Gastrorchis humblotii

Begonnen von plantsman, 13.Aug.13 um 23:57 Uhr

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plantsman

Moin,

Gastrorchis-Arten mag ich sehr. Diese Verwandten von Phaius und Calanthe haben den Ruf, nicht ganz einfach zu sein. Bis auf eine virusverseuchte Hybride aus einer Endverkaufs-Gärtnerei, die ich ganz schnell entsorgt habe, habe ich keine Probleme mit ihnen. Auch nicht auf der Fensterbank. Problem wieder nur...... wo herbekommen. So habe ich auf dem Phaius/Calanthe-Tisch zwischen besagter Hybride (ohne Virus) bei Karge doch tatsächlich eine noch lebende Einzelpflanze gefunden, die mit G. francoisii ausgezeichnet war. Auf Nachfrage hat Marei die Pflanze geteilt und mir ein Stück überlassen.

Die Pflanze wurde in meinem kühlen Zimmer gepflegt, da die francoisii von höheren Lagen auf Madagaskar kommt. Sie hat einen guten Zuwachs mit 4 Neutrieben gemacht. Dazu kamen dann noch zwei Blütentriebe. Einen habe ich leider abgebrochen, aber der zweite hats geschafft. Da sie noch nicht 100%ig etabliert ist dieser selbstverständlich noch etwas klein geraten, aber trotzdem sehr schön. Die größte Überraschung aber, es ist Gastrorchis humblotii. Diese Art halte ich für die schönste seit ich sie im Berggarten Hannover gesehen habe. Seit dem hab ich immer nach ihr gesucht, aber niemand hatte sie echt, bis jetzt......... :-D

Bei einigen Gärtnern steht G. francoisii als G. humblotii. Unterschiede sind der kahle Kallus und der Mittellappen, der die Breite der Lippe hat und dessen Lappen fast so groß sind, wie die Seitenlappen (G. humblotii). G. francoisii hat einen behaarten Kallus und einen deutlich kleineren Mittellappen.
Pflanzen mit weißen Sepalen und Petalen sind niemals die beiden obigen Arten.

Sie steht in einem Substrat aus Lavastrat und Neudohum-Pflanzerde (1:2) und bekommt von Juni bis September wöchentlich Dünger. Bis auf eine angedeutete Trockenzeit im März sollte sie nie vollständig austrocknen. Die Luftfeuchte scheint keine so große Rolle zu spielen, auch wenn sie sie vom Standort im Waldunterwuchs sicher hoch haben möchte. Die typischen Schädlinge der plikaten Orchis bei Lufttrockenheit wie Spinnmilben und Thripse haben sich trotzdem noch nicht eingefunden. Der Temperaturbedarf ist ein wenig höher als bei G. francoisii.

Tschüssing
Stefan

Ralla

Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann