Pyrit als Substratzusatz?

Begonnen von Berthold, 01.Sep.10 um 17:31 Uhr

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Berthold

Zitat von: Birgit am 01.Sep.10 um 22:00 Uhr
Ich bin sehr darüber verwundert, dass ein Pyrit bei Dir innerhalb weniger Jahre  zerfallen ist. Hochalpine Pyrite sind Millionen Jahre der extremen Verwitterung ausgesetzt. Wassereintritte unter Druck und Hitze ( bei und nach Bildung), heute kommen Frost und damit Temperaturschwankungn dazu. Quarz wird zerbrösselt, aber vom Pyrit überall perfekte Würfel / Pyritoeder !

Pyrit ist sehr hart (Härte 6,5), wie möchtest Du ihn zerkleinern ?

Birgit, das Geheimnis lüftet sich. Es gibt 2 Formen von Pyrit mit unterschiedlichen Kristallstrukturen, ein würfelförmiges und ein 12-Eckkristall. Die Würfelform ist sehr stabil, die andere Form nicht. Du hast dann wahrscheinlich die Würfel erwischt und ich die andere.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Birgit

Zitat von: Berthold am 03.Sep.10 um 17:36 Uhr
Zitat von: Birgit am 01.Sep.10 um 22:00 Uhr
Ich bin sehr darüber verwundert, dass ein Pyrit bei Dir innerhalb weniger Jahre  zerfallen ist. Hochalpine Pyrite sind Millionen Jahre der extremen Verwitterung ausgesetzt. Wassereintritte unter Druck und Hitze ( bei und nach Bildung), heute kommen Frost und damit Temperaturschwankungn dazu. Quarz wird zerbrösselt, aber vom Pyrit überall perfekte Würfel / Pyritoeder !

Pyrit ist sehr hart (Härte 6,5), wie möchtest Du ihn zerkleinern ?

Birgit, das Geheimnis lüftet sich. Es gibt 2 Formen von Pyrit mit unterschiedlichen Kristallstrukturen, ein würfelförmiges und ein 12-Eckkristall. Die Würfelform ist sehr stabil, die andere Form nicht. Du hast dann wahrscheinlich die Würfel erwischt und ich die andere.

Ich stimme Dir zu, dass unterschiedliche Kristallformen unterschiedliche chemische und physikalische Eigenschaften aufweisen können: Vor ca. 15 Jahren wurde ich während meiner Ausbildung zu einem halbjährlichen Praktikum in einem metallurgischen Forschungslabor zwangsbeglückt. Bei der Herstellung von Zirkoniumkorund haben wir auch die Bildung von kubischen Kristallstrukturen angestrebt, die temperaturabhängig entsteht und über eine höhere Härte verfügte.

Ich kann mich auch an einen Forschungsauftrag erinnern, bei dem wir in einem Presskuchen den Kohlenstoff von den Industriediamanten trennen sollten. Wir versuchten es damals über die unterschiedliche spez. Dichte zu lösen.

Der von Dir angesprochene Eckkristall => Pyritoeder, wird in meinem Suchgebiet nicht gefunden. Zur Ausbildung dieses Kristallform müssen sicher andere Parameter während des Entsehungsprozesses vorgeherrscht haben....

Ich bin auf der Suche nach Pyrit für Dich.

Berthold

Zitat von: Birgit am 04.Sep.10 um 09:35 Uhr
Ich bin auf der Suche nach Pyrit für Dich.

Sehr schön, Birgit.

Indiesem Zusammenhang ist interessant, dass die Anthroposophen bei dem Bau ihrer Häuser rechte Winkel bei Wänden, Fenstern usw. vermeiden, weil sie so bauen wollen wir die Natur aufgebaut ist. Sie kannten einfach kein Pyrit in würfelförmiger Kristallstruktur, so wie ich bis zur letzten Woche.
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Berthold

Zwölfeckiges Pyrit auf dem Wege zu Eisen-II-Sulfat



Der Weg ist zu 3/4 der Strecke vollendet
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Belo144

Hallo Berthold,

dies hat zwar nicht direkt mit Pyrit zu tun, aber ich habe vor vielen Jahren mal ein Importstück einer Steilnlaelie erhalten, die hatte in Ihrem Wurzelballen mehrere Brocken von Magneteisenstein drin, die Brocken waren sogar richtig gut magnetisch (wie der Name schon sagt). Von der Korngröße her waren die so ca. 6 -10 mm dick und ca. 15 - 20mm im Durchmesser, meist etwas eckig in der Grundform aber mit runden Kanten.



Gruß,
Lothar

Berthold

Lothar, dass einige Laelien in den Eisenerzgebieten Brasiliens wachsen und dort auch die teils giftigen Schwermetallbeimischen gut vertragen ist ja bekannt, ähnlich wie unsere Strandnelken.

Aber das Magnetit ist nicht so sauer wie das schwefelhaltige Eisenerz (Pyrit), auf dem auch einige Arten zurecht kommen sollen.
Ich möchte testen, ob die Steinlaelien in reinem Neudohum (mit dem extrem hohen Nährstoffgehalt gut wachsen und nicht abfaulen, weil sie durch Zumischung von Pyrit extrem sauer stehen.
Die erste Steinlaelie steht bereits in Neudohum/Pyrit-Mischung. Aber das Substrat säuert nur langsam auf, weil sich Pyrit nur langsam in Eisen-II-Sulfat umwandelt und erst dann als lösliches Salz den pH-Wert senkt. Ich werde für die Startphase etwas Eisen-II-Sufat (Eisendünger aus dem Gartenzentrum) dazu mischen müssen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Vielleicht solltest Du das Pyrit mit einem Tropfen Schwefelsäure "startklar" machen.
Damit würde sich der Zersetzungsprozess um ein vielfaches beschleunigen.

Berthold

Das geht natürlich. Ich könnte auch einfach mehr Eisen-II-Sulfat zusetzen.

Aber ich muss heraus finden, mit welcher Geschwindigkeit sich das Pyrit zersetzt. Es soll sich ja langsam zersetzen, damit das Substrat langfristig sauer bleibt und nicht beim nächsten Regen oder giessen schon wieder in den pH-Normalbereich wandert. Das kann man über die Körnung der Pyrits und die beigemischte Menge steuern, dann auch noch über die Luftmenge im Substrat.
Leider habe ich noch keine Ahnung, mit welchen Parametern man den Test beginnen soll.
Ich habe mit 40 Gew.% Pyrit angefangen und das Substrat hat sich innerhalb von 3 Tagen von pH 6.5 nach 5.0 bewegt. Aber es ist ziemlich nass und ohne Luftsauerstoff läuft der Zerfall nur sehr langsam weiter.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Belo144

Hallo Berthold,

vielleicht kannst Du durch zumischen von Perlite die Luftführung etwas verbessern und im sauren Bereich bleibst Du trotzdem.
Gruß,
Lothar

Berthold

Zitat von: Belo144 am 15.Sep.10 um 09:09 Uhr
Hallo Berthold,

vielleicht kannst Du durch zumischen von Perlite die Luftführung etwas verbessern und im sauren Bereich bleibst Du trotzdem.


Ja, Lothar, Perlite oder Seramis. Da sollte ich auch mal eine Mischung ansetzen.
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