Zu viele Antibiotika in der deutschen Viehzucht

Begonnen von Berthold, 10.Nov.16 um 15:50 Uhr

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Berthold

Zitat von: Ruediger am 23.Sep.17 um 14:52 Uhr

Und Berthold bereitet sich heute Abend als Festschmaus sein langerwartetes erstes orginal Chlorhuhn zu.
Guten Appetit.
Rüdiger, ich staune, dass Du einfach die Realität verdrängst.
Du als Fachmann weisst doch besser als die meisten anderen Menschen, welche Vorteile ein Chlorhuhn gegenüber einem deutschen Antibiotika Huhn für die Gesundheit besitzt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Man kann doch Hühner ohne den Masseneinsatz von Antibiotika halten, dann sauber und hygiensch schlachten, dann muß man auch nicht chloren.

Perfekt oder?

Wenn Du privat gerne trotzdem Chlorhuhn essen möchtest, so kannst Du das ganz bequem bei Dir zu Hause mit einer Marinade aus Domestos oder einem anderen Chlorreiniger machen.
Ich vermute da hat niemand etwas dagegen.
Beste Grüße

Rüdiger

Claus

Zitat von: Ruediger am 25.Sep.17 um 00:19 Uhr
Man kann doch Hühner ohne den Masseneinsatz von Antibiotika halten, dann sauber und hygiensch schlachten, dann muß man auch nicht chloren.

Perfekt oder?

Nee, unterhalte dich mal mit einem Hühnerzüchter vor 50 Jahren. Jedes Jahr Wände kalken, Boden desinfizieren, gegen Milben spritzen, damals wahrscheinlich mit DDT. Und da waren vielleicht 20 Hennen im Stall, heute sind es vielleicht 20 - 30.000. Geflügel ist offensichtlich grundsätzlich mit Salmonellen infiziert. Wenn wir unser Essen aus dem Dreck aufpicken müssten wären wir es auch.

Man kann ja gegen die Massentierhaltung Vorbehalte haben, aber so ist die Situation.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Die heutigen Hygiene-Vorschriften sind mit der natürlichen Hühnerhaltung überhaupt nicht zu erreichen.
Das grösste Problem scheinen heute aber die Antibiotika in den Hühnern zu sein, die im Menschen die  Resistenzen erzeugen.
Früher sind die Hühner bei Erkrankungen eingegangen und wurden vom Menschen nicht verzehrt oder die meisten Hühnerkrankheiten schädigen die Menschen nicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Na ja, da es in den USA anscheinend nicht so ausgeprägte Resistenzen gibt, so gehen sie vermutlich umsichtiger mit Antibiotika um, ggf. brauchen sie dank anderer Haltungsbedingungen selten welche.

Aber ich kenne keine amerikanischen Geflügelzüchter....
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 04.Okt.17 um 20:04 Uhr
Aber ich kenne keine amerikanischen Geflügelzüchter....

Da kann Dir Kentucky Fried Chicken sicher Auskunft geben. Die Amerikaner sind doch quasi die Erfinder des Brathähnchens.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 04.Okt.17 um 21:06 Uhr
Zitat von: Ruediger am 04.Okt.17 um 20:04 Uhr
Aber ich kenne keine amerikanischen Geflügelzüchter....

Da kann Dir Kentucky Fried Chicken sicher Auskunft geben. Die Amerikaner sind doch quasi die Erfinder des Brathähnchens.

Ach so?


Ich werde mal bei KFC an der Gedächtniskirche vorbei gehen und fragen. :whistle
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Hätten wir uns doch nur für das amerikanische Chlorhühnchen entschieden, dann hätten wir jetzt nicht in fast jedem 2. Hühnchen resistente Keime.

Ich halte das wirklich für sehr unangenehm.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Genau deswegen Käufe ich nur Bio-Huhn...

Berthold

Gut, aber mit Bio-Huhn kann man nur 10 % des Bedarfs der Deutschen an Hühnerfleisch decken. Was sollen die restlichen 90% essen?
Früher war ein Brathähnchen eine Mahlzeit für die Besserverdienenden. Die Zeiten sind zum Glück vorbei.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Wennmehr nachgefragt, würde auch mehr produziert werden. So oder so ähnlich lautet doch das Gesetz des Marktes, aber da kenne ich mich nicht ganz so gut aus wie Du...

Berthold

Es ist technisch nicht möglich, so viele Tiere auf Bio-Basis zu züchten, weil der Platz nicht verfügbar ist.
Wenn die Tiere dichter gehalten werden, erhöht sich die Ansteckungsgefahr und es müssen wieder Medikamente eingesetzt werden, um die gesamte Herde nicht zu verlieren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: walter b. am 03.Nov.20 um 09:10 Uhr
Genau deswegen käufe ich nur Bio-Huhn...

Walter, ich verzehre aus hygienischen Gründen keine Bio-Tiere mehr. Als Kind und Jugendlicher habe ich das allerdings überlebt aber jetzt scheue ich das Risiko.

Die Bio-Haltung der Tiere ist mir zu naturnahe. Da ist mir die Gefahr zu gross, mich mit den Giften und Infektionskeimen der Natur zu schädigen.
Diese Zeiten hat die Menschheit in den zivilisierten Gegenden der Welt 50 Jahre hinter sich gelassen.
Es muss ja nicht immer das Corona-Virus sein, aber es gibt 1000de anderer Viren, Bakterien, anderer Einzeller und Pilze, die durch Tiere auf den Menschen übertragen werden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Ich weiß nicht ob Du auf Hardcore-Paläo-Diät stehst, aber esse das ja nicht roh! Keime werden durch Hitze in der Regel abgetötet, Antibiotika nicht. Abgesehen davon gibt es gewisse Hygienevorschriften, ich denke dass ähnliche Regeln auch in Deutschland gelten. Und die gelten für alle Lebensmittel

Berthold

Walter, ich geniesse Fleischstücke meist mit der Garstufe Bleu. Dabei sterben längst nicht alle Keime ab.
Das gelingt nur im Drucktopf bei 120° und 30 Minuten. Aber das meiste Fleisch ist dafür zu schade. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)