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Umweltaktivisten aller Couleur

Begonnen von Berthold, 10.Okt.19 um 21:23 Uhr

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Berthold

Problem ist, Wolfgang, dass sich die europäischen Industriestaaten nicht mit ausreichenden Mengen von CO2-freiem Strom versorgen können. Es fehlt einfach die Strom-Erzeugung für die Grundlast.
Das geht aktuell nur mit Kernenergie.

Deshalb muss die Gesellschaft eine pragmatische Lösung finden, wozu die Umweltschützer nicht bereit sind, wohl im Wesentlichen wegen fehlender Sachkenntnis.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Zitat von: Berthold am 10.Jan.23 um 23:07 UhrProblem ist, Wolfgang, dass sich die europäischen Industriestaaten nicht mit ausreichenden Mengen von CO2-freiem Strom versorgen können.

Ich würde eher sagen: nicht wollten bzw. wollen.
Das Problem des Klimawandels bzw. zunehmender Klimakatastrophe ist in Wahrheit schon seit Jahrzehnten bekannt. Unternommen wurde von Politik- und Wirtschaftsseite die längste Zeit nichts trotz mahnender Stimmen von Seiten der Wissenschaft. Es war einfach bequemer, so weiter zu tun wie bisher. Die Politiker sind meist schon älter und denken in 4 oder 5-Jahresschritten bis zur nächsten Wahl. Autokraten und Despoten wie Putin sind ebenfalls schon älter und denken in ihrer persönlichen Lebensspanne. Daher gibt es einfach keine oder zu wenige nachhaltige Entwicklungen.

Jedes Kind kann sich ausrechnen, dass der Traum vom ewigen Wirtschaftswachstum absolut nicht nachhaltig ist und irgendwann zur Apokalypse führen muss, das war mir schon als Jugendlicher klar. Die Politikerkaste hingegen träumt auch heute noch davon - eigentlich vollkommen unglaublich. Unsere im finalen Wahlkampf befindliche Landeshauptfrau Mikl-Leitner hat erst gestern wieder gesagt: Jeder Niederösterreicher hat ein Recht auf Eigentum - sprich Häuslbauerei und Landschaftsverbrauch mit all seinen katastrophalen Auswirkungen soll ungebremst weitergehen - damit die Wirtschaft wachsen kann.
Diese Kaste kennt einfach kein Umdenken und sollte folglich nicht mehr gewählt werden.

Ein Beitrag im Magazin "Report" beschäftigte sich gestern mit dem Status der erneuerbaren Energie in Frankreich. Ein Witz, was die bisher geleistet haben. 70 % Atomenergie, die zur Zeit aber kaum mehr funktioniert, aber nur 8000 Windräder drehen sich bisher in dem riesigen Land. PV ist wohl ähnlich unterentwickelt dort.

Nein, die Schuld kann man nicht "dummen" Aktivisten zuschieben, sondern den Politikern, die uns 20-30 Jahre in die falsche Richtung geführt und rechtzeitige Maßnahmen verhindert haben und das zum guten Teil jetzt noch tun.

Berthold

#77
Zitat von: Muralis am 11.Jan.23 um 07:18 Uhr
Zitat von: Berthold am 10.Jan.23 um 23:07 UhrProblem ist, Wolfgang, dass sich die europäischen Industriestaaten nicht mit ausreichenden Mengen von CO2-freiem Strom versorgen können.

Ich würde eher sagen: nicht wollten bzw. wollen.

Wolfgang, ich sehe als studierter Fachmann auf diesem Gebiet keine reale technische Lösung des Problem, die sozialverträglich in einem Industriestaat wie Deutschland realisierbar ist.
Ich habe mich beruflich mehrere Jahrzehnte mit der Erzeugung und Verteilung von Wasser und Energie wie Gas, Öl und Strom beschäftigt.

Das wichtigste Problem bei dem Strom war immer, die Erzeugung an den Verbrauch im 15-Minuten-Takt anzupassen.
Den meisten heutigen Umweltschützern ist dieses Problem überhaupt nicht bekannt. 

Es ist eben extrem aufwendig, den Stromverbrauch in Deutschland während des Tages durch Zu- und Abschaltung von Strommengen zu sichern, die der Leistung von 10 oder mehr Kernkraftwerken entspricht. Das sind etwa die Schwankungen innerhalb eines Tages.

Du kannst Dir sicherlich vorstellen, dass solche Energiemengen nicht in Europa zu speichern sind.
Viel schlimmer wird es noch in Dunkelflauten, in den ein Mehrfaches dieser Energie über eine Woche gespeichert werden müsste.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Man wird sich trotzdem was überlegen müssen, denn sehenden Auges ins Verderben zu rennen ist die schlechtere Alternative.
So wie die Franzosen ein Kernkraftwerk nach dem anderen zu bauen und dann zu glauben, nichts mehr tun zu müssen, das geht gar nicht. Aber typisch für die Grande Nation.

Berthold

Zitat von: Muralis am 12.Jan.23 um 13:09 UhrMan wird sich trotzdem was überlegen müssen, denn sehenden Auges ins Verderben zu rennen ist die schlechtere Alternative.
So wie die Franzosen ein Kernkraftwerk nach dem anderen zu bauen und dann zu glauben, nichts mehr tun zu müssen, das geht gar nicht. Aber typisch für die Grande Nation.

Ja, einverstanden, Wolfgang.

Es ist schlicht eine Dummheit der staatlichen EDF, sich nicht mehr um die Instandhaltung einer komplexen Technologie zu kümmern.
Das liegt aber daran, dass die französische Regierung auch nicht erkannt hat, dass die Kernenergie über lange Zeit nicht zu ersetzen ist. Man hat sich da von dem Schwung der deutschen und EU-Ideologen mitreißen lassen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Mit einem Satz entlarven sich Klima-Krawallos als linksextreme Staatsfeinde.

Sogar Luisa Neubauer und Greta Thunberg waren zum großen Finale eigens angereist, um sich bei ihrem Protest öffentlichkeitswirksam in Szene zu setzen.

,,Lützerath lebt" gibt verstörende Mitteilung heraus

Was nun die Sprecher von ,,Lützerath lebt" in einer Pressemitteilung vorlautbaren lassen,  zeugt von einer tiefsitzenden antidemokratischen Haltung, die nicht unwidersprochen bleiben darf.
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Dort lassen sich die Klimaaktivisten wie folgt zitieren: ,,Im Zusammenhang mit Lützerath entlud sich die Polizeigewalt auch gegen weiße privilegierte Demonstrant*innen und bekommt deshalb eine derartige Aufmerksamkeit. Für von Rassismus Betroffene und anderweitig marginalisierte Menschen ist genau diese Gewalt jedoch Alltagsrealität, ohne dass darüber gesprochen wird."
Und weiter: ,,Mittelfristig müssen wir die Polizei als Organ abschaffen, das in erster Linie die Interessen eines kapitalistischen Systems stützt und dafür immer wieder Gesundheit und Leben von Menschen aufs Spiel setzt."
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Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Klimaaktivisten wollen Polizei abschaffen.

Da haben sich einige doch völlig verirrt.


Sascha Lorenz ist eine von ihnen :pill
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Sprecherin der letzten Generation will "Gesellschaftsrat" in Deutschland einführen, der dann die politischen Entscheidungen im Sinne des "Letzten Generation" fällt.

Das macht Sinn, denn nur die Kinder und Berater der "Letzten Generation" kennen den richtigen Weg, die Welt zu retten. :thumb


Aimee van Baalen, sie erhält von der Letzten Generation ein Gehalt für ihre Öffentlichkeitsarbeit.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold


Klimaaktivisten ,,privat" auf Bali - Die letzte Degeneration

Seit Mittwoch ist es offiziell: Es gibt zwei Ebenen des Klimaschutzes. Die eine ist quasi beruflich, wenn man sich in Stuttgart auf die Straße klebt. Die andere ist privat, wenn man als Klimaaktivist der ,,Letzten Generation" nach Bali fliegt.

VON BEN KRISCHKE am 2. Februar 2023
Autoreninfo
Ben Krischke ist Leiter Debatte bei Cicero Online und lebt in München.


Um nur drei Wochen haben wir uns verpasst. Dabei hätte alles so schön sein können: Luisa S., Yannick S. und ich auf Bali. Wir hätten uns treffen können im Fischerort Padang Bai, barfuß im schwarzen Sand spazieren und uns mit den Australiern in Kutar ordentlich einen hinter die Binde kippen können. Oder in Ubud gemeinsam die Holzkunst der Balineser bewundern und uns von Affenhorden im ,,Monkey Forest" den Schokoriegel und vielleicht die Sonnenbrille rauben lassen.

Will sagen: Bali ist schön, aufregend auch. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, weil ich mal vier Wochen mit dem Rucksack in Indonesien unterwegs war. Und in drei Wochen schaue ich mal wieder auf Bali vorbei, mit Zwischenstopp in Singapur. Ich jedenfalls kann es Luisa S. und Yannick S. also wirklich nicht verdenken, dass sie dort Urlaub machen. Gut, auf Bali soll es, entnehme ich dem Online-Wetter-Trend, in den nächsten Tagen auch gewittern bei etwas unter 30 Grad. Aber immer noch besser als frieren hierzulande. Und das schlimmere Gewitter tobt, aus Sicht der Urlauber, derzeit ohnehin auf Twitter.

Pause von der Apokalypse
Eine 22-Jährige und ein 24-Jähriger machen also Urlaub in Indonesien. Das wäre nicht weiter der Rede oder irgendeinen Tweet wert, wenn sich Luisa S. und Yannick S. nicht kürzlich noch auf Straßen geklebt hätten, um die ,,Klimaapokalypse" zu verhindern. Für ihren Urlaub haben sie sogar einen Termin beim Amtsgericht Bad Cannstatt geschwänzt, wird berichtet. Der wurde terminiert, weil Luisa S. und Yannick S. vergangenen September den Berufsverkehr in Stuttgart lahmgeklebt haben – und dadurch wurde erst öffentlich, was die beiden ,,Aktivisti", das sagt man jetzt so wegen der Gendersprache, neben der Kleberei noch so alles treiben und wo.

Und als wäre das nicht schon Pointe genug, gibt es auch ein öffentliches Statement von der ,,Letzten Generation" zu diesem die Bundesrepublik erschütternden Skandal. Demnach sagte ein Sprecher gegenüber der Bild, die Klimaaktivisten hätten ,,den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer". Das müsse man, so der Sprecher, ,,auseinanderhalten". Kartoffelbrei, Sekundenkleber, jetzt Fernreise: Willkommen bei der letzten Degeneration.

Verraten und verkauft
Seit Mittwoch scheint es damit jedenfalls offiziell: Es gibt zwei Ebenen des Klimaschutzes, eine quasi berufliche, wenn man sich in Stuttgart auf die Straße klebt, Leute nervt, herumapokalypst und mehr. Und eine private Ebene, die einen vom wichtigsten Menschheitsthema aller Zeiten, der Klimarettung, für eine kurze Zeit entbindet, um auf Bali mal ein bisschen Pause zu machen von der Angst vor dem Weltuntergang, die man unbedingt auch in die Köpfe aller Bundesbürger werfen und kleben will.

Die Aufregung über die Aktion, das erwähnte ich bereits, ist groß. Die einen fühlen sich verraten und verkauft, die anderen bestätigt in ihrer These, dass die Aktivisten der ,,Letzten Generation" total bigott unterwegs sind; wie der katholische Pfarrer im Puff. Und wieder andere versuchen die zwei Ausreißer sogar zu verteidigen, indem sie darauf hinweisen, dass nun von Leuten gespottet werde, die selbst gar nichts beitragen würden zum Klimaschutz. Auch schön, dieses ,,Argument".
 
Die Diskussion um in den Urlaub fliegende Klimaaktivisten ist gleichwohl nicht ganz neu und entzündete sich schon an ganz vielen Urlaubsbildern von Luisa Neubauer aus ihrer Jugend auf Instagram; also aus ihrer noch jüngeren Jugend. Auf dem Portal gutefrage.net gibt es sogar ein ganzes Forum zum Thema. Die Frage dort lautet: ,,Ist Vielfliegerin Luisa Neubauer eine Heuchlerin?"

Ja, so ist das mit dem Moralismus. Der Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall und der Klimakampf manchmal vor dem klimaschädlichen Flug, wie bei Luisa S. und Yannick S. Und ja, selbstredend ist das ein gewaltiges Ärgernis mit der dreisten Doppelmoral, die hier zutage tritt.

Im Klimakleber-Stau fragt schließlich auch keiner, ob der Mann oder die Frau hinterm Steuer ,,privat" oder ,,beruflich" im Stau steht; ob er fünf Tonnen Braunkohle für RWE transportiert oder sie ihre kranke Mutter besuchen will. Und während die einen frieren sollen, um Energie zu sparen, wärmen sich die anderen halt am Strand. Das ist die neue Klimaklassengesellschaft unserer Untergangspropheten.

Doch bloß die Welt retten
Ich nehme den Vorfall Luisa S. und Yannick S. in der Summe aber dennoch eher gelassen hin. Weil ich erstens auch pro Umwelt bin und trotzdem bald auf Bali. Und weil ich zweitens gut verstehen kann, dass es auf Dauer sehr anstrengend und damit überaus ungesund ist, immerzu nur Apokalypse zu predigen und sich nicht auch mal was zu gönnen. Eine schöne Currywurst ohne Bio-Siegel, einen Uber vom Club nach Hause oder eben einen Flug nach Asien beziehungsweise gleich mehrere Flüge, weil unsere zwei Ausreißer davor schon in Thailand gewesen sein sollen. Ist auch schon egal.

Das ist ohnehin mein Hauptproblem mit dem Klimaaktivismus dieser Tage: die große Lustfeindlichkeit. Die sind immer so bierernst anklagend, diese Aktivisten. Und immer heult irgendwer vor laufender Kamera, wenn die ARD mal wieder eine herzzerreißende Reportage macht über diese Aktivisti, die doch bloß die Welt retten wollen – und dafür von der bösen Polizei in Lützerath auf den Kopf kriegen, sagte eine von ihnen hinterher, was erstunken und erlogen war.

Ich gehe deshalb noch einen Schritt weiter. Dass Luisa S. und Yannick S. nach Bali geflogen sind, ist eine gute Nachricht. Möglicherweise weisen uns die beiden damit sogar den einzigen gangbaren Weg, das Klima zu retten und selbst nicht durchzudrehen; indem wir schauen, dass es uns und dem Klima gut geht, nicht nur einem von beiden. Kurzum: Weltrettung ist wichtig, aber ohne ein bisschen Spaß auf Erden ist das Leben halt auch nicht lebenswert. Also ab auf die Insel.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Terrorismusbekämpfung ermittelt: Letzter Generation droht Anklage in Italien

Der auf Terror- und Extremismusbekämpfung spezialisierte Organisationszweig der italienischen Staatspolizei sieht in den Aktivisten eine kriminelle Vereinigung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

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