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Moderne Bilderstürmer

Begonnen von Ahriman, 11.Jun.20 um 14:24 Uhr

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Berthold

Es ist in den USA sicherlich so, dass die Kriminalität bei den Schwarzen relativ erheblich höher liegt als bei den Weissen. Die Gründe liegen wie bekannt überwiegend im sozialen Bereich.
Diese Tatsache festigt bei den Behörden logischerweise die Meinung, dass man die Schwarzen gründlicher prüfen sollte als die Weissen, das berühmte racial profiling.
Dieses Verhalten der Behörden missbrauchen die Systemumstürzer für ihre Zwecke.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: orchis pallens am 11.Jun.20 um 22:54 Uhr
Ich bin fassungslos. Dass der Klassiker ,,Vom Winde verweht" jetzt als rassistischer Film gelten soll, ist mir unbegreiflich. Wir haben aufgrund der Corona Krise gewaltige Probleme in Europa und gewisse Leute beschäftigen sich mit solchen Nichtigkeiten, wo steuert unsere Gesellschaft bloß hin?
Das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald soll gesprengt werden
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Die Satire von heute ist nicht selten die Realität von morgen... :sad:

Neuseeland
Die Stadt Hamilton entfernt die Statue ihres Namensgebers und soll eventuell sogar umbenannt werden.
https://www.deutschlandfunk.de/neuseeland-stadt-hamilton-entfernt-statue-ihres.1939.de.html?drn:news_id=1140410

London
Statue von Churchill beschmiert, nun zur Sicherheit eingehaust um Vandalismus vorzubeugen
https://www.businessinsider.nl/winston-churchill-statue-covered-box-protests-2020-6?international=true&r=US

Ich sehe nicht wirklich was die Zerstörung historischer Kulturgüter mit Antidiskriminierung zu tun hat. Fühlt sich ernsthaft jemand beleidigt weil irgendwo eine Statue von jemandem steht der vor Jahrhunderten x oder y gemacht hat? Man zerstört ja auch keine Ägyptischen Statuen weil die Pharaonen menschenverachtende Despoten waren. Es sei denn man ist beim IS...

Und nein, ich bin nicht der Meinung dass es hier um "Gleichberechtigung" geht. Es ist einfach ein Ventil für angestauten Hass aus verschiedensten Gründen und dieser entläd sich nun explosionsartig auf ebenso verschiedenartige Feindbilder. Man sollte das nicht unterschätzen. Die Masse ist ein Monster, wozu ganz normale Leute fähig sind wenn bei genügend Leuten eine Hemmschwelle durchbrochen wird haben wir in den 30er Jahren erlebt. Da ist auch alles "unerwünsche Kulturgut" vernichtet worden, danach die "unerwünschten Menschen". Wer es etwas weniger dramatisch haben will nehme die Französische oder Russische Revolution. Da kommen die tiefsten menschlichen Abründe zutage. Jeder der nicht dazugehört ist der Feind und muss zum Wohle der Gesellschaft und des Fortschrittes ausradiert werden. Mögen viele mitwirkenden in ihren Augen noch so edle Absichten haben, die Sache endet in der Regel immer in massiver Zerstörung, Gewalt und Tod.

Ruediger

#18
Es ist immer eine Frage von Augenmaß, denn sogar jede gute Sache kann man pervertieren, wenn man sie Fanatikern überläßt.

Mohamed war Sklavenhändler und hat blutige Kämpfe geführt, war sogar mit einer Minderjährigen verheiratet, wenn ich das richtig im Hinterkopf habe, natürlich wird man trotzdem keine Moschee zerstören wollen.

Nur heutige Moslems müssen sich an ihrem Verhalten und ihrer Einstellung messen lassen, das ist völlig klar.
Beste Grüße

Rüdiger

Ahriman

Und gerade der moderne "Antifaschismus" wird zu einem erheblichen Teil von FanatikerInnen getragen.

Reinheitswahn
Der neue Puritanismus: Antirassismus und Kampf gegen vermeintliche Diskriminierung
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/der-neue-puritanismus-antirassismus-und-kampf-gegen-vermeintliche-diskriminierung/

ZitatWir nähern uns einer Situation, in der tendenziell alles, was zur Geschichte Europas gehört, als moralisch verwerflich verdammt wird, weil diese Geschichte durch Rassismus durchgehend vergiftet sei. Missliebige Meinungen sollen gar nicht mehr formulierbar sein.

Darf man Tichys Einblick überhaupt noch erwähnen oder ist das schon rechtsextrem?
Der Bildersturm geht jedenfalls munter weiter...

Penny Lane Straßenschild in Liverpool beschmiert - ist rassistisch
https://www.bbc.com/news/uk-england-merseyside-52992669

Gandhi - Statue muss entfernt werden - ist rassistisch!
https://www.bbc.com/news/uk-england-leicestershire-53025407

Fawlty Towers Folge mit John Cleese darf nicht mehr gezeigt werden - ist rassistisch!
Nach Protesten nun doch wieder aber mit Warnhinweisen.
https://www.bbc.com/news/entertainment-arts-53032895

Und noch eine Liste mit zerstörten oder beschmierten Statuen in den USA, großteils von Konföderierten.
https://thehill.com/homenews/state-watch/502492-list-statues-toppled-vandalized-removed-protests

Ruediger

Es gibt immer wieder solche Perioden von Hysterie und Fanatismus, dann ziehen die selbstberufenen Reinigungskräfte los um die Gesellschaft zu reinigen.

Da gab es mal die Hexenjagd, die Kommunistenjagd unter MCarthy, die Judenverfolgung, dann die Jagd auf Konterrevolutionäre in der Sowjetunion, dann unter Stalin wurden Trotzkisten und alles andere gejagd, ich denke die Liste kann man endlos fortsetzen.

Nun also überall Rassismus oder Nazis, so spukt es zumindest in machen Köpfen rum, dabei haben wir viele  schlimme Dinge der Vergangenheit erstmal überwunden, nur taugen solche Ersatzreligionen nicht zur Erhaltung einer Gesellschaft.
Sie spalten und zerstören das Miteinander.

Den politischen Triebtätern geben sie die Möglichkeit zu bestimmen was gesagt und getan werden darf, und das außerhalb der Gesetzeslage.

Man kann das sogar als Versuch der Machergreifung betrachten, denn mit Tugendterrors kann man die Gesellschaft dominieren, ohne das man dazu ein Mandat hat.
Die Andersdenkenden werden mundtot gemacht und persönlich diskreditiert.

Mich erschreckt dieser Fanatismus, heute kommt er eben in diesem Gewand daher, aber immer tritt er auf als der Vertreter des einzig Gutem, endlich hat man den Stein des Weisen gefunden.
Resultat?

Siehe in die Geschichtsbücher.
Beste Grüße

Rüdiger

Ahriman

Mittlerweile beginnt die Revolution auch schon ihre Kinder zu fressen - auch Karl Marx war ein übler Rassist und Antisemit. Müssen nun auch seine Statuen gestürzt und Straßen umbenannt werden? :whistle
https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Karl-Marx-war-einer-der-uebelsten-Rassisten-article21848678.html

Mittlerweile muss auch Programmiercode von schlimmen Begriffen "gereinigt" werden. Man kann Schwarzen nämlich "nicht zumuten" mit Begriffen wie master und slave zu arbeiten. Wie wir im Geschichtsunterricht gelernt haben waren bekanntlich alle Sklaven in der Menschheitsgeschichte schwarz, alle Sklavenhalter dagegen weiße Trump-Wähler. :rofl
https://www.cnet.com/news/master-and-slave-tech-terms-face-scrutiny-amid-anti-racism-efforts/

Berthold

Zitat von: Ahriman am 16.Jun.20 um 10:57 Uhr
Mittlerweile beginnt die Revolution auch schon ihre Kinder zu fressen - auch Karl Marx war ein übler Rassist und Antisemit. Müssen nun auch seine Statuen gestürzt und Straßen umbenannt werden?

Dafür bin ich unbedingt, aber aus anderen Gründen, denn er hat die Menschheit mit seinen Gedanken in die Irre geführt und trägt dadurch die Mitverantwortung für viele Millionen Tote.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Natürlich.
Aber hier zeigt sich die Doppelmoral der modernen Sittenwächter. Marx ist heilig und hat das alles nicht so gemeint, nicht so schlimm, muss im Kontext gesehen werden, usw.

In Wien gibt es übrigens auch eine Stalin-Gedenktafel, ein paar Gehminuten von mir entfernt, zu deren Erhaltung die Republik gemäß Staatsvertrag - der auch die Pflege Sowjetischer Denkmäler regelt - verpflichtet ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stalin-Gedenktafel

Besonders kurios ist dass er 1913 zeitgleich mit Hitler in Wien gewohnt hat, auch wenn dieser am anderen Ende der Stadt war.
https://www.bbc.com/news/magazine-21859771

Ich persönlich habe kein Problem mit irgendwelchen Begriffen, historischen Denkmälern oder Straßennamen. Es ist ein Zeichen einer übersättigten und wohlstandsverwahrlosten Gesellschaft sich über Symbole aufzuregen und die "Bereinigung" der Geschichte von unerwünschten Elementen ist ein Merkmal totalitärer Systeme.

Mit der Stalintafel hat die Republik ja auch eine typisch österreichische Lösung gefunden indem man einfach daneben eine zweite Tafel angebracht hat die neben historischen Informationen auch an Stalins Verbrechen gemahnt. Ich finde das in Ordnung.

Berthold

Ich habe keinerlei Bedenken, Statuen/Mahnmale von Menschen aufzustellen, wenn sie eine grosse Bedeutung für die Menschheit gehabt haben, völlig egal ob im Guten oder im Bösen Sinn.
Man muss nur objektiv genau dazu schreiben, was sie für die Menschheit getan bzw. was sie ihr angetan haben.
Dazu gehört Jack the Ripper ebenso wie Maria Stuart, Pol Pot, Ho Chi Minh, Adolf Hitler und Mutter Tersa, sowie viele andere.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchis pallens

Der Sockel von Immanuel Kant wackelt auch:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/antirassistischer-denkmalsturm-auch-der-philosoph-immanuel.1013.de.html?dram:article_id=478593

Ich persönlich kann diese ganze Debatte nicht nachvollziehen, wir haben meines Erachtens viel größere Probleme in Deutschland, die wir momentan bewältigen müssen
Blumen sind das Lächeln der Erde

Ruediger

#26
Zitat von: Berthold am 16.Jun.20 um 12:07 Uhr
Zitat von: Ahriman am 16.Jun.20 um 10:57 Uhr
Mittlerweile beginnt die Revolution auch schon ihre Kinder zu fressen - auch Karl Marx war ein übler Rassist und Antisemit. Müssen nun auch seine Statuen gestürzt und Straßen umbenannt werden?

Dafür bin ich unbedingt, aber aus anderen Gründen, denn er hat die Menschheit mit seinen Gedanken in die Irre geführt und trägt dadurch die Mitverantwortung für viele Millionen Tote.

Nein, seine Gedanken sind tiefsinnig und seine Analysen werden selbst von kapitalistischen Wissenschaftlern anerkannt.

Ich fürche Du mußt das aushalten, egal was so manche Leute aus seinen Analysen gemacht haben.

Der Kapitalismus hat hat viel mehr Menschen getötet, und wird von manchen als Heilslehre gepriesen, was völlig albern ist.
Aber manche können ihrem Glauben nicht abschwören, egal wie viele Menschen auch heute noch daran sterben, so ist das eben mit Ideologen.
Die Realität wird ausgeblendet, alle anderen Gedanken diskreditiert, Menschen verfolgt.
Man sollte meinen eine so überlegene Lehre muß sich nicht vor Konkurrenz fürchten.

Witzig wie sich Verhalten wiederholt, früher wurden Ketzer verfolgt, auch Wissenschaftler die dem herrschenden Weltbild widersprachen.

Immer die gleiche Gedankenstarre, besser Angststarre.
Beste Grüße

Rüdiger

Ruediger

Zitat von: orchis pallens am 16.Jun.20 um 15:50 Uhr
Der Sockel von Immanuel Kant wackelt auch:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/antirassistischer-denkmalsturm-auch-der-philosoph-immanuel.1013.de.html?dram:article_id=478593

Ich persönlich kann diese ganze Debatte nicht nachvollziehen, wir haben meines Erachtens viel größere Probleme in Deutschland, die wir momentan bewältigen müssen

Das ist völlig richtig, und es bringt keine Verbesserung der Gesellschaft, die Hexenjagd dient der Machtausübung über die Öffentlichkeit und den Diskurs.

Ähnliches gilt bei der Sprache der politischen Korrektheit, man gibt vor was überhaupt gesagt werden darf, und dann noch wie es gesagt werden darf.

Das ist das Gegenteil einer liberal pluralen Gesellschaft, egal welches Etikett man ihr aufklebt.
Beste Grüße

Rüdiger

Ahriman

Wir leben in einer Gesellschaft in der sehr viele junge Leute nichts zu tun haben bzw. keinerlei praktische Auswirkungen ihres alltäglichen Handelns erwarten können. Marx hatte hier insofern recht als er vom Konzept der Entfremdeten Arbeit spricht. Die Menschen sehen permanent was auf der Welt passiert, können es aber nichtmal in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld beeinflussen. Der Durchschnittsbürger kann längst nichts mehr selbst herstellen, nur konsumieren was man ihm vorsetzt. Das frustriert gewaltig.

Die wirklichen Probleme der Welt lassen sich schon gar nicht durch persönliches Handeln lösen bzw. wird man keine messbaren Resultate sehen. Statuen umzustürzen und alles anzuzünden bringt dagegen ein unmittelbares und starkes Feedback. Fast so als wäre man eine steinzeitliche Jagdgesellschaft. Der Mensch ist ein Herdentier und ist dafür ausgelegt in einer Gruppe von Gleichgesinnten gemeinsam zu agieren. Das darf man nicht unterschätzen. Wofür oder wogegen man da demonstriert ist längst egal, sei es Klimawandel oder Rassismus Hauptsache man kann sich empören, hat ein gemeinsames Ziel und spürt eine starke Reaktion. Wir, die Guten, gegen die Anderen die im Unrecht sind. Es ist ein Ventil für die aufgestaute Unzufriedenheit und Langeweile der jungen Menschen.

Das ist ja alles nachvollziehbar.
Was ich wirklich gruselig finde ist dagegen dass weiteste Teile der Gesellschaft heute augenblicklich  und unreflektiert auf diesen Zug aufspringen. Eine winzige Minderheit protestiert lautstark und Staatsorgane, Firmen, Medien überbieten sich geradezu darin diesen Randgruppen recht zu geben. Jeder solidarisiert sich augenblicklich mit allem was gerade im Trend ist.  Plätz werden umbenannt, Produkte aus dem Handel genommen oder neu kreiert, Polizisten knien nieder, Gesetze werden geändert, Sprache und Kultur angepasst - und das alles in einer erschreckenden Beliebigkeit, ohne Maß und Ziel.

Und wie bei einem tobenden Kleinkind dem die Etern alles recht machen wollen führt das nur zu noch mehr Forderungen und noch mehr Unzufriedenheit. Aber dieser unbequemen Wahrheit will sich niemand stellen. Könnte nämlich ziemlich unangenehm werden einmal nein zu sagen...

Ruediger

,, Rassistische Darstellung
Pepsi ändert Marken-Logo seiner Pfannkuchen-Tochter

Pepsi stellt nicht nur Cola her, sondern auch Fingerfood und Backmischungen. Eine Marke des Konzerns bedient sich eines Logos, dass eine Frau abbildet, die auch eine Sklavin sein könnte. Pepsi will das jetzt ändern."

https://www.spiegel.de/wirtschaft/rassismus-pepsi-aendern-markenlogo-seiner-pfannkuchen-tochter-a-9f60132e-1507-413e-b0fb-40780d1d3511

Die Marke Aunt Jemima kenne ich schon seit über 25 Jahren, die Pancake-Mischung fand ich immer sehr gut, das Logo empfand ich etwas angestaubt aber cool Retro, das dies eine Sklavin sein könnte hatte ich nie assoziert.
Ich habe sie als ältere nette Südstaaten-Tante mit eigenem ,,Hausrezept" angesehen, die das für ihre Familie macht.

Aber so unterschiedlich sind die Wahrnehmungen.
Wenn man nur Weiße zeigt ist das auch Rassismus, wenn man die altertümliche Hausfrau zeigt ist das frauenfeindlich, zeigt man eine lächelnde schwarte Tante, ist es rassistisch.

Es hat langsam pathologische Züge.

Beste Grüße

Rüdiger