hallo Orchideenfreunde
ich habe ein Grundstück mit Obstbaumbestand, Schlehen-Ligustergebüsch und Wiese auf einem ehemaligen Weinberg. Vor 4 Jahren habe ich beim Mähen einen Bestand von 8 Bienen-Ragwurzen entdeckt. Seit dieser Zeit mähe ich die Wiese erst Ende August.
Die Ragwurze sind aber seit diesem Jahr nicht mehr aufgetaucht. Kann es sein, dass sie Probleme mit den klimatischen Verhältnissen hatten und erfroren sind? Fall sie sich ausgesamt haben, wie lange wird es dauern bis sich wieder blühfähige Pflanzen entwickeln?
Ich besuche regelmäßig ein benachbartes NSG und auch dort habe ich festgestellt, dass die Bienen-Ragwurze, die dort vor Jahren fast rasig wuchsen fast verschwunden sind.
GRuß Peter
Peter, es gibt Jahre, da treiben einfach viele Knollen nicht aus. Deshalb schwankt der Bestand an vielen Standorten über die Jahre sehr stark.
Es kann aber auch sein, dass die Pflanzen verfaulen. Es gibt wohl Stellen, wo Keimpilze existieren aber keine Pilze, die die adulten Pflanzen gut schützen können. Deshalb kommt es häufig zu sponaten Aussaaten und wieder schnellem Verschwinden der Pflanzen. Passiert bei mir im Garten auch.
Von der Aussaat bis zur Blüte kannst Du mit 3 bis 4 Jahren rechnen, je nach Witterungsbedingungen in den wichtigen Wachstumsjahreszeiten.
na dann werd ich mal abwarten und Teetrinken!
Danke Berthold für die Antwort!
GRuß Peter
Da musst Du keine Sorge haben. Bei Eisenach gibt es ein Vorkommen, da blühen in guten Jahren mehrere Tausend und zwei Jahre später vieleicht nur fünf. So geht das dort, nach meiner Beobachtung, schon dreißig Jahre.
Ruhig abwarten.
Bei mir und einigen Frenden ist die Frage nach der Entstehung und der Stabilität der Varietäten von Ophrys apifera aufgetaucht.
Feldbeobachtungen gibt es genügend aber auch jede Menge merkwürdiger Meldungen wie:
* markierte Pflanzen wechseln von Jahr zu Jahr zwischen normaler apifera und einer Varietät
* Pflanzen, die gleichzeitig Blüten einer Varietät und normaler apifera haben
* Theorien, dass Frost oder Verbiss durch Käfer die Varietäten erzeugt
Ich glaube zwar von alledem nichts, würde mich aber dafür interessieren, ob schon mal jemand apifera-Aussaaten am Besten von Varietäten dahingehend beobachtet hat.
Angehängt mal vier eher seltene Varietäten.
schöne Bilder Sokol :blume
ich nehme an es handelt sich dabei um Wildpflanzen. Hat jemand apifera-Varietäten in Kultur? Wie sieht es bei denen mit der Konstanz der Variationen aus? Normalerweise würde ich Varietäten der Lippenform als genetisch fixiert ansehen. Bei der Zeichnung könnte ich mir auch Wechsel vorstellen. Welche Erfahrung habt ihr mit euren Bienen gemacht. Sieht das Lippenmuster jedes Jahr genau gleich aus und wird es bei vegetativer Vermehrung auch so an alle Tochterknollen weitergegeben?
Falls zB trolli/brevilabiata in Kultur sein sollte würde ich gern mal eine Aussaat machen.
danke Jürgen, es sind alles Aufnahmen von Wildpflanzen.
Ich bin gespannt, ob sich schon mal jemand mit dieser Fragestellung beschäftigt hat.
Ich denke, apifera ist genetisch einfach sehr instabil, wahrscheinlich verursacht durch die haeufige Selbstbestauebung, die zur Inzucht fuehrt.
Das denke ich auch. Die Frage ist nur, was für Nachkommen produzieren diese instabilen Varietäten, wieder die gleiche Varietät oder auch normale apifera.
Zitat von: sokol am 23.Feb.12 um 06:04 Uhr
Das denke ich auch. Die Frage ist nur, was für Nachkommen produzieren diese instabilen Varietäten, wieder die gleiche Varietät oder auch normale apifera.
sicherlich teils teils wie es bei Gendefekten ueblich ist. Manchmal werden sie korrigiert, manchmal nicht, auch abhaengig davon, ob sie fremdbestaeubt werden oder sich wieder selbsten.
Zitat von: Uhu am 22.Feb.12 um 13:25 Uhr
schöne Bilder Sokol :blume
Hat jemand apifera-Varietäten in Kultur? Wie sieht es bei denen mit der Konstanz der Variationen aus?
I did have an Ophrys apifera trolli that I got from http://lanesidehardyorchids.com/ , unfortunately I lost it a couple of years ago.
Ophrys apifera lives not so long.
stefan, zur ergänzung.
Hallo Manne,
kannst Du sagen, ob die veränderten apifera mehrere Jahre so aussahen?
Zitat von: Timm Willem am 27.Feb.12 um 07:00 Uhr
Hallo Manne,
kannst Du sagen, ob die veränderten apifera mehrere Jahre so aussahen?
diese formen blühen immer so. bei guter pflege leben sie auch länger als bei bienen üblich.
eigentlich sind in meinem weinberg immer welche da und blühen. mal nur ein paar wenige und mal ettliche. das ist dann halt wieder typisch biene.
Zitat von: Manne am 27.Feb.12 um 09:41 Uhr
Zitat von: Timm Willem am 27.Feb.12 um 07:00 Uhr
Hallo Manne,
kannst Du sagen, ob die veränderten apifera mehrere Jahre so aussahen?
diese formen blühen immer so. bei guter pflege leben sie auch länger als bei bienen üblich.
eigentlich sind in meinem weinberg immer welche da und blühen. mal nur ein paar wenige und mal ettliche. das ist dann halt wieder typisch biene.
Das war mir schon klar, ich hatte zu Beginn meiner Beschäftigung mit Erdorchideen mal eine blühfähige Biene gekauft, sie wurde sehr hart kultiviert und blühte nicht in jedem Jahr, ist aber über zehn Jahre alt geworden. Deshalb bin ich bei einer vermuteten generellen Kurzlebigkeit bei einer Art immer sehr skeptisch.
Zitat von: Timm Willem am 27.Feb.12 um 12:49 Uhr
Das war mir schon klar, ich hatte zu Beginn meiner Beschäftigung mit Erdorchideen mal eine blühfähige Biene gekauft, sie wurde sehr hart kultiviert und blühte nicht in jedem Jahr, ist aber über zehn Jahre alt geworden. Deshalb bin ich bei einer vermuteten generellen Kurzlebigkeit bei einer Art immer sehr skeptisch.
Ich bestehe auf der Kurzlebigkeit. Da sie sich sehr leicht aussaet, muss sie kurzlebig sein, denn sonst staende alles voller Ophrys apifera in Deutschland.
Bei mir sind 2 mal apifera aufgetaucht, im 1. Jahr eine Rosette, im 2. Jahr eine Bluete und dann war sie nie mehr gesehen.
Zitat von: Berthold am 27.Feb.12 um 13:28 Uhr
Ich bestehe auf der Kurzlebigkeit. Da sie sich sehr leicht aussaet, muss sie kurzlebig sein, denn sonst staende alles voller Ophrys apifera in Deutschland.
Bis auf die abgeleitete These kann ich keinen Widerspruch zu Manne erkennen.
(Eichen lassen sich auch nicht so schwer generativ vermehren, obwohl sie langlebig sind.)
Zitat von: Berthold am 27.Feb.12 um 13:28 Uhr
Bei mir sind 2 mal apifera aufgetaucht, im 1. Jahr eine Rosette, im 2. Jahr eine Bluete und dann war sie nie mehr gesehen.
Da sehe ich auch keinen Widerspruch, solange Du sie nicht vor Winternässe geschützt hast und sie nicht regelmäßig umgepflanzt wurden.
Zitat von: Timm Willem am 27.Feb.12 um 13:48 Uhr
Da sehe ich auch keinen Widerspruch, solange Du sie nicht vor Winternässe geschützt hast und sie nicht regelmäßig umgepflanzt wurden.
Mein Beitrag sollte nur ein Widerspruch zu Deiner Aussage sein, in der Du skeptisch gegenueber der Kurzlebigkeit bist.
Die Art saeht sich wahllos an Standorte aus, auf denen sie nicht vor Winternaesse geschuetzt ist. Dort lebt sie nicht lange.
Auf vor Winternaesse geschuetztn Standorten mag sie sich nicht aussaen. Allerdings habe ich in Spanien Standorte in Suempfen gesehen, die im Winter mit Sicherheit nass sind, aber wahrscheinlich dann ganz nass.
Zitat von: Berthold am 27.Feb.12 um 13:58 Uhr
Allerdings habe ich in Spanien Standorte in Suempfen gesehen, die im Winter mit Sicherheit nass sind, aber wahrscheinlich dann ganz nass.
Da wird es im Winter aber wahrscheinlich nicht so kalt, deshalb haben die Pflanzen nur eine Widrigkeit, gegen die sie bestehen müssen. In D ist der Fall wohl so, dass viele wintergrüne Arten praktisch überall an ihrer Ausbreitungsgrenze angelangt sind, deshalb erscheinen sie kurzlebig. Das liegt aber möglicherweise nur daran, dass sie bei verschiedenen äußeren Faktoren, relativ weit vom Optimum entfernt, versuchen zu existieren.
Also, nochmals für mich als Interessent:
O.apifera sind kurzlebig, es sei denn man pflanzt die Tochterknollen jährlich neu und schütz sie gegen Winternässe.
Es ist ja bald Messe in Dresden und da wäre es sinnvoll im Voraus zu wissen wie groß die Chancen sind nicht alle 2 oder 3 Jahre neue Pflanzen kaufen zu müssen.
Zitat von: Timm Willem am 27.Feb.12 um 15:56 Uhr
In D ist der Fall wohl so, dass viele wintergrüne Arten praktisch überall an ihrer Ausbreitungsgrenze angelangt sind, deshalb erscheinen sie kurzlebig. Das liegt aber möglicherweise nur daran, dass sie bei verschiedenen äußeren Faktoren, relativ weit vom Optimum entfernt, versuchen zu existieren.
Aber sie haben sich den Verhaeltnissen angepasst, indem sie sich sehr leicht aussaen, deshalb sollte man die beiden Eigenschaften "Kurzlebigkeit und leichtes aussaen" schon der Art zuordnen.
Beide Eigenschaften muessen immer zusammen auftreten, sonst kann der Bestand nicht stabil sein.
Zitat von: Berthold am 27.Feb.12 um 16:30 Uhr
Zitat von: Timm Willem am 27.Feb.12 um 15:56 Uhr
In D ist der Fall wohl so, dass viele wintergrüne Arten praktisch überall an ihrer Ausbreitungsgrenze angelangt sind, deshalb erscheinen sie kurzlebig. Das liegt aber möglicherweise nur daran, dass sie bei verschiedenen äußeren Faktoren, relativ weit vom Optimum entfernt, versuchen zu existieren.
Aber sie haben sich den Verhaeltnissen angepasst, indem sie sich sehr leicht aussaen, deshalb sollte man die beiden Eigenschaften "Kurzlebigkeit und leichtes aussaen" schon der Art zuordnen.
Beide Eigenschaften muessen immer zusammen auftreten, sonst kann der Bestand nicht stabil sein.
Jedes Individuum versucht so viele Nachkommen wie möglich zu hinterlassen. Man muss nur Ursache und Wirkung anders herum setzen, dann würde es stimmen. Die Art wächst an suboptimalen Standorten, da sie sich so stark vermehrt, nicht weil sie sich so stark vermehrt, muss sie kurzlebig sein(an suboptimalen Standorten wachsen). Auch dort wo die Art bessere Bedingungen vorfindet, wird sie sich stark vermehren.
die besondere eigenart ist ja die autogamie. nun muss man ja auch bedenken, das ein hundertprozentiger fruchtansatz, die pflanze auch viel kraft kostet.
Zitat von: Timm Willem am 27.Feb.12 um 17:14 Uhr
Die Art wächst an suboptimalen Standorten, da sie sich so stark vermehrt, nicht weil sie sich so stark vermehrt, muss sie kurzlebig sein(an suboptimalen Standorten wachsen). Auch dort wo die Art bessere Bedingungen vorfindet, wird sie sich stark vermehren.
Nein, das sehe ich anders. Eine Art kann nicht gleichzeitig langlebig sein und sich stark aussaen. Dann haette sie bald die ganze Welt erobert aber das ist bei apifera nicht der Fall. Es koennten keine stabilen Habitate entstehen.
Orchis militaris ist langlebig, saeht sich aber schwer aus, Orchis mascula liegt etwas dazwischen.
Apifera saeht sich vielleicht so gut aus, weil die adulte Knolle kurzlebig ist oder umgekehrt. Ursache und Wirkung laesst sich schlecht ermitteln, spielt aber fuer unsere Ueberlegung eigentlich auch keine Rolle, denke ich.
Zitat von: Berthold am 27.Feb.12 um 17:30 Uhr
Zitat von: Timm Willem am 27.Feb.12 um 17:14 Uhr
Die Art wächst an suboptimalen Standorten, da sie sich so stark vermehrt, nicht weil sie sich so stark vermehrt, muss sie kurzlebig sein(an suboptimalen Standorten wachsen). Auch dort wo die Art bessere Bedingungen vorfindet, wird sie sich stark vermehren.
Nein, das sehe ich anders. Eine Art kann nicht gleichzeitig langlebig sein und sich stark aussaen. Dann haette sie bald die ganze Welt erobert aber das ist bei apifera nicht der Fall. Es koennten keine stabilen Habitate entstehen.
Orchis militaris ist langlebig, saeht sich aber schwer aus, Orchis mascula liegt etwas dazwischen.
Apifera saeht sich vielleicht so gut aus, weil die adulte Knolle kurzlebig ist oder umgekehrt. Ursache und Wirkung laesst sich schlecht ermitteln, spielt aber fuer unsere Ueberlegung eigentlich auch keine Rolle, denke ich.
Hallo Berthold,
gilt Deine These nur für apifera, oder beispielsweise auch für Dactylorhiza-Arten?
Viele langlebige Dactylorhiza produzieren unter optimalen Bedingungen eine sehr große Menge Samen.
Deine These berücksichtigt nicht, dass es außer Langlebigkeit und Samenmenge noch viele anderen Faktoren gibt, die zur Ökologie einer Art entscheidend beitragen.
Zitat von: Timm Willem am 27.Feb.12 um 18:54 Uhr
Deine These berücksichtigt nicht, dass es außer Langlebigkeit und Samenmenge noch viele anderen Faktoren gibt, die zur Ökologie einer Art entscheidend beitragen.
Welche Faktoren meinst Du Simon?
Auf Anhieb fällt mir da nur der passende Mykorrhizapilz ein.
Wo der wächst, sollte die entsprechende Orchidee auch wachsen können, ansonsten macht´s ja keinen Sinn.
Zitat von: Timm Willem am 27.Feb.12 um 18:54 Uhr
Zitat von: Berthold am 27.Feb.12 um 17:30 Uhr
Zitat von: Timm Willem am 27.Feb.12 um 17:14 Uhr
Die Art wächst an suboptimalen Standorten, da sie sich so stark vermehrt, nicht weil sie sich so stark vermehrt, muss sie kurzlebig sein(an suboptimalen Standorten wachsen). Auch dort wo die Art bessere Bedingungen vorfindet, wird sie sich stark vermehren.
Nein, das sehe ich anders. Eine Art kann nicht gleichzeitig langlebig sein und sich stark aussaen. Dann haette sie bald die ganze Welt erobert aber das ist bei apifera nicht der Fall. Es koennten keine stabilen Habitate entstehen.
Orchis militaris ist langlebig, saeht sich aber schwer aus, Orchis mascula liegt etwas dazwischen.
Apifera saeht sich vielleicht so gut aus, weil die adulte Knolle kurzlebig ist oder umgekehrt. Ursache und Wirkung laesst sich schlecht ermitteln, spielt aber fuer unsere Ueberlegung eigentlich auch keine Rolle, denke ich.
Hallo Berthold,
gilt Deine These nur für apifera, oder beispielsweise auch für Dactylorhiza-Arten?
Viele langlebige Dactylorhiza produzieren unter optimalen Bedingungen eine sehr große Menge Samen.
Deine These berücksichtigt nicht, dass es außer Langlebigkeit und Samenmenge noch viele anderen Faktoren gibt, die zur Ökologie einer Art entscheidend beitragen.
Ich denke, die These gilt grundsaetzlich.
Die Kurzlebigkeit gilt fuer
die oekologische Nische, in der sich die Pflanze auch aussaen kann. Deshalb ist die These berechtigt.
Dass man die Art unter speziellen kuenstlichen Bedingungen pampern und dadurch vermutlich lange am Leben halten kann, ist hierbei unerheblich.
Zur Kurzlebigkeit hätte ich zwei Fragen:
- gilt dies auch, wenn man immer den Fruchtansatz verhindert?
- stimmt die Kurzlebigkeit auch für das Mittelmeergebiet?
Zitat von: Charlemann am 27.Feb.12 um 21:28 Uhr
Zitat von: Timm Willem am 27.Feb.12 um 18:54 Uhr
Deine These berücksichtigt nicht, dass es außer Langlebigkeit und Samenmenge noch viele anderen Faktoren gibt, die zur Ökologie einer Art entscheidend beitragen.
Welche Faktoren meinst Du Simon?
Auf Anhieb fällt mir da nur der passende Mykorrhizapilz ein.
Wo der wächst, sollte die entsprechende Orchidee auch wachsen können, ansonsten macht´s ja keinen Sinn.
Hallo Michael,
ich meinte Temperaturverlauf, Niederschlagsmenge und -verteilung, Dichte der Konkurrenzvegetation.......
Ich denke, dass die Ophrys-Arten bei uns an der Grenze ihrer nat. Verbreitung sind, da die Umweltbedingungen suboptimal für sie sind.
Unter anderen Bedingungen werden die Pflanzen nicht so häufig auf die Grenzen ihrer ökologischen Toleranz stoßen und dadurch wesentlich älter.
Zitat von: Berthold am 28.Feb.12 um 05:22 Uhr
Ich denke, die These gilt grundsaetzlich.
Die Kurzlebigkeit gilt fuer die oekologische Nische, in der sich die Pflanze auch aussaen kann. Deshalb ist die These berechtigt.
Dass man die Art unter speziellen kuenstlichen Bedingungen pampern und dadurch vermutlich lange am Leben halten kann, ist hierbei unerheblich.
Ich denke, dass es nicht unerheblich ist, da es andeutet, dass es Bedingungen gibt, unter denen sie nicht kurzlebig sind.
Eine Pflanze die unter ungeeigneten Bedingungen ein paar Jahre überlebt, dann abstirbt, jedoch noch Samen angesetzt hat, ist nicht unbedingt kurzlebig. Ich meine damit nicht, dass dies über längere Sicht nicht zu einer Anpassung der Population an die vorgefundenen Bedingungen führen kann, es muss aber nicht(dabei kommt es auf andere Faktoren an).
Das Beispiel Dactylorhiza passt in diesem Zusammenhang eigentlich viel besser als Ophrys, da die Pflanzen offensichtlich besser mit dem mitteleuropäischen Klima zurecht kommen. Die Pflanzen werden unter optimalen Bedingungen alt, relativ groß und Produzieren eine Unmenge Samen, wie passt das zu Deiner These?
Zitat von: Timm Willem am 28.Feb.12 um 06:25 Uhr
Hallo Michael,
ich meinte Temperaturverlauf, Niederschlagsmenge und -verteilung, Dichte der Konkurrenzvegetation.......
Ich denke, dass die Ophrys-Arten bei uns an der Grenze ihrer nat. Verbreitung sind, da die Umweltbedingungen suboptimal für sie sind.
Unter anderen Bedingungen werden die Pflanzen nicht so häufig auf die Grenzen ihrer ökologischen Toleranz stoßen und dadurch wesentlich älter.
Stimt schon Simon, aber Ophrys apifera ist relativ tolerant in der Substratwahl.
Ich habe sie sowohl in Kalkschotter als auch im Lehmboden wachsen sehen.
Meine Sämlinge halte ich Zurzeit sehr feucht in einem Seramins-NeudoHum-Gemisch + etwas Dolomitkalk (den braucht es wahrscheinlich gar nicht).
Natürlich würden apiferas mit mediterranem Klima besser zurecht kommen, aber es ist wie mit vielen Pflanzen und auch Tieren, es gibt ein Verbreitungsgebiet und zu deren Grenzen hin wird die Populationsdichte schwächer, wahrscheinlich wie Du schon sagst, wegen nicht passender Umweltbedingungen.
Zitat von: Timm Willem am 28.Feb.12 um 06:43 Uhr
Die Pflanzen werden unter optimalen Bedingungen alt, relativ groß und Produzieren eine Unmenge Samen, wie passt das zu Deiner These?
ja, aber die Samen entwickeln sich nicht alle zu adulten Pflanzen, vermutlich weil sie zu waehlerisch sind bezueglich ihrer Keimpilze.
Orchis mascula z. B. saet sich auf neuen Boeden sehr gut aus um die Mutterpflanze aber die kleinen ueberleben nur ein einziges Jahr.
Zitat von: Timm Willem am 28.Feb.12 um 06:43 Uhr
Zitat von: Berthold am 28.Feb.12 um 05:22 Uhr
Ich denke, die These gilt grundsaetzlich.
Die Kurzlebigkeit gilt fuer die oekologische Nische, in der sich die Pflanze auch aussaen kann. Deshalb ist die These berechtigt.
Dass man die Art unter speziellen kuenstlichen Bedingungen pampern und dadurch vermutlich lange am Leben halten kann, ist hierbei unerheblich.
Ich denke, dass es nicht unerheblich ist, da es andeutet, dass es Bedingungen gibt, unter denen sie nicht kurzlebig sind.
ja, aber solche Bedingungen kommen anscheinend nicht in der Natur vor. Vielleicht ist die Art zu sensibel gegenueber Bodenstrukturveraenderungen durch jaehrlichen Knollenwechsel in ihrem Knollen- Bereich
etwas ganz feines.
op. apifera ssp. bicolor.
noch ne hübsche unterart.
noch eine
Manfred, ich fürchte, es sind nur irgendwelche Gendefekte, die zu den von Dir gezeigten "Unterarten" führen. Es sind vermutlich keine vererbaren Eigenschaften. Deshalb würde ich die Pflanzen als "Spielarten" (lusus) von apifera betrachten.
Da gibt es auch noch so eine "trollii", die man schon mal in der Türkei findest. Die würde ich auch als "Spielart" einordnen.
was bei der ssp. jurana und der ssp. bicolor der auslöser war, weis ich nicht.
sie blühen aber immer so und vererben dies auch genau so.
Zitat von: Manne am 19.Jun.12 um 09:09 Uhr
was bei der ssp. jurana und der ssp. bicolor der auslöser war, weis ich nicht.
sie blühen aber immer so und vererben dies auch genau so.
Ein Gendefekt kann ja theoretisch durchaus 1:1 vererbbar sein.
In meiner Literatur sind Deine "Unterarten" nicht beschrieben oder erwähnt. Hast Du da Hinweise?
Zitat von: Berthold am 19.Jun.12 um 10:00 Uhr
Zitat von: Manne am 19.Jun.12 um 09:09 Uhr
was bei der ssp. jurana und der ssp. bicolor der auslöser war, weis ich nicht.
sie blühen aber immer so und vererben dies auch genau so.
Ein Gendefekt kann ja theoretisch durchaus 1:1 vererbbar sein.
In meiner Literatur sind Deine "Unterarten" nicht beschrieben oder erwähnt. Hast Du da Hinweise?
was ich als ssp. jurana einordne wird in der lieteratur oft als ssp. friburgensis und botteroni gebracht.
die bicolor ist mehrfach beschrieben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bienen-Ragwurz
Zitat von: Manne am 19.Jun.12 um 12:52 Uhr
http://de.wikipedia.org/wiki/Bienen-Ragwurz
ja, das sind aber sicherlich alle keine echten Unterarten oder Variationen sondern Spielarten (lusus) durch irgendwelche Gendefekte.
Unter hunderten von normalen apifera kommt eine "friburgensis" mit ausgeprägten Petalen vor, also ähnlich wie dieses Albinoformen, die bei Ophrys gelb sind.
na ja, es gibt aber auch reine bestände von bicolor oder jurana.
ob man das nun als unterart oder nur variation bezeichnet, ist mir persönlich nicht so wichtig.
Zitat von: Manne am 19.Jun.12 um 14:38 Uhr
na ja, es gibt aber auch reine bestände von bicolor oder jurana.
habe ich noch nichts von gehört, habe auch noch keinen Literaturhinweis dazu gefunden.
Manne, wenn Du reine Bestände dokumentieren kannst, solltest Du eine Veröffentlichung machen. Da werden die Ophrys-Spezialisten aus dem "Heimische-Orchideen-Forum" aber Augen machen.
Zitat von: Berthold am 19.Jun.12 um 16:59 Uhr
Manne, wenn Du reine Bestände dokumentieren kannst, solltest Du eine Veröffentlichung machen. Da werden die Ophrys-Spezialisten aus dem "Heimische-Orchideen-Forum" aber Augen machen.
die wissen vieles nicht. wollen vielleicht auch nicht.
muss jeder halten wie es ihm möglich ist.
Die Pflanzen hat ein Orchideenfreund - ich nicht - letzten Herbst am Rande eines nordhessischen Baggersees aus gut 30cm Wassertiefe ausgegraben. Der See wird wegen Nutzungsänderung nicht mehr abgepumpt. An einer anderen Stelle waren nur normale Bienen.
Die Pflanzen gehen an den botanischen Garten. Der Verlust des Standortes wurde an die zuständige obere Naturschutzbehörde gemeldet. - und nun kommt der Hammer. Dem Orchideenfreund wurden weitere Pflanzenrettungen streng untersagt :pill
Die restlichen Pflanzen sind auf ausdrücklichen behördlichen Wunsch abgesoffen.
Zitat von: Uhu am 19.Jun.12 um 20:20 Uhr
- und nun kommt der Hammer. Dem Orchideenfreund wurden weitere Pflanzenrettungen streng untersagt :pill
Ja, unsere lieben Behörden. :give-heart
Man muss sie einfach gerne haben.
Der kleine Dienstweg ist meistens der bessere. grins grins grins
Hallo zusammen,
kann mir jemand sagen ob der Name stimmt.
Viele Grüße
Dieter
Stimmt, Dieter :yes
Da würde ich auch widerspruchslos zustimmen!
In Seitenansicht müsstest Du eine Besonderheit von apifera, den doppelt gewellten Konnektivfortsatz (den Schnabel des Vögelchens), erkennen können...
Hübsche Blüte!
Schöne Grüße
Walter
Hallo Berthold und Walter B,
viele Dank euch beiden für die schnelle Antwort.
Viele Grüße
Dieter
Yes!!!! meine erste naturliche zaamling von O. apifera (friburgensis)
Ein Sämling im Garten? Wann hast Du denn Samen ausgestreut?
Ich hatte im 2013 einem in bluten im garten ( die mutterpflanze) Ich denke die samen sind von diesem pflanze?
Die O. apifera friburgensis ist dieses jahr fast vier wochen früher dan wie in 2013.
Dast erste bild ist von 20-06-2013.
Hier das zweite Foto:
Aus Korfu
Ophrys apifera mit 10 Blüten.
Die ist gut 50 Zentimeter hoch.
(http://fs1.directupload.net/images/150522/tbvsfoua.jpg) (http://www.directupload.net)
Bei mir blühen sie auch
Mijn O.apifera had 4 blumen und ist jetst schön 51cm.
Gut gedüngt, Martijn. Aber ich habe in Spanien Pflanzen gesehen, sie standen in einer Pfütze und waren über 1 Meter hoch.
Hallo Berthold,
über 1 meter!!.......Das schaft meine pflanze glaubich nicht. Ich dunger mit pferdenkot aber gans wenig, und das mach ich im winter.
Hallo,
blüht auch dieses Jahr wieder unter dem Apfelbaum. Sie steht da recht schattig und ist deshalb etwas später dran.
Die Bilder sind von heute.
Viele Grüße
Johannes
Bei mir ist gestern auch "etwas weißes" aufgegangen.
LG Petra
Habe gegoogelt, kann das eine O. apifera alba sein???
Jepp. :thumb :thumb :thumb :thumb :thumb :thumb
Danke Rudolf, immer einer auf den man sich verlassen kann. :wink
Zitat von: petra77 am 19.Jun.15 um 06:59 Uhr
Habe gegoogelt, kann das eine O. apifera alba sein???
Ja, Ophrys apifera bestäubt sich selber. Du sieht auf dem Foto gut, wie sich ein Pollenträger nach unten beugt und sich bald auf die Narbe biegen wird.
Danke Berthold, ich werde die Selbstbestäubung beobachten, wenn es funktioniert, mache ich Fotos. Wieder was dazu gelernt. Eigentlich interessiere ich mich nicht für Ophrys. Aber die kann bleiben, wenn sie will.
Zitat von: petra77 am 19.Jun.15 um 10:26 Uhr
Aber die kann bleiben, wenn sie will.
Petra, bitte sei lieb zu ihr.
Versprochen Berthold, ich bin schon 3 Jahre lieb zu ihr, obwohl ich nicht wußte, wer sie ist. Wollte sie im 1. Jahr schon ausbuddeln, weil sie sich zu dicht an meiner C. flavum schmiegt. Sie hat aber schon eine zweite Pflanze ausgebildet. Hab ich im Frühjahr gesehen. Ich bekomme aber die Knollen nicht aus dem Substrat. :classic
Zwei schöne blühende Pflanzen in einem größeren Bestand bei Gießen, der wohl bald bebaut sein wird :sad:
(http://fs2.directupload.net/images/150623/j5ajx638.jpg) (http://www.directupload.net)
(http://fs2.directupload.net/images/150623/zmeb7csq.jpg) (http://www.directupload.net)
Viele Grüße,
Florian
nordöstlich von Gießen?? - oder gibt es in der Umgebung mehrere Standorte?
Östlich von Gießen. Wir haben so um die 25 blühenden Pflanzen gezählt. Es sollen in anderen Jahren aber auch schon über 100 gewesen sein.
freut mich, dass es um Gießen anscheinend mehrere Standorte davon gibt.
Hallo allen,
zwei meine O. apifera's haben zich vegetative vermehrt. Die pflanzen waren kans gross dieses jahr und die neue knollen waren riesig, 4 bei 3 cm. Aber die pflanzen haben noch einen neue knolle gebildet. und messen auch schön 2.5 bei 2 cm. Ist das normal bei diese art.
Grusse
Martijn
Martijn, das ist nicht normal, aber wenn Du gut fütterst, kann es schon vorkommen.
Ich habe in Spanien Ophrys apifera gesehen von über 1 Meter Höhe, die in einer Pfütze wuchsen. Sie hatten vermutlich auch 4 cm dicke Knollen.
Hier gab es vor Jahren auch eine Spontanaussaat von Ophrys apifera alba. Aber die Pflanze ist schnell wieder verschwunden
Ophrys apifera bei der Selbstbestäubung.
Wenn 2 Wochen nach Öffnung der ersten Blüte kein Bestäuber vorbei kommt, bestäubt sich diese Art selber, indem sie die Pollenträger nach unten senkt bis die Narbe berührt wird.
So nutzt dieses Art die Vorteile der Fremdbestäubung und für den Notfall greift sie noch auf die Selbstbestäubung zurück.
Sie gehört natürlich zu den selbstvertilen Ophrys-Arten, denn sonst wäre die Selbstbestäubung unsinnig.
Hallo Berthold,
meinen Beobachtungen nach geht das mit dem Absinken der Pollinien viel schneller los. Fremdbestäubung dürfte bei Ophrys apifera eher die Ausnahme darstellen. So kommt es auch zur Anhäufung der verschiedenen Varianten - wie bicolor, friburgensis, trollii und wie sie alle heißen - an einzelnen Standorten.
Viele Grüße
Walter
Zitat von: walter b. am 10.Mai.16 um 10:07 Uhr
Hallo Berthold,
meinen Beobachtungen nach geht das mit dem Absinken der Pollinien viel schneller los.
Viele Grüße
Walter
Walter, die ersten Pollinien haben sich erst ca. 2 Wochen nach öffnen der ersten Blüte abgesenkt. Bei den Folgeblüten haben sich die Pollinien fast gleichzeitig an allen Blüten abgesenkt, also schon 1 bis 2 Tage nach dem Aufblühen.
Vielleicht glaubt die Pflanze, wenn die erste Blüte in einer gewissen Zeit nicht fremdbestäubt wird, gibt es keine Bestäuber in der Gegend, dann kann ich die anderen Blüten auch sofort selber bestäuben.
Man müsste das mal genauer an mehreren Pflanzen beobachten.
Da früher jemand gerne zweierlei Mass angelegt hat möchte ich hier auch einmal einen halben Meter Pflanze zeigen.Leider aber bilden sich proportional die Blüten nicht grösser aus so dass sie sehr klein wirken.Sind aber genau so gross wie bei einer normal wüchsigen Pflanze.
in meinem Bestand ist auch so eine komische apifera.
eine falsche und eine richtige.
Natürlich ist die letzte eine richtige.ich kann den Untertittel leider nicht mehr ändern :ka
Zitat von: purpurea am 20.Mai.16 um 16:27 Uhr
Da früher jemand gerne zweierlei Mass angelegt hat möchte ich hier auch einmal einen halben Meter Pflanze zeigen.
In Spanien hatte ich eine apifera gesehen von ca. 110 cm Höhe. Sie stand auf einem Feldweg in der Pfütze einer Fahrrinne.
Es war insgesamt eine sehr kräftige Pflanze mit grossen Blättern und vielen Blüten.
Ich denke, sie hat viel Dünger durch das Düngen des Gemüsefeldes neben dem Weg mitbekommen.
Zitat von: Berthold am 24.Mai.16 um 16:36 Uhr
Zitat von: purpurea am 20.Mai.16 um 16:27 Uhr
Da früher jemand gerne zweierlei Mass angelegt hat möchte ich hier auch einmal einen halben Meter Pflanze zeigen.
In Spanien hatte ich eine apifera gesehen von ca. 110 cm Höhe. Sie stand auf einem Feldweg in der Pfütze einer Fahrrinne.
Es war insgesamt eine sehr kräftige Pflanze mit grossen Blättern und vielen Blüten.
Ich denke, sie hat viel Dünger durch das Düngen des Gemüsefeldes neben dem Weg mitbekommen.
Da muss ich wohl meine ansprüche zurück schrauben, ich dachte ich etwas etwas für das Guinesbuch der Rekorde. grins
Oder das Mass etwas eingraben und nur die obere Skala nehmen.Soll schon vorgekommen sein. :garnichtda:blinzel grins
Zitat von: purpurea am 24.Mai.16 um 16:08 Uhr
in meinem Bestand ist auch so eine komische apifera.
eine falsche und eine richtige.
Natürlich ist die letzte eine richtige.ich kann den Untertittel leider nicht mehr ändern :ka
#keiner eine Ahnung um was es sich hier handeln könnte???? :ka
Es ist auch eine richtige, sie hat nur einen genetischen Defekt.
Diese Defekte gibt es bei den apifera häufiger. Vermutlich liegt es an der Selbstbestäubung dieser Art, also eine Art Inzucht.
Rudolf, sie schaut etwas aus wie diese Form. http://www.guenther-blaich.de/artseite.php?par=Ophrys+apifera+var.+trollii&abs=artlst&lan=E (http://www.guenther-blaich.de/artseite.php?par=Ophrys+apifera+var.+trollii&abs=artlst&lan=E)
Die zweite könnte man je nach belieben wohl auch noch ein Forma zu ordnen. Es würden passen: http://www.guenther-blaich.de/artseite.php?par=Ophrys+apifera+var.+laetitiae&abs=artlst&lan=E (http://www.guenther-blaich.de/artseite.php?par=Ophrys+apifera+var.+laetitiae&abs=artlst&lan=E)
Tobias, ich weiss nicht, ob es sinnvoll ist, aus all diesen genetischen "Krüppeln" eine Variation zu machen, wie Blaich es macht
Genau das selbe dachte ich mir auch Berthold. Ich hatte nur schon mal etwas in die Richtung von Rudolf Pflanzen gesehen und als ich eben schaute fand ich die Variationen.
Diese "Krüppel" scheinen aber gerde bei apifera an einzelnen Standorten gerne zu mehreren vorzukommen, was sicher an der Selbstbestäubung der Art und der damit einhergehenden Stabilisierung besonderer Merkmale liegt.
Leider ist mir noch nie so eine Mutation begegnet, auch hier in Albanien habe ich als allerhöchste Ausnahme nur eine Pflanze (von insgesamt zweien) mit weißem Perigon gefunden...
Viele Grüße
Walter
Zitat von: walter b. am 26.Mai.16 um 11:18 Uhr
Diese "Krüppel" scheinen aber gerde bei apifera an einzelnen Standorten gerne zu mehreren vorzukommen, was sicher an der Selbstbestäubung der Art und der damit einhergehenden Stabilisierung besonderer Merkmale liegt.
Ja, genau so sehe ich die Dinge auch, Walter.
Walter, in Albanien braucht man keinen Regenschirm. Dort kann man sich gut unterstellen, wenn es regnet
Zitat von: Berthold am 06.Jun.09 um 17:22 Uhr
Enver Hodza, der Fidel Castro Albaniens hatte sein Land fest im Griff und es gegenüber der Welt fast vollständig abgeriegelt. Überall im Lande liess er Einmannbunker (Bunkerchen) bauen, insgesamt 700 000 Stück:
(http://farm4.static.flickr.com/3610/3600053183_c7ce3c92fb_o.jpg)
Dieses Bunkerchen ist noch besetzt. Der Kämpfer glaubt wohl, Enver lebt noch:
(http://farm3.static.flickr.com/2427/3600863472_eb0b35db89_o.jpg)
Zitat von: walter b. am 26.Mai.16 um 11:18 Uhr
Diese "Krüppel" scheinen aber gerde bei apifera an einzelnen Standorten gerne zu mehreren vorzukommen, was sicher an der Selbstbestäubung der Art und der damit einhergehenden Stabilisierung besonderer Merkmale liegt.
Leider ist mir noch nie so eine Mutation begegnet, auch hier in Albanien habe ich als allerhöchste Ausnahme nur eine Pflanze (von insgesamt zweien) mit weißem Perigon gefunden...
Viele Grüße
Walter
Walter, ich habe eben einmal geschaut, ich habe in der Tat mehrere Pflanzen mit dieser falschen Lippe. :lupe
Zitat von: purpurea am 27.Mai.16 um 08:35 Uhr
Walter, ich habe eben einmal geschaut, ich habe in der Tat mehrere Pflanzen mit dieser falschen Lippe. :lupe
Ich würde sie umgehend vernichten. Die Knollen kannst Du als Salep (http://trthaberstatic.s3-website-eu-west-1.amazonaws.com/resimler/42000/42894.jpg) verkaufen.
Bei mir wird nix vernichtet.
Und Eis hole ich mir fertig. :huffy2:
Rudolf, die Lippe ist doch nicht falsch!!!
Sie ist besonders!
Viele Grüße
Walter
Genau, eine Lippe mit anderen Fähigkeiten, würde man politisch korrekt sagen.
Eine Lippe mit besonderen Fähigkeiten!
Hallo,
ich habe heute mal einen bekannten Orchideenstandort besichtigt, an dem letztes Jahr sehr viele O. apifera wuchsen. Dieses Jahr überhaupt nichts, nur eine kränkelnde Pflanze, die vielleicht Ophrys sein könnte, aber nicht geblüht hat. Eigentlich müssten die jetzt schon blühen oder? Ich weiß dass die Anzahl der blühenden Pflanzen von Jahr zu Jahr schwankt, wie sieht es bei den Standorten in eurer Nähe aus?
Gleiches gilt für Herminium monorchis. O. insectifera waren weniger zahlreich, aber größer.
Zitat von: Jakob am 07.Jun.16 um 20:00 Uhr
Hallo,
ich habe heute mal einen bekannten Orchideenstandort besichtigt, an dem letztes Jahr sehr viele O. apifera wuchsen. Dieses Jahr überhaupt nichts, nur eine kränkelnde Pflanze, die vielleicht Ophrys sein könnte, aber nicht geblüht hat. Eigentlich müssten die jetzt schon blühen oder?
Ja, diese schwankende Populationsdichte ist sehr typisch für Ophrys apifera.
Die Pflanzen, die im letzten Jahr geblüht haben, kommen in diesem Jahr nicht wieder, weil die Art kurzlebig ist und nach der Blüte meist abstirbt. Aber in spätestens 2 bis 3 Jahren wird der Standort wieder voll besetzt sein, denn dann blühen die Exemplare, die im letzten Jahr ausgesät wurden.
Es gibt immer mal Jahre, in denen die Bedingungen für die Samenreife sehr schlecht waren und dann fehlt an einem Standort eben 3 Jahre später eine Generation.
Zitat von: walter b. am 28.Mai.16 um 22:52 Uhr
Eine Lippe mit besonderen Fähigkeiten!
Mit Erstaunen lese ich den Hinweis zu dieser Art von Orchideenfreund Ruedi Peter in einem anderen Forum, der dort schreibt:
"Schon Darwin hat geschrieben, er will Ophrys apifera einmal sehen, was aus ihr einmal wird. Auch ihm war die Inzucht wegen der Selbstbestäubung bekannt"
Ich kann übere eine blühfaulheit in meinem Garten nicht klagen.
Allerdings ist die Hochblüte bei mir schon vorbei, im Gegensatz zu Naturstandorten wo sie jetzt in Vollblüte stehen sollten.
Zitat von: purpurea am 10.Jun.16 um 14:58 Uhr
Ich kann über eine Blühfaulheit in meinem Garten nicht klagen.
Ja, sie blühen leicht und viel. Wenn sie kurzlebig sind, müssen sie ja auch viel Samen verstreuen, um die Art zu erhalten.
Bei mir gibt es nur seeeehr wenig Samen. :whistle
Bei mir gibts gar keine Samen, dafür sind meine langlebig
ein paar dürfen schwanger werden,aber nur ein paar. :thumb
Hallo allerseits, ich hab mal eine Frage an die Experten:
2013 blühte unerwartet eine Ophrys apifera bei mir in der Obstwiese, die ich nicht gepflanzt hatte - die Jahre danach ward sie nicht mehr gesehen.
Ich hab hier im Thread schon gelesen, dass sie gern mal nach Blüte und Samenansatz abstirbt.
Jetzt hab ich an ungefähr der Stelle, wo die Blüte war, eine Blatt-Rosette gefunden, wo ich nicht sicher bin, ob es eine Ophrys sein könnte oder ein Himantoglossum-Sämling, davon hab ich nämlich grad auch 3 neue gefunden.
Hier das Zweifelbild:
(https://up.picr.de/28419220ac.jpg)
Und zum Vergleich ziemlich sicher ein Himantoglossum-Sämling:
(https://up.picr.de/28419145ql.jpg)
Das auf dem zweiten Bild ist eine Himantoglossum
Erstes Bild Ophrys apifera
Vielen Dank!!!
Apifera zum Vergleich. :thumb
Wie entstehen die Gruppen von Pflanzen? Hast Du sie geteilt oder haben sie sich ausgesät?
Natürlich wurden sie einmal gesetzt.
Das übrige machen sie von selbst.Es sind alles vegetativ vermehrte,das heist, Rudelbildung. :thumb
zwar kurzlebig unter natürlichen bedingungen,aber samt sich leicht aus.
lg
johan
Eine der letzten Ragwurzen, die Bienen-Ragwurz
Im Bergwinkel
mir ist da ein bild wieder untergekommen.
wer kennt diese biene.
Manfred ist das ein Bastard? Sieht mir eher nach Farbvariante aus. Gibt es davon mehrere Exemplare oder ist es ein Einzelteil.
Stammt das Foto aus der Natur oder hast Du die Pflanze kultiviert?
ist ne reine op. apifera. an sich hatte ich eine mutterpflanze. die dinger haben dann in
meiner rasenfläche gekeimt. jetzt sind es über ein dutzend.
Blühen denn alle wie die Mutterpflanze oder sehen sie wieder normal aus, was ich vermute?
sind alle wie die mutterpflanze.
hatte an die hier gedacht
http://www.guenther-blaich.de/artseite.php?par=Ophrys+apifera+var.+tilaventina
Da hast Du eher eine neue Form erwischt, die genetisch stabil zu sein scheint. Denke Dir schnell einen Namen dafür aus.
Da musst Du nur aufpassen, dass die Blüten nicht fremd bestäubt werden.
An sich bestäubt sich apifera selber, aber manchmal kommt da doch so ein fremder Pollen vorbei geflogen und dann ist die Form hinüber.
Ophrys apifera ist wie bekannt in der Natur kurzlebig. Die Pflanzen blühen ca. 2 bis 4 Jahre nach der Aussaat und erscheinen dann meist nicht wieder. Sie sähen sich zum Ausgleich jedoch sehr leicht aus, weil der notwendige Keimpilz in der Natur weit verbreitet ist.
In der Topf-Kultur wird der Blütenstand oft frühzeitig abgeschnitten. Das bewirkt, dass die bis dahin gebildete neue Knolle im Folgejahr wieder austreibt und eine neue Pflanze mit Blüte bildet.
Wie kann man vorgehen, wenn man die Pflanze erhalten will, aber dennoch Samen ernten möchte?
Meine Idee ist, dass man an Stelle des Blütenstandes die neuen Knolle abschneidet.
Der Blütenstand kann sich dann an der alten Pflanze weiter entwickeln und ausreifen, sodass man Samen erhält.
Die neue abgetrennte Knolle kann man neu topfen und sie sollte im Folgejahr als gesunde und blühfähige Pflanzen austreiben.
Hat das schon mal jemand ausgetestet? Ist die neue Knolle schon hinreichend gross entwickelt, wenn man den Blütenstand abtrennt?
Ich habe das bei Himantoglossum schon getestet. Allerdings hat die Pflanze im Folgejahr nicht geblüht, bei apifera wird das ähnlich sein, die setzen auch oft aus, wenn man den Blütentrieb entfernt.
Zitat von: orchis pallens am 24.Feb.18 um 15:28 Uhr
Ich habe das bei Himantoglossum schon getestet. Allerdings hat die Pflanze im Folgejahr nicht geblüht, bei apifera wird das ähnlich sein, die setzen auch oft aus, wenn man den Blütentrieb entfernt.
Ja, aber die neue Knolle treibt zumindest wieder aus und blüht in 2 Jahren wieder. Wenn man den Blütenstand und die neue Knolle nicht abschneidet, treibt die neue Knolle meist nicht mehr aus, da sie vermutlich biochemisch zum Absterben beeinflusst wird.
Über 10 Jahre alte Apifera, durch Kopf ab Methode langlebig, 4. Blüte
Ist es normal, daß Ophrys apifera so in die Höhe schießt?
Wie lange kann ich sie blühen lassen, bevor ich abschneide?
Sobald die letzte Blüte aufgeht, würde ich kappen
Danke!
Ich dachte, sie will in den Himmel wachsen und öffnet die Knospen überhaupt nicht. Das hat lange gedauert.
Apifera Selbstaussaat im garten.
In diesem Jahr sind 5 Pflanzen erschienen, 2 mit Blüten. Eine von den beiden ist vom Rasenmäher erwischt worden, die andere hat es bis zur Blüte geschafft.
oph. apifera ssp. bicolor
Ophrys apifera wird bewacht vor dem Angriff von Nacktschnecken
noch eine bicolor. wohl die letzte ophrys des jahres.
Apifera
Hier blüht auch eine hübsche Ophrys apifera
Wie lange überleben die apiferas bei Euch in der Topfkultur, wenn die Blüten nicht abgeschnitten werden?
Mit Kopf Ab Methode ist die älteste 14 Jahre
...und hast du in den 14 Jahren ordentlich vegetativ vermehren können?
LG wölfchen
Ordentlich ist relativ, ich bin nicht immer dazugekommen, die Neuknollen rechtzeitig zu entfernen. Aber aus 4 Pflanzen sind mittlerweile über 10 geworden.
Zitat von: orchis pallens am 30.Mai.19 um 09:15 Uhr
Ordentlich ist relativ, ich bin nicht immer dazugekommen, die Neuknollen rechtzeitig zu entfernen. Aber aus 4 Pflanzen sind mittlerweile über 10 geworden.
Ich vermute, Du willst kein Salep produzieren, Jan, oder?
Wenn ja, nimm Barlia robertiana. Die Knollen werden faustgross mit etwas Blaukorn
Zitat von: orchis pallens am 30.Mai.19 um 09:15 Uhr
Ordentlich ist relativ, ich bin nicht immer dazugekommen, die Neuknollen rechtzeitig zu entfernen. Aber aus 4 Pflanzen sind mittlerweile über 10 geworden.
Jan, das ist doch toll!
Mehr würde ich mir auch nicht erhoffen.
Hauptsache ist doch, daß die Vermehrung klappt...
LG wölfchen
Zitat von: Berthold am 30.Mai.19 um 10:46 Uhr
Zitat von: orchis pallens am 30.Mai.19 um 09:15 Uhr
Ordentlich ist relativ, ich bin nicht immer dazugekommen, die Neuknollen rechtzeitig zu entfernen. Aber aus 4 Pflanzen sind mittlerweile über 10 geworden.
Ich vermute, Du willst kein Salep produzieren, Jan, oder?
Wenn ja, nimm Barlia robertiana. Die Knollen werden faustgross mit etwas Blaukorn
Ich bemühe mich jetzt seit 2 Jahren um meine B. robertiana, die ich als "blühfähig" gekauft habe.
Jede Knolle hat heuer (zumindest größer als letztes Jahr) ein Einzelblatt geschoben...
Ok, bisher war ich sparsam mit Dünger, das hat sich ab heuer geändert.
Hoffe ich also auf nächstes Jahr...
LG wölfchen
Selbstaussaat im Garten.
Ich habe vor 2 Jahre 3 Minirosetten entdeckt. Jetzt blühen 2 davon, die dritte wurde abgebissen, versucht aber dennoch gerade eine Notblüte.
Ich gehe davon aus, dass die Pflanzen nach der Blüte nicht wieder erscheinen, aber in weiteren 3 Jahren rechne ich mit 5 Blüten.
Bei uns am Institut wuchsen mehrere apifera, die leider kurz vor der Blüte platt gemäht wurden. Ich denke, dass die Knollen noch intakt sind. Wann wäre die beste Zeit um sie in eine Topfkultur zu überführen?
Zitat von: Phil am 06.Jun.19 um 15:25 Uhr
Ich denke, dass die Knollen noch intakt sind. Wann wäre die beste Zeit um sie in eine Topfkultur zu überführen?
Ja, vermutlich, die neue Knolle sollte jedoch noch etwas wachsen, wenn die Blütenstiele abgeschnitten sind.
Wenn die Rosette abgetrocknet ist, ist die neue Knolle ausgewachsen, dann kannst Du sie in einen Topf stecken.
Viele Blätter sind da leider nicht mehr dran. Die Motorsense hat da sehr gute Arbeit geleistet. Ich warte bis Ende Juni, dann würde ich sie ausgraben.
Ja, das sollte auch klappen.
Wenn die Blüte ausgereift wäre, würde die Pflanze vermutlich nicht wieder erscheinen.
Diese hübsche Ophrys apifera blüht schon ziemlich lang. Im Topf, ich habe sie nur für das Foto in Gesellschaft gegeben.
Hm, heute oder morgen werde ich die Schere ansetzen. :traurig:
Schon schade, daß man apifera immer gleich köpfen muß...
LG wölfchen
Zitat von: wölfchen am 16.Jun.19 um 07:24 Uhr
Schon schade, daß man apifera immer gleich köpfen muß...
LG wölfchen
Besser ist das Aussäen im Garten. Es klappt an vielen Stellen.man muss es nur testen.
Guckt mal meine Ernte, ein wunderhübsches Knöllchen. Habt Ihr meinen Jubelschrei (https://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=447.msg496717#msg496717) gehört?
Sieht sehr gesund aus👍🏻
Schöne Knolle! Glückwunsch!
LG wölfchen
Danke! Es ist ja jedes Mal spannend, einen Topf auszuleeren. Wie Geburtstag beim Auspacken eines Geschenks. ;-)
Inzwischen habe ich sie gewaschen und neu getopft. :give-heart
Genau!
Mit meiner pallens ging's mir auch so...
LG wölfchen
Die Kurzlebigkeit von Ophrys apifera kann ich nicht bestätigen, 14 Jahre alte Pflanzen, dank guter Düngung jetzt pflaumengrosse Knollen.
Zitat von: orchis pallens am 16.Feb.20 um 11:57 Uhr
Die Kurzlebigkeit von Ophrys apifera kann ich nicht bestätigen, 14 Jahre alte Pflanzen, dank guter Düngung jetzt pflaumengrosse Knollen.
Jan, die natürliche Kurzlebigkeit wird vermutlich durch den Blühvorgang auf biochemischer Basis eingeleitet, ähnlich wie bei monocarpen Pflanzen. Wenn Du bei zweijährigen Pflanzen die Blüte abschneidest, erscheint sie im 3. Jahr wieder.
Wenn Du die Blüten immer abschneidest, kannst Du keine Aussagen über die Lebenserwartung in der Natur machen.
Ausserdem wechselst Du jährlich das Substrat, was eine gravierende Abweichung vom Leben in der Natur bedeutet. Und Du düngst relativ stark, was in der Natur auch nicht möglich ist, da die Pflanze sonst von anderem Unkraut überwachsen würde.
Ich habe ja geschrieben, dass ich sie nicht bestätigen kann :wink
Zitat von: orchis pallens am 16.Feb.20 um 12:35 Uhr
Ich habe ja geschrieben, dass ich sie nicht bestätigen kann :wink
Du wirst sie aber vermutlich bestätigen können, wenn Du die Blüten nicht abschneidest und nicht regelmässig umpflanzt und düngst.
Diese Erfahrung erspare ich mir lieber...
Ophrys apifera
That would be the earliest blooming O. apifera I know so far. grins
Nice!
Eveline, sind die Töpfe im Hintergrund so groß oder ist die Blüte eher klein?
Ich würde sagen, weder noch. Der Topf mit der apifera steht auf einer Bank, die Töpfe im Hintergrund stehen auf einem Tisch. Das ist das Originalfoto:
Ok. grins
Jedenfalls sehr schön :thumb
So früh hab ich auch noch nie eine gesehen ...
Ophrys apifera
Ophrys apifera, diese Pflanzen habe ich seit 14 (!) Jahren in Kultur, von wegen Kurzlebigkeit :rofl
14 Jahre, toll!!!
Zitat von: orchis pallens am 31.Mai.20 um 15:15 Uhr
Ophrys apifera, diese Pflanzen habe ich seit 14 (!) Jahren in Kultur, von wegen Kurzlebigkeit :rofl
Die Kultur ohne Samenbildung ist vom Wettbewerb um die Langlebigkeit ausgeschlossen.
recht so,da spare ich mir das bilder einstellen.werden sowieso geköpft, :-D
Ophrys apifera ist eine der wenigen selbstbestäubenden Ophrys.
Wenn sich 3 bis 4 Tage nach Öffnung der Blüte kein Bestäuber findet, der die Pollinien (nicht Polinnen) weg trägt, biegt die Pflanze die Pollinien selber nach unten und zwar so weit dass sie die Narbe berühren und dadurch bestäuben.
Die Selbstbestäubung ist also nur eine Notmaßnahme für den Fall, dass keine Insekten zur Bestäubung anwesend sind.
Meiner Erfahrung nach lösen sich die Pollinien sehr bald nach Öffnen der Knospe bzw. der fertigen Ausformung der Blüte aus den Fächern, nach drei bis vier Tagen sind sie schon längst vom Wind auf die Narben gedrückt worden.
Für diese Pflanze bei diesem Wetter stimmt der Zeitraum von 3 bis 4 Tagen.
Es ist doch klug, den Insekten für die Fremdbestäubung etwas Zeit zu geben.
Bei mir brauchen sie auch mindestens 4 Tage, bis sich die Pollen absenken
Meine apifera hat dieses Jahr leider nicht geblüht. Ich glaube ich hatte sie zu vollsonnig stehen und sie hat etwas gelitten.
(https://live.staticflickr.com/65535/50049766948_86541fc553_c.jpg)
Wann würdet ihr in neues Substrat topfen? Ist das wirklich nötig in so einem voll-mineralischen Substrat? Ich hätte vielleicht auch etwas Düngen sollen, da sie doch sehr klein geblieben ist. Das könnte aber auch dem zu sonnigen Standort geschuldet sein.
In diesem Substrat muss man vom Austrieb bis zum Einziehen wöchentlich düngen, sonst nimmt die Größe der Pflanze von Jahr zu Jahr rapide ab.
Jetzt ist der beste Zeitpunkt zum Umtopfen, ich habe meine bereits neu eingetopft, die Neuknollen sind riesig.
Wie viel düngst du? Ich habe Wuxal und dünge auf 250 und 400 µs für meine Epiphyten.
Ich habe derzeit nur das Seramis für Draußen, das ist mit Kaliumchlorid aufgedüngt ist. Geht das auch?
Hier ein Bild der Pflanze/Knolle.
(https://live.staticflickr.com/65535/50051226136_779d948810_c.jpg)
Die alte Knollen kann ich wohl wegschmeißen, oder? Die neue Knolle ist leider wirklich etwas kleiner.
Ich verwende wöchentlich ab Austrieb bis zum Einziehen der Pflanzen Seramis Vitalnahrung in der angegebenen Konzentration, kurz vor der Blüte sogar 2x pro Woche.
Der Dünger ist folgendermaßen zusammengesetzt:
1,2 % N Gesamtstickstoff
1,2 % P2O5 wasserlösliches Phosphat
1,8 % K2O wasserlösliches Kaliumoxid
0,002 % B Gesamtbor
0,002 % B wasserlösliches Bor
0,002 % Cu Gesamtkupfer*
0,002 % Cu wasserlösliches Kupfer*
0,020 % Fe Gesamteisen*
0,020 % Fe wasserlösliches Eisen*
0,010 % Mn Gesamtmangan*
0,010 % Mn wasserlösliches Mangan*
0,001 % Mo Gesamtmolybdän
0,001 % Mo wasserlösliches Molybdän
0,002 % Zn Gesamtzink*
0,002 % Zn wasserlösliches Zink*
Deine Knolle sieht sehr gesund aus, kann aber noch gewaltig an Masse zulegen. Meine Pflanzen stehen meist in voller Sonne, werden aber regelmäßig gegossen. Ich werde morgen mal ein Foto von einer Knolle machen.
Die alte Knolle kannst Du entsorgen, deren Kräfte sind restlos aufgebraucht
Zitat von: Phil am 27.Jun.20 um 19:50 Uhr
Hier ein Bild der Pflanze/Knolle.
(https://live.staticflickr.com/65535/50051226136_779d948810_c.jpg)
Die alte Knollen kann ich wohl wegschmeißen, oder? Die neue Knolle ist leider wirklich etwas kleiner.
Sieht aber alles gesund aus, also kein Grund zur Besorgnis. In der Wachstumsphase hat vermutlich etwas Feuchtigkeit und Nährstoff gefehlt.
Zitat von: orchis pallens am 27.Jun.20 um 22:55 Uhr
Ich verwende wöchentlich ab Austrieb bis zum Einziehen der Pflanzen Seramis Vitalnahrung in der angegebenen Konzentration, kurz vor der Blüte sogar 2x pro Woche.
Der Dünger ist folgendermaßen zusammengesetzt:
...
0,002 % B Gesamtbor
...
On pages:
https://shop.blumenmarkt.ch/de/garten/gartenbedarf/duenger/27794/seramis-bluehpflanzenduenger
the boron micronutrient is not listed.
Has the manufacturer changed its composition?
Ophrys apifera Knolle, 2,5 cm im Durchmesser, dank guter Düngung
2,2 grins
Durch die Perspektive etwas verzerrt. Ist wirklich fast 2,5 cm
Zitat von: orchis pallens am 28.Jun.20 um 16:21 Uhr
Ophrys apifera Knolle, 2,5 cm im Durchmesser, dank guter Düngung
Ja, die Knolle besteht hauptsächlich aus Kunstdünger.
Ich habe eine Kartoffel, die wiegt fast 1 kg. :classic
Zitat von: Stanislav am 28.Jun.20 um 09:10 Uhr
Zitat von: orchis pallens am 27.Jun.20 um 22:55 Uhr
...
0,002 % B Gesamtbor
...
On pages:
https://shop.blumenmarkt.ch/de/garten/gartenbedarf/duenger/27794/seramis-bluehpflanzenduenger
the boron micronutrient is not listed.
Has the manufacturer changed its composition?
Here you go:
https://www.seramis.com/produkte/pflegemittel-duengemittel/vitalnahrung-fuer-bluehpflanzen/
Check the Drop-Down "Deklaration"
Eine zwischenzeitliche Trockenheit hat ihnen etwas zugesetzt, aber ich denke, dass sie gut aussehen.
(https://live.staticflickr.com/65535/50497013428_9c0d44573d_b.jpg) (https://flic.kr/p/2jWfoNy)Ophrys apifera (https://flic.kr/p/2jWfoNy) by Phil (https://www.flickr.com/photos/bdb22/), auf Flickr
Phil, mit etwas Dünger und ohne Trockenstress könnten sie im nächsten Jahr so aussehen
Ich werde auf jeden Fall mehr düngen. Ich habe Wuxal und werde die volle Konzentration einsetzen.
Zwei Monate später sieht es so aus.
(https://live.staticflickr.com/65535/50746756372_b4704209f7_b.jpg) (https://flic.kr/p/2kjjoFo)Ophrys apifera (https://flic.kr/p/2kjjoFo) by Phil (https://www.flickr.com/photos/bdb22/), auf Flickr
Ich glaube, dass ich zufrieden sein kann. Ich habe jetzt einmal wöchentlich mit Wuxal in angegebener Konzentration gegossen. Die Pflanzen stehen auf der Balustrade eines nach Süden ausgerichteten Balkons. Ein Naturstandort ist etwa 2 km Luftlinie und 30-40 m höher entfernt.
Ja, sieht gesund aus. Die braunen Stellen auf den Blättern sind durch Infektionen an kleinen Verletzungen entstanden. Wenn sie grösser werden, sollten man sie abschneiden.
Meine sehen derzeit so aus:
Du hast sie aber in einem Gewächshaus, oder?
Nein, bisher stehen sie noch draußen. Erst wenn es stärkere Fröste gibt, räume ich sie rein
Leichten bis mittleren Frost (ca. -10°C) an den Blättern überstehen sie gut. Die Blätter im gefrorenen Zustand sind stark bruchgefährdet. Auch sollten sie in starkem Licht der Februar- oder Märzsonne nicht gefriertrocknen.
Zitat von: Berthold am 22.Dez.20 um 17:33 Uhr
Leichten bis mittleren Frost (ca. -10°C) an den Blättern überstehen sie gut. Die Blätter im gefrorenen Zustand sind stark bruchgefährdet. Auch sollten sie in starkem Licht der Februar- oder Märzsonne nicht gefriertrocknen.
Deshalb räume ich sie ja dann rein, Berthold, damit sie diesen Stress nicht durchmachen müssen
Ja, das ist klug, wenn man gesunde kräftige Topfpflanzen haben möchte. Ich streue im Garten ein paar Blätter auf die Rosetten, wenn sich ein starker Kahlfrost ankündigt.
Bei Riemenzungen ist das sehr ratsam, denn die Rosetten frieren zu 80% ab, was die Pflanze merklich schwächt, aber nicht umbringt.
Ophrys apifera, bei mir langlebig und robust
Zitat von: orchis pallens am 15.Mai.21 um 18:33 Uhr
Ophrys apifera, bei mir langlebig und robust
In Topfkultur, oder, Jan?
Im Garten verschwinden die Pflanzen meist nach der Blüte, dafür säen sie sich aber gut aus, soll in der Natur ebenso sein.
Deshalb werden in der Natur starke scheinbare Bestandsschwankungen beobachtet. In manchen Jahren erscheinen überhaupt keine Pflanzen, 2 Jahre später blühen wieder sehr viele Individuen.
Natürlich in Topfkultur, wie immer...
Gefällt mir sehr gut deine Apifera :thumb
Sehr schön!
Müssten sie nicht auch in Freilandkultur langlebiger sein, wenn man die Infloreszenzen nicht oder nicht vollständig Samen ansetzen lässt oder vielleicht auch bei Vollblüte ganz abschneidet?
Zitat von: walter b. am 17.Mai.21 um 09:42 Uhr
Sehr schön!
Müssten sie nicht auch in Freilandkultur langlebiger sein, wenn man die Infloreszenzen nicht oder nicht vollständig Samen ansetzen lässt oder vielleicht auch bei Vollblüte ganz abschneidet?
Ja, wenn man die Blüten abschneidet, ist sie immer langlebiger. So kann man auch aus jeder 2-jährigen Staude eine 3- oder 4-jährige machen.
Gab es nicht Leute hier die einzelne Pflanzen seit vielen Jahren pflegen, auch im Freien?
Zitat von: walter b. am 17.Mai.21 um 10:43 Uhr
Gab es nicht Leute hier die einzelne Pflanzen seit vielen Jahren pflegen, auch im Freien?
Ja, ich zum Beispiel.
Es säen sich in einer Gartenecke immer wieder Pflanzen aus. Sie brauchen etwa 3 Jahre bis zum Aufblühen, dann verschwinden sie.
Wenn ich sie nach dem Aussamen umpflanze, erscheinen sie manchmal im nächsten Jahr wieder. Wenn ich die Blüten abschneide, kommen sie meist wieder. Aber das ist natürlich im Garten unsinnig, denn sie sollen sich ja aussäen.
walter, ich habe da heute zwei weinberge hinter meinem eine besondere bienenform gefunden.
was hältst du davon? sind so um die dreißig stück.
es ist keine hybride sondern ein reiner apifera clon.
Wunderschön ist die, ganz super!! Ist meiner Meinung nach irgendwas in die Richtung var. bicolor, obwohl die nochmal etwas anders aussieht. Jedenfalls hat sie kein Mal, toll!
Da die Biene sich ja in der Regel selbst bestäubt, stabilisieren sich solche Mutationen oft an den Vorkommen und bilden Bestände.
Wenn Dir da einmal eine überbleibt, gib Bescheid!
Diese Ophrys apifera Form erscheint schon seit vielen Jahren hier im Garten. Die kleinen Sämlingsrosetten benötigen etwa 3 Jahre bis zur Blüte. Nach dem Blühen verschwindet die Pflanze. Man könnte sie als monokarp bezeichnen.
Eine wunderschöne, klassische apifera!
walter, noch ein schmankerl.
noch eine spezielle biene. heute in einer streuobstwiese gefunden.
ca. 30 pflanzen.
Toll, was es bei Dir so gibt!
Bei der Ersten fällt mir auf, dass sie unüblicherweise Gürtel trägt.
Die Zweite ist toll, ist irgendwas zwischen botteronii und trollii. Großartig!
Wie finden diese ganzen Besonderheiten auf Deine Wiese?
die oben letzte und dir unten folgende stehen nicht bei mir sondern
in einer kirschplantage eines freundes und einem wacholdersaum
am garten eines anderen. alles aber keine 2 km von meinem grundstück
entfernt.
Das ist ein Bienenjahr. Ein Wacholderhang in Osthessen war voller Pflanzen beim Besuch letztes Wochenende. Dort schaue ich seit gut fünfzehn Jahren regelmäßig nach. Manchmal stehen dort einige Ophrys apifera, aber meistens keine.
Ophrys apifera, heute an der Saale gefunden
Hallo zusammen,
ich habe heute beim Herbspflanzenraritätenmarkt innder Gruga eine O. apifera erstanden (bei Härtl). Ich plane sie an folgende Stelle zu Pflanzen:
-nach W ausgerichtetes "Trockenbeet"
-sehr durchlässiges Substrat
->grober Sand 60%
->Marmorsplitt 10%
->lehmige Gartenerde 20%
->Bimskies 10%
-unten Steine, darüber Vlies und dann Substrat
Die Pflanzstelle kann ich aber auch mit einem anderen Substrat versehen.
Passt das so?
die lehmige gartenerde pur würde reichen.
ab dem frühjahr zweiwöchentlich mit wuxal düngen.
Ich habe jetzt die winzige Knolle mit dem Austrieb und den zwei Wurzelstummeln im Substrat bom Hersteller belassen und damit es schöner aussieht den obersten cm mit meinem Substrat gefüllt. Sie ist zwischen zwei dunklen Steinen, hat es also schön warm.
Muss ich sie jetzt, wo sie austreibt auch düngen? Wenn ja, geht normaler Orchideendünger in geringer Konzentration?
Edit: Ah, danke Manne! Kam in genau dem Moment, in dem ich meinen Beitrag abschicken wollte :thumb. Sollte ich sie umpflanzen oder kann sie so bleiben? Das Herstellersubstrat gleicht lehmiger Gartenerde mit Splittbeimengung, gröberen Lehmbrocken und geringem organischen Anteil.
Auf dem Bild sieht man Substrat und Pflanze (das Substrat unten im Topf ist feiner):
Hier ist meine Ophrys apifera jetzt. Kann ich schon zu düngen beginnen?
Zitat von: Leo H. am 12.Feb.22 um 12:21 Uhr
Hier ist meine Ophrys apifera jetzt. Kann ich schon zu düngen beginnen?
Wenn es etwa wärmer wird.
Hi,
das Foto von heute zeigt drei Ophrys apifera, die auf mich keinen gesunden Eindruck machen. Die Pflanzen stehen im Freiland und haben den Frost abgekommen, daher wundere ich mich nicht über verfärbte Blätter.
Aber ich wundere mich, dass die Orchideen kein junges grünes Blatt austreiben. Die Ophrys apifera am selben Standort hat das gemacht und sieht auch nicht so schlimm aus.
Hat jemand einen Tipp, was ich für die Orchideen tun kann?
Zitat von: fido am 09.Mai.23 um 20:21 UhrHi,
das Foto von heute zeigt drei Ophrys apifera, die auf mich keinen gesunden Eindruck machen. Die Pflanzen stehen im Freiland und haben den Frost abgekommen, daher wundere ich mich nicht über verfärbte Blätter.
Aber ich wundere mich, dass die Orchideen kein junges grünes Blatt austreiben. Die Ophrys apifera am selben Standort hat das gemacht und sieht auch nicht so schlimm aus.
Hat jemand einen Tipp, was ich für die Orchideen tun kann?
Diese variegata-Formen sind meist Virus-verursachte Defekte im Genmaterial der Pflanze. Manchmal verschwinden sie im Folgejahr.
Meist sind sie nicht lebensbedrohend.
Hi Berthold,
vielen Dank. Dann warte ich einfach ab.
ein bienengrüppchen im garten.
Zitat von: Manne am 12.Jun.23 um 21:26 Uhrein bienengrüppchen im garten.
Manne :thumb
So Gross träumen hier nur Wenige grins
Hallo,
anbei die aktuellen Fotos von zwei Ophrys apifera aus meinem Naturgarten (mehr dazu siehe https://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=49842.0).
Der Durchmesser der Blattrosette des größeren Exemplars beträgt ca. 10 cm.
Die beiden Orchideen wuchsen ursprünglich auf einem Rasen in einem Privatgrundstück. Im Herbst 2022 ist jemand darauf herum getreten, worauf in kürzester Zeit die Blätter komplett verfault sind. Ich habe die apifera dann ausgegraben, den Stengel an einer gesunden Stelle abgeschnitten (viel war nicht mehr übrig), den Schnitt mit Holzkohle eingerieben und neu in meinen Trockenrasen im Halbschatten gepflanzt.
Im Frühjahr 2023 sind die beiden dann mit sehr kleinen Blättern ausgetrieben, haben aber nicht geblüht.
Daher freue ich mich jetzt auf eine Blüte in 2024.
Zitat von: fido am 23.Dez.23 um 08:27 UhrDer Durchmesser der Blattrosette des größeren Exemplars beträgt ca. 10 cm.
Da hat wohl jemand am Blatt geknabbert.
Zitat von: Berthold am 23.Dez.23 um 11:02 UhrDa hat wohl jemand am Blatt geknabbert.
Ja, ich tippe wieder auf die Spanische Wegschnecke. Die habe im Frühjahr 23 an der apifera knabbern sehen, habe ihnen anschließend den Krieg erklärt und konnte sie bereits sehr deutlich dezimieren.