Aussaat Vanilla planifolia

Begonnen von Berthold, 15.Nov.12 um 19:44 Uhr

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Impera

Wenn die nichts sind, schicke ich Dir noch eine grüne, geschlossene.
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Ahriman

Vanilla-Samen werden in der Natur nicht mit dem Wind verbreitet sondern von Tieren gefressen und ausgeschieden. Die Samen sind dementsprechend groß und hartschalig, ganz anders als die meisten Orchideensamen. Da passt matschig schon. Oberflächensterilisieren kannst du die dank lignifizierter Samenschale auch problemlos, da geht nichts kaputt.
https://www.kyoto-u.ac.jp/en/research/research_results/2015/150505_1.html

Berthold

Interessant, wenn es so dicke  Samen sind, können sie vielleicht sogar unsteril selbständig in moosähnlicher Umgebung keimen
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Möglich, allerdings wär mir nichts davon bekannt, ist ja nicht so dass sich Vanillen spontan selbst aussäen.
Es scheint eine ausgeprägte Keimruhe zu geben die gebrochen werden muss. Die hohen Temperaturen die Knudson benötigt hat könnten die Passage durch das Verdauungssystem simulieren.
Alomia schreibt im von mir verlinkten Paper dass die Samen ausgiebig mit Alkohol und Seife gereinigt wurden. Hier wurden die Samen zwar nur für den Lebendtest mit Schleifpapier aufgeraut um die Embryonen sehen zu können, ich habe aber auch mal wo gelesen dass man die Vanilla-Samen allgemein anschleifen sollte um die Testa durchlässiger zu machen. Auch das könnte die Verdauung simulieren.
Auch mit Pilzen erfolgte die Inkubation im Dunklen bei über 30°C. Das scheint das Wichtigste zu sein. Bei Zimmertemperatur tut sich wohl nichts.

Impera

Ich rätsele, wer in Mexiko usw. Vanillekapseln fressen könnte...  in sämtlichen Kulturbeschreibungen im Herkunftsland (da habe ich zwar nicht sooo viele :whistle) wurde bisher nichts erwähnt, über evtl Schutzmaßnahmen gegen Vögel o.ä. habe ich noch nicht gelesen... Pekaris kämen nicht dran, Affen wären vielleicht noch möglich?  Zumindest die Kapuzineraffen fressen ja sonst alles was sie bekommen können :-D
Aber die Schoten können noch so reif sein, ich finde sie leicht bitter, und die Zunge schwillt nach dem Verzehr etwas an :Stirnbatsch
Insgesamt ist der Geschmack nicht so gut, dass ich einen zweiten Biß versuche :bag :rofl
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Berthold

Zitat von: Impera am 13.Nov.18 um 14:30 Uhr
Ich rätsele, wer in Mexiko usw. Vanillekapseln fressen könnte...
Vielleicht neugierige Menschen, die wissen möchten wie die Kapseln schmecken?
Aber wie kommst Du auf diese Frage?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Impera

Zitat von: Berthold am 13.Nov.18 um 14:42 Uhr
Zitat von: Impera am 13.Nov.18 um 14:30 Uhr
Ich rätsele, wer in Mexiko usw. Vanillekapseln fressen könnte...
Vielleicht neugierige Menschen, die wissen möchten wie die Kapseln schmecken?
Aber wie kommst Du auf diese Frage?

Wie Du richtig erkannt hast, reine Neugier. :einig:
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Berthold

#22
Ist die Zunge wieder abgeschwollen oder besteht weiterer Behandlungsbedarf?

Ich probiere auch immer erst, wenn ich Dinge nicht kenne.
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Impera

Es wurde zumindest noch nicht schlimmer O-) ein pelziges Gefühl kam noch dazu. ... aber Vanille ist ja bekannterweise eher aggressiv wenn man sie beißt oder schneidet  :rofl

Ihr Saft hat mir gestern auch wieder ein paar Hautreizungen verursacht.. . Aber Chanel packt das Zeug in teure Cremes, da bin ich entweder zu empfindlich oder ich weiß zumindest woran ich sparen kann :lupe
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Berthold

Alles schwarz und matschig. Ich rieche schon bei leichtem Berühren ziemlich aufdringlich nach Chanel.
Ich würde sagen Kategorie 4. Überlagert ist eine leicht faulige Komponente der Kategorie 5.
Jetzt liegt die Kapsel erst mal zum trocknen auf der Klo-Fentserbank.

Aber was macht man nicht alles für die Wissenschaft?
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Impera

Notfalls wirfst du sie kurz in heißes Wasser, packst sie dann für 3 Tage luftdicht ein und danach legst du sie irgendwo hin wo sie regelmäßig aufgewärmt wird...
Zumindest wandeln sich die blanchierten Schoten bereits von Kategorie 4 in Kategorie 1,5 : angenehm ;-)
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Ahriman

Ich denke man weiß es enfach mit den Samenverbreitern nicht so wirklich. Wahrscheinlich Vögel die auf den aufgeplatzen Kapseln herumpicken, Kleinsäuger kommen genauso in Frage, vielleicht sogar große Insekten wie Käfer. Aber ich hab bis jetzt auch keine Literatur dazu gefunden. Aufgrund der weiten Verbreitung von Vanilla aber wohl relativ unspezifisch. Muss ja überall in den Tropen irgendwie funktionieren. In Kultur spielt das wohl keine Rolle weil die Kapseln eh geerntet werden bevor sie aufplatzen. Die grünen frisst wohl niemand. Dürfte auch schwierig zu erforschen sein, in natura sind die Blüten meist irgendwo hoch im Geäst wo man kaum hinkommt. Da zu beobachten wer an Kapseln frisst ist - ambitioniert.

Berthold

Es handelt sich um klebrige schwarze fast runde Körner.
Embryonen konnte ich durch die schwarze Aussenhaut nicht erkennen.
Im ersten Versuch habe ich diesen Radieschen Samen ohne Desinfizierung auf B36 Agar aufgetragen.

Wenn Vögel den Samen fressen, muss er erhebliche Nährstoffe besitzen. Wenn er so viele Nährstoffe besitzt, muss er auch asymbiotisch selbständig keimen und Keimblätter bis zur Chlorophyll-Herstellung bilden können.

Dass für die asymbiotischen Keimung eine Auslösung erforderlich ist wie z. B. durch Wärme oder chemische Anreize wie Magensäure von Vögeln, kann ich mir gut vorstellen.

Bei der symbiotischen Aussaat erledigen vielleicht die Pilze dieses Problem. Ich bin gespannt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Impera

Ich harre gespannt dem Verlauf der Aussaat!
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Ahriman

Vergiss nicht die Gläser möglichst warm zu halten. Das war laut Literatur sowohl bei symbiotischer als auch asymbiotischer Aussaat offenbar eines der Hauptkriterien für Erfolg. An die 30°C. Unter 25°C tat sich in keinem Versuch was.