Die kleine Kampfstoffkunde

Begonnen von Berthold, 14.Mär.18 um 18:55 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 18.Mär.18 um 15:44 Uhr
Ich weiss nicht ob Du das ernst meinst. Putin hat nicht viel davon wenn man ihn im Ausland liebt. Dann wird er viel zu leicht missachtet. Das hatten wir schon mal.

Selbstverständlich ist es für Putin entscheidend, dass er im  Ausland Vertrauen geniesst, man die Sanktionen gegen ihn beendet und wieder mit ihm Geschäfte macht.
Das ist die einzige Möglichkeit, den Wohlstand in Russland für seine Bürger zu verbessern.
Das sollte Dir doch wirklich auch klar sein.

Ein Aufstand der Russen gegen ihn im eigenen Land kann nur erfolgen, wenn er es auf Dauer nicht schafft, die wirtschaftlichen Bedingungen für die eigenen Bürger zu verbessern.
Bisher ist sein Ansehen in Russland noch sehr gross und er ist der einzige, dem die russischen Bürger zutrauen, den Wohlstand weiter zu verbessern.
Das weiss Putin natürlich auch und deshalb halte ich es für ausgeschlossen, dass er sein Ansehen durch Mordversuche im Ausland auch an ausländischen Staatsbürgern (Briten) aufs Spiel setzt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 18.Mär.18 um 15:00 Uhr
Zitat von: Claus am 18.Mär.18 um 14:52 Uhr
Na, wenn doch alle so denken, dann kann er es doch auch ruhig tun.  :thumb Konsequenzen hat es eh nicht.

Ich verstehe Dich nicht, Claus, die Konsequenzen im Ausland sind doch gravierend

Welche Konsequenzen soll es denn haben? Er lacht doch nur über die getroffenen Gegenmaßnahmen. Die sind doch weitgehend wirkungslos. Selbst der Ausschluss aus der G8-Gruppe hatte keinerlei Wirkung.

"Im Januar 2014 hatte die Russische Föderation turnusgemäß die G8-Präsidentschaft übernommen. Aufgrund der Verletzung der Souveränität und territorialen Unversehrtheit der Ukraine durch die Russische Föderation beschlossen die Staats- und Regierungschefs der anderen sieben Staaten, nicht am geplanten G8-Gipfel unter russischer Präsidentschaft in Sotschi teilzunehmen. Bis auf Weiteres werden sie sich im G7-Format ohne Russland treffen." www.bmz.de
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 18.Mär.18 um 17:47 Uhr
Zitat von: Berthold am 18.Mär.18 um 15:00 Uhr
Zitat von: Claus am 18.Mär.18 um 14:52 Uhr
Na, wenn doch alle so denken, dann kann er es doch auch ruhig tun.  :thumb Konsequenzen hat es eh nicht.

Ich verstehe Dich nicht, Claus, die Konsequenzen im Ausland sind doch gravierend

Welche Konsequenzen soll es denn haben? Er lacht doch nur über die getroffenen Gegenmaßnahmen. Die sind doch weitgehend wirkungslos.

Claus, das kann doch nicht Dein Ernst sein.

Schon die jetzigen Sanktionen gegen Russland verursachen Schaden in Milliarden-Höhe, sowohl in Russland als auch in Europa.
Der Amerikaner Andrew Denison hat heute im internationalen Frühschoppen gesagt, Europa hätte  im letzten Jahr 100 Mrd Euro an Russland für Gaslieferung bezahlt. Das sein ein grosses Ärgernis für die USA, denn Russland würde mit dem Geld nur seine Wirtschaft stärken.
Die EU solle das Geld besser in Fracking stecken oder US-Gas davon kaufen.
Wenn Northstream 2 gebaut würde, gäbe es richtig Ärger durch die USA und die USA würde erhebliche Sanktionen gegen die EU verhängen.
Die USA bestraft doch jetzt schon deutsche Firmen, wenn sie gegen US-Sanktionen gegen Russland verstossen.

Unter diesen Bedingungen muss sich die EU oder zumindest Deutschland dringend unabhängiger von den USA machen und das geht nur durch Geschäfte mit Russland.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 18.Mär.18 um 18:13 Uhr
Ich verstehe Dich nicht, Claus, die Konsequenzen im Ausland sind doch gravierend
Ja, im Ausland, aber doch kaum in Russland. Sie haben es endlich kapiert, dass sie ihre Lebensmittel selbst herstellen müssen. Ein Wegfall der Strafmaßnahmen wird doch nicht zurückführen zu der guten alten Zeit, als selbst die Butter importiert wurde.  :swoon
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 18.Mär.18 um 18:17 Uhr
Zitat von: Berthold am 18.Mär.18 um 18:13 Uhr
Ich verstehe Dich nicht, Claus, die Konsequenzen im Ausland sind doch gravierend
Ja, im Ausland, aber doch kaum in Russland. Sie haben es endlich kapiert, dass sie ihre Lebensmittel selbst herstellen müssen. Ein Wegfall der Strafmaßnahmen wird doch nicht zurückführen zu der guten alten Zeit, als selbst die Butter importiert wurde.  :swoon

Putin wird durch die Sanktionen motiviert, die eigene Wirtschaft auszubauen.
Aber das scheint in dem Riesenreich Russland mit all seinen Korruptionen und Kleinoligarchen sehr schwierig zu sein.
Er hat nicht  den Machtapparat wie die chinesische Führung und kann einfach 2 Millionen Menschen umsiedeln, wenn ein Staudamm gebaut werden soll.
Deshalb ist er mittelfristig nach wie vor sehr abhängig vom Import, den er sehr bequem mit Rohstoffen bezahlen kann. 
Wir können all diese Importgüter in bester Qualität liefern und würden uns sicher keinen Gefallen tun, wenn wir satt dessen unser Gas und Öl durch fracking in Deutschland und die Erstellung von synthetischem Kraftstoff durch Solarenergie gewinnen würden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)


Berthold

Die Zahlen bei RT sind sicherlich etwas optimistisch dargestellt, aber die Tendenz ist sicherlich richtig.
Auch denke ich, dass wirtschaftliche Bereiche nicht erwähnt wurden, in denen es in Russland nicht so gut läuft.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)


Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eveline†

Ich müßte meinen Adblocker ausschalten.

Ruediger

Vermutlich wird bald bekannt gegeben, daß der Paß von Putin unter dem Tisch in dem italienischen Restaurant gefunden wurde.

Alleine bei der Handhabung eines solches Gifts muß man größte Vorsicht walten lassen, natürlich ist das eine spannende Herausforderung, um so einen Alt-Spion umzubringen.

Weiß man eigentlich was dieser ,,Rentner" für sonstige Dinge so getrieben hat?
Womöglich obskure Geschäfte?

Oder wollte da jemand Putin ein faules Ei ins Nest legen?
So etwas soll es in der internationalen Politik ja manchmal (?) geben. :whistle
Beste Grüße

Rüdiger

partisanengärtner

Wie ich schon sagte wer immer das getan hat hat ihm geholfen ein paar Prozent mehr zu erlangen. Das war wohl jedem Geheimdienst auch klar.

Wie immer werden die Hintermänner nicht eindeutig identifiziert und die Geschäfte gehen weiter. Wenn es neueSanktionen gibt hat die Regierung wieder mehr Zeit die eigene Wirtschaft ungestört auf das ehemalige Importniveau zu bringen. Die Wagenburgmentalität wird ja schon immer gerne ausgenutzt und hat schon immer funktioniert.  Das wird auch nach der tausendsten Wiederholung nicht anders sein.

Aber ich bin sicher das es genug Gläubige gibt die das nicht so sehen. Warum sollen das nur Russen sein.

Wir sind hoffentlich wieder in einer stabilen Phase bis irgendwann mal irgendwo eine Nachfolge ansteht und Dilletanten das mühsam geklebte Porzellan der Weltpolitik zerschlagen.
Gottseidank ist die Führung nicht immer das entscheidende Organ. :-D
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 19.Mär.18 um 09:25 Uhr
Wie ich schon sagte wer immer das getan hat hat ihm geholfen ein paar Prozent mehr zu erlangen. Das war wohl jedem Geheimdienst auch klar.

Axel, ich verstehe Deine Logik nicht. Welches Interesse sollte Theresa May daran haben, den Wahlerfolg von Putin um ein paar Prozent zu erhöhen?

Schliesslich hat Theresa May versucht, den gesamten Westen und den Rest der Weltöffentlichkeit gegen Putin aufzubringen und den Fall ohne Beweise zu einem grossen Medienereignis aufzublasen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Das es May war habe ich nicht gesagt. Das es Putin nicht geschadet hat ist wohl jetzt auch dem letzten Gläubigen aufgegangen. Vermutlich war es aus dem Umkreis wenn nicht ein Geheimdienst einer anderen Macht Interesse  dran hat Ihm zu helfen noch einige Zeit an der Macht zu bleiben. Stabilität ist ja zu recht sehr geschätzt.

Allerdings wäre noch vorstellbar das auch Frau May ein Interesse hat ein wenig die Wölfe heulen zu lassen. Sie hat ja in letzter Zeit einige Schläge einstecken müssen. Da kann so ein mutiges Anklagen schon ein wenig Wagenburgstimmung erzeugen. Vermutlich aber nicht denn das kann in dem Fall auch nach hinten losgehen. Ein paar freundliche Worte hat sie ja sogar von Trump wieder mal bekommen.

Der Fall Lidwinenko hatte ja auch keine Konsequenzen, soweit mir bekannt geworden ist. Außer vielleicht das die vermuteten Täter in Rußland Karriere gemacht haben.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 19.Mär.18 um 21:13 Uhr
Das es May war habe ich nicht gesagt. Das es Putin nicht geschadet hat ist wohl jetzt auch dem letzten Gläubigen aufgegangen. Vermutlich war es aus dem Umkreis wenn nicht ein Geheimdienst einer anderen Macht Interesse  dran hat Ihm zu helfen noch einige Zeit an der Macht zu bleiben. Stabilität ist ja zu recht sehr geschätzt.
Stimmt, dass es May war, hast Du nicht gesagt. Aber Du hast gesagt, dass die Tat Putin innenpolitisch nützen würde.
May hat aber die Tat an die Öffentlichkeit gebracht und zu einer ganz grossen Nummer aufgeblasen, bis zu einer  UNO-Sicherheitsrat-Sondersitzung.
Somit hätte May durch ihre Veröffentlichung der Tat Putin einen innenpolitischen Gefallen getan.
Diese Logik halte ich für nicht plausibel.
Ich habe gesagt, dass der Vorfall Putin aussenpolitisch schaden würde, nicht unbedingt innenpolitisch, wenn er dahinter stecken würde.

Ich folge Dir aber, wenn Du sagst, May wollte von eigenen innenpolitischen Problemen ablenken. Da kommt ein Feind von aussen immer sehr recht. Sie hat dann die Gelegenheit beim Schopf gegriffen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)