Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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dancer_m

Soll ich denn mal fourneri mit sanguiloba ferkeln?

Würde sich am Wochenende wohl so ergeben!

@ Stefan:
Wie funktionieren Deine Steinchen auf den Lavabrocken? Tauchen oder reicht kräftiges Sprühen auch?
Grüßle Martin

small talk

Martin,
die Steinchen werden nur abends mit Regenwasser gesprüht, möglichst jeden Abend aber auch das gelingt nicht immer. Bisher reicht das, seit einem Jahr habe ich mit der Steinchen-Topfkultur aufgehöhrt einzige Ausnahme Laelia kautskyi - die mag das nicht und ist nun wieder im Topf.

Beste Grüße
Stefan

dancer_m

Danke für die schnelle Antwort!
Dann werd ich am Mittwoch Brocken und Steinchen kaufen!   :rot
Grüßle Martin

small talk

Martin,
keine Kalksteine! Lava hat sich bei mir bewährt.
Beste Grüße
Stefan

Berthold

Zitat von: small talk am 06.Sep.10 um 18:44 Uhr
keine Kalksteine! Lava hat sich bei mir bewährt.
Beste Grüße
Stefan
Einige Arten wachsen in extrem saurem Humus-Substrat in Ritzen von Steinen mit einem pH-Wert von 3 (Sulfidische Eisenerze).
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ute Rabe

Stefan, ich finde die Art und Weise wie du die Steinchen kultivierst wunderschön! :thumb
Gruß, Ute

"I've learned that people will forget what you said, people will forget what you did, but people will never forget how you made them feel." - Maya Angelou

http://www.flickr.com/photos/wendy0307

dancer_m

Keine Sorge, auch ich nehm Lava!

Mal wieder was fürs Auge (dürften die letzten dises Jahres bei mir sein)

fourneri und sanguiloba
Grüßle Martin

small talk

#292
Es freut mich, daß die Kulturform, die ich gewählt habe, einigen gefällt!
Deshalb möchte ich hier mal kurz meine bisherigen Erfahrungen zusammenfassen.
Mit Steinlaelien habe ich erst vor etwa fünf oder sechs Jahren angefangen. Die Pflanzen stehen hell und warm (auch im Winter nicht unter 14 Grad C) und werden abends mit Regenwasser gesprüht. Die Kultur war anfangs wie üblich im Tontopf mit Lavakies und bald gehörten die Steinlaelien auch zu den Pflanzen die ich mir als Importe mitbringen ließ. Diese Pflanzen kommen ohne Wurzeln und müssen neu etabliert werden. Auch die kamen zuerst in den Topf und das ging auf Anhieb gut. Mit den zweiten Importpflanzen wurde ich mutiger und setzte mal eine Laelia kettiana einfach mal direkt auf einen Lavabrocken. Die Pflanze entwickelte sich genauso gut wie die Anderen. Das Wurzelwachstum ließ sich gut beobachten. Ebenso kam sie mindestens genauso gut und häufig zur Blüte. Bald folgten weitere Pflanzen, die direkt auf einen Lavabrockem gesetzt wurden und auch die entwickelten sich prächtig. Im September letzten Jahres wurden schließlich alle getopften Steinlaelien auf Lavabrocken umgesiedelt. Dabei fiel mir auf, daß das bestehende Wurzelwerk  abstirbt und sich komplett neue Wurzel bilden müssen. Auch völlig unversehrte Wurzeln haben die Umstellung nicht mitgemacht. Im Grunde verlor ich dadurch ein Kulturjahr an Zuwachs.
Beim Aufbinden auf Stein ist es sehr wichtig, daß der Abstand zwischen Pflanzenbasis und Stein sehr kurz (weinige Millimeter) ist, damit die Wurzelspitzen schnell Kontakt bekommen. Hängen sie zu lange in der Luft, dann wachsen die sonst wo hin und die Pflanze hat wenig Halt. Das ist besonders schwierig beim umsieden vom Topf auf den Stein. Die (Topf-)Wurzeln der Pflanze stören dabei sehr, trotzdem würde ich sie nicht abschneiden allenfalls zur Seite biegen.

Beste Grüße
Stefan

Ute Rabe

Klasse! Danke für den schön bebilderten Bericht! :thumb
Wo hast du sie stehen? Fenster oder GWH ?
Gruß, Ute

"I've learned that people will forget what you said, people will forget what you did, but people will never forget how you made them feel." - Maya Angelou

http://www.flickr.com/photos/wendy0307

small talk

Fenster, Ute!
Ausrichtung Süden und Westen
Gewächshaus ist für Steinlaelien wahrscheinlich zu feucht – zumindest meins...
Beste Grüße
Stefan

Berthold

Eine extrem andere Kulturmethode am Beispiel von L. briegeri, 10 Monate nach dem Einsetzen der wurzellosen Pflanze, bei 3 monatigem Wachstumsstillstand durch Kälte:


in Seramis/Neudohum 90/10 mit einer Moos/Grasschicht oben drauf, die inzwischen das gesamte Substrat durchwurzelt hat. Der Topf steht draussen im Regen und in voller Sonne, wenn es über 15° am Tage warm wird. Die Pflege besteht in der Beobachtung der Pflanze, sonst nichts.

Stefan , ich gebe neidlos zu, Deine Pflanzen sind attraktiver, aber ich denke, meine machen weniger Arbeit.

Es ist erstaunlich, dass die Pflanzen mit solch unterschiedlichen Bedingungen zurecht kommen. Eigentlich sollten sie getopft besser Nährstoffe aufnehmen und schneller wachsen können als auf den Felsen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

small talk

Berthold,
was den Arbeitsaufwand angeht, gebe ich Dir uneingeschränkt recht.
Wie hat die L. briegerie das in der ersten Sommerhälfte mit der Hitze und Trockenheit geschafft? Oder gab es da einen Wachstumstop? Bis Mitte Juli herrschten in unserem Garten hier nur Wüstenbedingungen.

Bezüglich der Nährstoffversorgung habe ich nur die Erklährung dass bis auf Stickstoff alles von der Verwitterung des Steins kommen muss und das 'frische' Lavagestein könnte da einiges frei setzen.
Beste Grüße
Stefan

Berthold

Zitat von: small talk am 07.Sep.10 um 15:02 Uhr
Wie hat die L. briegerie das in der ersten Sommerhälfte mit der Hitze und Trockenheit geschafft? Oder gab es da einen Wachstumstop? Bis Mitte Juli herrschten in unserem Garten hier nur Wüstenbedingungen.

Beste Grüße
Stefan

Stefan, ich bin im Frühling ein einziges Mal mit der Giesskanne vorbei gegangen, sonst waren die Regenabstände hier nicht zu gross. Das Moss hält die Feuchtigkeit im Topfsubstrat sehr lange auf gutem Niveau.

Einen Wachstumsstop konnte ich nicht beobachten, denn die Pflanze hat nach der Kälte im Winter sowieso sehr spät gezündet und musste mit den Wurzeln anfangen, für die sie Reserven aus den alten Bulben nimmt.

Aber das Sonnenlicht stresst die Pflanzen schon erheblich, deshalb lasse ich jetzt die meisten Pflanzen auch den Sommer über im Gewächshaus unter Glas. Da ist es auch im Mittel wärmer als draussen. Ausserdem giese ich im Haus einmal pro Woche die Untersetzer der Töpfe voll Wasser.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchitim

Wie kommen die Steinis eigentlich mit Kurztag und hohen Temperaturen zurecht. Ich will meine im Winter unters Glasdach hängen, etwa bei 24-26°, aber ohne Zusatzbeleuchtung. Hat da jemand Erfahrung, oder ist es besser die Methode Berti zu wählen und bei kühleren Temp zu überwintern.
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Berthold

Zitat von: orchitim am 07.Sep.10 um 16:22 Uhr
Wie kommen die Steinis eigentlich mit Kurztag und hohen Temperaturen zurecht. Ich will meine im Winter unters Glasdach hängen, etwa bei 24-26°, aber ohne Zusatzbeleuchtung.

habe das noch nicht getestet, aber wenn Du sie extrem trocken hälst, sollte das klappen, sind ja quasi wie Kakteen.
Wenn sie feucht und warm im "Dunkeln" stehen, vergeilen sie.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)