Orchideensamen

Begonnen von Berthold, 19.Okt.08 um 13:03 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Claus

Zitat von: Charlemann am 22.Okt.08 um 23:47 Uhr
Dein Stereomikroskop macht aber ausgezeichnete Bilder Claus.
Wie gross ist die maximale Vergrösserung?
Hallo Michael,
das Zeiss(West)-Mikroskop habe ich mal relativ günstig erworben. Es hat Objektive von 0,8 bis 6,3x und Okulare von 10x, d.h. ich kann von 8-63-fach vergrößern. Wegen der mit steigender Vergrößerung sinkenden Lichtstärke benutze ich meistens die 25-fache Vergrößerung, so auch hier. Es hat einen umschaltbaren Fotostutzen, auf den ich die Kamera mit einem Adapter setzen kann. Dabei wird das Okular mit benutzt. Den Adapter habe ich selbst "konstruiert" und hier bei einer Dreherei aus Alu fertigen lassen. Wider Erwarten funktionierte er auf Anhieb.

Für mein "normales" Mikroskop (ebenfalls Zeiss, aber Ost, da ist schon ein Unterschied!) habe ich auch so einen Adapter. Aber im Normalfall benutze ich das kaum, weil mir die Vorbereitung zu lange dauert. Beim Stereomikroskop kann ich z.B. die Samen auf Papier einfach unter das Objektiv halten, mit der anderen Hand ungefähr scharf stellen und dann das Papier nach Belieben bewegen. So beobachte ich auch während der Bleiche die Aufhellung der Samen in dem Bleichröhrchen. Man kann dann z.B. erkennen, dass die Embryonen schon hell werden, während die Testa noch dunkel bleibt. Im Normalfall würde man dann bei Betrachtung mit dem bloßen Auge zu lange bleichen.

Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Rhodosfreund

Hallo Claus,
den Hinweis mit dem Bleichen unter dem Stereomikroskop finde ich gut; ich denke, Du hast damit schon einige Erfahrungen gesammelt und man kan den Hinweis beruhigt übernehmen.

Gruß

Achim

Berthold

Zitat von: Charlemann am 23.Okt.08 um 19:28 Uhr
Ich glaube, ich muss mal etwas investieren. :-D

Michael, manche Samen haben nur 1 oder 2 % brauchbare Embryonen ander 95%.
Das sollte man schon wissen, sonst kann man den Keimerfolg, die Nährbodenqualität und die Desinfektionsverfahren überhaupt nicht beurteilen.

Die geringe Embryonenkonzentration tritt oft bei Bestäubung mit eigenem Pollen auf bei Pflanzen, die normalerweise fremdbestäubt werden.
Bei der Bestäubung mit eigenem Pollen sind aber die Pflanzeneigenschaften der Nachfahren besser gesichert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Orchis pallens hat sehr kleine Embryonen:



die kleinen Embryonen können allerdings auch durch eine zu frühe Ernte der
Kapseln bedingt sein. Ich habe leider nur eine blühende Pflanze zur Verfügung
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

#19
Mein Vorschlag: Wir stellen einen Thread zusammen, in dem Mikroaufnahmen von Samen dargestellt werden. Teilweise unterscheiden sie sich sehr, und so ein Katalog kann sehr nützlich sein.

Hier mal ein paar Beispiele von Gymnadenia conopsea mit ihren typischen knubbeligen dunkelbraunen Embryonen.

Ich bin auch dankbar für Hinweise, wie ich die Tranparenz der Testa verbessern und die Luftblasen ausschließen könnte.

Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Rhodosfreund

Hallo Claus,
wenn man eine Katalog von Orchideensamen aufstellen will, dann ist es angebracht, unter fast identischen Bedingungen (Mikroskopverfahren z.Bsp. Stereomikroskop Hellfeld oder Mischlicht) Durchlichtmikroskop (dort Hellfeld, Dunkelfeld oder Phasenkontrast) zu fotografieren, denn bei allen Verfahren sehen die Samen ganz anders aus und es ist recht schwer, Vergleiche anzustellen. Ich werde einmal ein Beispiel heraussuchen und dann zeigen.Auch ein Maßstab sollte dem Foto beigegeben werden.

Gruß

Achim

Rhodosfreund

Schaut einmal auf die Fotos, die ich schon einmal vor längerer Zeit eingestellt habe, da kann man versuche einige Vergleiche zu ziehen, das wird wohl kaum funktionieren.
Maßstab: prima mit der Zigarettenschachtel, ich werde es einmal ausprobieren :-p
Bestimmt aussagekräftig :-D

Weiterhin ist zu beachten, fotografieren wir die Samen im trockenen Zustand oder, was meines Erachtens nach aussagekräftiger ist, nach dem Bleichen

Gruß

Achim

Berthold

Ich schlage vor, die Samen im trockenen Zustand zu knipsen.
Irgend eine Referenz sollte jeder angeben.

Da wir unterschiedliche Mikroscope und Fotoapparate haben ist eine Vereinheitlich der Bilder sicher schwierig, ist aber auch nicht unbedingt notwendig, denke ich.

Da ich immer unter den gleichen Bedingungen fotografiere, sind Vergleiche zumindest innerhalb meiner Bilder einfach möglich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Hier noch eine Aufnahme vom Stereomikroskop, also Auflicht. Die Samen waren erst nass, dann trocken, dadurch etwas geknautscht.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Disa cornuta Südafrika



Die Embryonen besitzen eine sehr dunkle Haut (Carapace), die eine lange Bleichzeit erfordert (50 Minuten).
Die Testa ist lang gestreckt, liegt aber im Gegensatz zu vielen europäischen Orchideensamen eng am Embryo an.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

was ganz anderes, Disa atricapilla aus Südafrika



Edna hat mir freundlicherweise den Samen geschickt. Leider sind es tatsächlich nur ca. 30 brauchbare Embryonen. Eigentlich benötigt man für eine fremde Art mindestens die 20-fache Samenmenge für der Test verschiedener Böden und Bleichzeiten.
Aber vielleicht haben wir grosses Glück und es keimen 2 Embryonen.
Die Pflanze selber ist sehr exotisch:
http://www.exotic-plants.de/Samen/Orchideen/Disa-atricapilla-Orchidee-Orchideen.php
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Charlemann am 02.Feb.10 um 17:48 Uhr
Noch mehr Bilder dieser interessanten Art.
Die Pflanze macht einen sehr saprophytischen Eindruck.

aber sie sollte genügend Chlorophyll haben, um sich selber ernähren zu können. Nur muss man erst mal aus 30 Embryonen eine Pflanze mit Blattgrün hin bekommen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Charlemann am 02.Feb.10 um 18:34 Uhr
Als Referenz sollte man Disa cornuta nehmen, denke ich.

ja, aber da es nur so wenige Samen sind, muss ich sie wohl nach dem Desinfizieren auf Filterpapier kippen und mit Filterpapier auf den Nährboden legen. Gut, dass ich das früher schon mal geübt habe.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Charlemann am 02.Feb.10 um 18:49 Uhr
Hast Du die von dem Anbieter, von dem Du auch das Bild eingestellt hast?

nein, Edna hat sie mir geschickt, sie hat sie aber von dort denke ich. Edna fühlte sich aber wegen der Kleinheit der Samen unterfordert und hat sie mir weiter gereicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Ja, hat nur 150 x 149 Pixel, da wirds nicht größer. Wir haben hier die Möglichkeit bis 800 x 600 Pixel (oder natürlich 600 x 800) einzustellen.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)