Phragmipedium pearcei

Begonnen von Bernd_S, 25.Dez.12 um 10:23 Uhr

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Catwheazle

Hallo,
ich pflege ein pearcei jetzt schon fast 10 Jahre, aber es hatte bisher nur einmal geblüht. Hatte schon mehrere Substrate und verschiedene Standorte ausprobiert, aber es will einfach nicht richtig. Auch die schwarzen Blattspitzen bekomm ich nicht weg. Hat jemand sowas in Kultur? Was könnte ich noch ausprobieren?
Danke !
Bernd
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Ralla

Ich habe vor kurzem beschlossen, es nicht mehr mit Phrag pearcei zu probieren. Es will bei mir einfach nicht. Spätestens im Winter lebt es nicht mehr. Ich drück dir die Daumen, dass dir jemand helfen kann.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Eerika

Erst allgemein über Phragmipediums und unten sind die Kulturbedingungen für pearcei:
http://www.orchideen.at/phragmipedium.htm

Catwheazle

Danke für den Link!
Was mir auffällt ist der sehr niedrige Leitwert der dort angegeben wurde. Ich hab bisher mein Paphie Wasser genommen, das ohne Dünger bei ca 60-80µS mit Dünger bei ca 200-300µS liegt.
Vielleicht ist das für den pearcei schon zu viel.
Da ich ihn ohnehin umtopfen wollte, kann ich auch gleich das Kanuma ausprobieren.
Bernd

οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Eerika

Ja, und schreib dann, wie die Wurzel waren.

Berthold

Zitat von: Bernd_S am 25.Dez.12 um 15:09 Uhr
Danke für den Link!
Was mir auffällt ist der sehr niedrige Leitwert der dort angegeben wurde. Ich hab bisher mein Paphie Wasser genommen, das ohne Dünger bei ca 60-80µS mit Dünger bei ca 200-300µS liegt.
Vielleicht ist das für den pearcei schon zu viel.

Bernd
Du düngst also um 150 bis 250 auf. In dem Bericht wird behauptet, dass pearcei um 100 aufgedüngt werden soll, also liegst Du doch gar nicht schlecht.

Die generell Aussage zu der geringen Aufdüngung von Phragmipedium ist sicherlich falsch, denn kovachii kann man in der Hauptwachstumsphase sogar mit Blaukorn düngen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Catwheazle

Tja Berthold.... was könnte es dann sein ???
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Berthold

#7
Zitat von: Bernd_S am 25.Dez.12 um 16:53 Uhr
Tja Berthold.... was könnte es dann sein ???

Bernd, ich denke, es ist das übliche wie bei  allen schwer kultivierbaren Arten.

Die Art kann sich selber schlecht vor Infektionen schützen und ist in der Natur dabei auf die Zusammenarbeit mit Mykorrhiza-Pilzen angewiesen. Die Pilze sind in der Topfkultur nicht am Leben zu erhalten und deshalb fängt sich die Pflanze beim kleinsten Luftzug eine Infektion ein. Es ist ähnlich wie bei einem Menschen, dessen Immunsystem am Boden liegt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Catwheazle

hmm. dann kämpft meine schon seit 10 Jahren. .... Ich hatte diese eigentlich als nocht sooo schwer im Hinterkopf ???
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Catwheazle

So... durch Eerikas Beitrag neugierig geworden, hab ich doch 2 Teilstücke nun in Kanuma gepflanzt. (Vorher Seramis Orchideenerde)
Vor einigen Wochen hatte ich einen P. fairieanum umgetopft. Dem scheint es - soweit ich das nach der Zeit beurteilen kann - ganz gut zu gefallen.
Anbei das Bild. Die Wurzeln sind an einigen Stellen schwarz, aber keine Fäulnis! Überhaupt sind nur wenige kaputte Wurzeln dabei. (=auf dem Bild schlecht zu sehen)
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

GuRu

Zitat von: Berthold am 25.Dez.12 um 17:02 Uhr
Bernd, ich denke, es ist das übliche wie bei  allen schwer kultivierbaren Arten.

Die Art kann sich selber schlecht vor Infektionen schützen und ist in der Natur dabei auf die Zusammenarbeit mit Mykorrhiza-Pilzen angewiesen. Die Pilze sind in der Topfkulrur nicht am Leben zu erhalten und des fängt sich die Pflanze beim kleinsten Luftzug eine Infektion ein. Es ist ähnlich wie bei einem Menschen, dessen Immunsystem am Boden liegt.
Schwer vorstellbar bei einer Art, deren Haupthabitat Bach- und Flußufer sind und die dabei immer nass steht, bei Hochwasser sogar überflutet wird.

MarcS

Ich habe selbst nicht so viel Erfahrung mit Phragmipedium, im allgemeinen habe ich gelesen das schwarze Bladspitzen ein verursacht wird durch zu viele Mineralien im Wasser.

Wen dein Englisch in Ordnung ist kannst du auch dieses Topic durch lesen, 7 Seiten uber peacrie Kultur.

http://www.slippertalk.com/forum/showthread.php?t=27760

Berthold

Zitat von: GuRu am 25.Dez.12 um 18:50 Uhr
Zitat von: Berthold am 25.Dez.12 um 17:02 Uhr
Bernd, ich denke, es ist das übliche wie bei  allen schwer kultivierbaren Arten.

Die Art kann sich selber schlecht vor Infektionen schützen und ist in der Natur dabei auf die Zusammenarbeit mit Mykorrhiza-Pilzen angewiesen. Die Pilze sind in der Topfkultur nicht am Leben zu erhalten und deshalb fängt sich die Pflanze beim kleinsten Luftzug eine Infektion ein. Es ist ähnlich wie bei einem Menschen, dessen Immunsystem am Boden liegt.
Schwer vorstellbar bei einer Art, deren Haupthabitat Bach- und Flußufer sind und die dabei immer nass steht, bei Hochwasser sogar überflutet wird.

Rudolf, warum meinst Du das? Es gilt nämlich auch für manche Dactylorhiza-Arten, die einen grossen Teil des Jahres ganz nass wachsen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Catwheazle

@MarcS ... stimmt, aber auch durch Probleme mit den Wurzeln.
@ Berthold.... wenn das närstoffarmes und leicht saueres Sickerwasser ist,
sorgt es für ein weitgehend keimfreies Umfeld. Viele bekannte tropische Zierfische
kommen aus solchen Wässern und haben hier Probleme, wenn bei höherem PH und
Kalkgehalt des Wassers auch die Bakterienanzahl in die Höhe schnellt.
(als Aquarianer erlaube ich mir mal diese Schlussfolgerung)
Bernd
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Berthold

Zitat von: Bernd_S am 25.Dez.12 um 21:58 Uhr
@ Berthold.... wenn das närstoffarmes und leicht saueres Sickerwasser ist,
sorgt es für ein weitgehend keimfreies Umfeld. Viele bekannte tropische Zierfische
kommen aus solchen Wässern und haben hier Probleme, wenn bei höherem PH und
Kalkgehalt des Wassers auch die Bakterienanzahl in die Höhe schnellt.
(als Aquarianer erlaube ich mir mal diese Schlussfolgerung)
Bernd

Ja, Bernd, völlig d'accord.
Ich weiss aber leider nicht, ob Phrag. pearcei den niedrigen pH-Wert verträgt, so wie es Cypripedium acaule schafft und sich auf diesem Wege vor Infektionen schützt .
Sonst ist der niedrige pH-Wert ein geeignetes Mittel, Bakterien als auch Pilze in Schach zu halten. Auch ein sehr hoher pH-Wert schützt vor Infektionen, aber auch den vertragen die meisten Pflanzen nicht (Nährstoffaufnahme im Wurzelbereich wird behindert).
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)