Wo sind die Semihydro-Freaks?

Begonnen von Lilith, 23.Jan.10 um 16:16 Uhr

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Reinhold

Ich würde gerne etwas über Semihydro & Co. plaudern.
Wer bitte pflegt erfolgreich Pflanzen nach dieser Methode????
Gruß
LI.
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Charlemann

Zitat von: Lilith am 23.Jan.10 um 16:16 Uhr
Ich würde gerne etwas über Semihydro & Co. plaudern.
Wer bitte pflegt erfolgreich Pflanzen nach dieser Methode????
Gruß
LI.

Was nennst Du Semihydro?
Seramis mit NeudoHum?

AndiL

Hi,

also Semihydro bedeutet das der Wasservorrat kleiner gehalten wird als bei der klassischen Hydrokultur, was Orchideen etwas besser gefällt.


@Lilith:

Also ich habe einen teil meiner Vandeen in Gitterkörben in Blähton sitzen, der in einem Übertopf steht, auf einem Sockel damit der nicht direkt im Wasser hängt.

Mittlerweile haben sind aber Wurzel nach unten gewachsen die Permanent im Wasser hängen und den Pflanzen gefällt es und sie blüht 2 mal im Jahr.

Charlemann

Zitat von: AndiL am 24.Jan.10 um 09:58 Uhr
Also ich habe einen teil meiner Vandeen in Gitterkörben in Blähton sitzen, der in einem Übertopf steht, auf einem Sockel damit der nicht direkt im Wasser hängt.

Kannst Du mal bitte ein Bild davon machen?
Hört sich interessant an.

GuRu

#4
Zitat von: Lilith am 23.Jan.10 um 16:16 Uhr
Ich würde gerne etwas über Semihydro & Co. plaudern.
Wer bitte pflegt erfolgreich Pflanzen nach dieser Methode????
Gruß
LI.
Hi Lilith,

also ich habe so meine Probleme mit dem Begriff Semihydrokultur = halbe Hydrokultur. Es ist ja letztlich ganze Hydrokultur und als solche sollte sie dann auch bezeichnet werden. Ob dabei der Stand der Nährlösung etwas höher oder niedriger ist, spielt imho für die Pflanzen keine Rolle.
Ich pflege schon jahrelang einige epiphytische Orchideen mit gutem Erfolg in Hydrokultur. Einige Blüten habe ich auch hier schon gezeigt z.B. Clowesia russeliana, Rossioglossum grande, Phalenopsis bellinea u.Trichopilia tortilis.
Der Grund warum ich die Pflanzen in Hydrokultur habe ist einfach - sie erspart mir Arbeit. Nicht so oft gießen und vor allem kein Umtopfen wegen verrottetem Pflanzstoff.
Die Pflanzen stehen teilweise schon 4-6 Jahre im gleichen Topf. Umtopfen kommt nur in Frage, wenn die Pflanze für den Topf zu groß geworden ist. Den Leitwert der Nährlösung halte ich so zwischen 500-600 µS. Bei Cataseten und Verwandten kann der locker auf 800-1000 µS hochgehen, die brauchen einfach mehr Nährstoffe.
Pflanzen mit winterlicher Ruhezeit (Cataseten, Clowesia aber auch Dendrobium lindleyi (aggregatum) werden in den Ruhemonaten komplett trocken gehalten. Im Frühjahr wird dann wieder Nährlösung eingefüllt und fertig.
Ich will aber auch nicht verschweigen, dass nicht alle Pflanzen problemlos in Hydrokultur wachsen, es gibt da auch Rückschläge. So versuche ich mich seit fast  2 Jahren mit mäßigem Erfolg an Encyclia vitellina in Hydrokultur. Andererseits wird bei Trichopilia tortilis bei normaler Topfkultur oft von abgefaulten Neutrieben oder Blüten berichtet, dieses kommt bei mir trotz Hydrokultur fast nie vor.
Beste Grüße, rudolf

Eerika

Bei mir sind die meisten Masdevallien in feinen Seramis die Kleinen und im groben die Grossen. Frischimporte wurzeln gut, sie wachsen und blühen gut.
Im September habe ich ein blühendes Telipogon gekauft, sie ist auch im feinen Seramis, wächst gut, macht neue Triebe und hat wieder 3 Knospen.
Auch die im Herbst gekaufte Neocogniauxia macht sich gut, es kommt ein Neutrieb. :classic

Alexa

Eerika, sorry die dumme Frage...
Gibt es Seramis in unterschiedlichen Körnungen?

Berthold

ich kenne das normale mit etwa 3 mm Korngrösse und das sündhaft teure Orchideensubstrat mit etwa 10 mm Korngrösse und zugemischter grober Kiefernrinde.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Zitat von: Alexa am 24.Jan.10 um 20:34 Uhr
Eerika, sorry die dumme Frage...
Gibt es Seramis in unterschiedlichen Körnungen?
Sorry, Alexa.
ich meine das feine Seramis und mit dem Groben meine ich Blähton.
:bag

Zitat von: Berthold am 24.Jan.10 um 20:51 Uhr
ich kenne das normale mit etwa 3 mm Korngrösse und das sündhaft teure Orchideensubstrat mit etwa 10 mm Korngrösse und zugemischter grober Kiefernrinde.
Diese Sündhaftteuere habe ich auch schon gesehen. Ich glaube, es war 3,50€ für so ein Beutelchen :swoon

Alexa

Tja, schade, dass es die groben Körner aus dem sündhaft teuren nicht extra zu kaufen gibt. Die Pinienrinde in den Mischungen überzeugt mich nicht. Da wuselt noch anderes Zeug drin rum, was keinen so guten Eindruck macht.

Charlemann

Zitat von: Alexa am 24.Jan.10 um 21:10 Uhr
Tja, schade, dass es die groben Körner aus dem sündhaft teuren nicht extra zu kaufen gibt.

Soll ich mal nachfragen?

Eerika

Zitat von: Alexa am 24.Jan.10 um 21:10 Uhr
Tja, schade, dass es die groben Körner aus dem sündhaft teuren nicht extra zu kaufen gibt. Die Pinienrinde in den Mischungen überzeugt mich nicht. Da wuselt noch anderes Zeug drin rum, was keinen so guten Eindruck macht.
Wir haben in Springe 2x im Jahr Terrarienbörse, da hole ich die Rinde.
Es gibt feine, mittlere und grobe Pinienrinde. Für einen grossen Sack habe ich glaube ich 12 € bezahlt.
(Da steht nichts drauf, aber der Sack ist ca 65 cm hoch und 45 breit.)

WernerH

Ich habe eine Renanetia in Hydro

http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=541.0

morgen stell ich mal aktuelle Bilder ein

Reinhold

Semihydro ist ein Begriff, @GuRu, den nicht ich geprägt habe.
Technisch bedeutet er, daß mit Blähton als Substrat gearbeitet wird. Der Wasserspiegel wird auf einem relativ niedrigen Stand (1-x cm) begrenzt, indem seitlich am Gefäß Abflußlöcher auf entsprechender Höhe angebracht werden.

Für die Orchideen bedeutet das, es bilden sich Wurzeln, die ständig im Wasser stehen. Soweit ich belesen bin, ist das ein anderer Wurzeltyp, als wenn im normalen Substrat gearbeitet wird.
Pflanzen müssen sich daher zunächst an das Biotop gewöhnen und die entsprechenden Wurzeln treiben.
Das klappt nicht immer und braucht auch Geduld.

Ich habe lediglich 1 Pflanze, die mit Semihydro zurechtkommt, eine Encyclia. Versuche mit anderen Pflanzen sind immer fehlgeschlagen, was ich aber zunächst auf mangelnde Geduld meinerseits zurückführe.

Die Pflanzenpflege in Semihydro ist überschaubar und einfach, also sehr kontrolliert möglich. Fragen ergeben sich trotzdem oder auch.

Gruß
LI.


Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

GuRu

Zitat von: Lilith am 27.Jan.10 um 12:25 Uhr
Semihydro ist ein Begriff, @GuRu, den nicht ich geprägt habe.
Technisch bedeutet er, daß mit Blähton als Substrat gearbeitet wird. Der Wasserspiegel wird auf einem relativ niedrigen Stand (1-x cm) begrenzt, indem seitlich am Gefäß Abflußlöcher auf entsprechender Höhe angebracht werden.
Weiß ich Lilith, trotzdem ist dieser 'neue Begriff' in meinen Augen überflüssig.
Auch Semihydro ist letztlich Hydo.
Zitat von: Lilith am 27.Jan.10 um 12:25 Uhr
Für die Orchideen bedeutet das, es bilden sich Wurzeln, die ständig im Wasser stehen. Soweit ich belesen bin, ist das ein anderer Wurzeltyp, als wenn im normalen Substrat gearbeitet wird.
Pflanzen müssen sich daher zunächst an das Biotop gewöhnen und die entsprechenden Wurzeln treiben.
Das klappt nicht immer und braucht auch Geduld.
Dies ist völlig richtig.
Am besten versucht man daher Pflanzen an Hydrokultur 'umzugewöhnen', wenn neues Wurzelwachstum einsetzt. Dies ist üblicherweise im Frühjahr so.
Ganz wichtig dabei ist, dass die Wuzel von allein in die Nährlösung hineinwächst. Nur so kann sich die Wurzel an das 'neue' Umgebungsmedium anpassen und sich der von dir erwähnte, andere wurzeltyp herausbilden. Wurzeln, die in normalem Pflanzstoff oder gar in der Luft gewachsen sind, sterben mit hoher Wahrscheinlichkeit ab, wenn ich sie in die Nährlösung 'hineinzwinge'.   
Zitat von: Lilith am 27.Jan.10 um 12:25 Uhr
Ich habe lediglich 1 Pflanze, die mit Semihydro zurechtkommt, eine Encyclia. Versuche mit anderen Pflanzen sind immer fehlgeschlagen, was ich aber zunächst auf mangelnde Geduld meinerseits zurückführe.
Die Pflanzenpflege in Semihydro ist überschaubar und einfach, also sehr kontrolliert möglich. Fragen ergeben sich trotzdem oder auch.

Gruß LI.
Wenn man am Anfang die nötige Geduld und das nötige Fingerspitzengefühl aufbringt, dann ist die weitere Kultur in Hydro einfach und vor allem bequem. Für die Pflanzenkultivierung auf der 'Fensterbank' also ideal.
Beste Grüße, rudolf