Orchis mascula Gruppe

[Obstwiese]

Versuch macht kluch.
Mykorrhiza für Himantoglossum hircinum , Anacamptis pyramidalis und Ophrys apifera ist im Boden.
Und unter Haseln für Epipactis helleborine

[Berthold]

Versuch macht kluch.
Mykorrhiza für Himantoglossum hircinum , Anacamptis pyramidalis und Ophrys apifera.
Und unter Haseln für Epipactis helleborine

Für Epipactis helleborine ist die Keimhilfe sehr weit verbreitet, dann folgt Ophrys apifera, für Himantoglossum und Ana. pyramidalis ist sie sehr selten in Deutschland.

[Lilgish]

Ich bin verwirrt und frag mal die Fachleute - Orchis mascula wird an einigen Stellen im Netz als ,,fast duftlos" beschrieben.
Ich hab jetzt 2 blühende Exemplare, die intensiv.........moschusartig...... riechen   

Im ersten Moment dachte ich, dass da der Artname herkommt 

In der Literatur wird der Geruch mit "Katzenurin" beschrieben. Habe aber selbst noch nicht dran gerochen. Bei uns fangen sie gerade erst an mit dem blühen wie ich gestern an einem Standort in der Nähe gesehen habe. Etwa ein bis zwei Wochen später als sonst.
Die Pflanzen sehen wie typische masculas aus.

[Obstwiese]

Ah! Ja, es erinnert an den Geruch von ,,Katermarkierungen" 

[Berthold]

Ah! Ja, es erinnert an den Geruch von ,,Katermarkierungen" 

Das ist eigentlich Buttersäure als wichtigster Geruchsbestandteil. Die kann auch von Menschen durch mangelnde Hygiene produziert werden.

[Obstwiese]

Deswegen dachte ich, da käme der Artname her 

[Berthold]

Deswegen dachte ich, da käme der Artname her 

Warum dann nicht femina?

[Obstwiese]

Wahrscheinlich wegen Klischee-Schublade im Kopf 

[Berthold]

Wahrscheinlich wegen Klischee-Schublade im Kopf 

Gut, dass wir drüber gesprochen haben.

[Berthold]

Ich habe kürzlich 2 Pflanzen von einem Bekannten bekommen, die sich auf seinem Grundstück ausgesät habe. Der Boden muss also geeignete Mykorrhiza-Pilze enthalten.

Die Pflanzen habe ich in einen Topf gesetzt mit Substrat, dass ich vorher bei 150° eine Stunde im Backofen erhitzt habe. Es handelt sich um hier im Garten gemischten humusarmen kalkhaltigen Lehmboden, wie ich ihn von vielen Standorten dieser Art kenne.

Die Mykorrhiza-Pilze im Restsubstrat der Pflanzen sollen jetzt in das übrige Topf-Substrat hinein wachsen.
Den Samen der Pflanzen werde ich dann auf den Topf aussäen und hoffe, dass ganz viele kleine Sämling entwickeln.

Bisher ist es uns nicht gelungen, einen geeigneten Mykorrhiza-Pilz für Orchis mascula zu isolieren und zu kultivieren.
Auf unserem klassischen Haferflocken-Agar-Boden würde er wahrscheinlich auch nicht leben können. Da müsste man sich etwas anderes ausdenken.

Der Gartenhase beißt gern im Vorübergehen schöne Blüten ab.

[Jörg]

Toll und ich dachte damit dir der Pilz nicht abhaut

[Eveline†]

Orchis mascula speciosa.

[Alwin]

Orchis mascula speciosa.

Du sollst doch keine kleinen Edlen im Unterholz kultivieren

Das schickt sich nicht

[Uhu]

Orchis mascula blüht zuverlässig seit Jahren, Samen darf sie keine ansetzen.

Berthold, was ist aus deinem Experiment geworden?

[Berthold]

Berthold, was ist aus deinem Experiment geworden?

Jürgen, es hat geklappt.
Die adulten Pflanzen sind in alter Größe wieder erschienen.
Neben einer großen Pflanze sind 3 kleine Sämlinge aufgetaucht.
Es wird sich nicht um vegetative Vermehrung handeln, da diese bei Orchis mascula kaum auftritt. Es gibt in der Natur praktisch nur Einzelpflanzen, im Gegensatz zu Orchis ustulata, die oft in größeren Büscheln wächst.

Vor langer Zeit hatte ich ein ähnliches Experiment im Garten durchgeführt. Dort hatten die kleinen Sämlinge um die Mutter unterschiedlich stark gefleckte Blätter, was die generative Vermehrung beweist.
Siehe: https://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=297.0

Die Sämlinge in der unmittelbaren Nähe der Mutterpflanzen werden in der Natur von der Mutter offensichtlich mittelfristig abgetötet. Deshalb werde ich die Kleinen mit etwas Substrat, das offensichtlich den richtigen Keimpilz enthält, in getrennte Töpfe setzen.