Elektroautos und Alternativen

Begonnen von pierre, 14.Nov.09 um 15:51 Uhr

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Claus

Die Brennstoffzelle hat noch etliche Probleme, die zwar lösbar sind, aber alles zu seiner Zeit.
1. Sie ist immer noch sehr teuer
2. Die Membran ist in ihrer Standzeit immer noch begrenzt
3. Es gibt noch sehr wenige Wasserstoff-Tankstellen (2016 waren es 34), man braucht etwa 1.000 für Deutschland
4. Der zur Zeit verfügbare Wasserstoff wird noch aus Erdgas hergestellt und nicht aus Wasser und überschüssigem Strom aus regenerativen Quellen
5. Der momentane Preis für Wasserstoff von 9,50 EUR pro Kg und der Verbrauch von ca. 1 kg/100 km sind immer noch teuerer als der Betrieb mit Benzin oder Diesel.

Man kann sich vorstellen, dass zur Lösung dieser Probleme noch einige Zeit vergeht. Das Entscheidende aber ist, dass die Lösung dieser Probleme nur teilweise parallel angegangen werden kann. Es sind auch zwischendurch Entscheidungen zu treffen, welche den weiteren Weg beschreiben, z.B. Strom- oder Wasserstoff-Tankstellen
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

#496
Zitat von: Claus am 04.Apr.18 um 09:52 Uhr
Man kann sich vorstellen, dass zur Lösung dieser Probleme noch einige Zeit vergeht. Das Entscheidende aber ist, dass die Lösung dieser Probleme nur teilweise parallel angegangen werden kann. Es sind auch zwischendurch Entscheidungen zu treffen, welche den weiteren Weg beschreiben, z.B. Strom- oder Wasserstoff-Tankstellen

Oder mehr Erdgastankstellen, wenn man aus dem Solar- und Windstrom Methan erzeugt,  oder gar kein Geld in neue Tankstellen-Infrastruktur investieren, wenn Synthesebenzin mit Hilfe von Strom produziert.

Oder, oder, oder, am Besten alles gleichzeitig. Aber das ist nur möglich, wenn wir in Deutschland die Sozialleistungen im Jahr um 50 Mrd.Euro kürzen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 04.Apr.18 um 10:46 Uhr


Oder, oder, oder, am Besten alles gleichzeitig. Aber das ist nur möglich, wenn wir in Deutschland die Sozialleitungen im Jahr um 50 Mrd.Euro kürzen.

Merkel hat sich lieber für das menschliche Gold entschieden, die Merkelgäste und Familiennachzug Kosten das pro Jahr.
Damit ist wenigstens die Zukunft gesichert.

Aber man kann endlich Vermögens- und eine griffige Erbschaftssteuer einführen, gerne auch die Gäste nach Hause schicken, dann hat man mehr als genug um endlich das Land zukunftsicher zu machen.

Aber das wäre ja eine andere Politik, und in einem Land in dem wir (?) gut und gerne leben ist das nicht notwenig.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Die internationale Energieagentur IEA hält nichts von Elektroautos. Sie setzt auf Biosprit.
Ihre Überlegungen scheinen mit plausibel.

Aus Spiegel Online:

Dass das Auto nicht der schlimmste aller Klimaschädlinge sei, werden seine Hersteller nicht müde zu betonen. Es ist sogar die Wahrheit - wenn auch nicht die ganze.

Nur etwa 18 Prozent aller Kohlendioxidemissionen stammen nach Angaben der Internationalen Energie-Agentur (IEA) aus dem Straßenverkehr. Kraftwerke produzieren mehr als doppelt so viel.

Doch wahr ist auch: Die Stromwirtschaft bessert sich, der Autoverkehr nicht. Neuerdings steigt der Durchschnittsverbrauch der Neuwagen wieder, weil der sparsame Diesel im Abgasskandal unpopulär geworden ist.

Wer nun hofft, das Elektroauto werde bald weniger Treibhausgase erzeugen, bekommt von der IEA nicht den gewünschten Ausblick. Batterieautos, so die Prognose der Agentur, werden in den kommenden Jahren eine "untergeordnete Rolle" bei der Senkung der Emissionen spielen.

Die Gründe dürften jedem einleuchten, der mit Realitätssinn auf die Welt blickt: Ein Pkw verbringt zwischen Herstellung und Verschrottung hierzulande durchschnittlich 15 Jahre auf der Straße; die meisten Autos, die heute vom Band laufen, werden also 2030 noch unterwegs sein. Und das sind fast ausschließlich Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.

Erst danach dürfte der Wandel schneller fortschreiten. Er wird allerdings nur dann zum Wohle des Klimas sein, wenn ihm eine globale Energiewende auf der Kraftwerksseite vorausgeht. Indien und China wollen das Elektroauto politisch erzwingen, produzieren ihren Strom aber noch zu fast drei Vierteln mit Kohlenmeilern. Ein Batteriemobil trägt dort mehr zur Erwärmung der Atmosphäre bei als ein sparsamer Diesel. Eine "Schlüsselrolle" im Sinne der nachhaltigen Verkehrswende attestiert die IEA dagegen einem Kraftstoff, der nicht gerade zu den Sympathieträgern zählt: Biosprit.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Die Naivität von Wirtschaftsminister Peter Altmaier ist grenzenlos.

"Von den Autobauern verlangte er außerdem, die weltweite beste IT-Plattform zu entwickeln und endlich in die Fertigung von Batterien für E-Autos einzusteigen. "Weil künftig viele Millionen leistungsstarker Elektrobatterien benötigt werden, mit denen gutes Geld verdient wird, brauchen wir auch eine Batteriezellfertigung in Europa. Sonst würden wir hinnehmen, dass künftig ein großer Teil der Wertschöpfung in Asien oder den USA entsteht, statt hier bei uns.""

Er kapiert einfach nicht, dass man in Deutschland u. a. wegen der hohen Strompreise Batteriezellen nicht wirtschaftlich bauen kann. Deshalb ist natürlich kein Hersteller bereit in Deutschland Batteriezellen zu bauen, denn man produziert dabei nur Verluste.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Na ja, die Industrie zahlt doch gar nicht die EEG-Umlage.

Natürlich kann man lieber günstiger in Entwicklungs-oder Schwellenländer fertigen, mit Umwelt-, Steuer- und Sozialdumping fährt man immer besser.

Klasischer Wettbewerbsverzerrung nennt man das, da muß man entsprechende Zölle erheben, um das auszugleichen.
Dann reagieren auch die Konzerne.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 17.Apr.18 um 22:47 Uhr
Na ja, die Industrie zahlt doch gar nicht die EEG-Umlage.


Es gibt nur spezielle Ausnahmen, die aber nach EU-Vorstellungen rechtswidrig sind und deshalb abgebaut werden müssen.
Deshalb kann man nicht mehr damit rechnen, dass neue Industrie auch noch diese Ausnahmegenehmigung bekommt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Wir haben doch großen Bedarf an Lihium und Kobalt, wenn wir das E-Auto zum Erfolg führen wollen. Was das frühere FDP-Wirtschaftsministerium in diesem Zusammenhang für einen Unfug getrieben hat, kann man hier nachlesen:
http://tool.wiwo.de/wiwoapp/3d/storyflow/042018/erzgebirge/index.html
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Umstellung auf E-Auto kann in Deutschland 10000de von Arbeitsplätzen kosten.

Das wissen wir doch schon lange. Aber langsam scheint es sich herum zu sprechen, zuerst bei den Medien, dann bei den Politikern, dann erst bei den verantwortlich handelnden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Die lesen eben hier zu selten im Forum mit, vermutlich lesen sie insgesamt zu wenig, das haben sie ihr ganzes Leben schon so gehandhabt, und gute Traditionen gibt man eben ungern auf.
Beste Grüße

Rüdiger

Jill

Ich finde ja immer, man soll sich antizyklisch verhalten und etwas gegen seltsame Trends tun.

Auch auf die Gefahr hin, daß mich Rüdiger jetzt nimmer mag: ich habe mir heute ein "neues" Auto gekauft  :star
Hurraaa!

Es ist 2 Jahre älter als mein Jimny, also Baujahr 2009. Diese ganzen modernen Dinger gefallen mir einfach nicht. Nach langen Recherchen und noch längeren Überlegungen wurde es ein:

Suzuki Grand Vitara 1.9 DDiS 3türer. 4 x 4 latürnich. Jawoll, ein Diesel mit einem gaanz schnuckeligen Drehmoment. Jetzt lernt der Fendt das Fliegen und die Kassler Berge verwandeln mein Gespann nicht mehr umgehend in eine Wanderdüne. Mit dem Jimny haben das leider auch schon sanfte Hügel geschafft.

Ick freu mir!
Hol mir jetzt nen Aufkleber mit "Feinstaub Extraklasse 0"

:-D

Jetzt wirds erst mal bissi stressig, Jimny verkaufen und der Vitara braucht ne Inspektion und ne AHK. Danach komm ich wieder etwas öfter.

https://www.youtube.com/watch?v=MP06gvFWW64

The Legend
The Beast
The Hero

Still Sexy

:wink
Winterhärtezone tF

Ruediger

Zitat von: Jill am 26.Jun.18 um 19:03 Uhr

Auch auf die Gefahr hin, daß mich Rüdiger jetzt nimmer mag: ich habe mir heute ein "neues" Auto gekauft  :star
Hurraaa!



:weird
Wie kommst Du darauf?
Ich mag hier niemanden im Forum. grins

Ich hoffe nur das Auto wiegt nicht 2,5 t um dann das Handtäschen spazieren zu fahren.
So etwas sehe ich öfters in Berlin, das Drama  nimmt seinen Lauf wenn es ans Einparken geht, dann bricht der Verkehr für gefühlte 30 Minuten zusammen. Gerne auf beiden Spuren.
Beste Grüße

Rüdiger

Jill

Zitat von: Ruediger am 26.Jun.18 um 20:22 Uhr
Ich mag hier niemanden im Forum. grins

Mal wieder ein typischer Rüdiger  :-D
Danke für den Lacher!

Nenee, der wiegt glaub 1600 kg rum, ist auch kaum größer als der Jimny, gucke, so einer:
https://i.ebayimg.com/00/s/MTIwMFgxNjAw/z/XdEAAOSweEFbDBnk/$_20.jpg

Schön handlich, halt nur deutlich mehr Wumms und vor allem wegen Diesel halt viel mehr Drehmoment. Mein Fendt Wohnwagen wiegt vollgeladen 1100 kg, das war mit dem 86 PS Benziner Jimny wirklich ziemlich unlustig zu ziehen. Und solche SUV Geschosse kann ich nicht brauchen, erstens paßt sowas gar nicht in meine relativ kleine Garage und zweitens wird dann das Gespann so lang...
Allrad ist halt supi, erstens als Hundehalter hier und zweitens ist auf Campingplätzen gerne mal Matsche und da will der Fendt dann rausgezogen werden. Insofern macht das wirklich richtig Sinn  :classic

Mal schaun, wann mich irgendwo ein Dieselverbot trifft - aber hier aufm Land dürfte das auch nicht der Fall sein, nur, wenn ich mal irgendwo in eine Stadt will vielleicht. Sehe ich gelassen - noch.



Winterhärtezone tF

Ruediger

Axh so?

Low Tech, daher klappt es bei Tesla so gut.
Wenn sich da die Firmen und Berthold verkalkulieren.

Wer erforscht eigentlich die High Tech Lösungen?
Erraten?
Nicht die Deutschen...
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

An guten Lösungen für die Speicherung von Strom wird schon seit 1850 geforscht, auch wieder verstärkt  in Deutschland und insbesondere in Deutschland, aber es gibt keine Hinweise auf ein serienreifes Verfahren.
Es ist ein klassisches Gebiet der Elektrochemie.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)