Roundup Mischung? Glyphosat

Begonnen von Ralf, 15.Jun.12 um 22:07 Uhr

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Berthold

Zitat von: Ruediger am 25.Feb.18 um 13:22 Uhr

Eigentlich gibt es keinen sicherern Grenzwert in Lebensmitteln, nur die Industrie will ihre Prozesse nicht umstellen, kostet Geld und Mühe.


Ich denke, die Bürger wollen es auch nicht, wenn man ihnen erklärt, dass sie es selber bezahlen müssen. Dann sind sie durchaus bereit, ein höheres Lebensrisiko zu tragen.
Man belügt die Bürger lieber und sagt, die Unternehmen möchten es nicht bezahlen und deshalb überlegen sie sich keine besseren Lösungen. Aber die Unternehmen zahlen niemals etwas. Alle Kosten werden immer vom Endverbraucher aufgebracht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Bei diesem Thema gab es ganz klar den Einfluß der Industrie-Lobby in Brüssel.

Das muß man einfach festhalten, daß es anders geht zeigen eben Frankreich und Japan.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 25.Feb.18 um 22:45 Uhr
Bei diesem Thema gab es ganz klar den Einfluß der Industrie-Lobby in Brüssel.

Da haben wir ja Glück gehabt, dass die Politik auch mal auf die Kenntnis der betroffenen Fachleute hören.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 25.Feb.18 um 22:58 Uhr
Zitat von: Ruediger am 25.Feb.18 um 22:45 Uhr
Bei diesem Thema gab es ganz klar den Einfluß der Industrie-Lobby in Brüssel.

Da haben wir ja Glück gehabt, dass die Politik auch mal auf die Kenntnis der betroffenen Fachleute hören.

Natürlich geht es wie üblich ums Geld, weniger um Gesundheit.

Und da fragen die sich ernsthaft wie glaubwürdig sie sind, bzw. warum es diese Skepsis gegüber der Chemie gibt?
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 25.Feb.18 um 23:06 Uhr
Zitat von: Berthold am 25.Feb.18 um 22:58 Uhr
Zitat von: Ruediger am 25.Feb.18 um 22:45 Uhr
Bei diesem Thema gab es ganz klar den Einfluß der Industrie-Lobby in Brüssel.

Da haben wir ja Glück gehabt, dass die Politik auch mal auf die Kenntnis der betroffenen Fachleute hören.

Natürlich geht es wie üblich ums Geld, weniger um Gesundheit.

Ja, bei der Deutschen Bahn, dem grössten Glyphosat-Kunden geht es ums Geld.
Ohne Glyphosat müssten die 5000 weitere Mirtarbeiter einstellen, die die 35000 km Gleise frei halten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Zwockel

Ich habe in der Süddeutschen Zeitung einen interessanten Artikel gefunden.
Öko-Firma fordert Monsanto heraus: Disteln können Glyphosat ersetzen

Posted: 24 Feb 2018 12:02 AM PST

Novamont: Diesen Namen sollte man sich für die Zukunft merken! Die italienische Öko-Firma hat bereits einige Erfolge erzielt, zum Beispiel durch die Erfindung des kompostierbaren Kunststoffs Mater-Bi. Nun entdeckte das Forschungsteam der Gründerin Catia Bastioli eine erstaunliche Alternative zum Glyphosat und stellt sich damit dem Weltkonzern Monsanto entgegen.
Muss Glyphosat bald der italianischen Öko-Konkurrenz weichen?
Das natürliche Herbizid verbrennt Unkraut-Blätter

Das Unternehmen der Chemikerin meldete seit dem Jahr 1989 bereits über eintausend Patente an, allesamt Erfindungen, die den Weg in eine grünere Zukunft ebnen. Seit etwa 7 Jahren baut Novamont auf Sardinien Disteln an, denn diese Pflanze hat es wirklich ins sich: Sie dient als biologischer Öllieferant, liefert Proteine für Tierfutter, schützt den Boden vor Erosion, hat äußerst wenig Durst und ist komplett verwertbar. 1000 Hektar Land nimmt die Korbblütler-Plantage inzwischen in Anspruch, betrieben und stetig verbessert wird sie in Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Bauern. Bei der Gewinnung des enthaltenen Pflanzenöls fällt Pelargonsäure an, deren herbizide Wirkung bereits unter Fachleuten bekannt ist. Novamonts Tochterfirma Matrìca gelang es, diese Säure für den Einsatz im Freiland zu modifizieren und somit nutzbar zu machen. Das natürliche Herbizid verbrennt die Blätter der ungewollten Wildpflanzen, wird aber nicht von ihnen aufgenommen.
Die Distel hat es in sich!
»2018 wird für Novamont das Jahr der Wende«

Das neue Bio-Herbizid erhielt nach zweijähriger Versuchsphase eine erste Zulassung in den Ländern Italien, Österreich und Frankreich. Das Distel-Mittel kommt nun auf Kartoffeläckern sowie im Obst- und Weinanbau zum Einsatz, doch bis zum endgültigen Durchbruch scheint der Weg noch meilenweit. »Solange Europa sich keine verlässlichen Regeln für den Umgang mit Glyphosat gibt, fallen Investitionen sehr schwer«, äußerte sich Bastioli zu ihrem Projekt. Doch dann fügt sie an: »2018 wird für Novamont das Jahr der Wende«. Einen gesunden Optimismus können wir dieser Frau nicht absprechen, schließlich wirkt die anstehende Konfrontation doch eher wie ein Kampf des kleinen Davids gegen den furchtbaren Goliath. Doch sollten wir uns auch daran erinnern, dass in der biblischen Geschichte David den Sieg davontrug und den bedrohlichen Riesen endgültig zu Fall brachte.

Schönes Wochenende

LG Will

Claus

Derartige Ideen scheitern meist daran, dass die Kosten nicht berücksichtigt werden. Die Herstellung von Glyphosat dürfte im Vergleich extrem viel geringer sein. Frohlocken ist noch nicht angezeigt.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

#142
Zitat von: Zwockel am 11.Mär.18 um 07:52 Uhr
Bei der Gewinnung des enthaltenen Pflanzenöls fällt Pelargonsäure an, deren herbizide Wirkung bereits unter Fachleuten bekannt ist.
Die herbizide Wirkung von Pelargonsäure ist schon seit Beginn der Menschheit bekannt.
Pelargonsäure wird seit langem von alternativen Herstellern wie z. B. Neudorff gegen Unkraut eingesetzt. Sie hat den Nachteil, dass sie eher wachstumsfördernd als unkraufvernichtend wirkt, wie ich selber feststellen musste.
Sie hat jedoch den grossen Vorteil, dass sie keinen bekannten Schaden anrichtet, wenn man sie in niedriger Konzentration einsetzt. 
Der Einsatz ist schon sehr lange in Deutschland zugelassen.
Sie kommt in einigen Pflanzen vor, insbesondere in einigen Pelargonien-Arten wie Pelargonium roseum

Der Bericht in der SZ ist deshalb nicht hilfreich, sondern eher irreführend.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Claus am 11.Mär.18 um 09:27 Uhr
Derartige Ideen scheitern meist daran, dass die Kosten nicht berücksichtigt werden. Die Herstellung von Glyphosat dürfte im Vergleich extrem viel geringer sein.

Das stimmt, meistens werden die gesellschaftlichen Gesamtkosten nicht berücksichtigt, sondern nur die Kosten der Produktion und Einsatz. Die sozialen, ökologischen oder gesundheitlichen Kosten, gerne auch langfristig, werden ausgeblendet.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 19.Mai.18 um 11:43 Uhr
Zitat von: Claus am 11.Mär.18 um 09:27 Uhr
Derartige Ideen scheitern meist daran, dass die Kosten nicht berücksichtigt werden. Die Herstellung von Glyphosat dürfte im Vergleich extrem viel geringer sein.

Das stimmt, meistens werden die gesellschaftlichen Gesamtkosten nicht berücksichtigt, sondern nur die Kosten der Produktion und Einsatz.

Ja, das stimmt. Ohne Glyphosat muss die Deutsche Bahn über 5000 Mitarbeiter zusätzlich beschäftigen, um die 35000 km Gleiskörper dauerhaft unkrautfrei zu halten, was natürlich die Fahrpreise für den Bürger erhöhen würde. Dazu müssen andere Umweltgifte eingesetzt werden, deren Nebenwirkungen deutlich heftiger sind als bei Glyphosat.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Glyphosat in alkoholfreiem Bier.

Schweinerei, aber wer trinkt schon alkoholfreies Bier? Man isst doch auch keine fleischfreie Bratwurst.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

#146
Was hast Du gegen Glyphosat?

Das gehört zur modernen Ernährung und ist garantiert völlig unschädlich.
Wird auch gerne zur Bratwurst genommen.

Mancher sprüht es sich schon unter die Achseln, so groß ist die Begeisterung.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 26.Mai.18 um 14:14 Uhr
Was hast Du gegen Glyphosat?

Du weisst doch, je höher die Verdünnung, desto grösser die positive Wirkung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Glyphosat-Verbot in Frankreich gescheitert.

Die Franzosen scheinen doch vernünftiger als, man oft glaubt.
Man stelle sich nur die Umweltbelastung in Deutschland vor, wenn die Deutsche Bahn auf ihrem 35000 km-Gleiskörper kein Glyphosat mehr einsetzen dürfte.
Der Glyphosat-Einsatz der Deutschen Bahn ist bisher ihr grösster Beitrag zum Umweltschutz aller Zeiten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

GuRu

#149
Zitat von: Berthold am 25.Feb.18 um 23:17 Uhr
Ja, bei der Deutschen Bahn, dem grössten Glyphosat-Kunden geht es ums Geld.
Ohne Glyphosat müssten die 5000 weitere Mirtarbeiter einstellen, die die 35000 km Gleise frei halten.

Berti, wie ich bereits in meinen Beiträgen #112 und #114 geschrieben habe, mag die Deutsche Bahn möglicherweise der größte Einzelkunde für Glyphosat sein, die Menge die sie ausbringt ist jedoch lächerlich gering zu der Menge, die von der gesamten deutschen Landwirtschaft ausgebracht wird, nämlich 75t zu 5330 t. Aus diesem Grund würde die Mehrheit der Menschen, denke ich zumindest, eine Ausnahmegenehmigung für die DB tolerieren.