Tasmanischer Teufel

Begonnen von Berthold, 12.Okt.17 um 19:33 Uhr

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Berthold

Dem lieben Tierchen geht es schlecht.

Es leidet an einer sehr interessanten Erkrankung, an einer ansteckenden Krebsart.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Die Erklärung eines Spiegellesers zu der Erkrankung:
Nein, kein Tumorvirus, sondern ein Allotransplantat, das irgendwie die Immunsysteme der Tiere überlistet. Die transformierten Zellen gehen auf ein Weibchen zurück, das vor 1996 im Nordosten Tasmaniens gelebt haben muss. Der Tumorzelle fehlen fünf von vierzehn der originalen Chromosomen (Das Paar Nr.1 sowie ein Chromosom des Paares 5 und beide Geschlechtschromosomen) dafür treten vier neue, veränderte Chromosomen auf, die man als M1 bis M4 bezeichnet. Bei dem ersten befallenen Tier, dem Weibchen, entstand der Tumor aus einer transformierten Schwann'schen Zelle des Nervensystems, wie man aus dem Expressionsmuster der Tumorzellen schließen konnte. Schwannzellen sind spezielle Formen der Gliazellen, die als Hüll- und Stützzellen das Axon einer Nervenzelle im peripheren Verlauf umhüllt und bei markhaltigen Fasern durch eine Myelinhülle elektrisch isoliert (saltatorische Erregungsleitung). Näheres findet man unter : dancelikeamonkey.wordpress.com
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

GuRu

Zitat von: Berthold am 12.Okt.17 um 20:25 Uhr
Die Erklärung eines Spiegellesers zu der Erkrankung:
Nein, kein Tumorvirus, sondern ein Allotransplantat, das irgendwie die Immunsysteme der Tiere überlistet. Die transformierten Zellen gehen auf ein Weibchen zurück, das vor 1996 im Nordosten Tasmaniens gelebt haben muss. Der Tumorzelle fehlen fünf von vierzehn der originalen Chromosomen (Das Paar Nr.1 sowie ein Chromosom des Paares 5 und beide Geschlechtschromosomen) dafür treten vier neue, veränderte Chromosomen auf, die man als M1 bis M4 bezeichnet. Bei dem ersten befallenen Tier, dem Weibchen, entstand der Tumor aus einer transformierten Schwann'schen Zelle des Nervensystems, wie man aus dem Expressionsmuster der Tumorzellen schließen konnte. Schwannzellen sind spezielle Formen der Gliazellen, die als Hüll- und Stützzellen das Axon einer Nervenzelle im peripheren Verlauf umhüllt und bei markhaltigen Fasern durch eine Myelinhülle elektrisch isoliert (saltatorische Erregungsleitung). Näheres findet man unter : dancelikeamonkey.wordpress.com

Yep, auf Anhieb alles verstanden.  :-)
Den verlinkten Artikel kannte ich schon. Hab' beim Lesen an dein altes Avatar gedacht. Der TT wird es mit Hilfe des Menschen hoffentlich schaffen, ich drück' ihm dabei die Daumen.

Ruediger

Eigentlich wäre wir es lustig beim Gassigehen, wenn die Nachbarn über den neuen"Hund" staunen.

"Man muss sich nicht wundern, wie der Tasmanische Teufel (Sarcophilus harrisii) zu seinem Namen kam. Regt er sich auf, werden die Ohren rot. Er fängt an zu stinken. Dazu kreischt er wild und reißt das Maul mit den großen Zähnen auf, so weit es nur geht. "

Da halten die Leute sicherlich Abstand.


Zu dem Thema hatte ich schon früher eine gute Reportage gesehen, fand das Thema interessant allerdings schlimm für die Tierchen.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Der TT hat Chancen zu überleben.

Das freut mich, denn er ist ein nettes Tier.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Statistisch gesehen weisen immer ein paar Individuen genetische Unterschiede auf, die eine Immunität gegenüber einer Erkrankung bewirken. Idealerweise überleben diese und pflanzen sich fort sodass die Art weiterbesteht. Aber ich wär nicht so optimistisch, selbst wenn das klappt ist das ein enormer Schaden für die genetische Vielfalt der Population. Bei der nächsten Erkrankung gibts dann vielleicht nicht mehr genug Plastizität um davonzukommen. Außerdem ist Krebs ein Monster das selbst enorme genetische Vielfalt und Mutationsgeschwindigkeit besitzt. Es gibt wie im Artikel zu lesen bereits eine 2. Form dieser Krankheit. Es ist halt ein evolutionärer Wettlauf dessen Sieger noch nicht feststeht.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 28.Jan.19 um 21:38 Uhr
Es ist halt ein evolutionärer Wettlauf dessen Sieger noch nicht feststeht.

Ja, sicherlich. Ich hatte allerdings schon mit seinem Ende gerechnet, deshalb bin ich jetzt einen Millimeter erleichtert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Es gibt auch einen Impfstoff in Erprobung. :thumb
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

#8
Tasmanischer Teufel erstaunlich anpassungsfähig.

Das freut mich, denn es sind so possierliche Streicheltiere.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

ZitatDas freut mich, denn es sind so pussierliche Streicheltiere.

:rofl    grins

Possierlich mögen sie sein, doch als Streicheltiere eignen sie sich wohl erst nach einer Domestizeirung à la Wolf...

Ahriman

Ja, sehr ärgerlich dass man nicht viel mehr Arten domestiziert hat. Wie Russische Versuche mit Füchsen zeigen geht das in relativ wenigen Generationen indem man freundliche zutrauliche Tiere selektiert. Noch lieber hätte ich einen Beutelwolf aber den wird man erst klonen müssen.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 04.Apr.19 um 21:01 Uhr
Wie Russische Versuche mit Füchsen zeigen geht das in relativ wenigen Generationen indem man freundliche zutrauliche Tiere selektiert.

Das ist interessant, wusste ich nicht.
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walter b.

ZitatJa, sehr ärgerlich dass man nicht viel mehr Arten domestiziert hat.

Das war wohl früher eine Frage des Nutzens. Als der Wolf domestiziert war, sah man wohl keine Notwendigkeit mehr darin, einen weiteren Verwandten zutraulich zu machen. Was hätte ein domestizierter Fuchs auch bringen sollen?

Doch werden auch heute immer wieder neue Wildtiere in die Nähe des Menschen geholt. Man denke nur an Iltisse(Frettchen), Skunks oder selbst Faultiere, die zur Heimhaltung angeboten und inzwischen sogar nach Farbschlägen gezüchtet werden...

Berthold

Walter, aber Frettchen werden von den Menschen schon sehr lange Zeit zur Jagd eingesetzt. Es sind reine Nutztiere, ähnlich wie ein Jagdhund.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)