Lilium ausser philadelphicum und catesbaei

Begonnen von Berthold, 23.Apr.09 um 13:32 Uhr

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Claus

Ich bin ja gerade am Lernen. Die Keimung im Orchideen-Nährboden ist auch hypogäisch, allerdings sieht man wegen der Transparenz des Bodens die kleinen Keimzwiebeln und muss nicht in der Erde buddeln. Wenn ich es richtig verstanden habe müssen die dann noch eine Kühlperiode durchmachen, damit sie des erste grüne Blatt entwickeln. Also ca. 5-10°C ab wann und wie lange?
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Stick †

Theoretisch könntest Du sie vom 1.11. - 28.2. in den Kühlschranck stellen. Dann raus, hell und wärmer. Aber am Anfang nicht zu warm. Aber das kannst Du ja mit Peter besprechen, der weiss bescheid.l
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

winwen

Zitat von: Claus am 31.Okt.12 um 23:12 Uhr
Ich bin ja gerade am Lernen. Die Keimung im Orchideen-Nährboden ist auch hypogäisch, allerdings sieht man wegen der Transparenz des Bodens die kleinen Keimzwiebeln und muss nicht in der Erde buddeln. Wenn ich es richtig verstanden habe müssen die dann noch eine Kühlperiode durchmachen, damit sie des erste grüne Blatt entwickeln. Also ca. 5-10°C ab wann und wie lange?
Nach 13-15 Wochen sollten sie kalt gestellt werden (10°C ist zu viel, 5°C geht) für etwa 9-12 Wochen. Manche (v.a. die südjapanischen Arten) treiben schon nach relativ kurzer Kühlphase wieder aus -auch ohne dass ein Temperaturanstieg zu verzeichnen wäre. Sie bleiben auch sehr lange grün. L. alexandrae z.B. kann man im 1. Jahr (nachdem sich das erste Grün zeigt) ohne Winterpause durchkultivieren (evt. mit einer leicht kühleren Phase dazwischen). Die Annahme, dass Lilien i.v. gezogen, sich bis zu einem Jahr bis zur Blüte sparen, ist korrekt. Dennoch denke ich, dass es zu viel Aufwand ist, zumal die Keimrate meiner Einschätzung nach nicht verbessert wird. Das ist wohl primär doch eine Frage der Samenqualität.
Primär wendet man i.v. an, wenn es um die Züchtung von Lilien aus Kreuzungen genetisch weiter von einander entfernter Spezies geht. Dabei wird bereits kurz nach der Befruchtung (oft nur einige Wochen danach) zuvor unter sterilen Verhältnissen der Embryo aus dem (aufgequellten) Liliensamen herausgeschnitten (Embryo-Rescue).

Berthold

Zu Lilium pumilum
Nach Erkenntnissen des technischen Leiters des bot. Gartens Regensburg stirbt diese Lilie meist nach dem Blühen ab (monocarp). Die Zwiebeln verausgaben sich bei der Bildung der Samenkapseln. Durch entfernen der Blüte nach dem Verblühen lässt sich ihr Leben verlängern.

Die Lilie wächst z. B. auf grasigen Trockenhängen am Baikalsee.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eveline†

Die Vermehrung erfolgt vorzugsweise über Zwiebelschuppen?

Berthold

Zitat von: Eveline am 02.Dez.12 um 12:37 Uhr
Die Vermehrung erfolgt vorzugsweise über Zwiebelschuppen?

oder Samen
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eveline†

Zitat von: Berthold am 02.Dez.12 um 13:00 Uhr
Zitat von: Eveline am 02.Dez.12 um 12:37 Uhr
Die Vermehrung erfolgt vorzugsweise über Zwiebelschuppen?

oder Samen

... die es nach Entfernen des welken Blütenstandes nicht gibt.

Berthold

Zitat von: Eveline am 02.Dez.12 um 13:05 Uhr
Zitat von: Berthold am 02.Dez.12 um 13:00 Uhr
Zitat von: Eveline am 02.Dez.12 um 12:37 Uhr
Die Vermehrung erfolgt vorzugsweise über Zwiebelschuppen?

oder Samen

... die es nach Entfernen des welken Blütenstandes nicht gibt.

richtig, aber dann braucht man nicht zu vermehren, weil die alte Zwiebel ja wieder austreibt
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Kleiner Fortschrittsbericht: Es keimt schon deutlich (L. monadelphum), zum Teil bilden sich schon nach kurzer Zeit verzweigte Faserwurzeln aus (kesselringianum, Foto). Der Nährbodentyp scheint keine Rolle zu spielen, sie keimen auf allen angewendeten Böden - da kann ich wahrscheinlich meinen P-6668 noch einer sinnvollen Verwendung zuführen.

Die Desinfektion mit 0,5% NaOCl über 20 Minuten ist nicht sicher genug, es gibt noch zu viele Verkeimungen, u.a. mit einem isoliert auftretenden braunen Schimmel. Das hängt aber wohl auch mit der Sauberkeit der Samen zusammen. Mein nächster Test läuft mit 1% NaOCl und 30 min.

Hoffentlich nehmen mir die Erdorchideen nicht mein Fremdgehen übel.  O-) O-) O-)
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

R4NG3R

 :weird Was kann man denn bitte alles in vitro aussähen. Rein theoretisch alles????
Sich regen bringt Segen.

Lg,
Flo

Claus

Zitat von: R4NG3R am 08.Dez.12 um 16:46 Uhr
:weird Was kann man denn bitte alles in vitro aussähen. Rein theoretisch alles????

Das geht im Extremfall bis zur Klonung von Pflanzen, indem man winzige Teile davon desinfiziert und dann auf speziellen Böden kultiviert. Dazu sind aber auch Pflanzenhormone erforderlich. Die Meristemvermehrung ist so ein Beispiel. Besonders gut geht es auch mit der "Grünaussaat" von Lilien, d.h. die noch geschlossene Samenkapsel mit den unreifen weißen Samen wird von außen desinfiziert, dann steril geöffnet und auf Nährböden ausgesät.

In diesem Beispiel sind es reife Samen. Die müssen aber intensiv desinfiziert werden, weil ihre raue Oberfläche Keime in den Falten enthält, die relativ schwer erreichbar sind. Also höhere Konzentration des Desinfektionsmittels und längere Zeiten sind notwendig. Sinnvoll ist das aber nur, wenn man entweder eine höhere Keimrate erhält und/oder die Entwicklung zur Pflanze deutlich verkürzt wird; denn der Aufwand ist relativ hoch.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

R4NG3R

Und rein theoretisch könnte ich auch kresse steril aussähen?
Sich regen bringt Segen.

Lg,
Flo

Claus

Zitat von: R4NG3R am 08.Dez.12 um 17:54 Uhr
Und rein theoretisch könnte ich auch kresse steril aussähen?

Praktisch auch. Aber wozu?
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

R4NG3R

Nur so, weil ich mich ja immer noch in in vitroaussaat versuche, und wenn es irgendwann klappt dann kann ich auch andere Pflanzen aussähen. Da meine Oma und ich auch so seltene und interessante Pflanzen sammeln und versuchen zu kultivieren. Von daher vesuchen wir auch diese Pflanzen aus samen zu vermehren, und dabei könnte uns die in vitro Aussaat evtl. zugute kommen :yes.
Sich regen bringt Segen.

Lg,
Flo

Claus

Hast du denn ausreichend Orchideensamen für deine Versuche? Und wie steht es mit Symbiosepilzen?

Also Kresse wird keimen so oder so. Allerdings auf infizierten zuckerhaltigen Nährböden wird auch Kressesamen schimmeln.
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