Aufbinden für Dummies

Begonnen von R4NG3R, 29.Okt.12 um 20:00 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Berthold

Zitat von: eerika am 01.Nov.12 um 22:03 Uhr
Aber Du willst nicht jeden Tag giessen und möchtest Wochen Urlaub machen, deshalb kommt alles in die Töpfe. :-D

Eerika, aber einzige Sinn des Lebens ist, es sich so bequem wie möglich zu machen. :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

jolly

Hallo zusammen,
ich habe im Frühjahr einige Pflanzen "umquartiert", aus den Töpfen geholt und aufgebunden.
Obwohl die Luftfeuchtigkeit in meinem kleinen GH im Sommer tagsüber oft sehr niedrig ist (geht bis auf 20% runter) habe ich den Eindruck, dass sie es sehr gut angenommen haben, insbesondere das Wurzelwachstum ist beeindruckend. Allerdings ist der Pflegeaufwand etwas größer (früh und Abends sprühen).
Ich habe verschiedene Unterlagen ausprobiert: Eichenrinde, Akazienrinde und natürlich Kork. Ich habe wenig oder gar kein Moos genommen, es bildet sich oft von selbst bei ausreichender Feuchtigkeit.
Den Kork habe ich übrigens von einem Urlaub an der Algarve mitgebracht. In den Korkeichenwäldern liegen oft kleinere und größere Stücke als Abfall auf dem Boden.
Das beste Ergebnis scheint mir auf Kork zu sein, allerdings ist auch Akazienrinde nicht schlecht.
Bilder zeigen: Odont. Rawdon Jester auf Eichenrinde, Dendr. wattii auf Akazie, Laelia rubescens auf Kork.
Liebe Grüße, Jolly

jolly

#47
...3. Versuch  :bag. Ich hatte Probleme mit dem Hochladen der Bilder.

Berthold

Zitat von: jolly am 09.Okt.14 um 21:50 Uhr
..allerdings ist auch Akazienrinde nicht schlecht.

Manche Akazien enthalten viele Gerbstoffe (Tannin) in der Rinde. Da sollte man etwas aufpassen. Ich weiss nicht, ob sie die Orchideenwurzeln schädigen oder aber vor Fäulnis schützen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

jolly

Hallo Berthold,
da bei uns viele Akazien wachsen, habe ich schon einige Orchideenarten auf Akazienrinde aufgebunden:
Dendr. wattii, jamesianum, maccarthiae, sukhakulii, Laelia anceps, Cattleya aclandiae, Bulbo. rothschildianum, Coelogyne ochracea. Alle haben das eigentlich gut angenommen. Übrigens enthält Eichenrinde auch viele Gerbstoffe (bei Kork weiss ich es aber nicht).

Postpiet

Zitat von: jolly am 09.Okt.14 um 22:43 Uhr
...
da bei uns viele Akazien wachsen, habe ich schon einige Orchideenarten auf Akazienrinde aufgebunden:
...

Hmmm,
wo wachsen denn in Mitteleuropa Akazien (Acacia spec.) bzw. kommt man an deren Rinde?

Oder geht es hier um die Rinde von Robinien (Pseudoacacia spec.), das wäre allerdings eine ganz andere Unterfamilie innerhalb der Fabaceae mit ganz anderen Inhaltsstoffen ...


Schönen Gruß

Peter

Posting © [Postpiet] 2013.
Alle Rechte vorbehalten. Kein Verwenden, Zitieren und Kritisieren ohne Erlaubnis.

Berthold

Robinien besitzen das Holz mit der besten Wetterresistenz für deutsch Verhältnisse. Da müssen viele giftige Stoffe gegen Pilze und Bakterien drin enthalten sein. Wie es mit der Rind aussieht weiss ich nicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

jolly

Postpiet hat natürlich recht, es handelt sich um die Robinie (Robinia pseudoacacia oder Scheinakazie). Die ist bei uns im Saarland sehr häufig mit den hübschen weißen duftenden Blüten im Frühjahr.
Erstens ist die Rinde sehr dick und zweitens die Struktur der Rindenoberfläche sehr zerklüftet und bietet den Orchideenwurzeln dadurch guten Halt. Ich dachte, ich probier das mal aus und das Ergebnis ist wie gesagt recht zufiredenstellend. Man muss nur schauen, dass sich keine Schnecken oder Asseln darin verbergen, welche die jungen Wurzelspitzen abfressen würden. Ich lasse die Rindenstücke einfach einige Zeit trocknen, danach sind keine Viecher mehr drin.

In der Zeitschrift "Die Orchidee" war vor einiger Zeit mal ein Artikel über verschiedene Rindenarten zum Aufbinden, der Autor hat die Oberfläche der Rindenstücke aber abgehobelt, wohl um evt. schädliche Ablagerungen oder Mikroorganismen zu entfernen. Das mache ich nicht.

Berthold

Zitat von: jolly am 10.Okt.14 um 17:16 Uhr
Man muss nur schauen, dass sich keine Schnecken oder Asseln darin verbergen, welche die jungen Wurzelspitzen abfressen würden. Ich lasse die Rindenstücke einfach einige Zeit trocknen, danach sind keine Viecher mehr drin.


Einfacher ist, sie kurz in die Mikrowelle oder die Gefriertruhe zu stecken.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

jolly

Hier nochmals 2 Bildbeispiele.
Das erste ist eine Laelia anceps, die über ein relativ kleines Korkstück hinausgewachsen ist. Ich wollte die daran haftenden Wurzeln nicht ablösen und habe einfach das Korkstück auf ein größeres Stück Robinienholz "huckepack" aufgebunden. Die Wurzeln sind dann einfach darauf weitergewachsen.
Das zweite zeigt eine Phalaenopsis schilleriana, die im Topf irgendwie nicht so recht wollte. Nach dem Aufbinden dieses Frühjahr haben sich schon einige neue Wurzeln fest auf der Rinde verankert. Dass das sogar mit Phalaenopsis klappt, obwohl wie gesagt bei mir die Luftfeuchtigkeit im Sommer bedenklich absinkt, hätte ich nicht unbedingt erwartet.

Berthold

Zitat von: jolly am 10.Okt.14 um 17:29 Uhr
Dass das sogar mit Phalaenopsis klappt, obwohl wie gesagt bei mir die Luftfeuchtigkeit im Sommer bedenklich absinkt, hätte ich nicht unbedingt erwartet.

Du kannst auch sehr gut die blattlosen Phalaenopsis aufbinden. Da ist die Topfkultur ziemlich schwierig.
http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=14274.0
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)