Lilium ausser philadelphicum und catesbaei

Begonnen von Berthold, 23.Apr.09 um 13:32 Uhr

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knorbs

#1665
nein, ich hatte nur in der anfänglichen anzucht erfolg, dann alle versemmelt. ich bekam bisher nur 1x eine zur blüte. das war eine gekaufte kleine zwiebel die ich noch 2 jahre oder so im topf weiterkultivierte. ich werde die jetzigen sämlinge, so sie durchhalten, im herbst in einen hohen topf pikieren in ein sand-torf-gemisch + sie dann nur noch anstaubewässern mit saurem gießwasser (ph ~4) um fäulnispilzen möglichst wenig chancen zu geben...schau mer mal...falls das klappen sollte, sehe ich möglichkeiten, sie auch im freien kultivieren zu können.

Stick †

An alle Lilienfachleute:

was passiert, wenn eine junge Lilie Blätter austreibt, und die Blätter gehen vorschnell durch einen Unfall kaputt.
Meine Frage: geht die Lilie ein, da sie keine Gelegenheit hatte neuen Nährstoff zuspeichern oder schafft die Zwiebel einen 2. Austrieb. Oder zieht ein und treibt schwächer nächstes Jahr wieder aus?
Bitte ein bisschen anstrengen. :-D
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Berthold

Zitat von: Stick am 19.Apr.17 um 18:56 Uhr
An alle Lilienfachleute:

was passiert, wenn eine junge Lilie Blätter austreibt, und die Blätter gehen vorschnell durch einen Unfall kaputt.


Wenn der Stiel ganz abbricht, macht die Lilie im Folgejahr einen neuen Austrieb, der kleiner ist als bei einer Lilie, die ihren Trieb gesund durch den Sommer gebracht hat. Die Zwiebel macht natürlich im Unfalljahr keinen Zuwachs, aber in den Zwiebelblättern steck eine Menge Reserve für weitere Austriebe.
Manchmal zerlegt sich die Mutterzwiebel auch bei einem solchen Unfall. Dann erscheinen im Folgejahr viele kleine Austriebe, die meist nur aus einem Blatt bestehen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Matthias

Kann es sein, dass im Herbst gesetzte Lilien eine ganze Saison ganz auslassen? Ich vermisse bei einigen Lilien ihr oberirdisches Erscheinen, es geht um mart. catt., henryii, pardalinum, fargesii und auch pyrenaicum. Sie alle stehen gut drainagiert in Kübeln und Trögen, aber sind bisher noch nicht aufgetaucht, wiewohl es blühreife Zwiebeln waren. Ich muss mich sehr zurückhalten, nicht zu graben zu beginnen, um nachzuschauen.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Pyrenaicum kommt sehr spät.
Bei den anderen musst Du mit einer Infektion der Zwiebel rechnen. Da entwickelt sich einfach kein Jahrestrieb in der Zwiebel. Du kannst vorsichtig nachschauen.

Ich kann aber nicht das Klima bei Dir abschätzen. Wenn es merklich kälter ist als hier, kann alles später treiben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

GuRu

#1670
Zitat von: Matthias am 19.Apr.17 um 21:47 Uhr
Kann es sein, dass im Herbst gesetzte Lilien eine ganze Saison ganz auslassen? ...............

Aus eigener Erfahrung - ja. Habe Anfang 2016 mehrere L. martagon gepflanzt. 2 wirklich große und eigentlich blühfähige Zwiebeln haben danach nicht weiter ausgetrieben, obwohl der Austrieb beim Pflanzen bereits sichtbar war. In diesem Jahr stehen beide ganz normal und Knospenansatz ist sicht- bzw. fühlbar. 

partisanengärtner

Als Zwiebel gesetzte Martagon haben bei mir nicht selten nach dem Setzen eine ganze Saison nichts gemacht und sind im zweiten Jahr dann ganz normal gekommen. Auch bei L. hansonii hatte ich das schon.

Allerdings hatte ich mal L.hansonii die drei Jahre lang nicht austrieben. Die sahen immer gut und fest aus, wenn ich nachgebuddelt habe. Nach dem dritten Winter waren sie ganz weg.

Martagon setze ich seit ein paar Jahren um wenn sie im Knospenstadium sind oder gerade aufblühen. Die wachsen einfach weiter und haben noch nie ausgesetzt.
Den Tipp habe ich von einem alten Liebhaber.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Matthias

ich danke Euch.
Eigentlich hatte ich die großen Mörteltröge mit ihrem liliösen Bewuchs als "Lilienblickfang" gedacht, das sah in den letzten Wochen dann schon sehr eigenartig aus, weil nichts wächst. Also habe ich begonnen, andere und weitere Pflanzen dazuzusetzen. Sollten die Lilien jetzt doch kommen, wäre ich nat. erfreut. Sie waren nicht gerade eine Okkasion.
Vielleicht setzte ich sie auch zu tief. 20 cm liegen sie schon unter der Oberfläche. Das sollte allerdings laut Lit. passen.

Ganz überzeugt bin ich von der hier angesprochenen Kurzlebigkeit mancher Lilien nicht. Das wäre doch Verschwendung, wenn eine Zwiebel aus sehr vielen Schuppen besteht, aus denen eine vegetative Vermehrung möglich ist und dann geht sie doch als ganzes binnen 2, 3 Saisonen ein? Kann manche Kurzlebigkeit nicht doch eher an inadäquater Nährstoffversorgung liegen? Beim Umsetzen mancher Lilien - das waren allerdings Hybriden - im Herbst erkannte ich, dass manche Lilien sehr tief wurzeln, manche Zwiebeln auch viel tiefer lagen als einst gesetzt. Also kommt mir, dass die Lilien vielleicht soweit in die künstlichen Drainageschichten vordringen, dass sie dort kaum mehr Nährstöffe vorfinden. Andere Zwiebeln wandern wieder eher an die Oberfläche. Dieses Migrationsverhalten ist schon eigenartig. Aber wie gesagt, das sind alles Hybriden.
lg
Matthias
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

partisanengärtner

Die L. hansonii sind sogar sehr langlebig aber dieser eine Klon hat in der ganzen dZeit nicht ausgetrieben und ist dann eben verhungert.
Ich habe angefangen mit der sogenannten Kurzlebigkeit von Lilien zu experimentieren. Die Zeit ist noch zu kurz um was zu sagen.
Dieses Jahr habe ich mir wieder einige L.pumilum beschafft die früher nur wenige Jahre durchgehalten haben, sich aber gut aus Samen ziehen lassen.
Da sollte ich schon in zwei drei Jahren merken wie sie sich verhalten. Die werden nicht aufgenommen nur behandelt. Wenn sie nicht abbauen habe ich eine Lösung.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Matthias

Ja, dass pumilum sich leicht generativ vermehren lässt, kann ich auch in-vitro bestätigen. Meine letztes Jahr gepflanzten pumila waren sehr kurzlebig, allerdings bedingt durch Schnecken. Ihr oberirdischer Trieb hielt gerade mal 2 Wochen. Habe auch neue besorgt und sie sind jetzt geschützter in einem Topf an der Hausmauer, treiben auch schon. In-vitro gehen sie ab wie die Post ... oder zeitaktueller ... wie eine @mail. Es waren eine der ersten, die ich ausgesät habe und Keimung nach 10, 14 Tagen erhielt. Mittlerweile sind die Zwiebeln schon ca 1.5 cm im Durchmesser und arbeiten am 5. Blatt. Deflaskieren mag ich sie aber erst in 1 Jahr.

Was meinst Du mit ... die werden nicht aufgenommen?

Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Berthold

Zitat von: Matthias am 20.Apr.17 um 06:07 Uhr
iGanz überzeugt bin ich von der hier angesprochenen Kurzlebigkeit mancher Lilien nicht. Das wäre doch Verschwendung, wenn eine Zwiebel aus sehr vielen Schuppen besteht, aus denen eine vegetative Vermehrung möglich ist und dann geht sie doch als ganzes binnen 2, 3 Saisonen ein?

Die kurzlebigen Arten erzeugen meist viel Samen, der gut keimt. Die Samen verstreuen sich in der Umgebung und die Art erschliesst dadurch neue Standorte. Das ist klüger als immer an der alten Stelle in dem ausgelutschten Boden zu wachsen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Wenn man sie regelmäßig verpflanzt degenerieren sie nicht oder sehr langsam. Ich lasse sie an der selben Stelle.
Das mit der Bodenmüdigkeit hätte ich gern am Naturstandort verifiziert. Also wie langlebig sind sie am optimalen Standort im Habitat das sie hervorgebracht hat.

Lilium martagon macht reichlich Samen und hält trotztdem Jahrzehnte aus am gleichen Standort.
L. pumilum habe ich mehr als 10 Jahre im Bot Garten in Bayreuth am gleichen Platz beobachtet. So lange habe ich sie nie halten können. Kein Bodenaustausch.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Es kommt nicht nur auf die Anzahl der Samen an sondern auch darauf, ob sie schnell keimen.
Es ist eine allgemeine Regel, dass kurzlebige Arten schnell und gut keimen, langlebige Arten keimen langsam und schlecht.
Vielleicht wird der Boden im BG am Lilium-Standort gedüngt. Wenn genügend Nährstoffe vorhanden sind, kann die Lilie ja weiter wachsen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Martagon keimt  sofort ausgesäht hervorragend. Bereits im Herbst sind schon kleine Zwiebeln im Boden die im darauffolgenden Frühjahr Ihr erstes echtes Blatt machen.
Meine Keimraten waren immer über 80 %. Ich mach das in letzter Zeit immer im Beutel mit Sphagnum im Schreibtisch. Da kann ich auch sehen was passiert. Draußen ist das zu schlecht zu kontrollieren.

Es macht doch keinen Sinn wenn die Investition Samen  in schlecht keimendes Saatgut investiert wird. Ungleichmäßig ja.
Schlechtes Keimen liegt an nicht optimalen Bedingungen. Bei Lilien allzumal.
Falsche lagerung falscher Zeitpunkt, Temperaturverlauf etc.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Bei Schneeglöckchen ist mir das zuerst aufgefallen. Da waren unendliche Mythen bezüglich der Keimung von Galanthus im Umlauf.

Das die sofort nach Reifung (falls man den Klon zum Samenansatz gebracht hat) ausgesäht noch im Spätsommer verzögert keimen, war scheinbar keinem aufgefallen.
In den einschlägigen englischen Foren ist nur immer über den nicht ausreichenden Frost geklagt worden wenn die Keimung wieder schwach war oder ganz ausblieb.

Mit Keimraten in der Nähe von hundert % hat niemand gerechnet. Tun sie aber.
Selbst das mit dem Samenansatz ist je nach Standort des gleichen Klons beeinflußbar. Ich habe gerade Samenansatz bei Klonen die bei mir noch nie Samen angesetzt haben. In aktuell drei verschiedenen Gärten. Mal schauen wie die Samen aussehen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.