Habenaria macrostele

Begonnen von Johannes, 05.Okt.13 um 16:11 Uhr

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Johannes

Habenaria macrostele ist nun bei mir in Blüte. Die Pflanze hat zwei Neutriebe, die beide auch eine Knospe schieben.

Alles Gute,
              Johannes


plantsman

Feinfein,

wie lange hast Du sie? Wie pflegst Du sie? Die afrikanischen "Sumpfwiesen"-Habenarien benötigen doch etwas Fingerspitzengefühl. "Duftet" sie tatsächlich nach nassen, alten Socken :bad?
Bei mir in Kultur habe ich die Verwandte H. schimperiana. Sie wächst zwar und vermehrt sich, konnte sich aber noch nicht zur Blüte entschliessen.
Tschüssing
Stefan

plantsman

Moin,

orchidsworld hat sie ja auch vorgestellt, könntet ihr nicht mal was zur Kultur schreiben. Die Dinger sind ja schließlich keine Allerweltsknöllchen.
Tschüssing
Stefan

orchidsworld

Ich habe diese Pflanze seit einige Monaten... Substrat ist mit Seramis, Perlite und Toresa gemacht... Ich halte es feucht, und die Pflanze wächst im Kalthaus...

Carsten

Unspektakulär, aber interessant.
Bei der Herkunft (Simbabwe?) wäre ich unsicher, ob ich die Art schon mit den tropischen oder noch mit den subtropischen/mediterranen Erdorchideen kultivieren sollte. Braucht oder kennt die Art eine Ruhezeit?

plantsman

Och,

ich dachte, es könnte schon ein wenig aus einem langjährigen Nähkästchen geplaudert werden. Dann hab ich ich mit meiner 3jährigen H. schimperiana ja schon die meiste Erfahrung mit dieser Gruppe.
Die H. macrostele hab ich auch mal bekommen, aber leider als ausgetopfte Pflanze in der Wachstumszeit, was Knollen-Orchies nicht besonders mögen...... im Frühjahr ist sie nicht wieder ausgetrieben. Bei meinen damaligen Recherchen habe ich folgende Daten zusammengetragen:
Überwinterungstemperatur im Tagesschnitt 15° C, im Sommer nicht zu heiß, bei ca. 17° C, das Klima ist also recht ausgeglichen temperiert. Von Mai bis Oktober feucht halten, von Dezember bis März ziemlich trocken, nur gelegentlich etwas befeuchten.
Die Böden, in denen diese Habenarien (und viele weitere Erd-Orchideen wie Eulophia, Disa, Satyrium) wachsen sind entweder abflusslose Senken in denen sich in der Regenzeit das Wasser sammelt und bestehen aus einem schwammig-humosen, sauren Seggentorf oder sind verdichtete Lehm/Tonböden, die ebenfalls in der Regenzeit echte Matsche sind. In der Trockenzeit trocknen sie aber stark aus. Auf keinen Fall darf man sie in der Wachstumszeit ins Wasser stellen. Meine H. schimperiana-Knollen habe ich damals aufgeteilt und getestet. Die im Untersetzer ist verfault! Die andere hat sich zwar vermehrt, kommt aber noch immer nicht so recht in Gange..... blütenmäßig. Wer die Ökologie dieser Orchideen besser verstehen möchte, sollte sich mal mit dem Begriff "Dambo" auseinandersetzen. So werden die von ihnen besiedelten Sumpfwiesen genannt.
Die Arten scheinen empfindlich gegen Blattpilze zu sein.

Sie sind auf jeden Fall interessantes Neuland in der Erd-Orchideen-Kultur.
Tschüssing
Stefan

orchidsworld

Warum "Weitere warme Erdorchideen und Allgemeines" ?? Für mich ist es mehr eine kalte Orchidee oder ??

Ralla

Die ist doch sicher nicht frosthart, oder?
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

orchidsworld

Frosthart ist sie gar nicht, klar... aber warme... für mich nicht.. ;)

plantsman

Es ist schon eine warme Erd-Orchidee. Es gibt Masdevallien und Odontoglossum die kälter gehalten werden sollten als Habenaria macrostele. Eine Tagesdurchschnitts-Temperatur von 15°C im Winter ist schon eher temperiert. Mit mediterranen, südafrikanischen oder westaustralischen Erdchen kann man sie nicht vergleichen.
Tschüssing
Stefan

orchidsworld


Johannes

Ich kultiviere meine Habenaria macrostele mit meinen Australiern zusammen. Im Winter halte ich dieses Gewächshaus auf + 8°C - +15°C. Auch das Substrat ist dasselbe wie bei meinen Australiern. Es besteht aus Torf, den ich mit Vulcastrat (Lava -gewaschener Bims - Zeolith) für die Einbringung von Spurenelementen, Wasserspeicherung und Bodenlockerung, Quarzsand, ebenfalls zur Bodendurchlüftung und etwas Tongranulat für eine leichte Kaliversorgung (die für Zwiebelpflanzen besonders wichtig ist) mische. Den Sommer über zieht meine Habenaria ein, wo ich sie bis zum Austrieb, etwa Anfang September, trocken halte. Über den Duft kann ich leider wenig berichten, da ich sehr schlecht Rieche und mir bis jetzt kein unangenehmer Duft aufgefallen ist.

Alles Gute,
               Johannes

plantsman

Dein Rhythmus ist interessant, denn H. macrostele kommt eindeutig aus einem Sommerregen-Gebiet. Hast Du sie von der Südhalbkugel bekommen und hast sie nicht umgestellt oder konntest Du sie umerziehen?
Tschüssing
Stefan

Johannes

Ich habe die Pflanze vor ca. 2 Jahre von Herrn Beyrle bekommen und kultiviere sie seither wie beschrieben.

Alles Gute,
               Johannes