Elektroautos und Alternativen

Begonnen von pierre, 14.Nov.09 um 15:51 Uhr

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Berthold

Ich denke, es ist eine nette Spielerei für den Einsatz von Brennstoffzellen.
Für Botendienste in den Fussgängerzonen von Grossstädten ist es sicher gut geeignet, vom Preis mal abgesehen. Man kann auch ältere Mitarbeiter beschäftigen :yes

Die Wartungskosten sind nicht erwähnt. So ein Gerät mit einem 200-bar-Tank kann man nicht einfach so in die Ecke stellen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Deutsche Automobilkonzerne unsicher über den Bau eigener Batteriefabriken.

Ich denke, der Hauptgrund für das Zögern der deutschen Automobilproduzenten liegt darin, dass sie nicht wissen, welches die richtige Technologie für die Zukunft sein wird. Die jetzige Batterie-Technologie ist nicht geeignet für einen wirklichen Durchbruch des E-Autos.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Zitat von: Jill am 20.Nov.17 um 10:07 Uhr
Wasserstoffautos haben genau NULL Anhängelast (leider übrigens)
Warum ist das so? Höre ich zum ersten Mal. Ich nehme an wir reden wir hier von Brennstoffzelle, oder? H2-Verbrennungsmotoren scheinen sich ja gar nicht durchzusetzen. Hauptproblem ist und bleibt wohl die H2 Speicherung. Das Zeug diffundiert durch alles durch.

Berthold

#485
Zitat von: Ahriman am 13.Feb.18 um 19:28 Uhr
Ich nehme an wir reden wir hier von Brennstoffzelle, oder? H2-Verbrennungsmotoren scheinen sich ja gar nicht durchzusetzen. Hauptproblem ist und bleibt wohl die H2 Speicherung. Das Zeug diffundiert durch alles durch.

Ich halte H2-Verbrennungsmotoren für viel vernünftiger als Brennstoffzellen-Fahrzeuge.

Die Speicherung von Wasserstoff ist inzwischen in den Griff zu kriegen. Ich denke, 700 bis 800 bar ist jetzt beherrschbar. Die 800 bar entsprechen schon fast dem Druck hinter einer Kanonenkugel, also nicht jedermanns Sache.
Allerdings benötigt man für die Kompression schon ca. 12% der Energieinhaltes des Wasserstoffes.

Andere Speicher für Wasserstoff sind etwas 10 mal so schwer wie der darin gespeicherte Wasserstoff.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Entwicklung der Batterien für E-Autos zur Zeit völlig ungeklärt.

Unter diesen Bedingungen kann natürlich niemand grössere Summen in den Grossserien-Bau von Batterien investieren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Ich bin mal auf amerikanische Daten für den Tesla S100D gestoßen, und dann habe ich mit dem deutschen Prospekt verglichen.

Die Batterie kann 100 kWh speichern, das reicht für 404 km, Tesla gibt 594 km an - "unter optimalen Bedingungen".
Im deutschen Stromnetz kann man mit 3-Phasen 11 kW laden, damit schafft man dann 37 km Fahrstrecke pro 1 Stunde, das sind dann rund 300 km pro Nacht. Der örtliche Stromversorger sagt zu solchen Zahlen, dass nicht allzu viele Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden können, sonst bricht das Netz zusammen. Bei stärkerer Zunahme von Elektroautos müssten alle Leitungen verstärkt werden.

https://www.fool.de/2018/03/28/warum-versorgungsunternehmen-sich-mit-elektrofahrzeugen-verbuenden-sollten/
https://www.tesla.com/de_DE/models

Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 28.Mär.18 um 10:21 Uhr

Im deutschen Stromnetz kann man mit 3-Phasen 11 kW laden,..

Woher stammt diese Zahl von 11 kW, Claus? Es gibt oder gab doch Durchlauferhitzer mit 24 kW.

Bei kräftigeren Ladestationen würde das Problem für die Netzbetreiber natürlich noch viel grösser. Eine Erweiterung der Verteilnetze (110 kV und darunter) würde Jahrzehnte dauern. Bisher werden nur die Transportnetze (400 kV und höher) ertüchtigt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 28.Mär.18 um 11:17 Uhr
Zitat von: Claus am 28.Mär.18 um 10:21 Uhr
Im deutschen Stromnetz kann man mit 3-Phasen 11 kW laden,..

Woher stammt diese Zahl von 11 kW, Claus? Es gibt oder gab doch Durchlauferhitzer mit 24 kW.

Das ist aus einem Link im Tesla-Link https://www.tesla.com/de_DE/support/home-charging-installation
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Claus

Hier ein Artikel aus der heutigen WELT: https://www.welt.de/print/die_welt/article174988154/Eine-Frage-des-Gewissens.html

Die Angaben der Hersteller, wieviel kWh die Autos pro 100 km verbrauchen, scheint mir genauso eine Mogelei zu sein wie die Verbräuche bei Benzinern oder Dieseln.

Der alte VW-Käfer brauchte 8,5 l/100 km. Wir sind danach immer wieder Käfer oder Golf gefahren, und die Verbräuche gingen trotz viel geringerer Herstellerangaben nie unter diesen Wert. Auch unser jetziger Golf, allerdings von 2003, liegt bei diesen 8,5 l/100 km.

Ich halte einen Verbrauch von mindestens 20 kWh pro 100 km für einen Mittelklassewagen für normal. Wenn man dann noch Winterfahrten mit Heizung berücksichtigt eher mehr.

Von daher sind die CO2-Emissionen für Fahrt und Batterieherstellung der in diesem Artikel angegebenen Fahrzeuge eher viel zu niedrig angesetzt.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 29.Mär.18 um 10:18 Uhr
Die Angaben der Hersteller, wieviel kWh die Autos pro 100 km verbrauchen, scheint mir genauso eine Mogelei zu sein wie die Verbräuche bei Benzinern oder Dieseln.

Ja, aber Mogelei kann man das nicht wirklich nennen.

Der Verbrauch steigt mit der Fahrgeschwindigkeit überquadratisch an, deshalb ist es für die Verbrauchsangabe natürlich entscheidend, welche konstante Geschwindigkeit gefahren wird.
Insbesondere bei Verbrennungsmotoren hat die Anzahl der Kaltstarts auf der Messstrecke erheblichen Einfluss auf den Verbrauch. Bei E-Autos ist dieser Effekt geringer, da der Wirkungsgrad ausserhalb des Normalbereiches für die Betriebstemperatur nicht so stark absinkt. Aber bei E-Autos ist dafür die notwendige Heizleistung im Winterfahrbetrieb von grosser Bedeutung.

Deshalb ist das Verfahren für die Verbrauchsmessung genau vorgegeben. Bei der individuellen Fahrpraxis gibt es natürlich erhebliche Abweichungen und deshalb auch andere Vebrauchswerte.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Die Batterien sind wie bekannt bei Elektroautos der höchste Kostenanteil.
Alle Batteriezellen werden zur Zeit ausserhalb Deutschlands, meist in China gefertigt. Deshalb fordern viele Politiker (z. B. Ministerpräsident von Niedersachsen Weil), auch in Deutschland die Fertigung der Batterien durchzuführen, damit ein größerer  Wertschöpfungsanteil in Lande bleibt.
Ökonomisch ist jedoch die Fertigung der Batterien in Deutschland praktisch ausgeschlossen und zwar pikanterweise wegen der hohen Strompreise. Die Strompreise sind bekanntlich wegen der Energiewende und der damit verbundenen Kosten so hoch.
Der Staat darf auch den Strom für die Batteriezellenfertigung in Deutschland nicht subventionieren, weil es gegen die EU-Regeln verstossen würde.

Mit anderen Worten: Entscheidende Komponenten für umweltschützende Elektroautos können aus Umweltschutzgründen nicht in Deutschland gebaut werden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Berthold, etwas mehr Optimismus und Forschgeist, sonst wird das nichts mehr mit der deitschen Autoindustrie.

Wurde hier im Forum von bestimmen Keisen die von mir gepriesene Brennstoffzelle verteufel?

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Im Zusammenspiel von Wasserstoff und Luft produziert die Brennstoffzelle Strom und treibt damit einen Elektromotor an. An "Abgasen" entsteht einzig Wasserdampf. Eine prinzipiell sehr saubere Sache, solange der Wasserstoff auf regenerativer Basis hergestellt wird. Im Vergleich zu batteriebetriebenen Autos haben Wasserstoffmodelle einen gravierenden Vorteil: Der Autofahrer muss sich beim Auffüllen des Fahrzeugs und beim Fahren nicht groß umgewöhnen. Drei Minuten Tanken, 800 Kilometer Reichweite, null Emissionen.

[.. ]

Toyota, bekannt für Hybridmodelle wie dem Prius, hat seit gut zwei Jahren die Brennstoffzellen-Limousine Mirai auf der Straße. Hyundai klopft sich auf die Schulter, mit dem ix35 vor fünf Jahren den ersten SUV mit Brennstoffzellen in Kundenhand übergeben zu haben. Im Juli kommen die Koreaner bereits mit dem Nachfolger, dem Nexo, auf den Markt. Honda bietet mit dem Clarity ebenfalls ein Brennstoffzellenfahrzeug an, allerdings nur in Japan und in den USA. Für Europa gibt es keine Zulassung, unter anderem aufgrund der Crash-Vorschriften. Einige Exemplare mit Ausnahmegenehmigung fahren in London und Kopenhagen.


Auch Mercedes forscht und entwickelt seit Jahrzehnten an der Brennstoffzelle, nun schicken sie ab Herbst ihren Mittelklasse-SUV GLC F-Cell an den Start."

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/mercedes-glc-f-cell-neuer-suv-mit-wasserstoff-antrieb-a-1194242.html

Mal sehen ob sie es nicht wieder verpennen, das ist eine deutsche Urtugend geworden.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

#494
Rüdiger, es ist klug von Dir, wenn Du Dich noch nicht auf die optimale Technologie für Autoantriebe festgelegt hast.
Wie viel Milliarden Euro sollte Deutschland zur Zeit in den Ausbau von Batterie-Ladestellen investieren?

Es ist nicht auszuschliessen, dass irgendwann mal Brennstoffzellen erfunden werden, die für die Fortbewegung von Automobilen konkurrenzfähig sind. grins
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)