Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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small talk

#165
Hi Bertold und Frank, (ließt fast sich wie ne Modemarke)
sehr aufschlussreich ist Eure Diskussion hier!
Seit einigen Jahren kultiviere ich Steilaelien in Lavakies als Substrat (ähnlich wie Frank) und Tontöpfen die zusätzlich eingeschlitzt sind (das mache ich bei allen Töpfen für Orchideen). Die Pflanzen werden abends gesprüht und stehen am Süd/West-Fenster mit gelegentlicher Schattierung nicht unter 15 Grad. Im Sommer wird es da heiß!
Relativ früh hatte ich dann auch mal eine L. kettiana einfach so auf einen Lava-Stein gesetzt und das ging überraschend gut.
Die L. milleri fühlte sich im Lavakies nicht so wohl – weshalb auch immer. Die ersten Jahre wuchs sie kräftig und blühte kräftig und auch sehr lange, doch seit etwa 18 Monaten ging sie rückwärz. Beim Austopfen zeigten sich erhebliche Wurzelschäden und die Pflanze viel auch auseinander.
Im Herbst wurden dann sämtliche Steinlaelien direkt und ohne Unterlage auf Stein gesetzt. Die beiden Teilstücke der L. milleri treiben nun auch wieder gut aus.
Bisher geht es allen Pflanzen gut, die meisten sind schon festgewachsen. Das Wurzelwachsum ist sehr ordentlich. Die drei L. mixta blühen gerade und weitere Blüten treiben gerade L. kettiana und die zwei L. flava.

Beste Grüße
Stefan

Berthold

Stefan, Deine Kulturtechnick ist sicherlich ebenso wie die von Frank sehr günstig für die meisten Steinlaelien-Arten. Man sieht es ja an der Gesundheit Eurer Pflanzen.

Meine Tests zielen in die Richtung, die Wurzeln intensiver in Kontakt mit Substrat zu bringen zum Zwecke der besseren Nährstoff- und Wasseraufnahme.
Man braucht sich dann nicht so viel um die Pflanzen zu kümmern. Meine Pflanzen wurden im Sommer als sie draussen standen, ähnlich wie Kakteen und sukkulente Euphorbien überhaupt nicht gegossen oder gedüngt.
Die Gefahr des schnellen Abfaulens der Wurzeln, wenn das Substrat dicht ist, scheint in der Seramis/Neudohum Mischung nicht zu bestehen, auch wenn man die Pflanzen bei einem pH-Wert von 6 und nicht tiefer kultiviert.

Mein grosses Problem ist die niedrige Temperatur (5° bis 10°) im langen Winterlager. Die Pflanzen wachsen nicht (verlieren Zeit) und bei einigen Arten entstehen Kälteschäden an den Blattstrukturen. Das muss ich mir ein wärmeres Winterlager überlegen, das so bei 10 bis 15° liegt und ausserdem auch noch einigermassen hell ist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alexa

Kannste im GWH nicht einfach die Heizung hochdrehen?

Berthold

Zitat von: Alexa am 11.Jan.10 um 20:29 Uhr
Kannste im GWH nicht einfach die Heizung hochdrehen?

Das geht natürlich, denn den Strom zahlt meine Frau. Aber dann wird es für andere Pflanzen zu warm und wieder andere könnten zwar die Wärme vertragen, müssten dann aber viel mehr Licht bekommen wie z. B. mediterrane Orchideen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Und wie wäre es, wenn Du Dir ins Treibhaus eine Anzuchtkiste rein bauen würdest, die Du auf sage ich mal 15°C heizen würdest?
Der Energieaufwand wäre dann bedeutend geringer.

Berthold

Ja, Michael, das wäre realisierbar. Die darf dann aber auch nicht zu klein sein, wie ich mich kenne.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Dü könntest doch in Dein Treibhaus einen Zwischenboden einziehen (lassen), dann hättest Du im Untergeschoß keinen Platzverlust. :-D

the-gardener

Hi Stefan,

wie oft wässerst Du deine Laelien?

Woher bekomme ich so große Lavasteine?
Gruß
Bernd

small talk

Hi Bernd,
die Pflanzen werden gesprüht, abends nach Sonnenuntergang. Bis zum nächsten Morgen ist der Wurzelbereich noch feucht.
Die Lavabrocken hab ich mir von verschiedenen Eifeltouren mitgebracht. In Gartenmärkten hatte ich so was aber auch schon gesehen. Außerdem bin ich mir sicher dass auch andere Steine in Ordnung sind. Die Porösität (große und kleine Poren für Luft und Wasser) der Lavasteine sorgt für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Wasser- und Luftspeicherung. So was ist immer interessant.
Vom pH-Wert schätze ich die Reaktion der Lavasteine als neutral ein – gemessen habe ich das aber nicht.

Beste Grüße
Stefan

Carsten

Gitti, meine steht auch kurz vor dem öffnen.

Macht es Sinn, mit der kleinblütigen zu züchten, oder sollte man die große selbsten, oder mit Pollen einer anderen großen/farbintensiven/gut geformten flava bestücken?

Grüße, Carsten

Gitti †

Hallo Carsten,

wenn Du die Möglichkeit hast, einen Pollen einer sehr gutenPflanze zu bekommen, dann nimm den. Kleinblütige haben sicher auch ihren Reiz, aber die großblumigen zeigen doch mehr her.

viele Grüße
Gitti

Carsten

Genau das meine ich doch, Gitti!

Meine großblütige flava braucht bei diesem Wetter aber noch 1-2 Wochen...

the-gardener

Könnte man Sophronitis Arten auch auf Lava kultivieren oder wäre es nicht so empfehlenswert?
Sind ja verwandt mit Laelia.
Gruß
Bernd

Peter A.

Maaahlzeit,

ich bekomme demnächst genannte Laelia und hätte dazu ein paar Fragen. Zu bieten hätte ich im Winter ein T/K Westfenster mit Zusatzlicht. Im Sommer Freilandaufenthalt. Mit Cattleya komme ich normalerweise gut zurecht.
Habe 3 verschiedene Temperaturangaben gefunden: Lucke T/K, O%M T, Jay T/W. Ist es eine Steinlaelia? Wächst sie besser aufgebunden oder getopft? Welches Substrat hat sich bewährt? Wie sind die Ansprüche bzl. direkter Sonne? Danke!
mfG Peter

Orchideen, sie umarmen Deine Seele, alles wird gut.

Berthold

Ein grosses Lob für Frank wegen seines Beitrags über die Kultur von Steinlaelien im neuen DOG-Heft :thumb :thumb :thumb

Und alles ohne Neudohum, erstaunlich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)