Exotische Bäume in deutschen Wäldern

Begonnen von Berthold, 15.Mai.18 um 17:46 Uhr

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Berthold

Im Arnsberger Wald in NRW wird ein Grossprojekt mit verschiedenen ausländischen Bäumen gestartet, um heraus zu finden, wie sich fremdartige Bäume in Deutschland gegenüber deutschen Pilzen, Insekten und anderen Schädlingen verhalten.
Zum Einsatz kommen unter anderem der Küstenmammutbaum, Sequioa sempervirens, die Atlas-Zeder oder die japanische Spiesstanne.

Getestet wird auch, wie sich diese fremden Arten bei einer Klimaveränderung in Deutschland mit grösserer Sommertrockenheit verhalten.

Ich habe diese Arten schon viele Jahre im Garten und muss sagen, ich bin sehr zufrieden :classic

Ich vermute, die Umweltpuristen von der rot-grünen Vorgänger-Landesregierung hätten dieses Experiment strickt abgelehnt. Ich persönlich finde das Projekt interessant.       
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

FlorianO

Interessant ist es allemal wurde aber schon oft getestet. Ich persönlich würde mir für unsere Wälder einen artenreichen Mischwald aus heimischen Bäumen ohne Monokulturen wünschen. Das sind auf lange Sicht auch die stabilsten Wälder.

Berthold

#2
Zitat von: FlorianO am 15.Mai.18 um 19:59 Uhr
. Ich persönlich würde mir für unsere Wälder einen artenreichen Mischwald aus heimischen Bäumen ohne Monokulturen wünschen. Das sind auf lange Sicht auch die stabilsten Wälder.

Ich fürchte, das kann man nicht mehr sagen. Wenn sich das Klima ändert, werden die Karten für Tiere und Pflanzen neu gemischt.

Auch ein neuer Einwanderer aus einem anderen Teil der Welt kann die Verhältnisse destabilisieren. Ich denke, man kann nie von einer Stabilität auf Dauer ausgehen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Niko

Dieses Experiment läuft seit ca. 50 Jahren im Liliental im Kaiserstuhl (mit ein ,,paar" mehr Arten). Kein Geld verschwenden, einfach mal fragen 😬

Gruß Niko

Berthold

Ich habe nichts dagegen, wenn das Experiment an anderen Stellen wiederholt wird. Ich finde es sehr interessant und ich freue mich, wenn die Puristen neuen Diskussionsstoff bekommen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchis pallens

#5
Wir haben hier bei Freising auch einen Weltwald, verschiedene Gehölze aus aller Welt. Interessant und schön anzuschauen. Deutschland ist bunt, einmal auf andere Art😜

http://www.weltwald.de/startseite/


Ich denke aber auch, strukturreiche Mischwälder mit heimischen Gehölzen sollten mehr gefördert werden, schöne und seltene Gehölze dagegen mehr Einzug in unsere Gärten finden, aber die sind vielen Hobbygärtnern zu teuer, da pflanzt man lieber Thuja, Scheinzypresse, Forsythie und Co., da stimmt der Preis und da weiß man, was man hat
Blumen sind das Lächeln der Erde

Rüdi

Hier ein Beitrag aus dem Frankfurter Stadtwald, seinen Problemen und die Zukunft
Wir werden nicht umhin kommen, trockenheitsresistentere Baumarten anzubauen - natürlich nicht in Monokulturen

https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/erlebnis-hessen/sendungen/erlebnis-hessen--sos-stadtwald,sendung-96786.html
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

Berthold

Zitat von: Rüdi am 21.Feb.21 um 18:47 Uhr
Hier ein Beitrag aus dem Frankfurter Stadtwald, seinen Problemen und die Zukunft
Wir werden nicht umhin kommen, trockenheitsresistentere Baumarten anzubauen - natürlich nicht in Monokulturen

https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/erlebnis-hessen/sendungen/erlebnis-hessen--sos-stadtwald,sendung-96786.html

Ich sehe darin überhaupt keine Probleme, im Gegenteil, es gibt z. B. sehr schöne amerikanische Kiefern
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

#8
Die Umwelt- und Naturschutzverbände sehen das anders

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Berthold

#9
Zitat von: Rüdi am 21.Feb.21 um 22:42 Uhr
Die Umwelt- und Naturschutzverbände sehen das anders

Die Puristen in diesen Behörden werden zum Glück immer seltener.
Es gibt schon viele Flächen in Deutschland, die zum Test mit nicht heimischen Bäumen bepflanzt sind.
Die meisten Wälder aktuell in Deutschland sind auch mit den falschen Bäumen bepflanzt. Sie kommen nur bei ganz bestimmten Klimabedingungen zurecht.
Deshalb wurde dieser Thread gestartet.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

ZitatBehörden

wieso Behörden? Ich rede von NABU, BUND usw.

ZitatDeshslb wurde dieser Thread gestartet.
Weshalb der Hinweis? Bin ich hier falsch?

Die Klimabedingungen waren bei Pflanzung der Fichten vor 80 Jahren hier noch optimal. Der Brotbaum für künftige Generationen schlechthin - dachte man. 
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Berthold

Zitat von: Rüdi am 22.Feb.21 um 10:29 Uhr
ZitatBehörden

wieso Behörden? Ich rede von NABU, BUND usw.

Die Klimabedingungen waren bei Pflanzung der Fichten vor 80 Jahren hier noch optimal. Der Brotbaum für künftige Generationen schlechthin - dachte man.

Die NABU- und BUND-Leute sitzen doch weitgehend schon in den Behörden.

Fichten waren hier immer Exoten, aber man hat sie trotzdem angepflanzt. Sie gehören in Gebirge, nicht ins Flachland.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

So viele können es nicht sein, sonst würden die Organisationen nicht gegen die Anpflanzung fremder Baumarten monieren.
Der Mischwald mit heimischen Baumarten ist der Wald der Zukunft - so lerne ich es auf jedem Seminar. Aber im Beitrag sieht die Prognose für Buche und Eiche und andere nicht gut aus.
Sicher, man weiß es jetzt, dass die Fichte nicht für bestimmte Lagen geeignet ist. Bis vor 15-20 Jahren aber lieferte die Fichte hohe Erträge, auch in der Ebene. Zur Zeit schrumpfen die Fichtenbestände in D deutlich. Die so propagierten Pellet-Heizungen fordern jetzt in Osteuropa ihren Tribut. So schnell können die nicht aufforsten, wie die riesigen Flächen verheizt werden = Klimakahlschlag.
Pellets werden zu 90% aus Nadelholz gewonnen.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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walter b.

Ich sehe keine Notwendigkeit großflächig exotische Gehölze außerhalb der Gärten und Parks zu pflanzen. Es gibt für jeden mitteleuropäischen Standort eine mehr oder weniger heimische Baumart und ich denke dass es sinnvoller und viel bedeutsamer ist die richtigen  Baumarten an den entsprechenden und passenden Standorten zu pflanzen. Man darf sich nicht wundern dass Bäume krank bzw. vom Wind umgeworfen werden, wenn man sie an falsche Standorte setzt. So zum Beispiel mit Fichten im Flach- und Hügelland. Da sind schon vor der monoformen Aufforstung ganz andere Bäume gestanden, das kann man hernehmen und braucht es gegebenenfalls nur leicht anzupassen.

Rüdi

Ja, Walter. Aber wie Du siehst, geht es den seit Jahrtausenden hier heimischen Buchen und Eichen an den Kragen! Was jetzt?
Wildkirsche leidet, Esche wird vom Pilz befallen, Ulmen ebenso......... Birke geht noch. Wer liefert mir mein Holz fürs Dachgebälk? Mein Enkel hatte im Herbst Termine, um das Dach neu zu decken. Aber die Zimmerer bekamen kein Holz bei, da die Sägewerke alles was ging nach Kalifornien verhökert haben - billiger als aus Montana und für uns hier höhere Preise als im Inland. 
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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