Laub an Cypripedium, so lange, wieso?

Begonnen von Timm Willem, 24.Sep.17 um 10:04 Uhr

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Timm Willem

Da es in diesem Herbst möglich ist, aufgrund des sehr Cypripedium-freundlichen Sommers die Pflanzen beim langsamen einziehen genauer zu betrachten, ist mir etwas aufgefallen, was ich zumindest vorher nur vermutet hatte.
Einige Cypris haben jetzt noch feste(fast ledrige), dunkelgrüne Blätter. Oft sind große Stöcke, dort wo das Laub beschädigt war, nur noch teilweise grün und teilweise in den letzten Wochen bereits eingezogen.
Pflanzen die mehrere Kapseln hatten sind auch bereist eingezogen.

Klar, jedem ist schon aufgefallen, dass schwächere Cypris, insbesondere Naturformen früher einziehen als starke Hybriden. Durch optimale Düngung lässt sich dieser Effekt noch deutlich verstärken.

Hybriden die bei mir besonders lange das Laub behalten, zeigen häufig noch eine andere gemeinsame Eigenschaft, die Wurzeln sind in der Regel sehr gut entwickelt und intensiver oberflächlich geschwärzt. Diese Schwärzung interpretier ich als Kontaktfläche zwischen Pflanze und Mykorrhiza. Da es sich um Ektomykorrhiza handeln sollte, ist die Bildung einer solchen Vernarbungsfläche zu erwarten. Diese Mykorrhiza müssen aber vom Cypripedium versorgt werden, solange keine andere Kohlenstoffquelle vorhanden ist.

Die Frage ist aber, ob es überhaupt nötig ist so lange das Laub an der Pflanze zu halten, oder ob es der Pflanze nur Energie raubt?