAAAAAAGA4/W8a1Wm7mVKU/s1600/SAM_4140.JPG), hier (http://4.bp.blogspot.com/-y4z8Hyke8t8/UaaB9jBY7yI/AAAAAAAAd24/prUf6wmitXQ/s1600/SAM_9195.JPG) und hier (http://www.signa.org/index.pl?Iris-rossii).

Von Y. Lee wurde eine weißblühende Form beschrieben, Iris rossii f. alba, die jedoch sehr selten zu sein scheint.

Informationen über Kulturbedingungen und Winterhärte konnte ich nicht finden.



Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 12.Sep.13 um 07:08 Uhr
Iris proantha Diels
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Chinenses


Diels, Friedrich Ludwig Emil, deutscher Botaniker, 1874–1945

Vorkommen: östl. Küstengebiete Chinas, Shanghai

Rhizome verzweigt, knotig, mit Fasern bedeckt, Wurzeln dünn
Blätter gelblich-grün, mattgrün, schmal lineal, 5-27 cm x 1-7 mm zur Blütezeit, 40-55 cm x 7-8 mm zur Samenreifezeit, Adern 1 oder 2
Blütenstängel 5-28 cm, Spathae 2, grün, 1-blütig.
Blüten blassviolett, 3,5 - 5 cm im Durchmesser, Blütenstiel 6-10 mm, Perianthröhre 2,5 - 3 (-5) cm; Sepalen verkehrt-eiförmig, im Zentrum mit einem hufeisenförmig gefleckten Muster versehen (hier sehr schön zu sehen (http://www.plantphoto.cn/tu/250259)), Kamm gelb; Petalen aufrecht, schmal lanzettlich.
Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028199)
Fotos hier (http://www.plantphoto.cn/tu/167251) (beim kleinen Fenster oben rechts die Pfeile anklicken und die Fotos vergrößern).
Die Blütenfarbe variiert von blau, violett-blau über weiß, oder weiß mit einem blauen oder rosa Hauch; mit einem dunkleren Bereich (Hufeisen) um den Apex des gelben Kamms.

Iris proantha scheint nicht in Kultur zu sein.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 14.Sep.13 um 07:40 Uhr
Iris speculatrix Hance
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Chinenses

Henry Fletcher Hance (1827 - 1886), britischer Diplomat in Hong Kong, der sich mit dem Studium chinesischer Pflanzen befaßte.
Lat. speculare = auskundschaften, spähen; speculatrix = Späherin, Beobachterin. Dieses Artepitheton leitet sich von den beiden, einer Brille ähnelnden Flecken auf den Sepalen ab. Diese "Brille" kann man hier (http://1.bp.blogspot.com/-Wwfi13dDB0M/T6_SQgJAc3I/AAAAAAAACEE/krxsg1P9OrU/s1600/IMG_6508.JPG) sehr schön sehen (Foto Jim Murrain).

Vorkommen: Hong Kong und Umgebung. Darüber hinaus auch in gemäßigteren Zonen Chinas und Taiwans.

Rhizom dünn, kurz, braun, kriechend
Blätter 30-90 cm lang, 0,5 - 1 cm breit, glänzend, lineal, immergrün
Blütenstängel 12-25 cm (20-30 cm) lang, mit 1-2 Blättern, Spathae 2 oder 3, grün, 1- 2-blütig.
Blüten violett bis blassblau, 5,6 - 6 cm im Durchmesser, Blütenstiel 3 - 7 cm, Perianthröhre ca 5 mm, Hängeblätter gespreizt, spatelförmig, mit weißer "Brille", gelber niedriger Kamm, Domblätter aufgerichtet, schmal verkehrtlanzettlich
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028216).


Fotos hier (http://www.edgewoodgardens.net/plants_album/the%20plants%20-%20%20complete%20collection/Iridaceae/Iris/Subgen%20Limniris%20Sect%20Limniris%20Ser%20Ruthenicae/I.%20speculatrix/index.html)

Betreffend die Winterhärte finden sich unterschiedliche Angaben. Einerseits wird die Kultivierung im temperierten Gewächshaus empfohlen, andererseits soll sie in USDA Winterhärtezone 6 (besser 7 - 9) mit Winterschutz hart sein. Selten in Kultur.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 22.Sep.13 um 09:24 Uhr
Nun komme ich zur Serie Vernae (Diels) Lawrence. Diese besteht aus nur einer Art, Iris verna, die in Nordamerika beheimatet ist.

Iris verna Linnaeus, 1753
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Vernae

Carolus Linnaeus, Carl von Linné (1707 - 1778), schwedischer Naturforscher, schuf u.a. mit der binären Nomenklatur die Grundlagen der heutigen botanischen und zoologischen Taxonomie. Botanisches Autorenkürzel: "L.".

Lat. vernus = zum Frühling gehörig, Frühlings-...

Vorkommen: USA, Appalachen Pennsylvania, Kentucky, Georgia, Ozark Mountains Oklahoma und Missouri


Rhizome dünn, weißlich, Blattfächer stehen in einem Abstand von 5 - 15 cm zueinander, Rhizome dicht bedeckt mit braunen Schuppen.
Stängel 5 - 15 cm lang, in der Spatha verborgen, Perianthröhre hervortretend.
Blätter an der Basis hellgrün, schwertförmig, 3-15 cm x 0,3-1,3 cm, sich verlängernd auf 35 cm, blaugrün, mattgrün. 
Blüten 3-5 cm Durchmesser, Sepalen blau bis violett, selten weiß, mit einem gelben bis leuchtend orangen, längsverlaufenden, papillösen Band, dieses lila-braun umgeben und durchzogen von weißen Adern, verkehrt-eiförmig, 2-6 x 0,8-2 cm, Basis allmählich in den Nagel übergehend, kein Kamm, breit gspreizt; Petalen aufgerichtet, die Spitzen nach innen gewölbt, spatelförmig, 2-7 x 1-2 cm, abrupt in den Nagel übergehend.

Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101721).
Bilder hier (http://wiki.irises.org/pub/Spec/SpecVerna/Verna_coastal_form_small.jpg), hier (http://plants.usda.gov/core/profile?symbol=irve) und hier (http://www.signa.org/index.pl?Iris-verna).

In Kultur scheint sie selten und wenn, dann heikel zu sein.


Die Varietät Iris verna var. smalliana Fernaldii (mountain form of Iris verna) ist der Iris verna var. verna (coastal form) sehr ähnlich. Var. smalliana hat kurze, dickere Rhizome. Der Abstand zwischen den Blattfächern beträgt nur etwas über 1 cm, was den clumps ein sehr dichtes Aussehen verleiht, während Iris verna var. verna insgesamt schütterer erscheint.

Var. smalliana: benannt nach John Kunkel Small (1869-1938), us-amerikanischer Botaniker.
Merritt Lyndon Fernald (1873-1950), us-amerikanischer Botaniker


Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 24.Sep.13 um 01:06 Uhr
In die Serie Ruthenicae (Diels) Lawrence wurden die Arten Iris ruthenica, uniflora und caespitosa gestellt. Ob es sich bei diesen Iris wirklich um eigenständige Arten oder um Varietäten und Formen einer einzigen Species handelt, wie es Brian Mathew in Erwägung zog, muss wohl noch genauer untersucht werden.
Iris der Serie Ruthenicae haben abgerundete Samenkapseln, die weniger als 1,5 cm lang sind. Die Samen sind birnenförmig und besitzen einen fleischigen Arillus.

Das Vorkommen der Iris aus der Serie Ruthenicae erstreckt sich von den Karpaten bis zur asiatischen Ostküste.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 24.Sep.13 um 01:13 Uhr
Iris ruthenica Ker-Gawl., 1808
Subgenus Limniris, Sectio Limniris, Serie Ruthenicae

ruthenica = ruthenisch, siehe Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Ruthenien)
John Bellenden Ker-Gawler (1764-1842), britischer Botaniker

Wird auch Siebenbürger Gräser-Iris genannt.
Vorkommen: Vom Westen Transsilvaniens über das Altai-Gebiet bis Nord-China und Korea.

Rhizome verzweigt, dünn, dicht bedeckt mit faserigen Blattresten.
Blätter grasähnlich, zur Blütezeit 15 cm lang, zur Reifezeit 30 cm, 0,25-0,5 cm breit, frischgrün, Oberseite glänzend.
Blütenstängel 2,5-20 cm, Blütenhüllblätter 2,5-4 cm, grün, manchmal mit leicht rosa Rand; Blütenstiel 1-5 cm, 1-2 Blüten.
Blüten 5 cm Durchmesser, kräftig violett; Sepalen 4 cm lang, 1 cm breit, stehen horizontal ab, Platte breit-oval, dunkelblaue bis blauviolette Aderung und Punkte sowie Flecken auf creme-weissem Grund. Petalen 3,5 cm lang, 0,5 cm breit, aufrecht.

Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028204)
Fotos hier (http://www.signa.org/index.pl?Display+Iris-ruthenica+9) und hier (http://www.panoramio.com/photo/32304304).

Zur Kultur:
Iris ruthenica soll vollkommen winterhart sein. Lockerer, ziemlich nährstoffreicher Boden, sonnig bis leicht schattig. Gut eingewachsene Pflanzen tolerieren vorübergehende Trockenheit. Umsetzen möglichst vermeiden, da die Rhizome wenig bewurzelt sind. Sollte ein Verpflanzen erforderlich sein, muß darauf geachtet werden, daß die Pflanze samt Erdballen ausgehoben und sofort wieder gepflanzt wird. Dies sollte nicht im Ruhezustand der Pflanze erfolgen, am besten kurz vor oder kurz nach der Blüte.
Iris ruthenica lässt sich leicht aus Samen ziehen. Die einzelnen Samenkapseln beinhalten nur wenige Samen, die sich beim Aufplatzen der Kapseln im umliegenden Bereich verteilen. Die Samen sind kugelförmig und besitzen einen Arillus, der in frischem Zustand und regenbenetzt klebrig ist und sich daher an Tierfüße heftet, sodass eine weite Verbreitung der Samen gewährleistet ist.


Iris ruthenica var. brevituba Maxim.
brevituba = mit kurzer Perianthröhre
Maxim.: Karl Johann Maximowicz (1827-1891), deutsch-russischer Botaniker
Vorkommen: Kirgisien und Xinjiang
Perianthröhre nur ca. 0,75 cm

f. leucantha Y.T.Zhao
leucanthus = weissblütig
Vorkommen: Provinz Xinjiang, China
weiße Blüten

var. nana Maxim.
Vorkommen: in großen Teilen Chinas, Tibet
In allen Teilen kleiner als die Art, Blütenfarbe hellblau bis violett.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 26.Sep.13 um 00:16 Uhr
Iris uniflora Pall. ex Link, 1820
Subgenus Limniris, Sectio Limniris, Series Ruthenicae

uniflorus = einblütig
Pall. = botanisches Autorenkürzel von Peter Simon Pallas (1741-1811), deutscher Naturforscher
Link = botanisches Autorenkürzel von Johann Heinrich Friedrich Link (1767-1851) deutscher Naturwissenschafter

Vorkommen: Sibirien, Mongolei, China, Korea

Rhizom kriechend, dünn, braun, verzweigt, bedeckt mit faserigen alten Blattresten
Blätter 5-20 cm lang, bis 1 cm breit, zur Reifezeit länger, lineal, zugespitzt
Stängel ca. 15 cm lang, dünn, 1 kleines Blatt an der unteren Stängelhälfte, 2 Blütenhüllblätter, gelbgrün mit rötlichen Rändern, Blütenstiel sehr kurz, Kronröhre 1,5 cm, 1-blütig
Blüte violett, Signal weiss geadert, Durchmesser 4 - 4,5 cm, Hängeblätter bis 3 cm lang, 0,8 cm breit,  schmal oblanceolat (verkehrt eilanzettlich), Domblätter bis 3 cm lang, 0,3 cm breit, aufgerichtet
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028224)

Iris uniflora unterscheidet sich von Iris ruthenica u.a. dadurch, dass ihre dicken, robusten Blütenhüllblätter bis zur Samenreife grün bleiben, während sie bei I. ruthenica sofort nach der Blüte vertrocknen und vergehen. Die ca. 10 cm hohen Blüten der Iris uniflora stehen stets deutlich über dem Laub.

Foto hier (http://www.signa.org/index.pl?Iris-uniflora)

Die Varietät alba ist in allen Teilen kleiner.

Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 26.Sep.13 um 21:06 Uhr
Iris caespitosa Pall. ex Link, 1820

Caespitosus = rasenbildend  (caespes = Rasen)

Über Iris caespitosa habe ich keine ausführlichen Informationen gefunden, ausser dass sie eine grosse Menge sehr schmaler, 10-15 cm hoher Blätter bildet. Die Blüten sind tief violett.
Ihr Status als eigene Species ist unsicher.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 28.Sep.13 um 01:14 Uhr
Series Tripetalae (Diels) Lawrence, Section Limniris, Subgenus Limniris
tripetala = dreiblättrig (die Domblätter dieser Iris-Arten sind sehr klein und versteckt, sodass man auf den ersten Blick nur die 3 Hängeblätter wahrnimmt)
Friedrich Ludwig Emil Diels, 1874-1945, deutscher Botaniker
Lawrence, George H. M. (George Hill Mathewson), 1910-1978, us-amerikanischer Botaniker

Der Serie Tripetalae wurden Iris setosa und Iris tridentata zugeordnet.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 28.Sep.13 um 01:20 Uhr
Iris setosa Pall. ex Link, 1820
setosus = borstig (seta = Borste), Borsten-Schwertlilie
Peter (Pyotr) Simon von Pallas, 1741-1811, deutscher Naturforscher, botanisches Autorenkürzel "PALL."
Johann Heinrich Friedrich Link, 1767-1851, deutscher Botaniker

Vorkommen: USA Alaska, Canada, China, Japan, Korea, Russia

Rhizome grau-braun, dick, stark verzweigt, dichte clumps bildend, mit alten faserigen Blattresten bedeckt.
Blätter schwertförmig, 30-60 x 0,8-1,8 cm, Mittelrippe fehlt, an der Basis purpurne Tönung, umgeben von kastanienbraunen Fasern.
Stängel mit 1 bis 2 (3) Verzweigungen, die Blätter überragend, 60-100 cm hoch, 3 Blütenhüllblätter, grün, eiförmig-lanzettlich, 2-blütig, Apex zugespitzt
Blüten violett oder blau (dunkel violett-blau bis rot-violett) mit dunkleren Adern, 7-8 cm im Durchmesser, Blütenstiel dünn, 2,5-3,5 cm. Kronröhre ca. 1 cm. Hängeblätter breit verkehrt-eiförmig, 4-4,5 x 2-2,5 cm, an der Basis eine weiße Stelle, plötzlich in den Nagel übergehend, Nagel gelb mit violetten Adern; Domblätter aufgerichtet, verkümmert, schmal verkehrtlanzettlich bis subulat (pfriemlich), 1-2 x 0,3-0,4 cm, mit Borsten von 3-8 mm am Apex, zum Großteil unter den Sepalen verborgen.

Weitere Details hier (Flora of China) (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028212) und hier (Flora of North America) (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028212).

Illustration 2-4 (http://www.efloras.org/object_page.aspx?object_id=60589&flora_id=2) (Illustration 1 zeigt Iris henryi). Die Blüten an den Verzweigungen stehen auf annähernd gleicher Höhe mit den Blüten an der Spitze der Infloreszenz.

Foto hier (http://home.astound.net/~kenww/my_garden/I_setosa_purple.jpg). Die aufgerichteten Blütenteile sind nicht die Domblätter, die ja verkümmert und unter den Hängeblättern versteckt sind, sondern die blütenblattähnlich ausgebildeten Narbenäste.

Es gibt auch weißblühende Formen (http://home.astound.net/~kenww/my_garden/I_setosa_white.jpg). Fotos Ken Walker.


Zur Kultur:
Iris setosa zählt zu den winterhärtesten Schwertlilien-Arten. Sie bevorzugt einen vollsonnigen Platz, der Boden soll nicht zu trocken sein, insbesondere in der Wachstumsperiode benötigt sie viel Feuchtigkeit. Saure Bodenreaktion. Die Vermehrung aus Samen ist unproblematisch (benötigt eine Kälteperiode). Teilung im Frühling und im Herbst möglich, optimal im September. Iris setosa ist gut fertil, hybridisiert leicht mit anderen Iris-Arten und wird daher von Iriszüchtern gerne für Kreuzungen verwendet.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 29.Sep.13 um 14:46 Uhr
Ergänzung zu Iris setosa


Iris setosa ssp. canadensis:
Vorkommen Canada im Osten Quebecs, Nova Scotia und Newfoundland. Stängel unverzweigt, fast blattlos, meist nur 1 Blüte, lavendelfarben mit einem großen weißen Fleck auf der Platte. In allen Teilen kleiner als die Stammart.
ssp. canadensis f. pallidiflora: grösser, Blüten weiß mit einem bläulichen Hauch, Vorkommen Newfoundland
ssp. canadensis f. zonalis: die Blätter weisen querlaufende fahlgelbe oder weißliche Bänder auf. Vorkommen: Newfoundland, Quebec.

Iris hookeri wird als Synonym für Iris setosa var. canadensis geführt, von manchen Botanikern jedoch als eigene Species angesehen.

Iris setosa ssp. hondoensis:
Vorkommen Hondo, Japan. Ca. 80 cm hoch, robust, geringe Verzweigung, große violette Blüten. Vermutet wird, daß es sich um eine Hybride mit Iris laevigata handelt.

Iris setosa ssp. interior:
Vorkommen Alaska. Gut verzweigt, Hüllblätter kürzer als die der Stammart, trockenhäutig, violett überhaucht.

Iris setosa var. arctica:
Vorkommen Alaska. Violett mit weißem Fleck auf der Platte. Wahrscheinlich identisch mit der Gartenform 'Dwarf Form'.

Iris setosa var. nasuensis:
Vorkommen Japan, Honshu Nasu. Bis 1 m hoch, breitere Blätter als die Stammart. Große Blüten ähnlich Iris laevigata aber mit kleineren Hochblättern.


Einige schöne Beispiele für Iris-Hybriden unter Beteiligung von Iris setosa sind auf der Homepage Dris. Tomas und Christina Tamberg, Iris-Züchter in Berlin, zu sehen:
Sibtosa-Hybriden, diploid (http://www.tamberg.homepage.t-online.de/homepg12.htm). Die 'Butterfly Fountain' finde ich wundervoll.
Sibtosa-Hybriden, tetraploid (http://www.tamberg.homepage.t-online.de/homepg13.htm)
Chrytosa-Hybriden (http://www.tamberg.homepage.t-online.de/homepg18.htm)
Sevigata-Hybride und Versitosa-Hybriden (http://www.tamberg.homepage.t-online.de/homepg21.htm). Die berühmte 'Berlin Sevigata', registriert 1988, Züchter Tamberg, zeigt eine sehr edle Blüte.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 12.Okt.13 um 21:38 Uhr
Iris tridentata Pursh 1814
Subgenus Limniris, Sectio Limniris, Series Tripetalae

tridentatus = dreizähnig. Warum wurde sie dreizähnig genannt? Ich vermute, dass das Epitheton sich auf die zipfelige Spitze der stark reduzierten Petalen bezieht. Nahaufnahme eines Domblattes (http://www.signa.org/index.pl?Display+Iris-tridentata+2) und hier (http://www.signa.org/index.pl?Display+Iris-tridentata+6).
Frederick Traugott Pursh (1774-1820), deutsch-kanadischer Botaniker

Vorkommen: USA Florida, Carolinas, Tennessee. Auch Georgia, Alabama und Louisiana werden genannt.

Rhizom dünn, verzweigt sich gut, wurzelt an den Knoten und bildet so lose Kolonien.
Blätter grün, bereift, manchmal mit rot-braunem Rand, lineal-schwertförmig, 30-50 cm lang, 1,5 - 2,3 cm breit.
Stängel unverzweigt, manchmal mit 1 oder 2 Verzweigungen, 30-70 cm hoch, 1-blütig; die Blütenhüllblätter umhüllen Blütenstiel, Fruchtknoten, Kronröhre und Basis der Sepalen, äußere Hüllblätter 3 x 1 cm, innere Hüllblätter 6 x 1 cm.
Blüten blau-violett; Kronröhre mit braunen Streifen (Rillen), trichterförmig, 2 - 2,5 cm; Sepalen (Hängeblätter) blau-violett mit dunkleren Adern, gelb-weißes Signal, 7-8 x 3-4 cm, abrupt in den schmalen, weißlichen Nagel übergehend, dieser mit gelb-braunen Adern; die winzigen Petalen (Domblätter) fast verborgen unter den Sepalen, 13 mm lang und 3 - 5 mm breit, keine Borsten.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101720)

Fotos hier (http://www.signa.org/index.pl?Iris-tridentata).
Hier (http://www.fs.fed.us/wildflowers/beauty/iris/blueflag/iris_tridentata.shtml) ein schönes Foto der Iris tridentata in Gesellschaft von Karnivoren zu sehen.

Zur Kultur:
In unseren Breiten nicht winterhart. In ihrem natürlichen Habitat wächst sie auf feuchten Wiesen und an Bächen.

Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 18.Okt.13 um 22:10 Uhr
Series Sibiricae (Diels) Lawrence
Sektion Limniris, Subgenus Limniris

In die Serie Sibiricae gehören:
Iris bulleyana Dykes
Iris chrysographes Dykes
Iris clarkei Baker ex Hook
Iris delavayi Micheli
Iris dykesii Stapf
Iris forrestii Dykes
Iris phragmitetorum Hand.-Mazz.
Iris sanguinea Hornem ex Donn
Iris sibirica Linn.
Iris typhifolia Kitagawa
Iris wilsonii C.H. Wright


Die Schwertlilien aus der Serie Sibiricae und deren Kultivare und Hybriden zählen zu den beliebtesten Gartenpflanzen, sind in der Kultur nicht schwierig (mit Ausnahmen), tolerant hinsichtlich ihrer Ansprüche an Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnisse. Bevorzugt wird ein sonniger bis halbschattiger Platz, Bodenreaktion leicht sauer bis neutral, sie gedeihen sowohl in schwerem Lehm als auch in leichten Böden. Je leichter der Boden ist, desto höher muß die Bodenfeuchte sein.

Wohl am bekanntesten sind die beiden Arten Iris sibirica und Iris sanguinea. Das Vorkommen der Iris sibirica erstreckt sich von West- und Süd-Europa in Richtung Osten bis Klein-Asien und in das Zentrum der früheren UDSSR bis zum Westufer des Baikal-Sees. Das Verbreitungsgebiet der Iris sanguinea liegt östlich davon, vom Ostufer des Baikalsees bis Nord-China, Korea und Japan.
Die beiden Arten besitzen eine Chromosomenzahl von 2n = 28 und produzieren, miteinander gekreuzt, fertile Hybriden. Diese und Kultivare der Iris sibirica haben die beiden Arten weitgehend aus unseren Gärten verdrängt. Die durch züchterische Bearbeitung erzielten Farben sind mannigfaltig; weiß, verschiedene Blauschattierungen, malven-, lila- bis veilchenfarben.

Die anderen Arten der Serie Sibiricae haben eingegrenzte Vorkommen im Himalaya und Südwest-China, vornehmlich in Yunnan und Sichuan.

Iris chrysographes, Iris delavayi und Iris forrestii haben annähernd gemeinsame Kulturansprüche. Sie gedeihen nicht gut in Staudenbeeten sondern bevorzugen eher sumpfigen Boden, der im Winter jedoch nicht zu naß sein darf. Ihre Chromosomenzahl ist 2n = 40, sie hybridisieren leicht untereinander in unseren Gärten und in ihren natürlichen Vorkommensgebieten, dort, wo diese sich überschneiden oder aneinander grenzen. Mit Iris sibirica und Iris sanguinea  hybridisieren sie nicht so leicht, etwaige Hybriden sind beinahe immer steril.

Die Rhizome der Iris der Serie Sibiricae sind kräftig, ästig und braun, mit zahlreichen zähen Fasern bedeckt und mit vielen Wurzeln ausgestattet. Die schmal-linealen Laubblätter (sie sind an der Basis nicht rosa gefärbt) sterben im Herbst gelb-braun verfärbt ab. Die Blütenstängel sind hohl (Ausnahme Iris clarkei), einfache oder wenig verzweigte Blütenstände. Ihre Kronröhre ist kurz, die Narbe dreieckig und zungenförmig. Die Samen sind D-förmig oder kubisch.

Sibiricae sollen ein Teilen und Umpflanzen nicht besonders schätzen und einige Zeit benötigen, bis sie wieder in voller Pracht erblühen. Die Teilung und Umpflanzung kann im Frühjahr und im Herbst erfolgen, der Horst wird ausgegraben und mit dem Spaten geteilt. Nach dem Pflanzen auf gute Bewässerung achten. Eine leichte Düngergabe werde geschätzt.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 24.Okt.13 um 23:36 Uhr
Iris sanguinea Don. ex Hornem. 1813
Subgenus Limniris, Sectio Limniris, Series Sibiricae

Lat. sanguineus = Blut-, blutrot (die Blätter der Iris sanguinea sind im Austrieb etwas rötlich)
James Donn, 1758-1813, bot. Autorenkürzel "Don.", englischer Botaniker
Jens Wilken Hornemann, 1770-1841, bot. Autorenkürzel "Hornem.", dänischer Botaniker

Vorkommen: Östlich des Baikal-Sees bis Nordchina, Korea und Japan.
Auf feuchten Wiesen und entlang von Gewässern.

Rhizom dick, kriechend
Blätter lineal, 20 - 60 cm x 5 - 13 mm, dunkle Mittelrippe
Stängel unverzweigt (eher selten mit einer kurzen Verzweigung), 40 - 60 cm, fest, mit 1 bis 2 Blättern; die Hüllblätter grün, oft an der Basis rotlich, 2- bis manchmal 3-blütig.
Blüten bläulich-violett, Durchmesser 6 - 7 cm, Kronröhre 8 - 10 mmm; Sepalen Platte verkehrt-eiförmig, dunkel geadert, Nagel Grund gelb mit einem deutlich hervortretenden, netzartigen, braunen Muster, zur Platte hin weiß, 4,5 - 6,5 cm lang; Petalen aufgerichtet, schmal obovat, 4 - 5 x ca. 1,5 cm.
Mehr Details hier. (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028208)

Fotos hier (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Iris_sanguine_bud.JPG) und hier (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Iris_sanguinea_01.JPG)

Iris sanguinea var. sanguinea f. albiflora Makino kommt in Japan und Nordostchina vor und besitzt weiße Blüten.
Eine besonders schöne Auslese ist Iris sanguinea 'Snow Queen'.

Die Unterscheidung zwischen Iris sanguinea und Iris sibirica ist oft schwierig. Beide Arten hybridisieren sehr leicht.
Ein paar Merkmale, die die Bestimmung erleichtern:
Die Blüten der I. sanguinea sind größer als die der I. sibirica, die Petalen aufrecht und die Sepalen deutlich rund und breit. Die Blütezeit beginnt etwa eine Woche vor der Blüte der I. sibirica, ungefähr Ende Mai.
Der Blütenstängel der I. sanguinea ist kürzer als die überhängenden Blätter, die Blüten der I. sibirica stehen deutlich über den Blättern.
Die Hüllblätter der I. sanguinea bleiben während der Blütezeit grün, hingegen sind sie bei I. sibirica trockenhäutig.
Iris sanguinea hat in der Regel unverzweigte Blütenstängel, I. sibirica hingegen üblicherweise verzweigte.
Die Samenkapseln der Iris sanguinea werden von annähernd gleich langen Stielen getragen, während diese bei Iris sibirica unterschiedlich lang sind.
Die Samenkapseln der I. sanguinea sind dreikantig, ihre Länge beträgt das 2- bis 3-Fache der Breite. Die Samenkapseln der I. sibirica hingegen weisen eine eher rundliche Form auf und erreichen an Länge meist nur das Zweifache ihrer Breite.

Zur Kultur siehe Iris sibirica. 
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 01.Nov.13 um 09:10 Uhr
Iris sibirica Linnaeus 1753
Subgenus Limniris, Sectio Limniris, Serie Sibiricae

Vorkommen: Von Norditalien über Zentral- und Ost-Europa bis nach Nordost-Türkei und frühere UDSSR. Eingewandert in USA.

Rhizom kompakt, ästig, bildet dichte clumps, Durchmesser 9 - 12 mm, bedeckt mit alten Blattfasern
Blätter ziehen im Spätherbst ein, 40-80 x 0,4-0,6 cm.
Stängel unverzweigt oder mit 1 - 3 Verzweigungen, hohl, 60 - 120 cm, 3- bis 5-blütig, an den Verzweigungen 2- bis 3-blütig, Hüllblätter nicht rötlich überhaucht, zur Blütezeit braun und trockenhäutig (papierartig).
Blüten ziemlich klein, 5 - 7 cm im Durchmesser, hell bis dunkel blauviolett bis weiß, Kronröhre 1 cm mit angedeuteten Rippen, Sepalen ausgestellt oder außen bogig hängend, 5-7 x 2-2,5 cm, abrupt in den schmalen Nagel übergehend, dieser an den Rändern schmal gebördelt, Signal weiß, halbrund, mit dunkelvioletter Aderung, Petalen aufgerichtet, schmal elliptisch-verkehrteiförmig, 45-55 x 15-18 mm
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=200028213)
Fotos hier (http://flora.nhm-wien.ac.at/Seiten-Arten/Iris-sibirica.htm)

Hier (http://www.botanik-bochum.de/html/jahrbuch/2012/Pflanzenportraet_Iris_sibirica.pdf) noch ein interessanter Beitrag über Iris sibirica im Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins, 2013 (wobei ich vermute, daß die Abbildung 6 nicht die Wildart zeigt).


Es gibt zahlreiche Kultivare von Iris sibirica und Hybriden mit Iris sanguinea. Ihre Blütenfarben reichen von blass- bis tiefblauen Farbtönen über fliederfarbene, weinrote, violett-purpurne, gelbe bis hin zu weißen.

Merkmale zur Unterscheidung der beiden Iris-Arten siehe Iris sanguinea (http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=28569.msg321717#msg321717).

Zur Kultur:
Iris sibirica bevorzugt nahrhaften und mildfeuchten Boden in voller Sonne, blüht jedoch auch in "normalen" Böden und auch noch im Halbschatten zufriedenstellend. Schwach saure Bodenreaktion, toleriert aber auch leicht kalkhaltigen Boden.

Möglichst nicht stören, Teilung erst erforderlich, wenn in der Mitte der clumps kahle Stellen entstehen. Pflanzzeit Frühling oder Herbst (möglichst September). Rhizome ein paar cm mit Erde bedeckt (3 - 5 cm). Nach dem Pflanzen auf gute Wasserversorgung achten.
Aussaat möglichst im Herbst. Samen mit einer dünnen Schicht Substrat bedecken. Kaltkeimer.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 06.Nov.13 um 09:49 Uhr
Iris typhifolia Kitagawa, 1934
Subgenus Limniris, Sectio Limniris, Serie Sibiricae

Masao Kitagawa, 1910 (?) - 1995, japanischer Botaniker
Das Epitheton "typhifolia" wurde wohl gewählt, weil die Laubblätter dieser Iris jenen der Typha (Rohrkolben) ähneln: schmal, länglich spitz zulaufend und etwas gedreht.

Rhizom kriechend
Blätter linear, gedreht, zur Blütezeit 30-40 cm x ca. 2 mm, zur Samenreife ca. 90 cm x 6 mm, ausgeprägte Mittelrippe, an der Basis umgeben von alten Blattfasern, länglich zugespitzt
Stängel 50 - 60 cm, hohl, mit 2 oder 3 Blättern; Spathae 3 - 4, grün, rötlichbraun gerandet, 2-blütig
Blüten tief violett, Durchmesser 6 - 7 cm, Blütenstiel 1 - 5 cm, Perianth-Röhre ca. 5 mm, Sepalen obovat, 5 - 5,5 x ca. 2 cm, Petalen aufgerichtet, oblanceolat.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028223).

Aus anderer Quelle entnehme ich die Höhe dieser zierlichen Pflanze mit bis 110 cm, die tiefgrünen Blätter gleich lang wie oder länger als die Stängel. Die Hüllblätter zur Blütezeit teils membranös. Die Sepalen besitzen ein rötlich-braunes Muster am Nagel. Nagel ziemlich schmal, Platte rundlich.

Iris typhifolia wird in Europa selten kultiviert. Sie soll in Kultur breitere Blätter als original beschrieben haben.

Foto hier (http://www.kcis.org/kcisphotogallery.php?dir=Iris.Species%20and%20Species-X&page=1) (2. Seite, 3. Foto) und hier (http://www.signa.org/index.pl?Iris-typhifolia).

Vorkommen: Nord-China, auf Sumpfboden, entlang von Fluss- und Seeufern.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 07.Nov.13 um 13:54 Uhr
Die " 28er " ( 28s ):

Die Sibirica-Hybriden, die in der Gärtnersprache Sibirische Iris (Siberians) genannt werden, gehen auf die oben beschriebenen Wildarten Iris sibirica und I. sanguinea und in jüngerer Zeit auch auf I. typhifolia zurück. Diese Wildarten weisen den diploiden Chromosomensatz 2n=28 auf (daher der Nickname "28er", engl. "28s"). Durch Colchicin-Behandlung oder Kreuzung von bereits tetraploiden Elternpflanzen konnten tetraploide Sibirica-Hybriden erzielt werden. Diese sind leichter mit anderen Iris-Arten bzw. -Gruppen zu kreuzen. Tetraploide Blüten (4n=56) sind größer als diploide, weisen eine festere Substanz auf und sind intensiver gefärbt.
Sowohl diploide als auch tetraploide Gartenformen der Sibirica-Gruppe können nur durch Teilung vermehrt werden. Die Wildarten können auch aus Samen vermehrt werden (Wildstandort, kontrollierte Kreuzung der Wildart, Selbstung).

Sibirica-Gartenformen mit kleinen Blüten, die deutlich über dem Laub stehen, mit gut verzweigten Stängeln sowie aufrechten Petalen haben diese Eigenschaften von der Wildart Iris sibirica geerbt.
Große Blüten, die eher breit und flach aussehen und die Blätter nur geringfügig überragen, deuten auf eine Prägung durch Iris sanguinea hin.
Sehr schmale und straff aufrecht stehende Laubblätter und eine frühe Blütezeit sind Eigenschaften, die auf die Wildart Iris typhifolia zurückgehen.

Iris typhifolia aus Nord-China war im Westen lange Zeit nur als Herbarbeleg vorhanden, da ein Kontakt mit chinesischen Botanikern oder ein Bereisen des Landes beinahe unmöglich war. Bis sich schließlich die Dinge änderten. 1982 schrieb Professor Zhao Yu-tang, Northeast Normal University, China, Autor Iridaceae in "Flora of China" (eflora.org) in einer Veröffentlichung auch über Iris typhifolia und sandte in der Folge Samen an die Royal Botanic Gardens in Kew. Ein paar Sämlinge wurden an Iris-Experten verteilt. Die meisten wurden ausgepflanzt, überlebten aber den ersten britischen Winter nicht.

Eine Pflanze jedoch wurde im kalten Gewächshaus kultiviert und blühte 1989 zum ersten Mal. Einige Blüten wurden geselbstet, darüberhinaus wurden Iris-Sibirica-Kultivare mit Pollen von Iris typhifolia bestäubt. Die daraus resultierenden Samen wurden wiederum an andere Kultivateure verteilt.

Die ausgepflanzten Nachkommen von Iris-Sibirica-Hybriden x Iris typhifolia hingegen überlebten und wuchsen gut.

Der US-Amerikaner Dr. James W. Waddick, Powell University, Missouri, Autor (mit Prof. Zhao Yu-tang) des Buches "Iris of China", brachte Samen und Pflanzen von etlichen Iris-Arten von seinen China-Reisen mit in die USA und verteilte sie; so auch Iris typhifolia. Die erste Blüte soll 1991 zu bewundern gewesen sein. Einer weiteren Verbreitung und folgenden Züchtungsarbeiten stand sohin nichts mehr im Wege.

Hier (http://summerchasegardens.blogspot.co.at/2012/11/iris-typhifolia-kitagawa-siberian-iris.html) gibt es noch einen schönen Beitrag zu Iris typhifolia.

Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 08.Nov.13 um 21:13 Uhr
Die " 40er " ( 40s ):

Den Spitznamen "40er" erhielten die übrigen Iris-Arten der Serie Sibiricae, da sie den diploiden Chromosomensatz 2n=40 aufweisen. Ihre Verbreitung findet sich in China und in angrenzenden Gebieten, sie werden in der Gärtnersprache Sino-Sibirische Iris (Sino-Siberians) genannt, auch bekannt als Subserie Chrysographes:
Iris chrysographes, I. delavayi, I. bulleyana, I. clarkei, und die beiden mit gelben Blüten I. wilsonii und I. forrestii, sowie Iris phragmitetorum und I. dykesii, wobei die beiden Letzteren Natur-Hybriden sein könnten.

Die 40er Species und ihre Hybriden sehen den 28ern zwar ähnlich in der Form ihrer Blüten und Laubblätter, stellen aber andere Kulturansprüche als diese. In ihrer Heimat sind die Wildarten auf alpinen bis subalpinen, leicht dauerfeuchten Wiesen zu finden. Kühle Sommer, milde Winter mit hoher Luftfeuchte. Mulchdecke als Winterschutz, wenn eine schützende Schneedecke fehlt, und Mulch zur Erhaltung der Bodenfeuchte im Sommer.
Für die Kultur in Gebieten mit heißen und trockenen Sommermonaten sind sie daher nicht so gut geeignet. Ihre Hybriden jedoch sind durch die jahrelangen Züchtungsbemühungen zufriedenstellend an die klimatischen Verhältnisse in Zentral- bis Nordeuropa angepaßt.
Der Boden sollte etwas sauer sein und nahrhaft und darf nicht austrocknen. Vollsonniger Standort (nicht jedoch in trockenen Regionen). Im zeitigen Frühjahr Universaldünger, nach der Blüte stickstofflastiger Dünger.
Die Rhizome der Sino-Siberians wachsen flach, sodaß manchmal Wurzelspitzen an der Oberfläche erscheinen, die bei Schnecken beliebt sind. Das Aufbringen einer Schicht Komposterde schafft Abhilfe.

Sie kreuzen sich leicht. Ihr Nektar ist bei Hummeln so beliebt, daß diese sogar versuchen, in noch nicht geöffnete Knospen zu gelangen. Man muß also sehr aufmerksam sein und schnell agieren, will man eine gezielte Bestäubung von Hand vornehmen. Dabei wird die Knospe vorsichtig geöffnet, Sepalen und Petalen sowie Staubgefäße werden entfernt. Wenn sich die Narbe öffnet, nimmt man gezielt die Bestäubung vor. Ein Nylonstrumpf oder Ahnliches, über die bestäubte Blüte gezogen, verhindert eine weitere, unkontrollierte Bestäubung. Sobald  die Narbe trocknet und keine weiteren Pollen mehr aufnimmt, kann dieser Schutz wieder entfernt werden. Für die Bestäubung wird ein feiner Pinsel verwendet, der sorgfältig von allfälligen Pollenresten vorangegangener Bestäubungsmaßnahmen gereinigt sein muß.

Tetraploide Sino-Sibirica-Sorten, 4n=80 Chromosomen, besitzen Blüten, die größer, breiter und von festerer Substanz als jene der diploiden Sorten sind.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 10.Nov.13 um 21:13 Uhr
Noch ein paar ergänzende Informationen zu den Siberians (Subserie Sibiricae: Iris sanguinea, I. sibirica und Iris typhifolia und Hybriden):

Es sind frostharte und robuste Pflanzen, die schnell clumps bilden. Durch züchterische Bearbeitung wurde das Spektrum der Blütenfarben der Arten (blaue bis violette Töne, manchmal weiß) erweitert durch Reinweiß, verschiedene Gelbtöne, Rötlich-Violett bis nahezu Rot, Violett bis Purpur, Blassblau bis Dunkelblau, Bicolours und viele Farbkombinationen. Auch die Form der Blütenblätter ist vielfältig. Neuere, insbesondere japanische Züchtungen besitzen 6 und mehr Sepalen.

Sibirische Iris bevorzugen einen vollsonnigen Standort, gedeihen jedoch noch zufriedenstellend an halbschattigen Plätzen. Vor allem im Frühling und Frühsommer, ihrer Hauptwachstumszeit, ist auf stetige und ausreichende Bodenfeuchtigkeit zu achten. Vorübergehende Trockenheit überleben etablierte Pflanzen zwar, reagieren jedoch mit weniger Blüten im folgenden Jahr. Eine kurzfristige Überschwemmung wird toleriert.

In Regionen mit sehr kalten Wintern und Barfrösten ist der Frühjahrspflanzung der Vorzug zu geben, sodaß die Pflanze genügend Zeit hat, ein kräftiges Wurzelsystem auszubilden, und nicht durch Frosteinwirkung aus dem Boden gedrückt wird. In Regionen mit gemäßigteren Witterungsbedingungen kann im Frühjahr und im Herbst gepflanzt werden. Ein Teilen von clumps unmittelbar nach der Blüte bringt den Vorteil, daß die Pflanze die nächste Blühsaison nicht ausläßt, da sie sich noch im Pflanzjahr etablieren kann. Zur Herbstpflanzung fand ich verschieden lautende Hinweise. So wurde empfohlen, die Pflanzung nicht später als bis Mitte August vorzunehmen, ein anderes Mal wurde bis Ende September angegeben.

Ist das Teilen eines Horstes erforderlich, so ist darauf zu achten, daß die Wurzeln der Teilstücke nicht austrocknen. Entweder schleunigst wieder in die Erde und wässern oder zwischenzeitig in einen Eimer mit Wasser stellen.

Das Pflanzloch sollte 25 - 30 cm tief sein. Mit einem Gemisch aus Gartenerde und Kompost wird im Pflanzloch ein kleiner Hügel geformt und das Rhizom darauf gelegt; die Wurzeln werden um den Hügel herum ausgebreitet. Der Hügel sollte so hoch sein, daß der Scheitel des Rhizomes nach abschließendem Auffüllen des Pflanzloches ca. 3 - 5 cm mit Erde bedeckt ist. Gut wässern und bei Bedarf schattieren.


Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 13.Nov.13 um 17:24 Uhr
Die Iris der Serie Sibiricae wurden und werden intensiv züchterisch bearbeitet. Die Sprache der Iris-Züchter sorgte bei mir zunächst für etwas Verwirrung, als ich ein bißchen nachlesen wollte, welche Züchtungen es gibt und welche Eltern diese haben.

Die Bezeichnung der jeweiligen Hybridengruppe setzt sich zusammen aus der (den) ersten Silbe(n) im Epitheton der kapseltragenden Art oder Hybride ( pod parent ) und der (den) letzten Silbe(n) im Epitheton der pollenspendenden Art oder Hybride ( pollen parent ). Die entsprechenden Silben können auch den Namen der Serien entnommen sein. Wo erforderlich, wird noch der Ploidiegrad angeführt.

Einige Beispiele:

Sibcolor: tetra Sibiricae x Iris versicolor. Hat man tetraploide Gartenformen der Sibiricae und Iris versicolor im Garten, ist mit dem Auftauchen von unkontrolliert bestäubten ( open pollinated ) Sibcolor-Hybriden zu rechnen. Charakteristisch ist die Gelbfärbung der Laubblätter im Austrieb, die jedoch noch vor der Blüte vergrünt.

Sibcorus: tetra Sibiricae x Iris pseudacorus tetra. Gelbe Laubblätter im Frühjahr, Blüten erinnern an Sibirische. Ähnlich der Iris x aquatilis. Wachsen in seichtem Wasser.

Sibiensis: Sibiricae x Iris missouriensis

Sibigraphes: Sibiricae x Chrysographes

Sibtocolor: tetra sibtosa x Iris versicolor

Sibtosa: Sibiricae x Iris setosa
 
Iris x aquatilis:  tetra Sibiricae x reversicolor  oder  reversicolor x Sibiricae. Reversicolor = versicolor x biversata. Biversata = versata x versicolor (2mal versicolor beteiligt). Ein neuer Typ von Wide-Cross-Hybriden unter Beteiligung von Sibiricae, Iris versicolor und Iris ensata. Kräftige Pflanzen, die im Wasser gedeihen. Hohe Stängel, Blüten ähneln den sibirischen Garten-Iris. Sie besitzen dekoratives Laub; dieses im Austrieb teilweise hellgelb (pod plant war eine tetra Sibiricae) oder teilweise weiß (pod plant war eine reversicolor).

Auch die Sino-Sibirischen Iris (Subserie Chrysographes) sind für interspecifische und interserielle Kreuzungen ( wide crosses ) interessant:
Chrysata: Chrysographes x Ensatae
........... und viele mehr.

Wer sich dafür interessiert, findet in dem Booklet (http://www.britishirissociety.org.uk/hybrids_lech%20komarnicki%20feb.2012.pdf) des polnischen Iris-Züchters Lech Komarnicki, Warschau, gute Informationen über interspecifische und interserielle Kreuzungen von bartlosen Iris.

Auf den Seiten 22 und 23 schreibt Herr Komarnicki über die Kultur dieser Hybriden,
auf Seite 23 (2. Absatz) über das Anlegen eines Sumpfbeetes und
auf Seite 23 über das Handwerk des Bestäubens.
Ich finde es sehr interessant.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 15.Nov.13 um 18:40 Uhr
Iris chrysographes Dykes, 1911
Sugenus Limniris, Sectio Limniris, Series Sibiricae

Goldstreifen-Iris, Black Iris, Golden Vein Iris, Goldvein Iris
Chrysograph = Einer, der mit Goldtinte schreibt
griech. chrysos = golden, graphein = schreiben

Rhizom kriechend
Blätter beidseitig graugrün, lineal, 25-70 cm x 3-12 mm, Mittelrippe nicht ausgeprägt
Stängel 25-50 cm, hohl, unverzweigt, 3 Hüllblätter, zur Blütezeit grün mit leichter rötlichvioletter Tönung. 2blütig
Blüten tief dunkelviolett, samtig, Durchmesser 6-9 cm, Sepalen schmal obovat, hängend, Platte mit goldgelber Zeichnung (kann auch fehlen bzw. nur goldener Mittelstreifen vorhanden), Petalen straff und schräg auseinander stehend, schmal lanceolat, Nagel schmal und kurz

Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028158).
Fotos hier (http://www.signa.org/index.pl?Iris-chrysographes)

Vorkommen: Südwest-China, Myanmar. In sumpfigen Gebieten und auf alpinen Wiesen, 2200 - 3700 m

Iris chrysographes wurde im Jahre 1908 von dem britisch-nordamerikanischen Botaniker und Pflanzenjäger Ernest Henry Wilson (1876-1930) auf einer seiner China-Reisen in West-Szechuan entdeckt und von William Rickatson Dykes im Jahr 1911 beschrieben. Herr Dykes führte weiters aus, dass I. chrysographes eng verwandt mit Iris forrestii (gelbe Blüten) ist, sich jedoch in Blütenfarbe und Habitus von dieser unterscheidet. I. chrysographes ähnelt auch der Iris laevigata, kann jedoch aufgrund ihrer schmaleren, schärfer zugespitzten Hüllblätter von dieser unterschieden werden. Die Hüllblätter der I. laevigata enden eher stumpf.
Iris delavayi besitzt blauviolette Blüten mit weisser Zeichnung, wächst höher als Iris chrysographes und unterscheidet sich von dieser überdies durch die Form der Samenkapsel und Samen.
Weitere Einzelheiten hier (http://wiki.irises.org/bin/view/Spec/SpecChrysographes)

Es gibt verschiedene Kultivare, wie beispielsweise 'Rubella', 'Stjerneskud', 'Black Beauty', 'Black Velvet', 'Chrysographes Nigra' = 'Black Form'

Die 'Black Form' in meinem Garten hat dieses Jahr zum ersten Mal geblüht. Ich war vollauf begeistert. Nicht zuletzt war es diese Blüte aus dunklem Samt und glänzender Seide mit dieser wunderschönen goldenen Zeichnung, die mein Interesse so sehr weckte, daß ich mich nun mit der Gattung Iris intensiv befasse.

Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 19.Nov.13 um 19:01 Uhr
Iris bulleyana, Dykes, 1910
Subgenus Limniris, Sectio Limniris, Serie Sibiricae

Arthur Kilping Bulley (1861-1942), britischer Baumwollmakler, Pflanzenliebhaber und Sammler. Von Augustine Henry erhielt er PFlanzensamen aus der chinesischen Provinz Yunnan und betrieb Samentausch mit den Botanischen Gärten Kew und Edinburgh. Ende des 19. Jh. kaufte Bulley ein großes Grundstück in Cheshire, legte einen Garten an, der eine der größten Sammlungen an chinesischen Pflanzen in Großbritannien beherbergte, und gründete die Gärtnerei "Bees Ltd", um die Pflanzen zu vermehren und zu verbreiten. In seinem Auftrag sammelten u.a. George Forrest, Reginald Farrer und Frank Kingdon-Ward Pflanzenmaterial in China. Nach A. K. Bulleys Ableben wurde dieses Areal der Universität Liverpool übertragen. Durch Erweiterung und Umgestaltungen entstanden die heutigen Ness Botanical Gardens (http://www.nessgardens.org.uk/).

Iris bulleyana ist 45 - 60 cm hoch und bildet dichte Horste. Laubblätter und Blütenstengel ziemlich gleich hoch.
Blätter 4 - 10 cm breit, Oberseite glänzendgrün, Unterseite graugrün, mattgrün.
Stengel nicht verzweigt, Hüllblätter grün, zur Blütezeit mit trockenhäutigen Spitzen, das äußere Hüllblatt lang, manchmal die Blüte überragend, 2blütig.
Blüte Durchmesser 5,5 - 6,5 cm, blass- bis mittelviolett oder bläulichpurpurn; Sepalen ziemlich blass oder weisslich mit dunkleren Adern, im oberen Drittel stärker gefärbt; Petalen schmal-oblanceolat, mehr oder minder aufgerichtet; Sepalen 4,5 - 5,5 cm lang, Platte oval, Nagel schmal und ziemlich kurz. Samenkapsel zylindrisch, 4 - 5,5 cm, fast viermal so lang wie breit, Pedicel kürzer als 5 cm. Blütezeit Juni - Juli. 2n=40.

Es wird vermutet, daß zum Zeitpunkt der Erstbeschreibung durch W. R. Dykes zwei verschiedene Pflanzen vorlagen, einerseits die echte Art und andererseits ein Naturhybride zwischen den möglichen Eltern Iris forrestii und I. chrysographes. Die beschriebene Pflanze sowie die meisten heute unter dem Namen "bulleyana" in den Gärten kultivierten Pflanzen zeigen Sepalen mit blass strohfarbenem oder gelblichem Grund, der von violetten oder bläulich-purpurnen Linien durchzogen ist; ähnlich den gezielten Kreuzungen zwischen Iris forrestii und Iris chrysographes. Ihre Sämlinge variieren.

Christopher Grey-Wilson (http://www.alpinegardensociety.net/events/2011/speakers/Christopher+GreyWilson/29/) fand auf einer Expedition in jüngerer Zeit im Gebiet zwischen Yangtse und Mekong ein großes Vorkommen einer Iris, die er für die "echte" Iris bulleyana hält. Die Blüten haben keinen gelblichen Grund und die Sämlinge sind nicht so variabel wie die der "Iris bulleyana" in Kultur. In NW-Yunnan ist sie manchmal neben Iris chrysographes zu finden, woraus entsprechende Hybriden resultieren.

Es bleibt nun abzuklären, ob es sich bei der von W. R. Dykes beschriebenen Pflanze tatsächlich um eine Naturhybride handelt. Zutreffendenfalls müßte die echte Species einen neuen Namen erhalten. Es wäre denkbar, dass die von Dykes beschriebene Pflanze eine Hybride zwischen Iris forrestii und der echten Iris bulleyana ist, da diese beiden Species in der Natur in unmittelbarer Nähe zueinander vorkommen.

Oben ist die im Gebiet der Wasserscheide zwischen Jangtse und Mekong gefundene Species beschrieben.
Dykes' Beschreibung hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028154).
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 20.Nov.13 um 19:57 Uhr
Iris clarkei Baker 1892
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Sibiricae


John Gilbert Baker benannte diese Iris zu Ehren des britischen Botanikers Charles Baron Clarke (1832-1906), der sie im Jahre 1875 auf dem Mt. Tonglo, Sikkim, Indien, fand.

Rhizom kriechend, zylindrisch.
Blätter graugrün, Oberseite glänzend, Unterseite matt, schwertförmig, 30-60 x 0,8-1,8 cm.
Blütenstengel mit 2 oder 3 Verzweigungen, 45-90 cm x ca. 5mm, nicht hohl, mit 2 - 3 Blättern, Hüllblätter 3, grün, 1-2blütig.
Blüten blauviolett, Durchmesser 7,5 - 8,5 cm, Pedicel 2,5 - 3,5 cm. Kronröhre grün, ca 1 cm x 5 mm, Sepalen dunkel gesprenkelt auf weißem Grund, obovat, ca. 7 x 2,4-2,8 cm, Petalen schräg fast waagrecht gespreizt, blass violett, oblanceolat, 4-4,5 cm x ca. 5 mm.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028159).

Vorkommen: Xizang, West-Yunnan, Bhutan, Nordost-Indien, Myanmar, Nepal, Sikkim. Feuchte Gebiete in der Nähe von Flüssen und Seen, 2300 - 4300 m.

Diese Species steht innerhalb der 40er (Chrysographes-Gruppe, 2n=40) etwas isoliert. Die Blütenstengel sind nicht hohl wie bei den anderen Arten dieser Gruppe, die Verzweigungen beginnen oft ziemlich weit unten am Stengel und die Blätter sind deutlich breiter. Der weiße Fleck auf den Sepalen variiert zwar in seiner Größe, ist aber immer recht auffällig. Er ist von einer schmaleren dunklen Zone umgeben.

Iris clarkei scheint in Zentraleuropa nicht sehr langlebig zu sein, vielleicht weil es an hoher Luftfeuchte mangelt. Am Naturstandort ist sie im Winter von Schnee geschützt und genießt im Sommer hohe Luftfeuchtigkeit. Der Boden sollte ebenfalls eine gewisse Feuchte aufweisen und leicht sauer reagieren, da die Pflanze kalkempfindlich ist.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 20.Nov.13 um 22:11 Uhr
Interessante Lektüre für lange Winter-Abende:

A Handbook of Garden Irises (http://beardlessiris.org/reviews/handbook%20of%20garden%20irises%20-%20dykes.pdf) von William Rickatson Dykes, veröffentlicht 1923, in das Netz gestellt von der Group for Beardless Irises (http://www.beardlessiris.org/index.html) der British Iris Society (121 Seiten).

Dykes on Irises (http://www.beardlessiris.org/reviews/dykes%20on%20irises%20-%20part1.pdf), ein Teil seiner Veröffentlichungen, Artikel, Beiträge über die Gattung Iris in den letzten 20 Jahren seines Wirkens (199 Seiten).

Die Biographie von W. R. Dykes (http://www.hips-roots.com/articles/notable-wr-dykes.html)





Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 21.Nov.13 um 14:25 Uhr
Iris delavayi  Micheli, 1895
Subgenus Limniris, Section Limniris, Serie Sibiricae

Marc Micheli (1844-1902), Botaniker (keine weitere Informationen gefunden)
Père Jean Marie Delavay (1834-1895), französischer Missionar und Botaniker. Er erforschte das heutige Drei-Parallelflüsse-Naturschutzgebiet in Yunnan, sammelte und sandte über 200.000 Herbarbelege nach Frankreich, von denen viele als neue Genera und über 1.500 neue Species beschrieben wurden, viele davon durch Adrien René Franchet. Zu Ehren des Abbé Delavay wurde einigen Pflanzen das Artepitheton "delavayi" gegeben, zB Iris delavayi, Magnolia delavayi, Paeonia delavayi, Abies delavayi.


Rhizom kriechend, ca. 1 cm im Durchmesser
Blätter graugrün, rötlich an der Basis, schwertförmig bis linealisch, 50-80 x 0,6-1,5 cm, Mitelrippe absent, Basis umgeben von alten Blattfasern.
Stengel mit 1 oder 2 kurzen Verzweigungen nahe der Spitze, 60-150 cm lang, 5-7 mm im Durchmesser, hohl, mit 3 bis 4 Blättern, Spathae 2 oder 3, grün, rötlichpurpurn überhaucht, 2-blütig.
Blüten dunkelviolett, Durchmesser ca. 9 cm, Blütenstiel 3-6 cm, Kronröhre 3-6 cm; Sepalen obovat, mit einem dunkelpurpurnen oder weiß gesprenkelten Muster im Zentrum, ca. 7 x 3 cm, gerundete Kerbe am Apex; Petalen schräg gestellt,  oblanceolat, ca. 5,5 cm.
Weitere Details und Fotos hier (http://efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028164). Mich irritiert, daß auf manchen dort gezeigten Fotos die Sepalen einen gelben Grund im Zentrum haben, was eigentlich mit der Beschreibung nicht konform geht. Ob es sich bei diesen Pflanzen nicht eher um Hybriden zwischen Iris delavayi und Iris wilsonii handelt?

Vorkommen: Guizhou, Sichuan, Xizang, Yunnan. Waldränder, Wiesen, feuchte Böden entlang von Wasserläufen. 3400-4500 m.

Iris delavayi erreicht die größte Wuchshöhe in der Crysographes-Gruppe. Die Blütenstengel ragen weit über die Blätterhorste hinaus. Die Blätter sind dekorativ und beidseitig dunkelgrün bis blaugrün/graugrün und matt. Die Hüllblätter sind zur Blütezeit krautig-grün, nur die Spitzen sind schon etwas trockenhäutig. Es sind keine Gelbtöne auf den Sepalen vorhanden. Die Petalen sind schräg geneigt, unter 45°.

Vollsonniger, feuchter und humoser Standort, neutrale bis leicht saure Bodenreaktion. Boden darf nicht austrocknen.
Samenvermehrung nicht schwierig. Bei Anwesenheit anderer Arten der "40er" ist Handbestäubung mit anschließendem Schutz gegen Fremdbestäubung erforderlich, um reinen Samen zu erhalten.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 24.Nov.13 um 13:39 Uhr
Iris forrestii Dykes, 1910
Subgenus Limniris, Section Limniris, Serie Sibiricae

George Forrest, 1873-1932, schottischer Botaniker. Auf insgesamt 7 Expeditionen nach Yunnan, die erste im Jahre 1904, sammelte er rund 31.000 Pflanzen und entdeckte zahlreiche Arten.

Rhizom kriechend, dick.
Blätter Oberseite graugrün und matt, Unterseite gelbgrün und glänzend, lineal, 11-50 cm x 2-7 mm, Mittelrippe absent, Basis umgeben von alten Blattfasern.
Blütenstengel unverzweigt, 8-45 cm x 2-3 mm, hohl, mit 1 - 3 Blättern; Spathae 3, grün, mit einem rötlichpurpurnen Hauch an den Rändern, (1- oder) 2-blütig.
Blüten gelb, 6,6 - 7 cm im Durchmesser, Pedicel 2-5 cm. Kronröhre ca. 1,3 cm; Sepalen schmal-oval, mit dunkelgelbem Fleck und purpurbraunen Streifen und Punkten, Nagel an den Rändern leicht aufgebogen; Petalen straff aufrecht und etwas geschlossen.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=3&taxon_id=200028170).
Fotos (http://www.signa.org/index.pl?Iris-forrestii)
Vorkommen: Yunnan, Sichuan, Xizang, Myanmar. Feuchtgebiete in Kiefernwäldern, Hanglagen, Wiesen, entlang von Flüssen. 3000 - 4000 m.


Zur Kultur:
Vollsonniger Standort und ausreichend Bodenfeuchte. Leicht saure Bodenreaktion wird bevorzugt.

In den Gärten findet man zwei verschiedene Typen, einen kleineren, der der Species-Beschreibung ähnelt, und einen etwas höheren. Iris forrestii kreuzt sehr leicht mit anderen Iris der "40er" (2n=40). Die Hybriden mit Iris chrysographes sind unter dem Namen Iris x chrysophor bekannt; Kreuzungen der Iris forrestii mit Arten aus der Serie Californicae werden Calsibes genannt.

Im Buch "A Guide to Species Irises", herausgegeben von der British Iris Society Species Group, wird die Forrest-Schwertlilie als die zierlichste Species der Serie Sibiricae beschrieben. Höhe 30 - 40 cm, am Naturstandort manchmal nur 15 cm. Die Blätter 3 - 5 cm breit. Die Blütenstengel viel länger als die Blätter.

Leider sind die meisten heute unter dem Namen forrestii kultivierten Iris nicht mehr echt. Hybriden mit Iris chrysographes erkennt man am kräftigeren Habitus und an den verschieden stark ausgeprägten violetten Anteilen auf den gelben Sepalen, Petalen und manchmal auch auf den blütenblattähnlichen Griffelästen. Kräftigere Formen der Iris forrestii könnten Hybriden mit Iris wilsonii sein.

Zur Unterscheidung der Iris forrestii von Iris wilsonii (es sind die beiden einzigen gelbblühenden Arten der Serie Sibiricae) siehe Iris wilsonii (folgt).       
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 27.Nov.13 um 06:58 Uhr
Iris wilsonii C.H. Wright, 1907
Subgenus Limniris, Section Limniris, Serie Sibiricae

Charles Henry Wright, 1864-1941, britischer Botaniker.
Ernest Henry Wilson, 1876-1930, englisch-nordamerikanischer Botaniker und Pflanzenjäger (http://arboretum.harvard.edu/library/image-collection/botanical-and-cultural-images-of-eastern-asia/ernest-henry-wilson/).

Rhizome dick, kriechend.
Blätter matt graugrün auf beiden Seiten, linealisch, 25-55 cm x 5-8 mm, 3 - 5 Adern, Basis von alten Blattfasern umgeben.
Blütenstengel 50-60 cm, hohl, mit 1 oder 2 Blättern, Spathae 3, grün, 2blütig.
Blüten gelb, 6-10 cm im Durchmesser, Pedicel 3-11 cm. Kronröhre 0,5 - 1,2 cm; Sepalen mit purpurbraunen Streifen und Punkten, obovat, 6-6,5 x ca. 1,5 cm, auffällige dunkelpurpurne Aufwölbungen (auricles) an beiden Seiten des Nagels; Petalen schräg nach außen gestellt, oblanceolat, 4,5 - 5 cm x ca. 7 mm. Griffeläste dunkelgelb, 4,5 - 6 cm.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200028229).
Hier (http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=1914.msg310661#msg310661) ein sehr schönes Foto.

Vorkommen: Yunnan, Sichuan, Gansu, Hubei, Shaanxi. 2900-4300 m. Waldränder, Hanglagen, Wiesen, feuchte Flußufer.

Todd Boland zeigt hier (http://davesgarden.com/guides/articles/view/2668/) die Blüten der Forrest-Schwertlilie und der Wilson-Schwertlilie (runterscrollen, die beiden gelben Blüten) nebeneinander und weist auf die Unterschiede hin.
Die Petalen der Iris wilsonii stehen in einem 45° Winkel nach außen, während sie bei Iris forrestii straff aufgerichtet sind. Die Blütenstengel der Iris wilsonii sind ungefähr gleich lang wie ihre Blätter, diese hängen aber im oberen Teil über, sodaß die Blüten über den Laubblättern stehen. Bei Iris forrestii sind die Stengel länger als die Blätter. Die Forrest-Schwertlilie blüht etwa 2 Wochen vor der Wilson-Schwertlilie. Insgesamt ist Iris forrestii von kleinerem Wuchs als Iris wilsonii.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 29.Nov.13 um 07:36 Uhr
Iris dykesii Stapf, 1932
Subgenus Limniris, Section Limniris, Serie Sibiricae

Otto Stapf (1857-1933), österreichischer Botaniker

Die Herkunft dieser Iris ist, wie bei Iris bulleyana, unklar. In manchen Pflanzen-Datenbanken wird Iris dykesii als Synonym für Iris chrysographes geführt. Es könnte sich auch um eine Hybride handeln. Die Originalpflanze scheint nicht in Kultur zu sein. Iris, die unter diesem Namen erhältlich sind, zeigen wenig Ähnlichkeit mit der beschriebenen Originalpflanze.

Iris dykesii sieht der Iris chrysographes ähnlich, ist aber robuster, bildet dichte Horste. Die Blätter sind gleich lang wie oder etwas länger als die Blütenstengel. Die Blätter sind auf beiden Seiten mattgrün, ca. 80 x 1,5 cm. Sie umschließen den Blütenstengel zum größten Teil, was für eine Iris aus der Chrysographes-Gruppe ungewöhnlich ist. Stengel nicht verzweigt, Hüllblätter zur Blütezeit grün und ziemlich lang, 2-blütig.
Blüten 6,5 - 8,5 cm im Durchmesser, kräftig purpurviolett, Sepalen im Zentrum weiß und blaßgelb strichliert, oval, Petalen oblanceolat, leicht angewinkelt.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 30.Nov.13 um 11:25 Uhr
Iris phragmitetorum Hand.-Mazz. 1925
Subgenus Limniris, Section Limniris, Serie Sibiricae

Handel-Mazzetti, Heinrich Raphael Eduard Freiherr von (1882-1940), österreichischer Botaniker. Expeditionen nach China 1914 - 1918. Zahlreiche Veröffentlichungen über die chinesische Flora.

Benannt nach ihrem Fundort in Phragmites-Sümpfen in Nordwest-Yunnan. Phragmites = Schilfrohr.

Die Blüten sind dunkelblau mit einem weissen Fleck und blauer Aderung im Zentrum der Sepalen. Durchmesser Blüte 6 - 8 cm. Blätter 1 cm breit, 45 - 50 cm lang. Stengel unverzweigt, Hüllblätter zur Blütezeit trockenhäutig, 2-blütig. Blüten stehen über den Blättern. Petalen aufrecht.
Über diese Iris ist wenig bekannt.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 01.Dez.13 um 21:46 Uhr
Serie Californicae (Diels) Lawrence, Subgenus Limniris, Section Limniris
In den USA werden die Arten der Serie Californicae und ihre Hybriden meist als Pacific Coast Iris (PCI) bezeichnet, da das natürliche Vorkommen aller Arten an der Pazifik-Küste der USA liegt. Ihr Verbreitungsgebiet reicht mit Iris tenax im Norden bis nach Washington State und mit Iris hartwegii ssp. australis im Süden bis zu den San Bernardino Mountains und San Gabriel Mountains östlich von Los Angeles, California.

Es sind dies:
Iris bracteata (Siskiyou iris)
Iris chrysophylla (yellow-leaf iris)
Iris douglasiana (Douglas' iris, mountain iris)
Iris fernaldii (Fernald's ris)
Iris hartwegii (Hartweg's iris, Sierra iris))
Iris hartwegii ssp. australis
Iris hartwegii ssp. columbiana
Iris hartwegii ssp. pinetorum
Iris innominata (Del Norte County iris, golden iris)
Iris macrosiphon (bowl-tube iris, ground iris)
Iris munzii (Munz's iris)
Iris purdyi (Purdy's iris)
Iris tenax (tough-leaf iris, Oregon flag)
Iris tenax ssp. klamathensis (Klamath iris)
Iris tenuissima (long-tube Iris, Shasta iris)
Iris tenuissima ssp. purdyiformis
Iris thompsonii (Thompson's iris)

Iris thompsonii Foster wurde nach der um das Jahr 1956 durch Dr. Lee Wayne Lenz vorgenommenen Überarbeitung der Klassifikation als natürliche Hybride Iris douglasiana x Iris innominata aus dem Smith River Canyon angesehen und zu Iris innominata gestellt. Im Jahr 1989 ergaben jedoch Studien an der Portland State University, Oregon, daß es sich um eine eigene Species handelt (Wilson et al. 1990)

Iris der Serie Californicae sind klein und von kompaktem Habitus, haben dünne, kurze Rhizome und dünne, harte Wurzeln.
Ihre Blätter sind schmal grasartig, zwei der Arten besitzen jedoch lange, breite und schwertförmige Blätter.
Mit Ausnahme der Iris douglasiana sind die Blütenstengel unverzweigt. Die meisten Arten tragen 2 Blüten pro Stengel; die zweite Blüte öffnet erst, wenn die erste verwelkt ist. Bei Iris munzii sind bis zu 4 Blüten pro Stengel zu finden. Iris hartwegii ssp. columbiana ist dreiblütig. Iris douglasiana kann aufgrund ihrer Verweigungen  bis zu 9 Blüten pro Stengel aufweisen.

Pacific Coast Native Iris besitzen verhältnismäßg große Blüten, Sepalen und Petalen sind deutlich ausgeformt, mit schöner Aderung oder Zeichnung, die Farben sind kräftig. Die Griffelkämme sind meist abgerundet oder deltoidal, oft am Apex gezähnt. Zwei Arten besitzen sehr lange und schmale Griffelkämme. Außer bei Iris purdyi sind die Narben dreieckig oder zungenförmig.

Innerhalb der PCI lassen sich für Unterscheidungszwecke 2 Gruppen bilden, in die sich 4 Species nicht einordnen lassen. Diese 4 Arten (bracteata, douglasiana, innominata und thompsonii) können jedoch mit den Iris der beiden Gruppen nicht verwechselt werden.

Gruppe mit kurzer Kronröhre und offenen Spathen (short tube with open spathes). Die Hüllblätter beginnen bereits an ihrer Basis, sich vom Stengel abzuspreizen. Dadurch entsteht die Form des Buchstaben "V". Dies ist der Fall bei:
Iris hartwegii
Iris hartwegii ssp. australis
Iris hartwegii ssp. columbiana
Iris hartwegii ssp. pinetorum
Iris Iris munzii
Iris tenax
Iris tenax ssp. klamathensis

Gruppe mit langer Kronröhre und geschlossenen Spathen (long tube with closed spathes). Die Hüllblätter sind nur am oberen Ende, wo die Blüte erscheint, etwas geöffnet:
Iris chrysophylla
Iris fernaldii
Iris macrosiphon
Iris purdyi
Iris tenuissima
Iris tenuissima ssp. purdyiformis
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 02.Dez.13 um 19:47 Uhr
Zur Kultur der Pacific Coast Iris:

PCI sind in unserem Klima etwas heikel. In ihrem natürlichen Habitat herrscht sommerliche Trockenheit, die bei den nördlichen Arten 2 bis 3 Monate und bei den in Kalifornien wachsenden Arten bis zu 6 Monaten dauert. Die Niederschlagsmenge in den Wintermonaten ist wesentlich höher als bei uns.

Diese Iris benötigen einen gut drainierten Boden mit neutraler oder leicht saurer Reaktion und mögen eine Decke aus Laubhumus. Vollsonnig bzw. lichter Halbschatten in Regionen mit Weinbauklima. Iris douglasiana ist nicht so anspruchsvoll, wächst auch in kompakterem Boden, toleriert etwas Kalk und gedeiht auch auf schattigeren Pflanzplätzen. Die nördlich vorkommenden Species können unsere Winter überstehen; Arten mit wintergrünen Blättern benötigen Schutz vor Wintersonne (Iris tenax ist die einzige der Californicae-Arten, die ihre Blätter im Winter einzieht). Wenig Wasserbedarf im Sommer.

Vermehrung aus Samen:
Alle Species fallen echt aus Samen, bei Anwesenheit anderer gleichzeitig blühender PCI ist Schutz vor Fremdbestäubung erforderlich, da sie leicht untereinander kreuzen. Chromosomenzahl 2n=40. Hybridisierung mit Iris der 40-Chromosomen-Sibiricae, insbesondere Iris chrysographes und Iris forrestii, ist bekannt. Kaltkeimer. Die Keimung erfolgt dann im Frühjahr oder dem folgenden Spätherbst.

PCIs haben ein empfindliches Wurzelsystem, daher ist ein Verpflanzen oft mit Schwierigkeiten verbunden. Neue Wurzeln treiben sie erst sehr spät im Jahr mit Beginn der Regenperiode in ihrer Heimat, sodaß sie meist vor dem Wintereinbruch nicht mehr anwachsen können, außer sie werden im Gewächshaus kultiviert. Anzucht aus Samen kann daher erfolgversprechender sein.

Vorsichtige Düngung, zu nährstoffreicher Boden wird nicht geschätzt.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 04.Dez.13 um 21:47 Uhr
Iris bracteata Watson, 1885
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Californicae

Siskiyou iris genannt. Vorkommen: kleines Gebiet in den Siskiyou Mountains in Oregon und vereinzelt in Nord-Kalifornien.

Das Artepitheton "bracteata" ist auf die kurzen, überlappenden brakteenartigen Blätter, die den Stengel besetzen, zurückzuführen.
Sereno Watson, 1826-1892, us-amerikanischer Botaniker.

Rhizom dünn, 6 - 9 mm Durchmesser, besetzt mit alten Blattfasern; wenige, fibröse Wurzeln.
Stengel unverzweigt, massiv, 15 - 30 cm, Hüllblätter umschließen eng Fruchtknoten und Pedicellus. 1 - 2blütig.
Blätter glänzend dunkelgrün auf der Oberseite, blassgrün auf der Unterseite, an der Basis rosa oder rot gefärbt, stark gerippt, 40-60 cm x 8-10 mm, steif, wintergrün.
Blüten cremefarben bis bräunlichgelb, rötlichcreme bis rötlichgelb, Sepalen mit Signal in dunklerem Gelb mit schöner purpurner oder rötlicher Aderung, ausgebreitet, obovat - lanceolat, 6,5 x 2,5 cm, allmählich in den breiten Nagel übergehend, Petalen gleiche Farbe wie Sepalen, Aderung etwas heller, wellig, schmal oblanceolat, 7-9 x 0,8-2 cm, Fruchtknoten im Querschnitt beinahe rund. Kronröhre kurz und kräftig.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101695).

Auf der Homepage der Society for Pacific Coast Native Iris ist ein schönes Foto (http://www.pacificcoastiris.org/spcni_photojournals/pj_bracteata_whitehead.html) der Iris bracteata zu sehen, aufgenommen von Diane Whitehead. Die bracteenähnlichen kurzen Blätter am Stengel und die den Blütenstiel und den Fruchtknoten eng umschließenden Hüllblätter sind dunkel gefärbt (was nicht immer der Fall ist).


Iris bracteata, Foto copyright Ken Walker, Concord, CA.
Anmerkung für die Forumsverwaltung: Mr. Kenneth Walker hat mir über mein Ersuchen die Erlaubnis erteilt, seine Fotos hier zu verwenden. Diese Genehmigung habe ich unter einem dem Betreiber dieses Forums vorgelegt. 
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 07.Dez.13 um 06:47 Uhr
Iris chrysophylla Howell 1902
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Californicae

Thomas Jefferson Howell (http://www.oregonencyclopedia.org/entry/view/howell_thomas_1842_1912_/) (1842-1912), us-amerikanischer Botaniker.
Griech. chrysos = Gold, phyllos = Blatt
Yellow-leaf Iris

Rhizom dünn, dunkelbraun, 5-6 mm im Durchmesser, mit alten Blattfasern bedeckt, wenige Wurzeln.
Stengel unverzweigt, massiv, dünn, 2,5-20 cm.
Blätter hellgrün, an der Basis pink oder rot überlaufen, 25-50 cm x 3-5 mm, 1 - 3 Stängelblätter, Hüllblätter manchmal an den Spitzen pink oder purpur, 5-10 cm x 3-7 mm, die äußeren viel kürzer und schmaler als die inneren, krautig grün, am Rand oft trockenhäutig, 2-blütig.
Blüten creme oder sehr blaßgelb, mit dunkelgelber oder lavendelfarbener Aderung; Kronröhre linealisch, schmal und lang, an der Spitze etwas angeschwollen, 4,5-12 cm; Sepalen mit bläulichem Stich und bläulicher Aderung, oblanceolat, 4,6-7 x 1-2 cm, zur Basis hin allmählich verschmälernd; Petalen lanceolat, 3-5,5 x 0,6-1,2 cm, zur Basis hin langsam schmaler werdend, Apex ausgerandet. Griffeläste schmal und lang, leicht gebogen.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101697).

Iris chrysophylla gehört zur Gruppe der PCNI mit langer Kronröhre und geschlossenen Spathen. Ihr Vorkommen liegt in Oregon und in einem kleinen Gebiet im Norden Kaliforniens direkt an der Grenze. Ihre Blüte wirkt eher schwach und fragil über den relativ großen Hüllblättern. Bei den Formen mit sehr kurzen Stengeln sind die Blüten zumeist unter den Blättern versteckt. Es finden sich natürliche Hybriden mit Iris tenax oder Iris bracteata dort, wo sich das Vorkommen dieser Arten überschneidet. Diese Hybriden sind meist attraktiver als Iris chrysophylla.

Iris chrysophylla, Foto copyright Ken Walker, Concord, CA.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 09.Dez.13 um 20:17 Uhr
Iris douglasiana Herb. 1841
Subgenus Limniris, Section Limniris, Serie Californicae

William Herbert (1778-1847), britischer Botaniker

Douglas' Iris benannt zu Ehren des schottischen Gärtners, Botanikers und Pflanzenjägers David Douglas (1799-1834). Douglas unternahm im Auftrag der London Horticultural Society Expeditionen nach Nordamerika, um Pflanzenmaterial wie zB. die nach ihm benannte Douglasie (Pseudotsuga menziesii), Lilium pardalinum,  Paeonia brownii zu sammeln.

Das Vorkommen der Mountain Iris, wie Iris douglasiana in ihrer Heimat auch genannt wird, liegt in einem schmalen, parallel zur Pazifikküste laufenden Streifen von 1200 km Länge, der sich vom Süden Oregons bis in den Süden Kaliforniens erstreckt.

Rhizom gut verzweigt, formt große Kolonien, dünn, 8-9 mm im Durchmesser, bedeckt mit alten Blattresten; Wurzeln faserig.
Stengel mit 1 - 4 Verzweigungen, massiv, 15-70 cm.
Blätter gelblichgrün bis dunkelgrün, manchmal an der Basis pink oder rot gefärbt, hervorstehende Blattadern, linealisch, 45-100 cm x 2 cm, Apex spitz; Stengelblätter 1 - 3, reduziert.
(2-)3blütig, an den Verzweigungen 2-3blütig; Hüllblätter gegenständig oder versetzt, grün, manchmal an der Basis purpurn gefärbt, 6-12 cm x 7-12 mm.
Blüten: Farbe variiert stark - purpurrot, lavendel, graublau, cremeweiß und Zwischentöne, goldgelber bis weißer Fleck im Zentrum mit blauen oder purpurnen Adern; Kronröhre 1,5-2,8 cm, meist oben schalenförmig erweitert; Sepalen oblanceolat bis obovat, 5-9 x 1,4-3 cm, zur Basis hin allmählich schmaler werdend, Apex stumpf gerundet; Petalen oblanceolat, 4,5-7 x 0,9-1,8 cm, an der Basis in schmalen Nagel mündend.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101699).

Iris douglasiana weist als einzige Art der Serie Californicae eine gute Verzweigung des Blütenstengels auf. Die Kronröhre ist mittellang, geöffnet oder geschlossen. Die länglichen Griffeläste sind gezähnt und zurückgebogen. Die Blattform variiert in Länge und Breite sowie Farbe, die Blätter sind immergrün. Der Blütenstengel ist kürzer als das Laub.

Angehängt sind 4 Fotos der Iris douglasiana, sämtliche copyright Ken Walker, Concord, CA, auf denen man die Variabilität der Blütenfarbe sieht. Das 4. Foto zeigt Charakteristika, die zur Bestimmung der Douglas' Iris hilfreich sind.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 11.Dez.13 um 21:09 Uhr
Iris fernaldii  R.C. Foster 1938
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Californicae

Foster, Robert Crichton (1904-1986), us-amerikanischer Botaniker
   
Fernald's Iris benannt nach dem Botaniker Merritt Lyndon Fernald (1873-1950), us-amerikanischer Botaniker, umfassende Studien der Flora der NO-USA. Sereno Watson lud Fernald zur Mitarbeit am Gray Herbarium in Cambridge ein, dessen Direktor Fernald später wurde. Fernald beschäftigte sich wie der große Botaniker des 19.Jh., Asa Gray (1810-1888), mit der Flora von Nord-Amerika, schrieb über 800 Veröffentlichungen, unter anderem publizierte er die Nunatak Theorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Nunatak).

Das Vorkommen der Iris fernaldii liegt in einem kleinen Gebiet im Norden von San Francisco, CA.

Rhizom sehr verzweigt, dichte clumps bildend, kompakt, dünn, Durchmesser 6 mm, mit alten Blattfasern bedeckt, Wurzeln fibrös.
Stengel unverzweigt, massiv, 20-40 cm lang.
Blätter grundständig, graugrün, meist an der Basis prächtig gefärbt, Adern ziemlich hervorstehend, bis 40 x 0,7-0,8 cm, oft bereift, Stängelblätter an der unteren Stengelhälfte.
Blütenstand 2blütig, Hüllblätter gegenständig, oft am Grund rot gefleckt.
Blüten blaß cremegelb mit goldenen oder grauen Adern, Kronröhre trichterförmig, oben erweitert zu Schlundform; Sepalen horizontal ausgebreitet, Nagel mit tief gelber Mittellinie, oblanceolat (verkehrtlanzettlich) bis spatulat (spatelförmig), 4-5-7 x 1-2 cm, allmählich in breiten Nagel übergehend; Petalen schmal oblanceolat, 4,3-6 x 0,6-1,4 cm, allmählich in den schmalen Nagel übergehend.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101700).

Iris fernaldii gehört zur Gruppe mit langer Kronröhre und geschlossenen Spathen. Charakteristisch sind die dunkelgraugrünen Blätter, an der Basis kräftig rot (wie Rote Bete) gefleckt. Manchmal sind auch die Blütenstengel und die breiten Hüllblätter rot gefärbt. Die schmalen Blätter sind länger als der Blütenstengel. Zuweilen sind die Sepalen leicht lavendelfarben überhaucht, selten sind sie zur Gänze lavendelfarben. Blätter immergrün. Die Kronröhre ist lang und oben trichterförmig erweitert, die Blütenblätter trennen sich erst ein Stück oberhalb der Kronröhre voneinander (siehe 4. Foto, petal bases fused)). Bei Iris macrosiphon separieren sie sich direkt am oberen Rand des Trichters.

Iris fernaldii ist selten echt, sie hybridisiert sehr leicht ( Naturhybriden mit Iris douglasiana, I. innominata und I. macrosiphon). Die Farbe der Naturhybriden variiert sehr stark von tiefviolett über purpur, purpurrot, lavendel, mauve bis weiß. Die meisten weisen einen goldgelben Signalfleck auf den Sepalen auf.

Alle Fotos copyright Ken Walker.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 14.Dez.13 um 07:37 Uhr
Iris hartwegii Baker 1876
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Californicae

John Gilbert Baker (1834-1920), britischer Botaniker.

Der Artname "hartwegii" wurde zu Ehren des deutschen Botanikers Karl Theodor Hartweg (1812-1871) gewählt. Hartweg sammelte für die Royal Horticultural Society, London, Pflanzen in Amerika. Die Pflanzengattung Hartwegia z.B. ist nach ihm benannt.

Hartweg's Iris wird in ihrer Heimat auch Sierra Iris oder Rainbow Iris genannt.

Ihr Vorkommen liegt in Kalifornieren, hauptsächlich in den westlichen Ausläufern der Sierra Nevada.

Rhizome kriechend, keine dichten clumps bildend sondern eher schüttere Blatthorste, besetzt mit alten Blattresten, dünn, 5-9mm Durchmesser, Wurzeln fibrös.
Stengel unverzweigt, massiv, 5-30 cm lang.
Blätter grundständig, sommergrün, blassgrün, an der Basis nicht gefleckt, 20-45 cm x 0,2-0,6(-1) cm, manchmal bereift, Ränder nicht verdickt. Stengelblätter 1-3 an der unteren Hälfte des Stengels, krautig.
Infloreszenzen 1-2(-3)blütig; Spathen offen, wechselständig, in V-Form auseinanderstrebend, Abstand 1,5-4 cm.
Blüten: 6-8 cm Durchmesser, Perianth creme oder blass-, strohfarben- bis tiefgelb, auch lavendelfarben, teils mit einer goldgelben Aderung; Kronröhre kurz, kräftig, trichterförmig und breiter als der Fruchtknoten; Sepalen oblanceolat, Petalen schmal oblanceolat, aufrecht, Nagel 1-2 mm breit.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101703).


Iris hartwegii ssp. australis (Parish) Lenz 1958
Southern Hartweg's Iris genannt. Blüten purpur- bis violettblau, kobaltblau. Blätter 40 cm lang, Stengel auch 40 cm. Sie wurde öfters mit Iris tenax verwechselt, sieht ihr zwar ähnlich, unterscheidet sich jedoch von dieser durch ihre grauen und festen, harten Blätter. Ihr Vorkommen liegt in den San Bernardino Mountains und San Gabriel Mountains im Süden Kaliforniens, durch die Mohave Wüste getrennt vom Verbreitungsgebiet der anderen Arten der PCI. Foto (http://www.pacificcoastiris.org/spcni_photojournals/pj_hartwegii_australis.html).

Iris hartwegii ssp. columbiana Lenz 1958
Tuolumne Iris genannt. Blüten blass, aber klar gelb mit dunkelgelber Aderung. Blätter bis 90 cm lang, Stengel 35 cm. Neben Iris munzii und I. douglasiana gehört sie zu den drei höchsten Arten der Serie Californicae. Ihr Vorkommen liegt in einem kleinen Gebiet im Tuolumne County nahe der historischen Goldgräberstadt Columbia. Foto (http://www.pacificcoastiris.org/spcni_photojournals/pj_hartwegii_columbiana_parsons.html).

Iris hartwegii ssp. pinetorum (Eastwood) Lenz 1958
Plumas Iris genannt. Blüten blass cremegelb mit goldgelber Aderung. Blätter 40 cm hoch, Stengel 28 cm. Ihr vorkommen liegt im Plumas County im Yellow Pine Forest. Charakteristisch ist, daß sich beide Blüten meist gleichzeitig und nicht nacheinander öffnen. Foto (http://www.pacificcoastiris.org/spcni_photojournals/pj_hartwegii_pinetorum.html).

Lee Wayne Lenz, geb. 1915, us-amerikanischer Botaniker
Samuel Bonsall Parish, 1838-1928, us-amerikanischer Amateur-Botaniker
Alice Eastwood, 1859-1953, us-amerikanische Botanikerin kanadischer Abstammung.   

Foto Iris hartwegii copyright Ken Walker, Concord, CA.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 16.Dez.13 um 00:33 Uhr
Iris innominata L.F.Hend. 1930
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Californicae

Louis Forniquet Henderson (http://www.oregonencyclopedia.org/entry/view/henderson_louis_f_1853_1942_/) (1853-1942), us-amerikanischer Botaniker.
Lat. innominatus = unbenannt (obwohl diese Iris-Art schon lange bekannt war, wurde sie erst 1930 beschrieben).

Del Norte County Iris, auch Golden Iris genannt.

Rhizom stark verzweigt, dichte clumps bildend, dünn, 3 - 4 mm im Durchmesser, mit alten Blattresten bedeckt, Wurzeln fibrös.
Stengel unverzweigt, fest, dünn, 20 - 25 cm.
Blätter: die grundständigen Blätter sind immergrün, Oberseite glänzend dunkelgrün, Unterseite heller graugrün, an der Basis pink oder tiefpurpurn, 35 cm x 2-4 mm, länger als die Blütenstengel, Ränder nicht verdickt: Stengelblätter 2-4, die unteren 2 Stengeldrittel umgebend, krautig, 4 - 9 cm.
Blütenstand 1-2blütig; Hüllblätter umschließen Fruchtknoten und Kronröhre, breit-lanceolat bis ovat, 3,3-6 cm x 5-7 mm, krautig, Ränder trockenhäutig.
Blüten: meist dunkelgoldgelb, creme, rosa, lavendelfarben oder purpurn, kräftige purpurne oder braune Aderung; Kronröhre 1,5 - 3 cm; Sepalen üblicherweise gelb mit kräftiger Aderung, breit-oblanceolat, 4,5-6 x 1,1-3 cm, an der Basis sich allmählich verschmälernd, Ränder oft gewellt; Petalen gleiche Farbe wie die Sepalen, hellere Aderung, schmal-oblanceolat, 4,5-7 x 0,9-1,6 cm, an der Basis allmählich schmaler werdend.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101706).

Das Vorkommen der Iris innominata liegt im Südwesten Oregons und im Del Norte County in Kalifornien.

Iris innominata ist wohl die attraktivste Art der Serie Californicae. Die bekannteste Form wächst am Rogue River, SW-Oregon, und hat goldgelbe Blütenblätter mit schöner Aderung und überzogen mit einem Netz in indischroter (Indian Red) oder dunkelbrauner (Burnt Sienna) Farbe. Darüber hinaus geht die Bandbreite der Farben von Cremeweiß, verschiedenen Gelbschattierungen über Apricot, Blauviolett bis zu einem kräftigen Orange.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 17.Dez.13 um 21:47 Uhr
Iris macrosiphon Torrey 1857
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Californicae

John Torrey (http://de.wikipedia.org/wiki/John_Torrey) (1796-1873), Botaniker und Chemiker, USA. Die Pflanzengattung Torreya (Nusseibe) z.B. wurde nach ihm benannt oder der Torreys Peak in den Rocky Mountains sowie die Torrey Botanical Society, gegründet 1860, alteste botanische Gesellschaft Amerikas. Unter anderem verfaßte er zusammen mit Asa Gray das zweibändige Werk "Flora of North America".

Griech. makros = groß, weit, lang
Griech. siphon = Röhre
nach der langen Kronröhre

Bowltubed iris, bowl-tube iris, ground iris

Rhizom gut verzweigt, mit faserigen Blattresten besetzt, dünn, 6 - 8 mm im Durchmesser, wenige faserige Wurzeln.
Stengel unverzweigt, von sehr kurz bis zu einer Länge von 25 cm.
Blätter: die bodenständigen Blätter länger als der Stengel, Spreite hellgrün, fein geadert, schmal lineal, 30 -40 x 0,4-0,6 cm; Stengelblätter 1 bis 2, die untere Stengelhälfte umgebend, blattartig, 7-10 cm.
Infloreszenz (1-)2-blütig; Hüllblätter fast gegenständig.
Blüten: Perianth indigoblau, violett, lavendelfarben, weiß, creme oder gelb; Kronröhre lineal, am Apex sich allmählich erweiternd (bowl-shaped enlargement at top), 6-8 cm lang; Sepalen gewöhnlich mit feinen dunklen Adern an der Basis, auf dem Nagel kräftiger werdend, oblanceolat oder obovat, 3,9-7 x 2 cm, an der Basis sich abrupt in den Nagel verschmälernd; Petalen oblanceolat, 3,5-6 x 0,5-1,6 cm, an der Basis allmählich an Breite verlierend.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101709).

Das vorkommen der Iris macrosiphon liegt in Nord- und Zentral-Kalifornien, verbreitet über viele Distrikte. Es ist eine sehr variable Species. Manchmal tragen die Sepalen einen weißen Fleck im Zentrum. Die Griffeläste sind lanzenförmig, gezähnt und gebogen.  Auch die Höhe der Blütenstengel variiert sehr stark von fast stengellos (bei vollsonnig stehenden Pflanzen) bis zu einer Höhe von 30 cm. Iris macrosiphon gehört zur Gruppe mit langer Kronröhre und geschlossenen Spathen. Die Kronröhre schwillt an der Spitze an (bowl) und geht in die Blütensegmente über. Der Fruchtknoten ist zwischen den Hüllblättern versteckt.

Fotos copyright Kenneth Walker.   
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 19.Dez.13 um 20:45 Uhr
Iris munzii  R. C. Foster  1938
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Californicae

Philip Alexander Munz (1892-1974), us-amerikanischer Botaniker. Hier (http://botany.org/PlantScienceBulletin/psb-1968-14-2.php) ist Wissenswertes und Nettes über Munz geschrieben.

Foster, Robert Crichton (1904-1986), us-amerikanischer Botaniker, dessen Hauptinteresse den Iridaceae und der Flora von Bolivien galt.

Rhizome gut verzweigt, grosse clumps bildend, dünn, 10 - 12 mm im Durchmesser, mit alten Blattresten bedeckt; faserige Wurzeln.
Stengel unverzweigt, starr, 60 - 70 cm lang.
Blätter: die grundständigen Blätter immergrün, Spreite graugrün, grün und ohne Färbung an der Basis, 60-70 x 1,5-2 cm, bereift, Ränder nicht verdickt; Stengelblätter 1 - 2, deren untere Hälfte den Stengel ummantelt, blattartig.
Blütenstand 3- (4-)blütig; Spathen getrennt und weit geöffnet (V-Form), innere viel kürzer als äußere.
Blüten: Perianth blaß taubenblau bis lavendelfarben oder violett, oft gekräuselt und violett oder dunkelblau geadert; Kronröhre trichterförmig, 7-10 mm; Sepalen (Hängeblätter) länglich eiförmig bis breit verkehrteiförmig, 6,2-9 x 1,8-3,7 cm, Basis langsam schmäler werdend, Spitze ausgerandet; Petalen (Domblätter) länglich bis spatelförmig, 5-9,5 x 1,2-2,1 cm, Basis schmal, Apex apiculat (bespitzt).
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101711).

Das Vorkommen der Munz's Iris liegt in einem relativ kleinen Gebiet Kaliforniens im Tulare County. Sie ist die größte der PCNI (Pacific Coast native iris) und gehört zur Gruppe mit kurzer Kronröhre und offenen Spathen. Der Fruchtknoten ist sichtbar. Die Griffeläste sind zurückgebogen, rundlich und außen gezähnt.

'Sierra Sapphire' (http://www.pacificcoastiris.org/spcni_photojournals/pj_munzii_sierra_sapphire.html) ist eine besonders schöne blaue Iris munzii, selektiert von Dr. Lee Lenz, ehemals Leiter des Rancho Santa Ana Botanic Garden in Claremont (der Klick lohnt sich, eine wunderschöne Iris). Hier (http://www.pacificcoastiris.org/RRmunzii.html) ein Artikel des kalifornischen Iris-Züchters Dr. Richard Richards über Iris munzii, 'Sierra Sapphire' und 'Alma Abell'.

Iris munzii ist eine der schönsten, wenn nicht überhaupt die schönste der Californicae. Leider zugleich die kältempfindlichste. In ihrer Heimat wächst sie zusammen mit Citrus-Pflanzen in sehr mildem Klima. Die Größe und die aufrechte Haltung der Blüten sowie deren klassische Proportionen sollen auffallend schön sein. Der Begriff "munzii-blau" hat sich bei vielen Irisfreunden eingebürgert als Bezeichnung eines besonderen, beeindruckenden Blautons einer Irisblüte. 

Fotos copyright Ken Walker, Concord, CA.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 22.Dez.13 um 00:03 Uhr
Iris purdyi  Eastw.  1897
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Californicae

Carlton Elmer Purdy (1861-1945), kurz Carl Purdy, us-amerikanischer Amateur-Botaniker, Pflanzenjäger und -züchter. Spezialisiert auf Wildpflanzen der westlichen USA, besonders auf Lilienartige und Schwertliliengewächse. Im Jahr 1879, sohin im Alter von 18 Jahren, gründete er eine Gärtnerei in Ukiah, Mendocino County, CA.

Alice Eastwood (http://de.wikipedia.org/wiki/Alice_Eastwood) (1859-1953), us-amerikanische Botanikerin.

Rhizom gut verzweigt, dichte clumps bildend, dunkel rot-braun, sehr dünn, 3-6 mm im Durchmesser, besetzt mit alten Blattresten; Wurzeln fibrös.
Stengel unverzweigt, solid, 15-25 cm.
Blätter: grundständige Blätter wenige, länger als der Stengel, glänzend dunkelgrün, an der Basis rot gefleckt, lineal, 28-48 x 0,5-0,8 cm, Ränder verdickt; Stengelblätter überlappend, stengelumfassend, frei nur an der Spitze, rosa gerandet.
Blütenstand 1- bis 2-blütig, Hüllblätter mit auffälligen roten Rändern, ungleich, äußere kürzer als innere, krautig.
Blüten: Perianth weiß bis blaß cremegelb mit einer blaß lavendelfarbenen Patina, mit auffälligen braun-purpurnen Linien; Kronröhre lineal, 3-5 cm; Sepalen gut ausgebreitet, am Nagel und Griffelast dunkler purpurn geadert und gepunktet, oblanceolat, 5,5-8,4 x 1,6-2,7 cm; Petalen ausgebreitet, lanceolat, 5-7 x 1-2 cm, Ränder gebuchtet.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101715).

Das Vorkommen der Iris purdyi liegt im Norden Kaliforniens, im Gebiet des Redwood-Nationalparks (redwood = Küstensequoia, Sequoia sempervirens). Purdy's Iris wird auch "Redwood Iris" genannt. Sie ist eine der seltensten Californicae-Arten und vom Aussterben bedroht.

Iris purdyi zählt zur Gruppe der Californicae mit langer Kronröhre und geschlossenen Spathen. Die Hängeblätter sind sehr groß, die Domblätter liegen eher flach, was die Blüte seestern-ähnlich aussehen läßt. Die Griffeläste sind gebogen und gezähnt und an der Spitze hochgeschlagen. Die Narbe ist gestutzt (trunkat), was bei den anderen Californicae nicht der Fall ist. Charakteristisch für Iris purdyi ist, daß der etwas abgeflachte Blütenstengel von kurzen, aufgeblasenen, den Hochblättern ähnlichen Stengelblättern dicht besetzt ist. Sie unterscheidet sich von Iris douglasiana durch ihre größeren Blüten, das Grün ihrer Blätter ist etwas heller, sie hat weniger Blüten.

Fotos copyright Kenneth Walker.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 26.Dez.13 um 23:12 Uhr
Iris tenax  Douglas ex Lindley  1829
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Californicae

David Douglas (1798-1834), britischer Gärtner, Botaniker und Pflanzenjäger.
John Lindley (1799-1865), britischer Botaniker. Erstellte als erster Botaniker eine Klassifizierung der Orchideen. Schrieb "The Genera and Species of Orchidaceous Plants" 1830.

tenax (tenere) = festhaltend, zähe, beharrlich. Die Blätter dieser Iris wurden von den Indianern zur Anfertigung von Stricken und Netzen verwendet.

Trivialnamen: tough-leaf iris, Oregon flag, Oregon iris.   

Rhizome verzweigt, dichte clumps, 3-8 mm im Durchmesser; Wurzeln fibrös.
Stengel unverzweigt, 15-27 cm.
Blätter: die grundständigen länger als der Stengel, hellgrün, an der Basis pink oder strohfarben, 45 cm lang, 5 mm breit; Stängelblätter 1 - 3, bis 15 cm lang.
Blütenstand 1 - 2blütig; Hüllblätter bis 3 cm versetzt, ungleich, äußere länger als innere, krautig.
Blüten: Perianth Farbe variabel, purpur, rosa, lavendel, creme, gelb, selten weiß; Kronröhre trichterförmig, 0,6 - 2 cm; Sepalen geadert in der Farbe der Griffeläste, obovat, 5,8-6 x 1,6-2 cm, langsam sich verengend in den weißen Nagel übergehend, Nagel mit feinem gelben Grat; Petalen Farbe wie Sepalen, nicht aufällig geadert, 5 x 1 cm.
Weitere Details [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101717]hier[/url].

Das Vorkommen der Iris tenax liegt in West-Oregon und im Süden von Washington State westlich der Cascade Mountains. Sie ist die nördlichste der PCI und gehört zur Gruppe der Californicae mit kurzer Kronröhre und offenen Spathen. Der Fruchtknoten ist sichtbar. Die großen Domblätter stehen aufrecht, die Hängeblätter sind zurückgebogen. Die Griffeläste sind gerundet, gezähnt und zurückgebogen. Die Narbe ist dreieckig.

Iris tenax ssp. klamathensis  Lenz  1958
Auch Orleans iris genannt, kommt in einem kleinen Gebiet am Klamath River in der Nähe von Orleans, Humboldt County, California, vor. Die Hüllblätter sind wie bei Iris tenax versetzt und auseinanderstrebend. Die sehr schmalen, glänzend dunkelgrünen Blätter erinnern eher an Iris innominata denn an I. tenax. Die Blütenfarbe ist blass creme-aprikot, hell beige, Sepalen mit einem goldgelben Schlund, rotbraun geadert. Die Petalen sind kleiner und schmäler als bei I. tenax.

Fotos copyright Kenneth Walker, Concord, CA.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 30.Dez.13 um 22:00 Uhr
Iris tenuissima Dykes  1912
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Californicae

Lat. tenuissima = sehr zierlich (die zierlichste, feinste, schmalste)

Rhizom kriechend, dichte clumps, 5-7 mm im Durchmesser; Wurzeln wenige, fibrös.
Stengel 20 - 30 cm lang
Blätter: die grundständigen graugrün, leicht bereift, an der Basis manchmal rosa oder rot gefärbt, 30-35 cm lang, 5 mm breit; Stengelblätter 1-3, nur an der Basis den Stengel umfassend.
Infloreszenz (1-) 2-blütig; Hüllblätter oft rosa oder rot gefärbt, breit und geschlossen; Kronröhre 4,5 cm lang, im oberen Bereich abrupt stark verbreitert.
Blüten: Perianth cremeweiß, weiß oder gelb, kräftig purpurfarben, braunrot oder gelb geadert mit gelbem Signal im Zentrum der Sepalen, diese 6 cm lang und 1,5 cm breit, lanceolat; Petalen 5,3 cm lang und 0,8 cm breit.
Weitere Details hier (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242101719).

Das Vorkommen der Iris tenuissima liegt im Norden Californiens am nördlichen Ende des Great Central Valley bis zu den Siskiyou und Cascade Mountains. Der Volksmund nennt sie Shasta iris oder long-tube iris, auch slender tube iris. Der Trivialname long-tube iris ist zwar zutreffend, jedoch etwas unglücklich gewählt, da auch andere Arten der Serie Californicae eine lange Kronröhre besitzen; Iris macrosiphon z.B. mit rund 8 cm die längste (Iris tenuissima 4,5 cm).

Charakteristisch ist die lange, im oberen Teil stark verbreiterte Kronröhre (ähnlich einer auf den Kopf gestellten Flasche). Die Blütenblätter sehr schmal, filigran, Ränder gewellt oder gekräusel; die Sepalen nach außen gerichtet, sodaß die Blüten insgesam flach erscheinen. Die Griffeläste sind schmal, lang und zurückgebogen.

Iris tenuissima ist eng verwandt mit Iris chrysophylla. Zur Unterscheidung:
Iris tenuissima: Kronröhre im oberen Teil abrupt verbreitert, Narbe oft fein gezähnt, Blütenstengel im allgemeinen länger als 10 cm. Vorkommen Kalifornien, südlich der Siskiyous.
Iris chrysophylla: Kronröhre nicht verbreitert, Narbe ganzrandig, Blütenstengel oft kürzer als 10 cm. Vorkommen: Oregon, nördlich der Siskiyous.

Iris tenuissima ssp. purdyiformis (R.C. Foster) Lenz
Vorkommen: Feather River Canyon, Plumas County, Nord Sierra Nevada. Stengelblätter wie Iris purdyi, aber nicht überlappend. Blütenfarbe ein helles Cremegelb. Kronröhre im oberen Teil verbreitert.
Siehe Fotos aufgenommen von Eric Imbert (http://www.pacificcoastiris.org/spcni_photojournals/pj_tenuissima_purdyuformis_imbert.html) auf der Homepage der Society for Pacific Coast Native Iris (auch den Link zu Chris Austin's "Maven's Photoblog" in der letzten Zeile vor den Fotos anklicken -> schöne Aufnahmen vom Feather River Canyon).
   
Foto copyright Ken Walker.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 06.Jan.14 um 08:23 Uhr
Iris thompsonii  R. C. Foster  1937
Subgenus Limniris, Sektion Limniris, Serie Californicae

John W. Thompson, gest. 1978, US-amerikanischer Botaniker, Pflanzensammler und Fotograf.

Der Species-Status der Iris thompsonii wird diskutiert. Lange Zeit wurde sie für eine Naturhybride zwischen Iris douglasiana und Iris innominata gehalten, R. C. Foster stufte sie als eigene Species ein, L. Lenz 1990 stellte sie als eine purpurfarbene Form unter Iris innominata. Nach Wilson et al. hat sie den Status einer eigenen Species inne.

Ihr Vorkommen liegt im Coos County, Oregon, und im Del Norte County, California.

Details und Fotos hier (http://www.pacificcoastiris.org/wildiris_iristhompsonii.html) auf der Homepage der Society for Pacific Coast Native Iris.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 08.Aug.14 um 12:42 Uhr
Wie tief setzt man die Rhizome der TB (Tall Bearded, Hohe Bartiris, Iris barbata-elatior)?
World of Irises, Amerian Iris Society (http://theamericanirissociety.blogspot.co.at/2014/07/how-deep-should-i-plant-my-irises.html), Beitrag von Frau Renee Fraser.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Jürgen a.d.E. am 29.Jul.15 um 17:29 Uhr
Ich habe Iris reichenbachiana. Ist das nur eine andere Bezeichnung für Iris reichenbachii oder gibt es beide?
Muß ich irgendwann das Laub zurück schneiden?
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Eveline† am 29.Jul.15 um 18:23 Uhr
Zitat von: Jürgen a.d.E. am 29.Jul.15 um 17:29 Uhr
Ich habe Iris reichenbachiana. Ist das nur eine andere Bezeichnung für Iris reichenbachii oder gibt es beide?
Muß ich irgendwann das Laub zurück schneiden?

Iris reichenbachiana ist ein Synonym für Iris reichenbachii.
http://wiki.irises.org/bin/view/Spec/SpecReichenbachii

Die Blätter nicht zurückschneiden. Vergilbte Blätter - es sind meist die äußeren - werden mit einem sanften Ruck in seitliche Richtung ab-/ausgerissen, nicht geschnitten. Das funktioniert ganz gut, man kriegt die Richtung schnell ins Gespür. Anfangs kannst Du das Rhizom mit einer Hand festhalten, vorsichtig probieren und Du merkst sofort, ob das Blatt "reif" ist und wie ruckartig Du ziehen mußt. Also: Mit Gefühl, sonst reißt Du das Rhizom aus, insbesondere, wenn es noch nicht gut eingewachsen ist.  ;-)
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Jürgen a.d.E. am 30.Jul.15 um 18:22 Uhr
Danke, ich werd versuchen meine Kraft zu bändigen.
Titel: Re: Die Planzengattung Iris ...
Beitrag von: Matthias am 30.Jan.16 um 08:41 Uhr
Danke, Eveline. Sind das jetzt Onkologie-Iris oder nicht? Ich finde kaum Unterschiede. Quelle für diese Pflanzen = wo?
lg
Matthias