Dendrobium vietnamense

Begonnen von Berthold, 02.Jun.16 um 14:17 Uhr

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walter b.

Hallo Berthold,

ich kann mir vorstellen, dass es das Dendrobium momentan frisch geglast einfach zu trocken hat. Es ist warm, es gibt starke Sonneneinstrahlung und die Pflanze will wachsen, hat aber keine oder zu wenig Wurzeln und damit eine unzureichende Wasserversorgung. Und bei den Bäumen haben wir ja besprochen, dass Blätter Wasser ziehen und das muss aus den Wurzeln nachgeliefert werden.
Nur von der zitierten Luftfeuchtigkeit im Glas kann Dein Dendrobium sicher nicht gut überleben.
Die flüssige Versorgung im Glas findet einerseits  durch Niederschlagswasser (also wieder Wasser im flüssigen Zustand) statt, was momentan zumindest bei mir aufgrund der hohen Temperaturen und der kurzen Nächte nur in eingeschränktem Maßstab stattfindet, sollte aber auch bald durch Wurzeln, die in den Wasserspeicher wachsen, unterstützt werden. Orchideen können nämlich auch richtige Wasserwurzeln bilden, die dann nicht faulen.
Vielleicht solltest Du die Pflanze öfter leicht übersprühen, um ihr ein Einwachsen zu erleichtern bzw. überhaupt zu ermöglichen.

Viele Grüße
Walter

Berthold

#31
Zitat von: walter b. am 21.Jul.16 um 10:24 Uhr
Hallo Berthold,

ich kann mir vorstellen, dass es das Dendrobium momentan frisch geglast einfach zu trocken hat. Es ist warm, es gibt starke Sonneneinstrahlung und die Pflanze will wachsen, hat aber keine oder zu wenig Wurzeln und damit eine unzureichende Wasserversorgung.

Walter, die zuerst eingeglaste Pflanze ist völlig intakt. Sie steht unter den selben Umweltbedingungen mit wenig Wurzeln, grosser Hitze durch starker Sonneneinstrahlung.
Eerika sagt, die Dendrobien halten sehr viel aus und genau das trifft hier zu.

Die 2. Pflanze hat einen Trockenschaden erlitten als sie noch aufgebunden war. Unter den Bedingungen sind auch frische Wurzel des einen Neutriebes eingetrocknet.
Nur deshalb ist sie überhaupt eingeglast worden. Ich wollte ja ursprünglich beide Kulturformen parallel testen.

Ein Neutrieb hat alle Blätter abgeworfen, der andere Neutrieb hat nur die unteren Blätter abgeworfen und die Triebspitze ist gesund grün und wächst langsam weiter. Die Blätter sind zuerst gelb geworden und dann abgefallen, also ein klassischer Fall der Blattflächenanpassung an reduzierte Wasserzuführung.
Von Infektionen ist nichts zu erkennen. Die Pflanze steht auch insgesamt sehr trocken, nur der untere Wurzelbereich ragt in sehr feuchte Luft über der Wasseroberfläche im Glas.
Ich finde es erstaunlich, dass die Pflanze so überhaupt existieren kann.

Eine optimale Kulturform wäre vielleicht, die Pflanze aufzubinden, stündlich zu besprühen und wieder trocken zu blasen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

FlorianO

Genau, wurzelnackt aufgebundene Pflanzen in der Wachstumszeit müssen jeden Tag komplett nass gesprüht werden, (stündlich ist wirklich nicht nötig) sonst bleiben die grünen Wurzelspitzen schnell stecken. Ich lasse es durch eine Beregnungsanlage mit Sekundenzeitschaltuhr machen, da spielt es keine Rolle ob man im Urlaub ist oder mal keine Lust hat.

Berthold

Ja, Dendrobium vietnamense hat sehr dünne Bulben und Wurzeln. Wahrscheinlich ist da die Vertrocknungsgefahr grösser als bei anderen Dendrobien, deshalb bin ich von mehrmaligem täglichen Besprühen ausgegangen.
Ausserdem vermute ich, dass die Infektionsgefahr bei der Art sehr gross ist, weil sie kaum im Handel ist, deshalb mein Hinweis auf trocken blasen.

Wie oft sprüht Deine Anlage täglich, Florian?

Die Genauigkeit einer Sekundenschaltzeituhr dürfte für die Orchideenberegnung ausreichen, denke ich grins
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

FlorianO

Das große 1,20x1,20m Tarrarium wird morgens für 40 Sekunden beregnet.
Das kleinere 1m Terrarium 2x am Tag einmal morgens und vormittags für 30Sekunden. Da muss man aber aufpassen denn viele Asiatischen Monopods z.b. ist das schon zu feucht.

Eerika

Berthold, meine wilsonii hat noch dünnere Bulben und wenn die dir noch zu dick sind, dann hat furcatum noch dünnere Bulben. Beide sind ohne Unterlage aufgebunden und bekommen 1x morgens mit Drucksprüher Wasser auf den Rücken. In den Tagen war es über 40° im GWH, die Neutriebe wachsen munter weiter, sie verlieren kein Blatt und auch Wurzel sehen sehr gut aus.

Was hat Infenktionsgefahr mit Seltenheit zu tun?  :weird
Ich habe hier mehrere sehr seltene Pflanzen, Infektionen haben sie noch nie gehabt.

Berthold

#36
Zitat von: Eerika am 21.Jul.16 um 21:31 Uhr

Was hat Infenktionsgefahr mit Seltenheit zu tun?  :weird

Ich habe hier mehrere sehr seltene Pflanzen, Infektionen haben sie noch nie gehabt.
Wenn sich Pflanzen leicht infizieren, sind sie schwierig in der Kultur und deshalb selten im Angebot, weil bei der Kultur grosse Ausfälle zu erwarten sind.
Wenn sie selten angeboten werden, sind sie auch selten in Kultur, da nur wenige Orchideenfreunde die Pflanzen selber in der Natur botanisieren. Die Zeit der Plant Hunter ist vorbei.
Auch die Massenvermehrung dieser Pflanzenarten lohnt sich nicht, weil die Kunden die Pflanzen schnell verlieren und der Markt für solche Arten verschwindet.

Deshalb führt Infektionsgefahr zur Seltenheit der Pflanze in Kultur.

Seltenheit in der Kultur kann aber auch andere Ursachen haben, z. B. ein extrem hoher Handelspreis oder extremer Naturschutz oder eine Neuentdeckung oder anderes.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Dendrobium vietnamense ist 2005 beschrieben worden.

Pierre könnte auf vietnamesischen Seiten forschen, wie die Kultur im Ort ist.

Dieses Dendrobium hat sehr feste Bulben und macht sehr gut Wurzel, da durfte es nicht so ein Problem sein.

Ich hatte damals ein recht kleines, drittel von Deinem, Stückchen, wurzellos und meine Orchideen standen alle auf der Fensterbank. Da war es schwierig.

Jill

Ach das les ich ja jetzt erst, daß ich irgendwelche Garantien übernommen haben soll  :-D Ich gucke eher selten in Dendrobiumthreads, da ich keine kultiviere. Daher wußte ich auch nicht um die Seltenheit der Pflanzen.

Denn mal viel Glück, Berthold! Scheint ja immerhin zu klappen mit Exemplar Nummer 1 und dem Glas. Z. reginae und Z. triste sind auch selten in Kultur, jedenfalls hier in D. Bei Z. reginae merke ich langsam, warum; Z. triste erscheint dagegen bisher relativ problemlos. Ich habe auch das eine in SGK und das andere normal getopft, allerdings nervt mich die Gießerei.
Winterhärtezone tF

Berthold

Zitat von: Eerika am 22.Jul.16 um 06:28 Uhr
Ich hatte damals ein recht kleines, drittel von Deinem, Stückchen, wurzellos und meine Orchideen standen alle auf der Fensterbank. Da war es schwierig.

Woran ist die Kultur nach Deiner Einschätzung gescheitert, Eerika?
War es zu trocken, zu dunkel, zu wenig Luftbewegung, die zu Infektion geführt hat, zu kalt zu warm?
Hatte die Pflanze keine aktiven Vegetationspunkte im Wurzelbereich und an den Scheinbulben mehr?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Berthold, das kann ich nicht so sagen, ich habe die pflanze nicht gesehen und anhand des Fotos ist es schlecht zu sagen.

Jedoch ist es merkwürdig, das grüne Blätter abgeworfen werden. Bei einer Infektion müssten die Blätter auch ein Schadbild zeigen.

Einzugste, was ich sagen kann, ist, dass du viel zu wenig gegossen hast, sprühen ist gar nichts für ein Dendrobium. Aber auch das hättenn neutriebe und Wurzel überleben müssen.

Nach meiner Meinung war es keine Infektion, da Infektionsbild fehlt.

Es tut mir Leid, aber es ist mir schleierhaft, was du da mit den pflanzen machst...... :ka

Berthold

Zitat von: Eerika am 22.Jul.16 um 11:44 Uhr
Berthold, das kann ich nicht so sagen, ich habe die pflanze nicht gesehen und anhand des Fotos ist es schlecht zu sagen.

Eerika, ich meinte, was mit Deiner Pflanze passiert ist.

Hier war es sicherlich keine Infektion. Es gibt keinen Hinweis, wie Du sagst.
Die Wasserversorgung der Neutriebe hat sich verschlechtert, deshalb hat ein Neutrieb alle Blätter, der andere Neutrieb die älteren Blätter abgeworfen.
Die Wurzeln an einem Neutrieb sind als erstes eingetrocknet. Das hat sicherlich an zu trockener Luft bei intensiver Sonnenstrahlung gelegen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Auch wegen Trockenheit müssten die Blätter dran bleiben, der neutrieb ernährt sich aus alten Bulben.

Wieso sind eigentlich Wurzel eingegangen? Hast du gedüngt? Wenn ja, womit? Je trockener die Pflanze stand, desto mehr hätte sie Wurzel schieben müssen.

Meine Pflanze damals bestand aus 3 - 4 Bulben, ca 15 - 17 cm lang, wurzellos und ohne Neutrieb. Es hatte mit einem Neutrieb angefangen, aber dann war es auch bald aus. Es kamen keine Wurzel....

Berthold

Zitat von: Eerika am 22.Jul.16 um 18:44 Uhr
Auch wegen Trockenheit müssten die Blätter dran bleiben, der Neutrieb ernährt sich aus alten Bulben.

Nein, in diesem Fall nicht, denn der Neutrieb hatte keine Verbindung zu den alten Bulben, deshalb war er auf seine eigenen Wurzeln angewiesen. Die Verbindung war abgetrocknet bzw. abgestorben.
Wenn die eigenen Wurzeln dann auch eintrocknen bzw. kein Wasser mehr aufnehmen, muss der Neutrieb Blätter abwerfen bevor er selber vertrocknet.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Das ist schon merkwürdig, dass die Verbindung abgetrocknet war und die Bulben dahinter lebten. Normalerweise gehen die Bulben ein und erst dann die Verbindung.
Ich hoffe, du hast da keine Schnitte im Rhizom gemacht um möglichst viele Triebe zu produzieren. So, wie du mit deinen Steinlaelien gemacht hast. Und ich hoffe, du hast dem Dendro auch kein Blaukornwasser gegeben oder Neudohum ins Substrat gemischt.