Artenschutzbestimmungen

Begonnen von Uhu, 05.Jan.09 um 13:15 Uhr

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Manne

Hallo Jürgen,
die O. mascula Sache von Otto Möller hat er mir vor vielen Jahren selbst mal erzählt. Da wir viele Jahre zusammen durch die Thüringer Orchideen gestreift sind, haben wir natürlich auch viele Themen diskutiert. Unter anderem auch Rohbodenfragen.
Deshalb kenne ich auch viele Hintergründe seiner Arbeiten. Wenn man dies nicht kennt, kann es schon mal vorkommen, dass man etwas falsch interpretiert.
Beste Grüße Manne

Berthold

Zitat von: Uhu am 23.Feb.09 um 20:01 Uhr
Otto Möller berichtete mal von einer Entbuschungsaktion nach der Orchis mascula in größeren Mengen hochgekommen sind.
Jürgen, dann sind aber die Wurzeln der Pflanzen noch im Boden und bilden eine Nahrungsbasis für Mykorhizapilze, genau so wie bei bewachsenen Böden, die man mit Roundup behandelt hat.
Wenn Du einen Rohboden aus Sand und Lehm angekippt hast, muss Du lange warten bis sich da Pflanzen angesiedelt haben und deren Wurzeln abgestorben sind. Erst dann kommen die Pilze und wenn es die richtigen sind säen sich auch Orchideen aus. Bei mir im Garten hat dieser Vorgang etwa 4 Jahe gedauert.  

Zitat
An anderem Ort wurde mir die Reproduzierbarkeit der gezielten Ansaat von Dactylorhiza an Schnittlauch ebenfalls nicht geglaubt.

Dann hast Du Glück gehabt, dass an Deinem Schnittlauch die richtigen Pilze kleben. Ich habe auch an mehreren Stellen Schnittlauch im Garten. An vielen Stellen säen sich Orchideen aus, nur nicht in der Nähe des Schnittlauches.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Ich möchte das Thema nochmal aufgreifen, da irgendwann in den kommenden Jahren von der DOG Gruppe eine Frühjahrsausstellung in Planung ist. Es böte sich an auch eurpäische Erdorchideen dabei zu zeigen. Bei eignen Pfanzen hätte ich keine Bedenken, da ich den Behörden bekannt bin.

Mich interessiert ob schon jemand Erfahrungen (positive oder negative) gesammelt hat. Wie sieht das rechtlich aus, wenn Gärtner oder Orchideenfreunde aus anderen Gruppen solche Pflanzen ausstellen? Bei tropischen Arten mit besonderem Schutzstatus gibt es da meines Wissens keine Probleme.

Gruß Jürgen
Grüße Jürgen

Charlemann

Zitat von: Uhu am 06.Nov.10 um 08:35 Uhr
Mich interessiert ob schon jemand Erfahrungen (positive oder negative) gesammelt hat. Wie sieht das rechtlich aus, wenn Gärtner oder Orchideenfreunde aus anderen Gruppen solche Pflanzen ausstellen?

Erfahrung habe ich noch keine machen können.
Jedoch kann ich mir vorstellen, das es immer wieder Fragen diesbezüglich geben wird.
Du vermehrst ja selber, daher ist es für dich kein Problem zu belegen, das die Pflanzen aus gärtnerischer Vermehrung stammen. Denke ich zumindest.

Uhu

Über meine Pflanzen mache ich mir da keine großen Gedanken. Ich bin der ONB bekannt. Mit meinem Neubeginn bei den Erdorchideen konnte ich darauf achten, dass ich immer Herkunftsnachweise bekomme. Solche Nachweise bekommt man auf Raritätenmärkten nur auf Nachfrage ausgestellt. Normaler Usus ist das nicht.

Bei einer Ausstellung mit Erdorchideen erwarte ich auch keine routinemäßige Überwachung und Einschreiten der Naturschutzbehörden. Aber wenn sich ein nicht fachkundiger Besucher aufregen sollte, müssten diese möglicher nachschauen.

Bisher bin ich noch nie beim Münchener Erdorchideensymposium gewesen. Werden dort auch Pflanzen ausgestellt?

Gruß Jürgen
Grüße Jürgen

purpurea †

Früher war es so dass einige Pflanzen vorgestellt wurden.
Oder die Vortragsleute hatten einige Pflanzen dabei. In der Regel waren es vorgezogene Cypripedien. Ich den letzten Jahren konnte ich keine Pflanzen mehr sehen. Allerdings war ich nur noch selten bei den Vorträgen da sich vieles wiederholt hat. Die Winterlanschaft zu betrachten war bei mir dann vorrangig.
Auch wurden wenige Pflanzen, hauptsächlich Cypripedienhybriden von Händlern angeboten.
Durch das Fernbleiben des altenbergers Guru wurde eine grosse Lücke aufgetan.
Gruss Rudolf
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Uhu

Hallo Rudolf,

danke für die INfo. Stände mit Cypripedien von E.M. gab es auch immer wieder in Krefeld. Bei Cypri- (und anderen) Hybriden ist die künstliche Nachzucht nachgewiesen. Da kann sowieso niemand was dagegen sagen.

Gruß Jürgen
Grüße Jürgen

Uhu

In den letzten Jahren hab ich weitere Erfahrungen mit Naturschutzbehörden gesammelt.

O.morio ist inzwischen Verantwortungsart für "meinen" Landkreis. Das heißt es wird für die Behörden interessant weil sie gerne Erfolge im Schutz der betreffenden Arten vorzeigen wollen und man evt. sogar Fördermittel bekommen kann. Eine neue Ausnahmegenehmigung zur Ernte neuer morio-Samen vom Standort habe ich ohne großen Aufwand bekommen. Vor 8 Jahren hatte ich diesbezüglich eine Projektbeschreibung erstellt, die Grundlage meines Antrags war. Die wurde für die neue Samenentnahme noch einmal akzeptiert.

Bundesweit ist D.majalis Verantwortungsart. Dafür gelten die gleichen Fördermaßnahmen.
Wenn man nicht selbst solche Anträge schreiben möchte ist es gut für einen botanischen Garten zu arbeiten und sich von dort idealerweise die Samen schicken zu lassen. Dann hat man mit dem gesamten naturschutzrechtlichen Antrag nichts am Hut.
Grüße Jürgen