Arten der Stein-Laelien (Laelia, Hoffmannseggella,Cattleya)

Begonnen von Eerika, 02.Feb.09 um 18:05 Uhr

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walter b.

By the way, auch ich tue mir nicht immer leicht mit den Umbenennungen, wo Artnamen plötzlich aus Prioritätsgründen (meist, weil schon ein natürlicher oder künstlicher Hybride so genannt wurde) wegfallen, andere auftauchen und ich dann erst um fünf Ecken draufkomme dass die beiden Namen nicht zwei verschiedene, sondern ein und dieselbe Art benennen.

Das ist ja bei Cattleya hoehnei so, denn Cattleya x mixta ist eine Hybride aus dem 19.Jahrhundert, aber auch bei Cattleya bicalhoi, wo auf den Namen Cattleya dayana ebenfallls eine uralte Kreuzung registriert ist.

Meine letzte Entdeckung war, dass C. vandenbergii die frühere L. duvenii ersetzen dürfte, auch wegen einer früher beschriebenen Hybride.

Ich finde das jedenfalls spannend und bin mir sicher dass es den Geist jung hält.

Und ich meine nach wie vor, die Pflanzen sollen alles sein, Hoffmannseggella, Sophronitis oder eben am einfachsten Cattleya, aber es sind sicher keine Laelia-Arten. Das ist schon spätestens seit den 60-er Jahren des letzten Jahrhunderts im Gespräch und heute eindeutig und klar erwiesen.

Muralis

Ich verwende am besten nur mehr den Artnamen, das haben schon die Entomologen so gehandhabt, nachdem sich bei ihren Viechern die Gattungsnamen ständig geändert haben.

Bei mir blüht jetzt die cinnabarina zum ersten Mal aus einem bei mir entwickelten Trieb, nachdem aus der dürren BS eines bereits vorhandenen Triebs mit Verspätung ein verkümmerter Blütenstand gekommen ist, dessen Blüten z.T. abstarben, die restlichen waren eher schlecht entwickelt.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob es wirklich eine cinnabarina ist? Die meisten Bilder von cinnabarina im Netz zeigen Pflanzen mit schmäleren, eleganteren Blütenblättern und sehr langen Lippen.

Bei der colnagoi lautet die Endbilanz so, dass nur eine einzige Blüte aufgegangen ist, die anderen haben sich selbstbestäubt...

walter b.

Wenn sie von O&M stammt, habe ich die Gleiche. Blüht auch gerade. Ich halte das für keine reine cinnabarina, eher für sanguiloba oder eine Hybride aus den beiden. Ich habe noch nie gehört dass cinnabarina eine so rote Lippe hätte.

Lustig, meine colnagois machen immer alle Blüten schön weit auf. Vereinzelt gibt es Kapseln, ich hätte das aber eher auf irgendwelche Insekten geschoben.

Muralis

Ja, da geh ich jetzt mal davon aus, dass es eine sanguiloba ist, denn eine Hybride aus cinnabarina x sanguiloba zu fabrizieren wäre eigentlich nicht sehr sinnvoll. Und dazu die tiefroten Lippenseitenlappen.  Für eine sanguiloba ist sie ja ganz schön groß, für eine cinnabarina dafür eher zu klein. Natürlich ist meine auch von O&M, sonst hat die ja kaum jemand im Angebot. Schade...

Das mit den Insekten bei der colnagoi wäre theoretisch auch noch möglich. Immerhin ist die einzige Blüte im Wohnzimmer aufgegangen, denn ich habe sie hereingenommen, weil ich anfangs der Hitze und der Sonne die Schuld gegeben habe, dass aus den ersten zwei Blüten nichts wurde. Inzwischen steht sie wieder draußen im Schatten und prompt hat sich die 4. Blüte auch nicht geöffnet. Müsste fast was Nachtaktives sein, das schon in die kaum geöffneten Knospen krabbelt...

Machu Picchu

#544
Im März diesen Jahres habe ich von Regine Elsner eine Cattleya (Laelia) colnagoi gekauft, die jetzt die ersten beiden Blüten geöffnet hat:


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Liebe Grüße
Hans

walter b.

Hallo Hans,

ein schöner Erfolg!
Mit Cattleya colnagoi hat man viel Freude, sie ist eine treue Seele und blüht gerne!

Viele Grüße
Walter

Muralis

Zitat von: walter b. am 24.Aug.19 um 18:18 Uhr
Meine hat letzten Winter geblüht, wohl ziemlich bald nach Abschluss des Triebes.

Hast Recht, Walter - bei meiner alvarenguensis (ein Zungenbrecher) tut sich jetzt was, die will tatsächlich in den Winter hineinblühen, aber vll. kann ich sie bis in den zeitigen Frühling hin abbremsen, wäre dann so ähnlich wie bei damals bei meiner seligen harpophylla.

Die Bulbe von meinem Neutrieb hat in etwa so viel Volumen wie alle vorigen NT zusammen, die nicht bei mir produziert wurden.

walter b.

Hallo Wolfgang,

na, das sieht ja nach Pflegerfolg aus!
Aber warum willst Du nicht im Winter die schönen Blüten genießen?
Ich würde nichts unnötig verzögern sondern eher den Dingen seinen Lauf lassen. Weiter maximal Licht und je nach Temperatur gelegentlich gießen. Am besten nie stärker austrocknen lassen, quasi bügelfeucht. Sonst schmeißt die Pflanze womöglich noch den Blütentrieb, ist mir schon passiert. Und das tut dann weh...

Viele Grüße
Walter

Muralis

Das hängt mit den winterlichen Klimabedingungen in meinem Wintergarten zusammen. Es wird irgendwann einmal recht kalt werden bei gleichzeitig an die 100% LF, das ist sehr ungünstig fürs Blühen. Die Pflanzen an sich überstehen das problemlos. Aber wenn man den BT jetzt nicht übertrieben antreibt, dann wächst der unter diesen Bedingungen extrem langsam weiter und man kommt dann mit der Blüte u.U. in die 2. Februarhälfte oder März, dann passt es schon wieder.

Sieht nach Kulturerfolg aus - ja, damit habe ich gerechnet. Ich gehe mit den neuen und den wenigen überlebenden alten Steinlälien (resp. Felsencattleyen) sehr planvoll zu Werke und es sieht fast überall sehr gut aus bzw. sind einige noch voll am Wachsen. Anbei reginae (als solche gekauft im Frühjahr von msb), die ist jetzt fast fertig, ich dachte nur nicht, dass bei der die Blüten erst im nächsten Frühjahr kommen, man sieht in den kleinen BS noch nichts von einem BT.

Berthold

Die Steinlaelien haben in ihrer Heimat eine deutlich längere warme Wachstumszeit. Da gibt es nicht das Problem, dass die Blüte in den kalten Winter hinein treibt.
Hier gibt es auch viele knospige Pflanzen. Warmstellen alleine reicht auch nicht, denn dann fehlt das Licht für strammes Wachstum.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Berthold, ich denke, dass du da Recht hast. Dennoch geht es sich bei vielen Steinlälien aus, dass sie im Sommer blühen. Andere blühen definitiv erst nach dem Winter im Frühling aus einer trockenen BS wie etwa milleri (meine neue hat jetzt 2 trockene BS) und flava (meine neue ist schon im Sommer mit der BS fertig gewesen, wartet mit dem Blühen aber wieder auf den Frühling).
Ich dachte nach früheren Erfahrungen aber nicht, dass da reginae auch dazugehört. Die Pflanze war auch viel größer als die reginae´s, die ich von früher her kannte. Aber die gleich 3 kernigen NT, die sie bei mir im Außenaufenthalt gemacht hat, würden habituell schon ganz gut passen. Tolle Pflanze im Moment, wenn das so weitergeht...

walter b.

Natürlich gehören alle Wachstumsfaktoren einigermaßen aufeinander abgestimmt. Im Winter gibt es weniger Licht, deswegen sollten die Pflanzen auch weniger Wärme und Wasser bekommen. Aber das versteht sich eh von selbst.
Meine Steinchen stehen (immer noch) draußen so lange es geht, im Sommer im Halbschatten, im Herbst in der vollen Sonne, und verbringen den Winter dann im Kalthaus, ganz oben. Dort ist es untertags (vor Allem bei Sonne) recht warm, in der Nacht fällt die Temperatur aber wohl auf gegen 10°. Zusatzlicht gibt's keines.
Das reicht, dass die Meisten zufriedenstellend wachsen und viele auch blühen.
Wolfgang, ich bin gespannt ob das wirklich eine reginae ist. Meine Pflanzen sind viel dünkler und neigen dazu sich in der Sonne rot zu verfärben. Vielleicht aber auch ein Albino?

Viele Grüße
Walter

Muralis

Ja, ich bin selber schon sehr gespannt, was es wirklich wird. Aber da werden wir wohl noch eine längere Zeit darauf warten müssen.

Bei den Steinchen bin ich nicht so für´s extrem lange Draußenlassen, sondern nütze lieber die guten Wachstumsbedingungen im sonnigen Wintergarten bis weit in den Oktober hinein, dass einige noch die Triebabschlüsse schaffen können. Im Winter ist halt hier auch bei Hochdruck fast immer Nebel, sodass es wochenlang kaum einmal warm wird. Bei den Steinis habe ich dadurch allerdings noch keine probleme bemerkt.

walter b.

Ich habe auch das Gefühl dass sich die Pflanzen wenig stören lassen.
Wenn sie einmal ordentlich angewachsen sind und wachsen wollen...

Berthold

Zitat von: walter b. am 17.Okt.19 um 12:32 Uhr
Ich habe auch das Gefühl dass sich die Pflanzen wenig stören lassen.
Wenn sie einmal ordentlich angewachsen sind und wachsen wollen...

ja, aber in der Anwachsphase, wenn noch wenige oder keine Wurzeln vorhanden sind, ist bei den meisten Arten die Infektionsgefahr im Substrat sehr gross.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)